Hallo!
Das müssen wir nicht im
Veranstaltungsfred zum Frankfurter Feldbahn-Museum breittreten, hat ja auch nur am Rande damit zu tun.
Aus meiner Sicht wird das so oder so eine böse Geschichte. Ich liege hart am Rand der Evakuierungszone (70.000 Menschen!). Nicht nur die Krankenhäuser müssen geräumt werden, was erst gegen 12:00 Uhr mittags passieren soll, die 70.000 Leute sollen von alleine zwischen 6:00 und 8:00 Uhr ihre Wohnungen verlassen, das soll (kein Spaß) für alle Wohnungen kontrolliert werden! Die Aktion soll gegen 20:00 Uhr durch sein.
Bei den aktuellen Statements der Beteiligten bekomme ich Bauchweh. Helden sind die Entschärfer auf jeden Fall! Sie geben zu, dass sie so ein Teil noch nie in der Hand hatten.
Natürlich sind Hotlines und derlei eingerichtet. Die rund 4.000 Kräfte der Polizei, verstärkt durch 1.000 Mann vom THW und anderen Organisationen, wollen kontrollieren, ob um 8:00 Uhr wirklich alle Anwohner weg sind. Das ist nicht so ganz realistisch. Ich habe hier einige Beispiele in der Nachbarschaft, wo das nicht so einfach werden wird.
Das Polizei-Präsidium wird auch geräumt, die Beamten arbeiten mobil weiter. Ich will's nicht beschreien und weiß natürlich auch nicht genau, was im Vorfeld schon geklärt wurde. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass am Sonntag alle Kommunikationskanäle in Frankfurt zusammenbrechen werden (mobil, Festnetz, DSL). Ob die Betreuer die Provider angesprochen haben, ist nicht bekannt - das hätte ich jedenfalls zügig gemacht.
Wenn das alles halbwegs klappen sollte (Gott geb's), gibt es dennoch eine enorme Gefahr von Plünderungen und Einbrüchen in der geräumten Innenstadt (das erinnert an amerikanische Actionfilme wie "Stirb' langsam II"). Wenn das Teil hochgehen sollte, werden wir eine nationale Krise und eine internationale Finanzkrise haben. Und: Selbst wenn alles tut, wird es Tage dauern, bis der Nachbearbeitungs-Stress abgeklungen sein wird.
Kurzum, nicht gut, auch nicht, um 'mal am eigenen Leib zu erleben, wie sowas ist.
Cheers, Langer