Scheibe für Jupiter Boot

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Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon walter_1 » 17. November 2011 15:29

bin auf der Suche nach einer Firma, die mir für mein Jupiter Boot eine neue Scheibe (Plexiglas/Kunstoff?) herstellen kann.
für Tipps bin ich dankbar

Grüßle :smt100 [/b]
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Beitragvon quincy » 17. November 2011 16:01

Hallo Walter,
vergiß Plexiglas, das reißt und ist für Beiwagenscheiben weder geeignet noch zugelassen!!
Du benötigst eine Scheibe aus Makrolon.
Wenn Du noch das Original hast, mach Dir selbst eine Kopie davon.
Kauf Dir im Internet bei einem Kunststoffhändler eine UV-beständige Makrolonscheibe (gibt es in verschiedenen Dicken) und ist wirklich nicht teuer. Ich habe beim letzten Mal für 1m² bei 3mm Dicke ca. 40,-Euro inkl. Versand bezahlt. Evtl. brauchst Du vielleicht noch einen Heißluftfön und dann versuch Dein Glück.
Habe es auch selbst gemacht, siehe Foto.
Grüße aussem Pott
Quincy
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Beitragvon saschohei » 17. November 2011 16:08

Hallo Walter,

Quincy hat recht, nimm lieber Macrolon, gerne auch ein bißchen dicker.

Meine Scheibe hat sogar 6 mm, ist auch selbst gebogen - geht ganz gut.

Ich habe allerdings bessere Erfahrungen mit einem Infrarotstrahler gemacht, so Dinger aus dem Badbereich, gibt es für ein paar Euro.

Die erwärmen die Scheibe gleichmäßiger, schonender und auch flächiger als ein Fön/Heißluftpistole.

Beim Fön musst Du außerdem aufpassen, dass Du nicht eine Stelle zu warm machst, sonst wird das Zeug schnell milchig (und versprödet auch ein wenig).

Geht aber wirklich günstig im Selbstbau, so eine Scheibe zu basteln.

Viel Erfolg und gute Fahrt

Willy
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Beitragvon FredB » 17. November 2011 20:58

Also
1) unbedingt MAKROLON, aus Sicherheitsgründen
2) da gibt es verschiedene Sorten z. T. mit Oberflächenvergütungen (Lotus-Effect)
3) Makrolon hat gegenüber Plexi den Nachteil, kratzempfindlicher zu sein
4) Makrolon SAPHIR ist die kratzresistenteste Version, deshalb am Besten diese nehmen, gibt es auch mit Lotuseffect
5) Dicker ist nicht immer besser: 3 oder 4 mm sind (je nach Fläche) mehr als ausreichend! (ansonsten ist das Einpassen der Krümmung 'ne unnötige Qual)
Der enge Radius Deiner Scheibe macht auch 'ne 3er Platte stabil und lässt sie sich u. U. auch kalt reinziehen - Versuch macht kluch.

Ich habe mir eine 4er zugeschnitten für die Comete, Größe etwa 90x80 cm, also eine relativ große Fläche. Wenn da jemals in voller Fahrt was drauffliegt (z. Bp. ein ganzes Rad) bricht mir eher das ganze Boot zusammen, als dass die Scheibe aufgibt! Das Material ist nahezu unkaputtbar! Hole Dir bei einem örtlichen Glashändler ein Verschnittstück und traktiere es mit einem großen Hammer. Der Fetzen krümmt sich wie'n Türkensäbel, aber bricht nicht! Ich habe den Test selbst gemacht, um die Materialschwächung durch die Bohrlöcher zu testen. Ich habe in den Testbrocken mit mehreren Bohrlöchern versehen, habe aber keinen Riss oder sowas hinbekommen, trotz übelsten Hammerschlägen. Nebenbei: das ist genau das Material, aus dem die Banden in Eishockeystadien gemacht werden - da darf kein knallhart aufschlagender Schlittschuh ein Loch reinschlagen.

Ich habe mir die Form der Scheibe im Rechner aufgebaut, einen Testschnitt auf billiges Plastikmaterial gemacht zur Probe und dann die Makrolonscheibe Wasserstrahlgeschnitten - passt besser als "original".
R.
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Beitragvon Crazy Cow » 18. November 2011 21:32

Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen:

Plexi und Makrolon unterscheidet einiges und doch soviel nicht, wobei bei Makrolon nicht die Summe der Vorteile überwiegt, nur es hat eine Bauartzulassung für Fahrzeuge, die es nach meiner bescheidenen Meinung nicht verdient.

