Welche Schrauben

Alle Fragen, die den Motorradumbau zum Gespann betreffen

Welche Schrauben

Beitragvon Schraubaer » 13. August 2009 14:30

Hi Folks.
Brauche mal Euren Rat. Wir streiten hier rum, welche Schrauben am besten für die Anleklungen des SW am Bike geeignet sind. Ein Kollege möchte vom Velorex auf einen GT II wechseln. Also viel schwerer.
Derzeit sind M10 in 4.6 verbaut. Ich sage, dass dann mindestens M10 in 8.8 verbaut werden müssen. Er meint, mit 4.6 passt das trotzedem. Gibt es eine Vorschrift? Müssen gar 12.9 dran.
Hier gehts nicht (nur) ums Geld, sondern um die Ehre :wink:

Danke vorab.

LG
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Beitragvon Jogi » 13. August 2009 16:43

Grüß Dich,

eine M10er Schraube 4.6 hält 23200N also rund zwei Tonnen.
Da Du mehr als nur eine Schraube verbaust entsprechend mehr.
Eine 8.8 hält 46400N,ob das jetzt allerdings nötig ist möchte ich bezweifeln.
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Beitragvon Roll » 13. August 2009 17:44

4.6er kann ich gefühlsmäßig trotz ziemlich gebrauchtem Gebiß abbeißen.
Nur so ein Gefühl. Ich würd aufrüsten.
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Beitragvon scheppertreiber » 13. August 2009 19:50

Bei 4..6 macht der Graukittel einen Überschlag rückwärts ...
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Beitragvon newbynobi » 13. August 2009 19:56

Meine Erfahrung ist eher, dass sich der TÜV das sowieso nicht ansieht. Aber nimm Standard verzinkt, sieht gut aus und ist 8.8, damit bist du auf der sicheren Seite.

Gruß Nobi
Carell Suzuki GS 850G Bj. 05/80 mit EML Tour, aus Alteisen wurde Liebe und nun dann kam eine SR 500 mit Velorex, dann die GSX1100G mit Jenaiel Captain und nun eine Bandit 1200 mit EZS Ex4.

Was soll ich jetzt nur machen vor lauter Langeweile, wenn Ihr was abzugeben habt im schlechten Zustand, dann meldet euch ;-)
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Beitragvon Roland » 13. August 2009 21:31

4.6 ist biligster Baumarktschrott
8.8 ist Standard
10.8 verwenden die meisten Gespannbauer

Da es bei einigen Schrauben keine Kostenfrage ist würde ich
immer zur etwas stärker als nötig neigen.
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Beitragvon Roll » 13. August 2009 21:34

Genau.
10.8 taugt auf jeden Fall.
Man sollte nicht an der falschen Stelle sparen.

Ich hab vor kurzem für ne gute Handvoll Edelstahlschrauben unter 20 Euro bezahlt - wie schnell ist der Betrag durch den Vergaser... :wink:
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Beitragvon Roland » 13. August 2009 21:43

nachtrag

Edelstahlschrauben (V2A) sind normal 7.0
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Beitragvon Roll » 13. August 2009 21:53

Ja, Roland, da war ich jetzt nicht aufschlußreich genug. Das war nur ein Beispiel, daß man nicht am falschen Ende sparen soll.

Die Edelstahligen waren für optische Zwecke, eben wegen Nichtrostung.
Ansonsten 8.8 oder höher, je höher, desto gut.
Ausnahmen wären Sollbruchstellen, aber da würds jetzt detailliert kompliziert...
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Beitragvon scheppertreiber » 13. August 2009 21:54

Edelstahlschrauben sollten bei Klz NIE verwendet werden. Hält nicht.
Der Graukittel zieht Dir die Ohren lang wenn er das an tragenden Teilen
sieht. Zu Recht.
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Beitragvon scheppertreiber » 13. August 2009 21:57

Edelstahl rostet auch. Harley-Fahrer kaufen das trotzdem ...
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Beitragvon Roll » 13. August 2009 22:08

Hab ich was von tragenden Teilen gesagt? Bin ich Hardley-Dangerous-Fahrer? :wink:
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Beitragvon Schraubaer » 14. August 2009 08:17

Hi Folks.

