Leserbrief Motorradgespanne Bremse Seitenwagen
Verfasst: 14. Januar 2017 19:49
Sehr geehrter Herr Koenigsbeck,
sehr geehrter Herr Götz
wertes Redaktionsteam Motorrad Gespanne.
Gerne möchte ich ihnen meine Erfahrung mit einem Schwenkergespann in einer Situation, die Leib und Leben bedrohte schildern.
Zur Vorerklärung möchte ich ihnen sagen, das ich seit 1976 Motorradfahrer bin, seit mehr als 30 Jahren Fahrschüler im Bereich Motorrad ausbilde und seit 2008 auch Gespanne, sowohl starr als auch Schwenker fahre.
Ebenso bin ich seit fast 20 Jahren geprüfter Motorradsicherheitstrainer und war auch schon als Instruktor bei der Firma Honda „ Fahren ohne Führerschein“.
Meine Jahreskilometerleistung beträgt ca. 30.000 km .
Nur als Erklärung , das sie was wissen, das ich nicht aus Anfängersicht berichte.
Im September 2016 war ich im Rahmen eines Motorradurlaubs, welcher uns durch sieben Länder führte mit dem Africa Twin Schwenker, der von Ralph Kalich gebaut wurde, und von Hernn Koenigsbeck ausgiebig unter die Lupe genommen wurde in der Hauptstadt Sloweniens auf der Stadtautobahn unterwegs. Der Schwenker war mit Topcase, linkem Seitenkoffer, Gepäckrolle auf dem Rücksitz, voll beladenem Tankrucksack und beladenem Seitenwagen sehr schwer bestückt. ( Bild im Anhang)
Hinter mir fuhr meine Frau mit einer Honda NC 750 X in ebenfalls voll beladenem Zustand.
Aus Erfahrung heraus haben wir aufgrund des sehr starken Verkehrs in der Rush Hour einen großen Abstand zu den Vorrausfahrenden gehalten. Plötzlich kam der Verkehr in dem linken Fahrstreifen zum Erliegen und ich beobachtete intensiv die Nachfolgenden.
Eine junge Frau nahm das Stauende nicht wahr, weil sie wohl gerade mit dem Handy beschäftigt war und der Bremsweg war nicht mehr ausreichend. Also lenkte sie ihren Pkw nach rechts auf meine Spur, was mich dazu veranlasste eine Gefahrbremsung einzuleiten. Das ABS funktionierte sehr gut und ich konnte mit erhöhtem Kraftaufwand mit meinem Gespann nach rechts ausweichen. Dabei berührte Nase oder Rahmen des Seitenwagens die Fahrbahn, zumindest meinem Gefühl nach. Das Hinterrad verlor kurzfristig den Kontakt zur Fahrbahn. Ein Ausweichen ohne das ausgiebige Üben vorher wäre in dieser sehr kurzen Zeit, die ich zum Reagieren hatte und vor allem für einen Anfänger aus meiner Sicht unmöglich gewesen.
Aus meiner Erfahrung heraus hätte ein gebremster Seitenwagen die Möglichkeit des Ausweichens auf ein nicht mehr zu vertretbares Sicherheitsrisiko reduziert und ich wage zu bezweifeln, das ich diesen Leserbrief noch in der Lage gewesen wäre zu schreiben.
Meiner Meinung nach sind solche Aussagen, die Herr Sauer von Mueller Gespanne in ihrem Bericht tätigt, rein theoretischer Natur und von der Realität der Gefahrbremsung mit einem Schwenkergespann weit entfernt.
Zitat Herr Sauer . „ Es geht aber nicht um normale Bremsvorgänge, sondern um das Extrem; weniger griffiger oder glatter Untergrund und dabei volle Zuladung im Beiwagen. Schon von der Theorie ist zu erwarten, dass ein ungebremster Hebel die Spurstabilität beeinträchtigt.“ Zitat Ende
Eine Beiwagenbremse an einem starren Gespann ist ein eigenes Thema und es darf nie mehr ohne Bremse sein.
Meine Familie und ich sind sehr froh, das wir uns für die Firma Kalich und ihre Philosophie von der Version des Schwenkers ohne Bremse entschieden haben. Mir hat es wohl das Leben gerettet.
Andere Meinungen anderer Hersteller sind meiner Meinung nach nicht der Sicherheit dienlich , sondern dienen dazu Verkaufsargumente zu finden, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Aber dies ist meine private Meinung und hat in keinster Weise mit meiner beruflichen Tätigkeit zu tun.