Mal kreuz und quer:
1. beides sind organische Gläser, nehmen Wasser auf. Deshalb macht man gerne Kontaktlinsen draus. Wer aber mal harte Kontaktlinsen hatte, weiss was da abgeht.

2. Plexi bricht mit zunehmendem Alter schneller bei Schlagbelastung.

3. dafür reagiert es weniger auf Lösungsmittelaustausch, vergilbt weniger und trübt nicht ein und kann jederzeit wieder aufpoliert werden.

4. Aufgrund seiner höheren Elastizität hat Makrolon im Alter eine höhere Schlagfestigkeit, sieht aber Scheisse aus.

5. Makrolon kann dadurch auch bis zu einem gewissen Grad kalt gebogen (eigentlich vorgespannt) werden. Die Tragfähigkeit ergibt sich aber speziell aus dieser Vorspannung, weniger aus dem archtitektonischen Bogen, denn das Material ist wie gesagt sehr elastisch.

6. Der kleinste natürliche Radius zum Kaltbiegen von Makrolon (Polycarbonat) beträgt etwa das 100-fache seiner Dicke.

7. Fachbetriebe biegen es so weit es geht kalt und "tempern" es dann. Je nach Dicke nimmt eine Temperatur von 80-100Grad über einen gewissen Zeitraum dem Material seine Spannung.

8. Plexglas muss immer warm verformt werden, benötigt also auch immer irgendeine Form, Modell oder Schablone. Muss danach dann trotzdem noch getempert werden. Getöntes Material reisst gelegentlich bei spanender Bearbeitung nach der Warmverformung.

9. Beim Warmverformen von Plexi oder Makrolon mit einen Fön grundsätzlich beidseitig arbeiten, sonst gibt es Verzug, das Material hat das Bestreben, beim erkalten in seine Ursprungsform zurück zu kehren. Mit Infrarot ist das was anderes, da heizt nicht die Luft sondern die Strahlung, die geht "ins" Material.

10. Grundsätzlich lässt sich Plexiglas leichter und vielseitiger verarbeiten, macht also die schöneren Ergebnisse, man kann dadurch auch dicker arbeiten.

11. Plexiglasscheiben sind imho an Fahrzeugscheiben und bei Visieren immer noch nicht unüblich, Zulassung erfolgt im Einzelfall, es wird aber 6mm dick verwendet. (Natürlich nicht bei Visieren.)

12. Bis 4mm Dicke muss bei beiden Materialien eine weiche, runde Stoßkante als Profil aufgesetzt sein, über 4mm darf das Material selbst verrundet sein.

13. Beide Materialien benötigen für die TÜV-Prüfung ein Prüfzeichen mit Schlangenlinie, aus der die Bauartzulassung hervorgeht und eine DOT Kennung!

14. Eigentlich soll der TÜV-Prüfer bei der HU nach dieser DOT-Nummer schauen, es geht das Alter daraus hervor, und bei einem Alter von mehr als zwei Jahren das Material einer besonderen Prüfung unterziehen. Wenn es kaputt geht, ist nicht der Prüfer Schuld. Wirklich nicht.

15. Plexiglas hat unter Laien vollkommen zu Unrecht einen schlechteren Ruf als Makrolon, nur die Rennverkleidungs- und Scheibenhersteller haben am Schluss Materialstärken von 2mm und weniger verwendet. Hauptsache sieht gut aus.

16. Wer partout Makrolon verwenden will, es aber notgedrungen auf ein Weich-PVC Profil oder eine GFK Karosse legen muss, tut gut daran, an der Kontaktfläche gute CAD/CAM Dekorfolie auf zu kleben. Die Kleber dieser Folien sind acylverträglich eingestellt, ihre Farbseite hingegen ist Vinyl. Es liegen dann z.B. Acryl an Acryl und Vinyl an Yinyl. Ohne dem macht Makrolon Spannungsrisse an den Bohrlöchern, zumindest, wenn es nicht getempert ist.

Das war´s erstmal.
Es besteht kein Zwang das zu glauben, das wäre ja auch irgendwie neu, aber ein absoluter Zwang zur Sorgfalt. PMMA und PC (PCA) müssen "katholisch" verarbeitet werden.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Beitragvon saschohei » 18. November 2011 21:42

Primi,

unser Olaf ist wieder hier hat es wie immer technisch PERFEKT auf den Punkt gebracht.