Danke, dass ihr mich in meiner Meinung bestätigt. Wie gesagt, mir ging es hier auch etwas um die Ehre (bin von Beruf Stahlbauer, und bei mir fängt bei Schrauben daher alles sowieso erst ab 8.8 an).
Werde dem Kollegen mal eine Handvoll von der nächsten Baustelle mitbringen :-D damit der arme Kerl nicht an der Flasche Bier sparen muss :pidu:

LG und bis demnächst!
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Beitragvon MilleJogi » 14. August 2009 09:07

moin,
meiner einer sagt immer:
4.6 sind gut für sollbruchstellen! :-)

viel spaß bei der diskussion mit deinem bekannten!

gruß
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Beitragvon Marschall » 14. August 2009 09:39

scheppertreiber hat geschrieben:Edelstahlschrauben sollten bei Klz NIE verwendet werden. Hält nicht.
Der Graukittel zieht Dir die Ohren lang wenn er das an tragenden Teilen
sieht. Zu Recht.


Wieso nicht ? Ich verwende gerne V2A Schrauben. Die halten genauso und die Prüfer hatten nie etwas dagegen. Musst natürlich die passende FEstigkeit nehmen.
Gruss Tom

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Beitragvon Jogi » 14. August 2009 10:07

Guten Morgen zusammen,

rein von der Zugkraft her würde es eigentlich kein Problem mit einer M10 4.6 geben.Das Problem bei unlegierten Schrauben (8.8 ist die erste legierte)ist das der Bereich zwischen der maximalen Festigkeit und der Überdehnung recht gering ist,also nach Fest kommt sehr schnell ab.
Bei M10 4.6 ist dieser Bereich lediglich 17NM groß,bei einer 8.8 sind es dann schon immerhin 54NM.Die grundliegende Maximalbelastung ist natürlich auch schon deutlich unterschiedlich,habe ich aber oben schon geschrieben.
Die ursprüngliche Frage war allerdings ob 4.6er Schrauben ausreichen würden,da wäre die Antwort ja wenn sie mit genauem Drehmoment angezogen sind.Eine Schraube mit höherer Qualität ist natürlich stressfreier,da eine 10.9 von uns vermutlich keiner mehr mit einem normalen Werkzeug abreißen kann.
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Beitragvon Maicoasyl » 16. August 2009 12:27

Marschall hat geschrieben:....Wieso nicht ? Ich verwende gerne V2A Schrauben. Die halten genauso und die Prüfer hatten nie etwas dagegen. Musst natürlich die passende Festigkeit nehmen.


Sorry, das ist in der Summe Quatsch. Ich verwende auch gerne VA Schrauben in korrosiv gefährdeten Bereichen, aber NIEMALS für hochbeanspruchte Verbindungen und Sicherheitsteile.

Die Aussagen "die halten genauso" und "passende Festigkeit nehmen" sind völlig unzutreffend. Die VA Stähle sind auf Korrosionsbeständigkeit hin optimiert, haben aber dafür aber deutliche Mängel in anderen Disziplinen wie Zuverlässigkeit, Festigkeit und Preis. Manche Leute lassen sich durch den Begriff "Edelstahl" blenden: Abgesehen von einzelnen Korrosionseigenschaften hat das Zeug für den Maschinenbauer einen unedlen und tückischen Charakter. :D

Alle VA Schrauben sind nicht wärmebehandelt wie Standardware sondern nur kaltverfestigt. Alle Fehler bleiben dabei im Werkstoff erhalten und werden durch die Kaltverfestigung eher noch vergrößert. Die Festigkeit liegt stets unter den im Fahrzeugbau mindestens üblichen vergüteten 8.8 Schrauben. Man kann also keine "passende Festigkeit wählen".

Die Versagenswahrscheinlichkeit aufgrund von Werkstofffehlern, Rissen, Laminationen ist bei VA Schrauben verfahrensbedingt deutlich erhöht. Jeder der mit diesen Schrauben regelmäßig arbeitet kennt doch die Situation, daß einzelnen neuen VA Schrauben weit unter dem Nennmoment der Kopf abbricht oder daß bei manchen Chargen ein nennenswerter aber zulässiger Prozentsatz der Schrauben offensichtlich Risse und Walzfehler aufweist.

