Seltsames Werkzeug

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Seltsames Werkzeug

Beitragvon Schwadlapp » 14. Dezember 2016 07:49

Hallo Zusammen, in der Zubehörkiste einer Drehbank habe ich folgenses Teil gefunden.
Hat jemand ein Idee was man damit macht?
besten Dank
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 14. Dezember 2016 09:08

Bild ist etwas unscharf,
aber ich glaube, da zwei hartmetallbestückte Drehmeissel (dritte Aufnahme ist leer) zu erkennen:
Also eine Schnellwechselvorrichtung für drei Drehmeissel.
Allerdings sehen sogenannte "Lünetten" (Stützlager zwischen Drehbankfutter und Reitstock) im Aufbau ähnlich aus.
Haben auch drei verstellbare Kontaktauflagen und verhindern ein Durchhängen langer, schwerer Werkstücke, dienen also der Stabilisierung.
Falls aber doch Schneidmeissel, kannst Du damit nach Belieben das im Spannfutter befestigte, rotierende Metallteil bearbeiten:
Gewinde schneiden (falls Führungsgewindestange am Drehbankbett), Nuten rausschneiden, Durchmesser eines Rundstabes verkleinern, Oberfläche schön sauber abdrehen ....... etc.
Ein Foto der Drehbank würde mich wegen der Unsicherheit sehr interessieren.

Gruss,
SL :grin: LY
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Schwadlapp » 14. Dezember 2016 10:14

Es ist eine ganz normale kleiner Weiler MDU260.
Vielleicht gehört das Teil aber auch gar nicht dazu und irgend einer hatte es nur mit in die Kiste gepackt weil man nichts damit anfangen konnte.
Unser alter "Dreher" in der Werkstatt kannte so ein Teil auch nicht.
Ein Nummer habe ich noch gefunden : "MW326R" ist eingeschlagen.
Anbei zwei Bilder von der Vorder- und Rückseite.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 14. Dezember 2016 11:07

Demnach hat das Teil wohl doch eine Schneidfunktion.
Der erfahrene "Dreher" müsste das eigentlich erkennen können - am Schneidplättchen-
Das Fabrikat WEILER hatte übrigens einen sehr guten Ruf, da gehobene Qualität.
Zählte in den 50-er Jahren schon zu den "Präzisions-Mechaniker-Drehbänken" - und waren relativ teuer.
Sind ziemlich alt und gebraucht nicht ohne Grund noch heute gefragt.
Kann ich bitte mal den Innendurchmesser des Teils haben ?
Die Teile-Nr. mit dem "MW .... deutet doch auch auf Weiler hin !?

Vielleicht kann uns CrazyCow dazu noch was sagen.
Was Nettes natürlich - wie immer. :-D

:grin:
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Schwadlapp » 14. Dezember 2016 13:54

Der Innen-Durchmesser ist 42mm. Zur zeit sind 3 kleine Drehstähle in diesem Halter montiert.
Im Internet habe kein ähnliches Teil gefunden. Scheint etwas seltenes zu sein.
In einem alten Lehrbuch habe ich etwas gefunden was dem Teil irgendwie nahe kommt.
Aber das es gar keine Unterlagen dazu gibt ist schon seltsam. oder ich habe einfach nur die falschen Suchbegriffe.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Kay-Uwe » 14. Dezember 2016 14:02

Ist das ein zusatzteil um Gewinde zu schneiden ,wegen der unterschiedlichen möglichkeit den Drehstahl zu positzionieren .
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 14. Dezember 2016 14:24

Schwadlapp hat geschrieben:... oder ich habe einfach nur die falschen Suchbegriffe.

Nööö, .... Du bist das schon richtig angegangen.
Diese Kombination aus Lünette (links die zwei Gegenstützrollen) und 1 Schneidstahl rechts verdeutlicht das doch.
Und wenn in Deinem Halter drei Schneidstähle montiert sind, greifen alle drei - gleichzeitig oder nacheinander ? - in den Arbeitsprozess ein
und können jeweils durch die Schrauben dahinter einzeln nachgestellt werden.
Ich bin ziemlich sicher, dass Dein Kistenfundstück auf der WEILER zum Einsatz kam,
montiert auf einem feinverstellbaren Schlitten (nein, nicht der vom Nikolaus).
Auch das Durchgangsmass von 42 mm spricht dafür.