Mein Nachtrag: die vom TÜV erwünschten Prüfzeichen kann man mühelos mit heißen Schlagzahlen ins Matrial drücken, Fantasienummern inklusive.

Merkt keine Sau und jeder ist zufrieden, Hauptsache steht irgendwas mit Schlangenlinie(Lötkolben).

Machen alle meine Kumpels seit Jahrzehnten so, und haben nie ein Problem damit gehabt.

Nicht bei der Eintragung und erst nicht bei Kontrollen oder HUs.

Weiß gar nicht ob es für solche "hausgemachte" Kennzeichnungen auch ne DIN-Norm gibt, grinsss...

Liebe Grüße und einen schönen Abend

Willy
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Beitragvon willi-jens » 18. November 2011 22:21

FredB hat geschrieben:Also
1) unbedingt MAKROLON, aus Sicherheitsgründen
2) da gibt es verschiedene Sorten z. T. mit Oberflächenvergütungen (Lotus-Effect)
3) Makrolon hat gegenüber Plexi den Nachteil, kratzempfindlicher zu sein
4) Makrolon SAPHIR ist die kratzresistenteste Version, deshalb am Besten diese nehmen, gibt es auch mit Lotuseffect
5) Dicker ist nicht immer besser: 3 oder 4 mm sind (je nach Fläche) mehr als ausreichend! (ansonsten ist das Einpassen der Krümmung 'ne unnötige Qual)
Der enge Radius Deiner Scheibe macht auch 'ne 3er Platte stabil und lässt sie sich u. U. auch kalt reinziehen - Versuch macht kluch.

Ich habe mir eine 4er zugeschnitten für die Comete, Größe etwa 90x80 cm, also eine relativ große Fläche. Wenn da jemals in voller Fahrt was drauffliegt (z. Bp. ein ganzes Rad) bricht mir eher das ganze Boot zusammen, als dass die Scheibe aufgibt! Das Material ist nahezu unkaputtbar! Hole Dir bei einem örtlichen Glashändler ein Verschnittstück und traktiere es mit einem großen Hammer. Der Fetzen krümmt sich wie'n Türkensäbel, aber bricht nicht! Ich habe den Test selbst gemacht, um die Materialschwächung durch die Bohrlöcher zu testen. Ich habe in den Testbrocken mit mehreren Bohrlöchern versehen, habe aber keinen Riss oder sowas hinbekommen, trotz übelsten Hammerschlägen. Nebenbei: das ist genau das Material, aus dem die Banden in Eishockeystadien gemacht werden - da darf kein knallhart aufschlagender Schlittschuh ein Loch reinschlagen.

Ich habe mir die Form der Scheibe im Rechner aufgebaut, einen Testschnitt auf billiges Plastikmaterial gemacht zur Probe und dann die Makrolonscheibe Wasserstrahlgeschnitten - passt besser als "original".
R.


Hallo,

der Tipp mit Makrolon ist imho schon richtig, ABER soweit ich informiert bin dürfen die kratzresistenten Varianten von Makrolon nicht gebogen werden.
Ich hatte selbst eine solche Scheibe und habe dort nach und nach beobachten dürfen wie nach und nach mehr Mikrorisse entstanden sind (im Verlauf von 1-2 Jahren).
Zudem verliert das Material dabei seine Flexibilität gegenüber Schlägen und kann dann splittern (was bei normalem Makrolon ja der Vorteil gegenüber Plexiglas ist und weswegen es eine Bauartzulassung hat).
Beim Ausbau meiner alten Scheibe konnte diese leicht zerbrochen werden und hat recht scharfe Kanten hinterlassen. Insofern würde ich dringend dazu raten eine Scheibe mit Mikrorissen baldmöglichst auszutauschen bevor bei einem Unfall etwas schlimmes passiert.


Makrolon SAPHIR habe ich nicht finden können um mal das Hersteller-Datenblatt zu überprüfen. Saphir scheint eher ein Kokurrenzprodukt zu Makrolon von Bayer zu sein.
Wenn Du ein kratzresistentes Makrolon gefunden hast welches gebogen werden darf, dann würde ich mich über eine Mitteilung sehr freuen und einige Gespannbauer sicher auch.

