Stephan hat geschrieben:Bei der Maut, frag ich mich, warum ist es in anderen Ländern für die Einheimischen möglich, die Mait zu vermeiden. In der BRD aber nicht. Da muss man direkt Beweise bringen. . .
Da liest man niGS drüber.
Stephan
Hi
versteh ich nicht,
ich muss in A genauso eine Autobahnvignette kaufen wie jeder andere auch, wie sollte ich das vermeiden können (außer durch Nichtbenützung von Autobahnen/Schnellstraßen)?
Und sie kostet auch exakt gleich viel für jeden, egal ob Österreicher oder nicht. Und sie ist auch genauso lange gültig.
Zur Situation in A vielleicht ein paar Infos:
- Maximal 3 Fahrzeuge der gleichen Klasse pro Kennzeichen (Motorrad und Gespann geht, Pkw und Pkw geht, Pkw und Motorrad geht nicht, Pkw und Gespann geht nicht).
- Alle Fahrzeuge müssen auf den gleichen Fahrzeughalter laufen. Also das eigene Auto und das Auto der Ehefrau kann man nicht zusammenmelden, wenn die nicht auf den gleichen Namen laufen.
- Eine Fahrzeuganmeldung kostet derzeit 155 Euro.
Halterwechsel = Neuanmeldung = 155 Euro.
Übersiedlung in einen anderen Wohnbezirk (die ersten Stellen des Kennzeichens) = 155 Euro.
Das alles natürlich pro Fahrzeug.
Wenn ich also in einen Nachbarbezirk umziehe, und habe drei KfZ auf Wechselkennzeichen, sind 3x 155 Euro fällig, der Finanzminister dankt. - Alle Fahrzeuge auf Wechselkennzeichen müssen bei der gleichen Versicherungsgesellschaft versichert sein und laufen dann unter der gleichen Polizze.
- Man zahlt Steuer und Versicherung nur fürs teuerste/stärkste der Fahrzeuge (wobei das bei uns beim Motorrad nach ccm geht und nicht nach PS).
- Die nicht genützten Fahrzeuge müssen auf Privatgrund abgestellt werden. Zuplanen gilt nicht.
- TÜV muss jährlich neu, wenn man mit dem Fahrzeug fahren will (öffentlicher Verkehr). Ruhende Fahrzeuge brauchen keinen frischen TÜV nur weil sie bei einem Wechselkennzeichen mitgemeldet sind.
ABER: Will man ein Fahrzeug zu anderen auf ein Wechselkennzeichen dazumelden, müssen ALLE gültigen TÜV haben (ich nenn das mal so, also die jährliche technische §57a-Überprüfung). - In A kann man jederzeit ein Kennzeichen ruhend melden, auch ein Wechselkennzeichen. Man gibt die Kennzeichentafeln bei der Versicherung für maximal ein Jahr ab und zahlt dann für die hinterlegte Zeit keine Versicherung oder Steuer. Man kann das Kennzeichen jederzeit wieder zurückholen und die Zahlerei geht weiter. Quasi ein Saisonkennzeichen on demand. Nach einem Jahr muss man die Hinterlegung erneuern, sonst wird das Fahrzeug automatisch abgemeldet. Übersieht man das muss man neu anmelden > 155 Euro pro Fahrzeug ... Die Fahrzeuge ohne Kennzeichen müssen wiederum auf Privatgrund stehen ...
- Ab 2018 kann man (jeder, auch Ausländer) eine elektronische Autobahnvignette kaufen, die gilt dann fürs Kennzeichen und gilt somit für alle Fahrzeuge, die auf diesem Wechselkennzeichen laufen. Je nach Verwendung der Fahrzeuge und Grenznähe könnte sich dann ein deutsches Wechselkennzeichen zumindest in Österreich wieder rechnen ... rote Nummer sollte aber auch gehen.
- Die Versicherung (nur Haftpflicht) kostet in A etwa 3x so viel wie in D, mit unseren Wechselkennzeichen kommen wir also etwa auf die gleiche Kosten wie Ihr. Kein Neid notwendig.
Weil zusätzlich muss man die Taferl immer ummontieren, Fahrzeuge verparken, passenden Privatgrund verfügbar haben. - Was wenige wissen: wenn ich beispielsweise 3 Fahrzeuge auf Wechselkennzeichen habe und ein weiteres auf einer Einzelnummer, dann ist es sehr unaufwändig und kostenlos, ein Fahrzeug auf das andere Kennzeichen zu verschieben (= 2 Wechselkennzeichen zu je 2 Fahrzeugen), beispielsweise um mit zwei Fahrzeugen des gleichen Wechselkennzeichens eine Urlaubsreise machen zu können. Das ist ein reiner Formalakt mit der Versicherung.
- Was auch wenige wissen: VERLIERT man ein Motorrad-Wechselkennzeichen, so wird von einer Betrugsabsicht ausgegangen, und man bekommt keine Ersatznummerntafel, sondern muss ALLE Fahrzeuge neu zulassen (= je 155 Euro). Beim Auto kann man EIN Wechselkennzeichen-Taferl verlieren und bekommt es ersetzt, BEIDE nicht.
Gryße!
Andreas, der motorang
PS Aynchel:
Schlagzahlen = Urkundenfälschung = Vorstrafe. Nützt außerdem wenig wenn die Fahrzeuge inzwischen zentral erfasst werden ...
PPS: ein Gespann mit 500 ccm und 34 PS kostet mich derzeit ca. 250 Euro im Jahr an Versicherung und Steuer und nochmal 50 Euro für die technische Überprüfung.
Ich hab da noch zwei 500er auf dem gleichen Taferl > 250 + 50 + 50 + 50 = 400 Euro Fixkosten für drei Motorräder.
Wieviel wäre das in Deutschland? PS: 34, 33 und 38.
PPS: Gespanne sind in Österreich zwar mehrspurige Fahrzeuge, sind mauttechnisch aber den Motorrädern zuzurechnen und kosten daher nur Motorradmaut, knapp 2/3 weniger als für PKW.
Außer bei Tunnelmaut, die kostet ja wieder extra (für alle, auch für Einheimische) und da kosten Motorräder und PKW meist (nicht immer) gleichviel. Ebenso bei privaten Mautstraßen zu Hütten etc.