Gruss,
SL :grin: LY,

der schon als Lehrling - und zwar nur rein grosshandelskaufmännisch - keine Ruhe gab,
bis er das, was er verkaufen lernte, auch in Aktion vorführen konnte.
Dafür ersparte der Lehrherr mir 6 elende, langweilige Monate in der Buchhaltung (das holte ich mir in der Berufsschule).
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Peter Pan CR » 14. Dezember 2016 19:55

Vermute mal:
Schälstahlhalter zum Massdrehen von warmgewalztem Stahl aus der Zeit vor 1960. eher 30er Jahre.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Peter Pan CR » 14. Dezember 2016 19:55

Noch ein zweites Mal geschaut...Ist doch bestimmt eine Revolverdrehbank!
In Messing oder Automatenstahl haust Du mit einem Abwasch alle Rezesse in Dein Teil und brachst dann nur noch (Gewinde +) Abtrennen.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Crazy Cow » 14. Dezember 2016 23:00

Da das Teil über kein Aufspannplanum für den Support verfügt, gehe ich davon aus, dass es in das Dreibackenfutter gespannt wird. Dort kann es nur als Langgewindeschneider einen sinnvollen Dienst tun, indem der Rohling auf einem fliegenden Support (oder dem Reitstock) gehalten durch die rotierenden Messer mit Steigung in die Hohlspindel gezogen wird. Vorteil: Man kann Gewindestäbe herstellen, die länger sind, als das Bett der Drehbank.

oder so ähnlich.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Peter Pan CR » 15. Dezember 2016 02:24

im Zweifelsfall hier mal nachschauen:
http://lathes.co.uk/

Die beste Internetseite zu allem was mit Werkzeugmaschinen zu tun hat, die mir in all den Jahren über den Weg gelaufen ist.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Blaue Elise » 15. Dezember 2016 10:40

@Sven,
das ist ja eine wahnsinns Seite. Irre, was da alles zusammen getragen wurde.
Danke für den Tipp. Sowas kann man immer brauchen.
Grüße in die Runde
:smt039 Lieserl
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 15. Dezember 2016 14:38

Um "das Ding" mal auf den Punkt zu bringen, habe ich Weiler in Emsdetten die Bilder gezeigt.
Ergebnis: Ist nicht von Weiler.
Zum Ursprung konnte man auch nichts sagen.

Ich bleibe aber bei meinem Verdacht, dass das Ding - wie auch immer - für die Weiler gedacht war.
Vielleicht eine ingeniöse Eigenbastelei (Sonderwerkzeug) - die Versuchung ist an solchen Maschinen gross gewesen
und für damalige Zeiten nicht ungewöhnlich.

Schwadlapp, wenn CrazyCow sich mal versehentlich zum Niederrhein verirrt,
kann er vermutlich an der Maschine ergründen, wo der Schneidkopf sinnvoll eingesetzt werden kann.

Gruss,
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Crazy Cow » 15. Dezember 2016 16:23

Das Problem ist doch, meinen lieben Slowly, dass wenn der Schneidkopf ins Drehfutter eingespannt wird, fehlt der Vorschub für das Werkzeug, das Werkstück selbst müsste also vorgeschoben werden, damit die Messer überhaupt irgendetwas tun z.B. einen Stab kalibrieren.
Ein Support der so etwas kann, ist mir nicht bekannt, die Pinole am Reitstock könnte dies, die hat aber nur einen kurzen Hub und ein vergleichsweise kleines Futter.
Daher gehe ich davon aus, dass der Schneidkopf das Werkstück selbst einzieht. Die Messer müssten dazu schräg stehen, das tun sie soweit ich sehe. Das Werkstück muss dann noch gegen verdrehen gesichert werden, was aber durchaus von Hand geschehen kann (mit einer Kluppe zum Beispiel ). Die Fachbegriffe werden immer spannender. ;)
Es gab für solche Aufgaben ja durchaus Kurzbett-Drehbänke. Wenn nun jemand nicht extra eine zweite Spezialdrehbank kaufen wollte...
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Crazy Cow » 15. Dezember 2016 16:33

Getz wäs isch vonwegen Kluppe und Handbetrieb...