Ich hoffe sie geben den Lesern ihrer Zeitschrift die Möglichkeit diese Erfahrung aus der Sicht eines Betroffenen zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Moosmann
sehr geehrter Herr Götz
wertes Redaktionsteam Motorrad Gespanne.
Gerne möchte ich ihnen meine Erfahrung mit einem Schwenkergespann in einer Situation, die Leib und Leben bedrohte schildern.
Zur Vorerklärung möchte ich ihnen sagen, das ich seit 1976 Motorradfahrer bin, seit mehr als 30 Jahren Fahrschüler im Bereich Motorrad ausbilde und seit 2008 auch Gespanne, sowohl starr als auch Schwenker fahre.
Ebenso bin ich seit fast 20 Jahren geprüfter Motorradsicherheitstrainer und war auch schon als Instruktor bei der Firma Honda „ Fahren ohne Führerschein“.
Meine Jahreskilometerleistung beträgt ca. 30.000 km .
Nur als Erklärung , das sie was wissen, das ich nicht aus Anfängersicht berichte.
Im September 2016 war ich im Rahmen eines Motorradurlaubs, welcher uns durch sieben Länder führte mit dem Africa Twin Schwenker, der von Ralph Kalich gebaut wurde, und von Hernn Koenigsbeck ausgiebig unter die Lupe genommen wurde in der Hauptstadt Sloweniens auf der Stadtautobahn unterwegs. Der Schwenker war mit Topcase, linkem Seitenkoffer, Gepäckrolle auf dem Rücksitz, voll beladenem Tankrucksack und beladenem Seitenwagen sehr schwer bestückt. ( Bild im Anhang)
Hinter mir fuhr meine Frau mit einer Honda NC 750 X in ebenfalls voll beladenem Zustand.
Aus Erfahrung heraus haben wir aufgrund des sehr starken Verkehrs in der Rush Hour einen großen Abstand zu den Vorrausfahrenden gehalten. Plötzlich kam der Verkehr in dem linken Fahrstreifen zum Erliegen und ich beobachtete intensiv die Nachfolgenden.
Eine junge Frau nahm das Stauende nicht wahr, weil sie wohl gerade mit dem Handy beschäftigt war und der Bremsweg war nicht mehr ausreichend. Also lenkte sie ihren Pkw nach rechts auf meine Spur, was mich dazu veranlasste eine Gefahrbremsung einzuleiten. Das ABS funktionierte sehr gut und ich konnte mit erhöhtem Kraftaufwand mit meinem Gespann nach rechts ausweichen. Dabei berührte Nase oder Rahmen des Seitenwagens die Fahrbahn, zumindest meinem Gefühl nach. Das Hinterrad verlor kurzfristig den Kontakt zur Fahrbahn. Ein Ausweichen ohne das ausgiebige Üben vorher wäre in dieser sehr kurzen Zeit, die ich zum Reagieren hatte und vor allem für einen Anfänger aus meiner Sicht unmöglich gewesen.
Aus meiner Erfahrung heraus hätte ein gebremster Seitenwagen die Möglichkeit des Ausweichens auf ein nicht mehr zu vertretbares Sicherheitsrisiko reduziert und ich wage zu bezweifeln, das ich diesen Leserbrief noch in der Lage gewesen wäre zu schreiben.
Meiner Meinung nach sind solche Aussagen, die Herr Sauer von Mueller Gespanne in ihrem Bericht tätigt, rein theoretischer Natur und von der Realität der Gefahrbremsung mit einem Schwenkergespann weit entfernt.
Zitat Herr Sauer . „ Es geht aber nicht um normale Bremsvorgänge, sondern um das Extrem; weniger griffiger oder glatter Untergrund und dabei volle Zuladung im Beiwagen. Schon von der Theorie ist zu erwarten, dass ein ungebremster Hebel die Spurstabilität beeinträchtigt.“ Zitat Ende
Eine Beiwagenbremse an einem starren Gespann ist ein eigenes Thema und es darf nie mehr ohne Bremse sein.
Meine Familie und ich sind sehr froh, das wir uns für die Firma Kalich und ihre Philosophie von der Version des Schwenkers ohne Bremse entschieden haben. Mir hat es wohl das Leben gerettet.
Andere Meinungen anderer Hersteller sind meiner Meinung nach nicht der Sicherheit dienlich , sondern dienen dazu Verkaufsargumente zu finden, um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Aber dies ist meine private Meinung und hat in keinster Weise mit meiner beruflichen Tätigkeit zu tun.
Ich hoffe sie geben den Lesern ihrer Zeitschrift die Möglichkeit diese Erfahrung aus der Sicht eines Betroffenen zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Moosmann