Grundsätzlich kann man qualitätvollere Schrauben aus Nichtrostendem Stahl für Sicherheitanwendungen - etwa im Kernkraftwerk - durch aufwendige Werkstoffprüfverfahren und Auswahlverfahren gewinnen, diese Schrauben liegen aber preislich um Größenordnungen entfernt von der gewöhnlichen A2 Schraube und sind im normalen Handel nicht erhältlich.

Gruss Uli
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Schraubenqualität

Beitragvon Wintertourer » 17. August 2009 08:18

mir war mal versehendlich eine 4.6 bei der Montage dazwischengeraten.
Bei der Abnahme zum Gespann hat das der TÜV-Prüfer sofort bemängelt.

Grüße
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Beitragvon Beste Bohne » 17. August 2009 12:09

Klar, wenn man Edelstaliges in ein rostiges Umfeld verbaut, hat ja irgendwann auch die beste Schraube keine Lust mehr. :D

Thema:

Minimum 8.8

Ich sehe da nicht das Problem. Schrauben gibt es wie Sand am Meer. Zur Not beim freundlichen Schraubenfachverkäufer (tm)
Grüße, Jens

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Beitragvon scheppertreiber » 17. August 2009 12:35

Edelstahl heißt auch nicht unbedingt "rostfrei". Lege mal 'ne rostige normale
Mutter auf eine Edelstahlspüle ...
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Rost oder nicht Rost, das ist hier die Frage

Beitragvon Wintertourer » 19. August 2009 08:32

ab A4 sollte es nicht mehr rosten.

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Beitragvon Bikerwilly » 19. August 2009 20:49

Mit einer 4.6 Baumarktschraube würde ich allenfalls mal einen Gartenzaun aufhängen, aber niemals im Gespannbau verwenden. 8.8 sollte hier das Minimum sein.

Schraubverbindung ist ein ausgiebiges Thema, hier geht es nicht nur um Güte, Belastbarkeit und Korrosionsbeständigkeit. Schraubensicherungen, bzw. Verliersicherungen sind nicht zu vernachlässigen.

Mehr zum Thema:

http://www.konstruktionsatlas.de/verbin ... rung.shtml

Wichtig auch die notwenige Vorspannkraft, was durch Aufbringen einen definierten Drehmomentes aufgebracht wird. Diese ist in Abhängigkeit von Güte und Größe der Schraube.

Wichtige Informationen zu Festigkeitsklassen, Anzugsmomente und vieles mehr ist recht übersichtlich hier zu finden:

http://www.schrauben-normen.de/festigkeitsklassen.html

Viele Grüße
Willy
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Beitragvon Stephan » 25. August 2009 16:05

Nett ist auch, wenn VA Schrauben in Alu eingeschraubt werden. Da kann
man sich die Schraubensicherung sparen. Die gammeln sowas von im
Gewinde fest. . .
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muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

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Beitragvon Roll » 25. August 2009 17:09

Stephan hat geschrieben:Nett ist auch, wenn VA Schrauben in Alu eingeschraubt werden. Da kann
man sich die Schraubensicherung sparen. Die gammeln sowas von im
Gewinde fest. . .


Gewußt, wo - hilft!!
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Beitragvon Beste Bohne » 26. August 2009 10:52

Stephan hat geschrieben:Nett ist auch, wenn VA Schrauben in Alu eingeschraubt werden. Da kann
man sich die Schraubensicherung sparen. Die gammeln sowas von im
Gewinde fest. . .


Echt? Kommt wohl drauf an. Habe bei meiner GS so ziemlich alle Schrauben aus VA in den Aluguß gedybelt und da gammelt nix. Garnix.
Grüße, Jens

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Beitragvon Engel » 26. August 2009 15:26

Hallo Jens,

wenn Du Pech hast, merkst Dus beim Versuch, die Schrauben wieder raus zu kriegen.
Immer ein bißchen Fett aufs Gewinde.


Gruß
Frank
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Beitragvon Stephan » 26. August 2009 15:35

Achte mal drauf. Waren die Schrauben lange genug drin (so oft dreht man ja nicht an jeder Schraube), haben die die so'n weisslichen Belag. Mann könnte es für Schraubensicherungsrückstände halten.

Wir haben da ein spezielles Fett für. Trotzdem, ich bin nicht begeistert davon.


Im Kontakt mit Messing ist der "Gammel" Effekt noch stärker.


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