Viele Grüße

Jens
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Beitragvon FredB » 19. November 2011 02:21

Hallo Jens,

dass die kratzfesten nicht unproblematisch betr. Verformung sind stimmt. Die Radien bei meiner Scheibe waren - nach Rückfrage - unkritisch. In Deinem Fall könnte das (nach dem Bild zu urteilen) evtl. kritisch werden. Da solltest Du Dich natürlich rückversichern, auch betr. thermischer Behandlung. Meine Scheibe konnte ich problemlos "kalt" reinziehen.

Was Deine Beschreibung mit der Versprödung einer Macrolonscheibe betrifft könnte ich mir z. Bp. chemische Einflüsse (Lösungsmittel - Ausgasung von Lacken - Klebstoffe?) als Ursache vorstellen, denn eine Polycarbonatscheibe kann m. E. nach so kurzer Zeit (1-2 Jahre) eigentlich nicht derart aufgeben. Auch nicht durch UV. Wie dem auch sei, ich werde das bei meiner Scheibe mal im Auge behalten.

http://www.rexin-shop.de/saphir-uv-mass ... p-533.html
Da müsstest Du auch ein Datenblatt bekommen.
R.
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Beitragvon Crazy Cow » 19. November 2011 16:49

FredB hat geschrieben:
Was Deine Beschreibung mit der Versprödung einer Macrolonscheibe betrifft könnte ich mir z. Bp. chemische Einflüsse (Lösungsmittel - Ausgasung von Lacken - Klebstoffe?) als Ursache vorstellen, denn eine Polycarbonatscheibe kann m. E. nach so kurzer Zeit (1-2 Jahre) eigentlich nicht derart aufgeben. Auch nicht durch UV. Wie dem auch sei, ich werde das bei meiner Scheibe mal im Auge behalten.

http://www.rexin-shop.de/saphir-uv-mass ... p-533.html
Da müsstest Du auch ein Datenblatt bekommen.
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Ja, es hängt wirklich damit zusammen, dass PMMA und PC besonders atmungsaktive Kunststoffe sind.

Hallo,

der Tipp mit Makrolon ist imho schon richtig, ABER soweit ich informiert bin dürfen die kratzresistenten Varianten von Makrolon nicht gebogen werden.
Ich hatte selbst eine solche Scheibe und habe dort nach und nach beobachten dürfen wie nach und nach mehr Mikrorisse entstanden sind (im Verlauf von 1-2 Jahren).
Zudem verliert das Material dabei seine Flexibilität gegenüber Schlägen und kann dann splittern (was bei normalem Makrolon ja der Vorteil gegenüber Plexiglas ist und weswegen es eine Bauartzulassung hat).
Beim Ausbau meiner alten Scheibe konnte diese leicht zerbrochen werden und hat recht scharfe Kanten hinterlassen. Insofern würde ich dringend dazu raten eine Scheibe mit Mikrorissen baldmöglichst auszutauschen bevor bei einem Unfall etwas schlimmes passiert.


Makrolon SAPHIR habe ich nicht finden können um mal das Hersteller-Datenblatt zu überprüfen. Saphir scheint eher ein Kokurrenzprodukt zu Makrolon von Bayer zu sein.
Wenn Du ein kratzresistentes Makrolon gefunden hast welches gebogen werden darf, dann würde ich mich über eine Mitteilung sehr freuen und einige Gespannbauer sicher auch.

Viele Grüße

Jens


Aber Vergüten und Biegen sind eigentlich ein Widerspruch in sich, oder? Gut, Messerschneiden kann man auch bis zu einem gewissen Grad biegen, insofern gibt es Toleranzen. Wir hatten hier aber auch schon Diskussionen wie in einem Ölfred, zu der von dir beschriebenen Erscheinung, (weil nicht sein kann, was nicht sein darf, "meine Scheibe hat 15 Jahre gehalten...")

Durch die Vergütung, die ja nur an der Oberfläche stattfindet, bekommt das Material Eigenschaften wie ein Verbundwerkstoff, ein Käsesandwich.
Der Käse macht die Biegung klaglos mit, die untere Brotscheibe aber müsste gestaucht werden, damit die obere nicht reisst.
Also, entweder wird die Scheibe aussen rissig, oder sie büßt durch Warmverformung ihre Vergütung ein.