Dat Dingen könnte Holzgewinde schneiden, auf Besenstiele zum Bleistift. Drechselbänke laufen normal zu schnell für solche Arbeit und haben oft kein Spannfutter, aber Handführung ist bei Holz durchaus üblich.

Auf der Rückseite des Werkzeuges ist eine Nut, da könnte auch ein Mitnehmer eingreifen. Vgl. Kanneliermaschine
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 15. Dezember 2016 16:43

Crazy Cow hat geschrieben: Die Fachbegriffe werden immer spannender - - - . ;)

- - - und lustiger:
Direkt nach kfm. Lehrabschluss ging ich zur Firma Georg Noll in Düsseldorf und hatte dort den Verkaufsbereich Export aufzubauen,
also mit englischer Korrespodenz.
Beim Drehbankangebot hatte ich ganz schnell die "Tropfenauffangschale unterm Bett" zu übersetzen.
Also für die Kühlemulsion der Schneidstähle.
Da musste aber ganz schnell ein Fachwörterbuch her.
Ist Dir damals auch der "Freeman" begegnet - für Werkzeuge und Werkzeugmaschinen ?

:grin:

Könnte denn der Schneidkopf nicht auf einem höhenverstellbaren Kreuztisch vor dem Spannfutter funktionieren ?

http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... cQ9QEIKzAF
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Crazy Cow » 15. Dezember 2016 17:36

Slowly hat geschrieben:Ist Dir damals auch der "Freeman" begegnet - für Werkzeuge und Werkzeugmaschinen ?

:grin:


Nein, bei diesen Dingen war ich ja meist nur ausführendes Organ und hatte mit den Übersetzungen der Fach-Ings zu leben. Beispiel:
In einem (neudeutsch) Chart für den (neudeutsch) Workflow in der Automobilproduktion stand in einem Block zu lesen "Verriegeln auf die Nuss". Ich sagte zu meinen Kontaktmann "Das kannst du nicht bringen, es ist gemeint, dass die Mutter gesichert werden soll." Der daraufhin: "Doch, lass es so, das ist so abgenommen." Wirklich wahr.

Könnte denn der Schneidkopf nicht auf einem höhenverstellbaren Kreuztisch vor dem Spannfutter funktionieren ?


Er hat doch überhaupt keine winkelige Anlage zum Aufspannen.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Schwadlapp » 15. Dezember 2016 20:34

Hallo Jungs, ich habe nun eine ganze Reihe von Leuten angesprochen aber keiner konnte mir bisher etwas zu dem Teil sagen.
Auch ein Drehmaschinen Spezi (Herr Butterbrodt in Langenhagen) der Gebrauchte Maschinen wieder aufmöbelt wußte nichts genaues.
Ich habe den Verkäufter angeschrieben, ein Maschinenbau Ingenieur, vielleicht kann er das Rätzel ja noch lösen.
An der Drehmaschine habe ich in den Ritzen ausschließlich Metallspäne gefunden (Stahl und Messing). Auf Holzbearbeitung deutet nichts hin.

Ich wollte euch mit meiner Neugierigkeit aber auch nicht zu lange beschäftigen.
Ich schlage vor ich melde mich wenn ich eine Antwort vom Verkäufer erhalten habe.

