Pulvern oder Lackieren?

Verkleidungen, Gepäcktransport, Gurt und Kindersitz, Überrollbügel, Bootsbau etc.

Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon GSC » 11. September 2014 13:37

Hallo an die Gemeinde,
wie sind eure Langzeiterfahrungen,was ist besser für ein Wintergespann,den Motorrad-und BW-Rahmen lackieren oder pulvern,vorausgesetzt beides wird vernünftig gemacht.
Wenn lackieren,habt ihr ein Tip welchen Lack?
Gruß Jo
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 11. September 2014 13:51

Mist, mir war kurz vor Ende der Antwort der Rechner hängengeblieben. Nun nochmal von vorn:

Rahmenteile werden bei mir mit Hammerite nachgepinselt und Lackflächen mit Sprühwachs überzogen. Metallische Oberflächen sprühe ich regelmäßig mit WD40 (ja, ja, ich weiß) ein oder überziehe sie mit Konservierungsspray von Tante Louise.

All dies hat sich bei mir seit 'ner mittleren Ewigkeit bewährt.

Never a running system changend,
Mick
Zuletzt geändert von Mick Bogtrotter am 11. September 2014 14:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon GSC » 11. September 2014 14:03

Ok,danke.
Bei mir sind die Rahmen noch im Rohzustand,ist ein Neuaufbau deshalb ist der Motorradrahmen(R100GS) gestrahlt worden.
Gruß Jo
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 11. September 2014 14:08

Wenn Du einen Pulverheini hast, der im eigenen Hause kurz vor dem Pulvern strahlt, dann würde ich es an deiner Stelle pulvern lassen. Schraub- und Klemmflächen sollten verständlicherweise nicht gepulvert werden.

Viele weitere gute Tips wünschend,
Mick
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon scheppertreiber » 11. September 2014 14:44

Der frisch getrahlte Rahmen muß sofort behandelt werden (Pulver oder Grundierung).
Beim Pulvern wird auch einiger Mist fabriziert ... Alle, aber auch wirklich alle Löcher und
Bohrungen, Lagerpassungen etc. müssen abgedeckt werden. Die vergessenen findest
Du beim Zusammenbau und ärgerst Dich kaputt 8)

Laß Dir genau erklären wie sie es machen.

Persönlich finde ich Pulvern wegen des dickeren Farbauftrags schöner.

Tückisch ist beim Pulvern: man sieht Lackschäden schlecht und durch Risse kann Pampe
unter die Beschichtung und es unbemerkt moddern lassen.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon dreckbratze » 11. September 2014 16:15

ich bin kein freund des pulverns. erstens muss der untergrund absolut trocken und rostfrei sein (je nach dem, wo und wie lange dein rahmen beim pulverer rumsteht, nicht immergewährleistet) und zweitens weil bei einer verletzung der schicht die feuchtigkeit das ganze unterwandert und rostet bis sich ganze placken lösen. woher ich das weiss? hättest mal meine schwinggabel nach dem ersten winter sehen sollen :roll:

wenn an einem gelackten rahmen ne roststelle ist, kannst du die sofort recht einfach ausbessern. schwarze rahmen sind in der hinsicht eh sehr dankbar.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon honda-doc » 11. September 2014 16:20

ich benutze nur noch LKW Lacke, die sind etwas dicker zum auftragen und etwas resistenter was beschädigungen angeht.
Der Lack ist zwar etwas stumpfer im Glanz aber wenn alles vom Rahmen lackiert ist sieht nur noch ein geübtes Auge welchen Lack du drauf hast.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon wolfgangv » 11. September 2014 17:14

Mein Lackierer hat das Lackieren von Motorradrahmen abgelehnt und mich zum Pulvern geschickt.
Wichtig ist wie schon gesagt das die Teile sofort nach dem Strahlen gepulvert werden.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon dreckbratze » 11. September 2014 17:29

dein lackierer war zu faul.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon wolfgangv » 11. September 2014 18:35

dreckbratze hat geschrieben:dein lackierer war zu faul.