Es ist ja so, dass die Hersteller auch nicht alles sagen. Das Verkaufsargument mit der kratzfesteren Oberfläche ist imho letzlich eine positive Nebenerscheinung, denn gerade für Makrolon wurden ja auch Lösungen gesucht, die es erlauben, das Material plan ein zu setzen, ohne dass es minderwertig aussieht, wabert und beult. Eine harte Oberfläche spart da ordentlich Materialdicke, Gewicht und Kosten.

Einen wirklichen Sinn macht die Vergütung bei optischen Gläsern, aber da wird sie imho abschliessendhergestllt, wenn der Rohling seine Form hat, wie beim Gießen der Platte auch.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon willi-jens » 20. November 2011 12:31

FredB hat geschrieben:Hallo Jens,

dass die kratzfesten nicht unproblematisch betr. Verformung sind stimmt. Die Radien bei meiner Scheibe waren - nach Rückfrage - unkritisch. In Deinem Fall könnte das (nach dem Bild zu urteilen) evtl. kritisch werden. Da solltest Du Dich natürlich rückversichern, auch betr. thermischer Behandlung. Meine Scheibe konnte ich problemlos "kalt" reinziehen.

Was Deine Beschreibung mit der Versprödung einer Macrolonscheibe betrifft könnte ich mir z. Bp. chemische Einflüsse (Lösungsmittel - Ausgasung von Lacken - Klebstoffe?) als Ursache vorstellen, denn eine Polycarbonatscheibe kann m. E. nach so kurzer Zeit (1-2 Jahre) eigentlich nicht derart aufgeben. Auch nicht durch UV. Wie dem auch sei, ich werde das bei meiner Scheibe mal im Auge behalten.

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Da müsstest Du auch ein Datenblatt bekommen.
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Hallo,

Versprödung durch chemische Einflüsse kann ich definitiv ausschließen. Ich bin auch nicht der Einzige, den dieses Problem betroffen hat. Der Hersteller dieser Makrolon-Platten hat inzwischen auch reagiert und schließt die nicht-plane Verwendung aus.
Bei der Mega-Comete ist die Biegung ja nicht so stark, aber bei den meisten Beiwagenscheiben braucht es doch mehr Biegung und damit schließen sich die Makrolon-Platten mit kratzfester Beschichtung leider aus (zumindest die Materialien, die ich bisher finden konnte). Warme Verarbeitung soll bei den kratzfesten Makrolon-Platten leider auch nicht funktionieren (zumindest hat jemand schon von negativen Erfahrungen berichtet).
Insofern kann ich derzeit nur das Standard-Makrolon empfehlen.

Wenn jemand kratzfestes Makrolon findet welches auch gebogen werden darf, dann würde ich mich über eine Nachricht freuen.

Grüße

Jens

P.S. Bevor ich auf die gute und meines Erachtens nach sehr wichtige Eigenschaft der hohen Schlagzähigkeit verzichte nehme ich lieber andere Nachteile in Kauf.
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Beitragvon quincy » 20. November 2011 18:04

Hallo Jens,
die Suche nach dem kratzfesten Makrolon ist für mich wie die Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau.
Jeder Kunststoff!!!!!!!!!! egal wie er veredelt und nachbehandelt wurde, verkratzt im Lauf der Zeit. Selbst hochwertige Brillengläser bleiben davon nicht verschont.
Für mich zählen (in der geschriebenen Reihenfolge) bei der Entscheidung des Scheibenmaterials:
- Sicherheit gegen reißen, splittern usw.
- Zulassung als Scheibenmaterial
- Verarbeitbarkeit
- Preis
- Kratzfestigkeit
Und wenn mir dann nach 2 Jahren oder so die Kratzer zu viel werden, nehme ich aus dem Campingbereich das Poliermittel für Wohnwagenfenster von Dr. Keddo und polier die vielen kleinen Kratzer, die die Scheibe blind erscheinen lassen, wieder raus.
Die großen Kratzer bekommst Du nicht wegpoliert und bleiben drin. Die stören bei der Sicht durch die Scheibe auch nicht besonders.
Wenn'se zu viel werden und es sieht sche...e aus, schnitze ich mir 'ne Scheibe und gut isset.
Grüße aussem Pott
Quincy
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Beitragvon willi-jens » 20. November 2011 20:19

Hallo Quincy,

ich wollte lediglich auf die Gefahr der Versprödung hinweisen.
Wenn es doch ein kratzfestes Makrolon geben sollte welches gebogen verwendet werden kann ohne zu verspröden, um so besser. Nur hat eben bisher jedes Material welches ich gefunden habe diesen Hinweis auf plane Verwendung gehabt.