Bis dahin allerbesten Dank

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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Crazy Cow » 15. Dezember 2016 22:05

Da schrub doch oben einer "Revolver". Was ist denn, wenn nur zum Weglegen aus Schutzgründen die Messer verkehrt herum eingespannt sind?
Zum Arbeiten werden sie unterschiedlich lang von der anderen Seite eingesteckt, so dass der Revolverkopf auf dem Support jeweils um 120° gedreht werden muss für den nächsten Stich. Hat vlt. höhere Wiederholgenauigkeit als das Kurbeln an der Supportspindel und geht schneller. Vor allem wenn jeder Messerhalter mit zwei Stählen ausgestattet ist. Machste praktisch zwei Stiche auf einen Streich. Tandemrasur.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 16. Dezember 2016 08:39

Schwadlapp hat geschrieben:Hallo Jungs, ... Ich wollte euch mit meiner Neugierigkeit aber auch nicht zu lange beschäftigen. ...

Als Schrauber sind wir da gnadenlos breitband-virulent, also auch bei allen technischen Non-Bike-Themen - und immer mit avec Plaisir :smt045

:grin:
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Schwadlapp » 16. Dezember 2016 12:32

Von meinem Verkäufer gibt es auch nur Vermutungen (irgendwas zum Planfräsen??????)
Er wird die Drehmaschine und Zubehör wohl iregendwo aufgekauft haben und an mich weiter verhökert.
Ist ja auch ein tolles kleines Maschinchen und auch alles was man braucht (und mehr) dabei und wenn man dann so ein unbekanntes Werkzeug findet will man ja einfach nur wissen wozu irgend ein Spezi das mal gebraucht hat.
Selbstgebaut sieht das nicht aus. HAt ja auch eine Typ Nummer und einen Pfeil mit Vorschubrichtung.

Im Zerspaner-Forum gab es auch nur eine Antwort (Messer für Wirbeleinrichtung ?????)

Meine Vermutung wäre noch die Verwendung zum drehen von stufige Zapfen am Ende einer Welle und das in einem Arbeitsgang.
Aber dann bräuchte es einen ausgefuchsten Halter für den Reitstock. (Vermutlich fehlt die Haterung in meinem Sammelsorium)
Oder eine Winkelplatte für den Support.
Auf einer Siemens-Schuckert Seite habe ich etwas gefunden was zumindest Sinn macht (ist von 1952):

"Außerdem müssen der Wickelkopfraum und die zwei Zentrierränder bearbeitet werden. Bisher werden diese Arbeitsgänge hintereinander mit einem Einzelwerkzeug vorgenommen. Nun werden sie mit einem Mehrfach-Stahlhalter durchgeführt. Dadurch Einsparungen an: Fertigungszeit= 79%, Fertigungskosten= 81%"
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 16. Dezember 2016 15:04

Also "Gewinde-Wirbeln" ??? :

http://www.decomag.ch/pdf/2005/tornos-d ... ing-de.pdf

https://www.youtube.com/watch?v=jQ2Ted8Ydus

Diese alten CB (Burgsmüller) Gewindewirbler werden noch heute zu erstaunlichen Preisen gehandelt:
https://www.maschinensucher.de/Gewindew ... /i-1996277

Übrigens: Gewindewirbeln wird auch als "Schäldrehen von Gewinden" bezeichnet.


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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Peter Pan CR » 16. Dezember 2016 17:12

Die Gewindewirbler meines Grossvaters von 1960 hat mein Vetter immer noch in Betrieb...genauso wie die H&G Gewindebohrmachinchen...von denen ich nur die kleinste Grösse habe.(und ganz eifersüchtig nicht gedenke wegzugeben)
Die Nut auf der Rûckseite ist ganz sicherlich für einen Mitnehmernutstein gedacht, Zentrierung über den Innendurchmesser.
Sven
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 16. Dezember 2016 18:54

Halte sie in Ehren, Sven.
Könnte die HG6 sein - kleiner geht Spannfutter wohl kaum.
Da lohnt sich noch heute ein Gebraucht-Kauf.
http://www.ebay.de/itm/Gewindeschneidma ... SwYmZXGpYl