Grüße

Jens
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Beitragvon walter_1 » 22. November 2011 15:53

Hallo,

danke erst mal für die Antworten.
Hat mich doch weitergebracht, werde versuchen eine Scheibe aus Makrolon zu biegen.
Als Alternative suche ich trotzdem noch eine Fachfirma....
Die Gespannbauer müssen die Scheiben doch auch machen lassen.
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Beitragvon willi-jens » 22. November 2011 21:08

walter_1 hat geschrieben:Hallo,

danke erst mal für die Antworten.
Hat mich doch weitergebracht, werde versuchen eine Scheibe aus Makrolon zu biegen.
Als Alternative suche ich trotzdem noch eine Fachfirma....
Die Gespannbauer müssen die Scheiben doch auch machen lassen.


Wahrscheinlich machen die Gespannbauer die häufig selbst. Also vielleicht einfach mal irgendwo nachfragen.
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Re: Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon capcuadrate » 24. Juli 2019 13:36

Moin,

ich häng mich da mal dran.

Womit schneidet man Makrolon ? Ich hab verschiedentlich Plastik geschnitten und das hat sich hinter der Säge immer wieder verklebt. (Stichsäge/Laubsäge)

Projekt wäre es, mal testweise eine kleine Beiwagenscheibe an mein Boot zu bauen, um das mit der Maxi EML Scheibe zu vergleichen.

Gruß
Martin
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Re: Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon saschohei » 24. Juli 2019 13:43

Hallo Martin,

wenn das verklebt ist die Hubgeschwindigkeit zu hoch, das schmilzt dann von der Wärme.

Entweder runter regeln, wenn das geht, oder mal mit einem VA-Blatt an einem KLEINEN Einhandwinkelschleifer versuchen, das geht ziemlich gut.

Ich hab aktuell so ein Dingens von Dremel, extra für diesen Zweck neulich angeschaft, weil ich größere Mengen Baukulit schneiden muss, das geht echt beschissen, ist saudünn und splittert auch schnell.

Das geht sehr gut damit, kein reißen, kein ausfransen, kein verkleben der Naht, usw., perfekt, wirklich wahr.

Wie damit Kurvenschnitte gehen muss man dann mal sehen.

Sonst mal eben mit einem Stück Macrolon rüber kommen auf die Ponderosa, dann kannst hier testen was am besten geht.

Liebe Grüße über die Elbe

Willy
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Re: Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon foreigner » 24. Juli 2019 16:26

capcuadrate hat geschrieben:Womit schneidet man Makrolon ? Ich hab verschiedentlich Plastik geschnitten und das hat sich hinter der Säge immer wieder verklebt. (Stichsäge/Laubsäge)


Als Kühl/Schmiermittel für Plexiglas oder Macrolon wird Petroleum verwendet.
Zur Not auch WD40 8)
Grüße
Jürgen
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Re: Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon Stephan » 24. Juli 2019 18:04

Da hat doch auch Olaf mal was zu geschrieben. Welches Dremelblatt hast genommen, Willi? Einfach nur 'n VA?!?


Stephan
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

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Re: Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon saschohei » 24. Juli 2019 18:32

Hallo Stephan,

die Handflex ist eine Dremel DSM 20,

die Scheiben die ich verwendet habe sind:

DSM 510 (ganz dünnes Blatt, sieht aus wie Trennschleiferblatt für VA - nur eben in kleiner) - geht primi für das Kunststoffzeugs, auch für die Kabelkanaäle aus Kunststoff, die ich derzeit viel schneiden muss.
Ganz saubere Schnittkanten ohne Ausfransungen oder Hitzeperlen oder sowas.

oder DSM 500, geht auch gut, ist beschichtetes Stahlblatt, auch ganz dünn, und schneidet wie Butter.

Liebe Grüße an alle hier und einen schönen Abend

Willy
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Re: Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon Michael1234 » 24. Juli 2019 19:53

capcuadrate hat geschrieben:Moin,

ich häng mich da mal dran.

Womit schneidet man Makrolon ? Ich hab verschiedentlich Plastik geschnitten und das hat sich hinter der Säge immer wieder verklebt. (Stichsäge/Laubsäge)

Projekt wäre es, mal testweise eine kleine Beiwagenscheibe an mein Boot zu bauen, um das mit der Maxi EML Scheibe zu vergleichen.