Gruss,
Hartmut,

der immer wieder gern in diesem 60/70 Jahre alten Lehrbuch blättert.
Ist ja schliesslich auch das damals weltweit modernste Rundsäulen-Waagerecht-Bohr- und Fräswerk von SCHARMANN drin.
Der Kreuztisch wurde auf sogenannten Kugelrollspindeln geführt.
Die Genauigkeit (Maßhaltigkeit) war sensationell.
Darauf waren wir stolz.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Peter Pan CR » 16. Dezember 2016 20:07

Da beisst keine Maus den Faden ab...
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 16. Dezember 2016 21:49

Schau mal, Sven,
dieses Keilriemen-Getriebe - wie an Deiner Maschine - ist noch heute zu recht beliebt.
Ist aus Asien-Import eine kleine Tischbohrmaschine, habe ich auf Holzplatte montiert.
Klemme ich mir unterm Arm, wenn irgendwo im Gelände entsprechende Bohrarbeiten anfallen.
Mit einer modernen, elektronisch die Drehzahl zu regulierenden hatte ich schon nach kurzem Gebrauch nichts als Ärger.
Diese wesentlich preiswertere hat mich noch nie enttäuscht,
und wenn ich sie mal überlaste, meldet sich der Keilriemen und signalisiert mir: "Rutsch mir den Buckel runter !".
Und das meint er "wortwörtlich!", als kriegt er, wenn sinnvoll, mehr Spannung oder rutschfestes Spray auf die Flanken.
Mit solchen - direkt spürbaren - Maschinen entwickelt man ein gutes Fingerspitzengefühl.

Gruss,
Hartmut
Zuletzt geändert von Slowly am 17. Dezember 2016 13:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Peter Pan CR » 16. Dezember 2016 22:17

Zum unter'n Arm klemmen und am nächsten Abhang ganz kurz die Arme hochheben, dann hast'e keine Entsorgungsbeschwerden mehr. :rock:

Meine alte portuguiesische Getriebebohrmaschine ist mir viel lieber, da kann ich auch mal richtige Gewinde (bis 20mm) mit dem "Swuitzer" Edalmatikkopf mit machen. (Hab die Dame aber nur gern, weil weil Herr "Albrecht" sich in die Bohrer auch schlagfrei und rutschfest festbeisst.)

Nee, so schlimm ist es nun nicht, wie Du schon sagst: für auf die Baustelle schleppen, gut genug.
Aber Opa Karl Paul meinte nicht umsonst:
"Die best' verfügbare Qualität ist gerade eben gut genug."

Siehe seine R5, die von '39 bis '45 zusammen mit seiner kleinsten Drehbank im Wachspapier und Schönheitsfett, den Schlaf der gerechten 2m unter dem Kellerestrich genoss.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 17. Dezember 2016 09:25

Peter Pan CR hat geschrieben: ... Siehe seine R5, die von '39 bis '45 zusammen mit seiner kleinsten Drehbank im Wachspapier und Schönheitsfett, den Schlaf der gerechten 2m unter dem Kellerestrich genoss. ...

Die Requirierung der R5 wäre damals nicht nach "Such- und Sicht-Recherche" sondern nach den Unterlagen im Reichs(Verkehrs)-Sicherheitsamt
in Berlin (wo mein Vater beschäftigt war) über die Erfassung bei der örtlichen Kommunalverwaltung (Strassenverkehrsamt) erfolgt.
Täuschung (z.B. Verbuddeln) wurde schwer geahndet (im Krieg z.B. wegen "Wehrkraftzersetzung").
Ob wohl Opa Pauls Risikobereitschaft eine R5 Wert war ???
Ist Dir bekannt, ob er belangt wurde ?
Falls seine R5 überhaupt auf einer Beschlagnahmungsliste gestanden hat, hätte er einen "Verlustnachweis" führen müssen.
Mit beispielsweise einfach nur "Ist mir geklaut worden!", hätte man sich niemals begnügt. Und schon gar nicht, wenn für den Fronteinsatz benötigt, z.B. für Meldefahrer,
auf die Scharfschützen besonders scharf waren.
Damals hat die Deutsche Wehrmacht sogar ihren Fahrradbedarf teilweise in den besetzten Niederlanden gedeckt.
In Berlin habe ich beim "Endkampf" erlebt, wie der "Volkssturm", also überwiegend alte Männer und geh- und humpelfähige Lazarett-Soldaten mit Verbandswickeleien mit je 2 Panzerfäusten am Fahrradlenker Richtung nichtvorhandenen Verteidigungslinien, also Häuserkampf, geführt wurden. Die Überlebenschancen waren mehr als schlecht.
Mein Vater betreute bis Kriegsbeginn 1939 in Berlin die Verkehrssünderkartei, die heute in Flensburg geführt wird.
Danach folgte seine Militärausbildung und ab 1941 (Kriegsbeginn gegen Russland) Dienst im Führerhauptquartier "Wolfsschanze",
Rastenburg (Ostpreussen) im Nachrichtendienst.