Gruß
Martin


Hallo Martin,
hab letztens genau für so Arbeiten (Plexiglas sägen) spezielle Sägeblätter für die Stichsäge im Baumarkt gesehen. Evtl funzt es damit ja besser und wie schon vom Schaf geschrieben:Drehzahl runter.
Mit ner kleinen Flex (Drehzahl auch hier runter) finde ich klappt das am besten.
Grüße Michael
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Re: Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon Crazy Cow » 24. Juli 2019 23:14

Ist ja alles schon geschrieben in diesem Stänkerfred.
Grundsätzlich musst du bei Makrolon mit der Drehzahl runter, aber nicht zu weit sonst besteht Rissgefahr. Die verträglichen Kühlmittel kühlen so gut wie gar nicht, also den Weg suchen, wo es ohne geht.
- Damit das Material nicht hinter der Säge klebt, braucht das Blatt einen guten Freischnitt, wie ein Holzsägeblatt, (aber...)
- Bei der Kreissäge fast man die Spitze Seite des Zahnes an (anfasen nicht anfassen), wie auch bei Bohrern und so sollte auch ein Stichsägeblatt beschaffen sein, wenn es welche zu kaufen gibt. Sie werden möglicherweise für das Verarbeiten allerlei Kunstglastafeln für Dusche und Bad angeboten.
- Um die Erwärmung zu reduzieren, sollte das Blatt nicht so viele Zähne haben, das erlaubt dann wieder eine etwas höhere Drehzahl.
- Je höher die Drehzahl, desto besser das Schnittbild, desto geringer die Reißgefahr, desto größer die Erwärmung.
- Je dickker das Material, desto geringer ist die Reißgefahr, desto gröber kann das Sägeblatt ausfallen. Mit der Stichsäge nimmt dir keiner das Austesten ab.
Betriebe habe feste Werte, die müssen natürlich nicht bei jedem Schnitt probieren. Dennoch gibt es Unterschiede in der Erwärmung und im Geruch bei der Verarbeitung von Material von verschiedenen Herstellern.

Welcher Betrieb?
SL-Kunststofftechnik in Egelsbach arbeiten nach Schablone.

edit: wenn die Scheibe rundrum eingerahmt ist, genügt ein 3mm Material. Für 4mm Material sollte der Bogen einen Radius von 400 - 500 mm haben, sonst werden die Spannungen zu hoch. Bis 6mm wird eine oben abschließende Kantenverrundung (Aufsteckprofil) verlangt, ab 6mm darf das Material selbst gerungdet sein.
Makrolon kann unter Spannung verschraubt oder sonstwie montiert werden. Plexiglas muss warm verformt werden. IR Strahler, wie Willy schrub. Autolackierer haben sowas zum trocknen von Teillackierungen.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon saschohei » 25. Juli 2019 05:32

Guten Morgen Ihr Scheibenbastler :-D

einen Tip hätte ich noch für Euch.. :wink:

Es hilft oft, die Schnittlinie beidseitig mit Backeband abzukleben und den Trennschnitt darauf anzuzeichnen.
Franst dann deutlich weniger aus und hat nach dem abziehen auch keine Restmarkierungen auf der Scheibe, wenn man nicht exakt auf dem angezeichneten Strich sägt. :smt017

Allerdings müsst Ihr dann mal in einer Ecke, wo es nicht so darauf ankommt, ne Klebeprobe machen.
Ich benutze meistens Panzertape dafür, aber besser ist dieses Malerkreppzeugs, das lässt sich einfacher rückstandfrei entfernen.

Denn die Rückstände (wenn man das Band zu lange auf der Scheibe lässt) sind echt blöde zu entfernen ohne die Scheibe zu zerkratzen und partiell blind zu machen (keine Verdünnung o.ä. nehmen!).

Ich nehme dazu übrigens Reiniger für Kaminscheiben, einmal rüberwischen und fertig ist.
Geht auch für viele andere Sachen optimal das Zeugs, bei Ölschleier oder Verkrustungen auf alten Maschinen oder Motoren usw.
Viel besser als Backofenreiniger.

In diesem Sinne einen schönen superheißen und entspannten Tag für euch heute :-D

Willy
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Re: Scheibe für Jupiter Boot

Beitragvon capcuadrate » 25. Juli 2019 08:20

Danke allen, ich nehme das dann mal in meine to do Liste auf.

Wenns was wird, gibt es dann auch ein Bild.

Martin
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