Gruss vom Keilriemenantriebsfreund
Hartmut,
nur nicht bei seiner KAWA-Vulkan-800-Drifter, die gerne auf Keilriemen umgerüstet wird,
um sich ein Pseudo-Harley-Davidson-Fahrgefühl zu verpassen - oder weil man die Kettenölerei scheut.
Wer 's mag, "Viel Vergnügen!" - und das ist gut so!
Zuletzt geändert von Slowly am 18. Dezember 2016 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Peter Pan CR » 17. Dezember 2016 23:52

Als er die erste Mopedbuddelei März '39 ausführte, war er gerade aus Potsdamm aus Beugehaft entlassen worden, ...ich vermute mal er wusste worauf er sich eingelassen hatte........die zweite Mopedbuddelei kam '45. Übung hatte er wohl noch zur Genüge aus dem "grossen Krieg".
...
Nee, ich beisse mir mal lieber auf die Zunge und streiche meinen Kommentar, um nicht ins Politische abzugleiten.

Thema "seltsames Werkzeug" bleibt ein xy-ungelöst. Wobei vermerkt sei, auch eine R5 ist nur ein Werkzeug.(zum Kartuschensammeln für Primärmaterial einer "Gartengiesserei" oder als Schwarzmarktwährung)
Sven
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Re: Seltsames Werkzeug

Beitragvon Slowly » 18. Dezember 2016 12:12

Peter Pan CR hat geschrieben: ... Nee, ich beisse mir mal lieber auf die Zunge und streiche meinen Kommentar, um nicht ins Politische abzugleiten. ...

Dann hoffe ich mal, Sven, dass Deine Zunge Deinen Biss ohne nachhaltigen Schaden überstanden hat,
denn sachlich über den Lebensverlauf unserer Familienmitglieder (Dein Grossvater, mein Vater) im WW II 39/45 zu berichten,
hat doch mit "politisch abgleiten" nichts zu tun. Wir tauschen doch nur reine Fakten aus unseren Familien aus.
Das Kriegsleben meines Vaters endete nach seinem Westfront-Einsatz in meinem heutigen Nordeifel-Motorrad-Paradies, im mörderischen Hürtgenwald
und seiner Gefangennahme zwischen Düren und Jülich, nachdem US-Panzer seinen Bunker zusammengeschossen hatten.

Gruss,
Hartmut,

der auch nach Kriegsende in den Trümmern Berlins fleissig Kriegsschrott sammelte,
waren aber auch noch gefüllte Kartuschen (also Blindgänger) dabei, was bei anderen Sammlern nicht immer gut endete.
So konnte und kann man auch noch nach 1945 Kriegsopfer werden.
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Und meine kleine Keilriemen-getriebene
"Unter-dem-Arm-klemm-und-ab-ins-Gelände-BOHRMASCHINE"(bis 13 mm) wird niiiie auf 'ner Müllkippe landen,
damit Du Dir die nicht bei Heimaturlaub heimlich hier mühsam ausbuddeln musst.
Auch wenn Du vermutlich über stark ausgeprägte Ein- und Ausbuddel-Erbgene verfügst:
Ich setz Dich lieber dafür auf die Erbliste!
:D
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
Motorrad-Fachbuch: "Das moderne Motorrad 1915" http://oldslowly.magix.net/
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