Glaub ich nicht, schließlich bekommt er die Arbeit ja bezahlt, wenn ich andere Teile zu ihm hintrage lackiert er die auch.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Crazy Cow » 11. September 2014 18:57

Da die Teile zum Pulvern nicht angeschliffen werden müssen, spricht eigentlich überhaupt nichts dagegen, sie vorher galvanisch verzinken zu lassen. Vorausgesetzt man findet ein entsprechend großes Bad. Nicht feuerverzinken natürlich, das macht mitunter gerade Teile krumm.
Ansonsten muss ich Achim recht geben. Wenn einer die Arbeit ablehnt, ist er evtl. zu faul, oder er hat Sorge, dass er seine Mühe nicht bezahlt bekommt. Weil man sie hinterher nicht sieht. Gerade beim Lack.
Wann hat denn das letzte Mal einer zu seinem Handwerker gesagt: "Mach´s richtig und schreib dei' Stund'!"
Komplexe Rahmen lackieren ist eh nicht einfach, nicht nass und nicht pulvrig. Man sieht halt erst ein Jahr später ob es gut war.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon peter » 11. September 2014 20:59

Genau so habe ich das auch gemacht, erst galvanisch verzinken lassen und dann pulvern. Das sollte für ein Gespannleben halten. Voraussetzung ist natürlich immer, dass die Arbeiten ordentlich ausgeführt werden. Die überschaubaren Mehrkosten sind meines Erachtens auf jedem Fall gerechtfertigt.

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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 11. September 2014 21:03

Ich bin jetzt 57 Jahre alt. Für die nächsten 43 Jahre reicht meine Variante auch aus. Danach muss ich ohnehin sehen, was ich die nächsten 50 Jahre so machen werde...

Über den Gedanken nicht in den Schlaf kommend,
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Crazy Cow » 11. September 2014 21:15

Ich will zur Ehrenrettung der Lackierer noch anmerken, dass die heute von ihren Lacklieferanten genau so gegängelt werden, wie die Gaststätten von den Brauereien. Rechtssicherheit ist das Zauberwort. Die Lackhersteller sind nicht bereit, Aussagen über die Verträglichkeit ihrer Produkte mit denen von Fremdherstellern zu treffen. Tatsächlich sollte aber ein frisch gebratener Rahmen blank geschliffen werden und zu allererst mit 2k Epoxi Grundierung behandelt werden und mit Verlaub: in den Ecken und über den Schweißnähten mit dem Pinsel aufgetragen.
Wenn nötig eben im sichtbaren Bereich nach geschliffen.
Das ist nicht nur Arbeit, ein Kunde muss das Ergebnis auch ertragen, und ein Lackierer muss die Traute haben, da noch den Aufbau seines Lackherstellers drauf zu hauen, damit der Lack auch hält. Mein grünes Gespann war so lackiert, das war tadellos. Aber ich hatte es ja auch von einem Lackierer gekauft. Allerdings deckt sich die Vorgehensweise offensichtlich nicht mit den Anleitungen von Autolackherstellern, wie ich im Frühjahr bei meinem schwarzen erfuhr.

edit @Mick: auch ich bin ein Freund von Hammerite. Ich würde auch den ganzen Rahmen, eh ich ihn irgendwo hinkarre und wieder abhole selbst mit dem Pinsel 2k grundieren, anschleifen und mit Hammerite streichen oder rollen. Das Zeug gibt es sogar schon in Uni schwarz. Eines meiner Autos hatte ich mal komplett mit Hammerschlag Effekt Lack gerollt.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Stephan » 11. September 2014 21:36

Ich würd' immer nur Lackieren lassen. Ein Steinschlag oder ähnliches Übel ist dort einfacher und übersichtlicher zu reparieren, als ein erst im Verborgenen vor sich hergammelnder Schaden bei einem gepulverten Lack.


Olaf, einer dieser Superkorrekten Lackierbetriebe hat mich erst für jede Arbeit, Strahlen, Ausbeulen, Druckprüfung labber. . . unterschreiben lassen (war ein ewiges hin&her). Und zum Schluß haben diese Seppel bei einem /5 Tank die Ausbuchtung zugespachtelt, wo der Schnapper vom Tankdeckel durchmuß. Der Tank war von denen Innen auf's Feinste bearbeitet. Aussen fertig mit Handgezogenen Linien. . .

Tja, nachdem die Rumgezickt haben, schlimmer als keine Mädchen, da kamen Ausreden/flüchte. . . , läuft die Sache jetzt über'n Anwalt. Nur gut, daß ich den Tank nicht so dringend brauche. . .



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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Lordhelmchen » 12. September 2014 18:30

Hallo Allerseitz,
da ich auch schon "ein paar Winter" rumfahr ( seit 1982 regelmäßig ) hab ich Erfahrung mit beiden Varianten.
Die Kunststoff-Pulver-Variante hat sich nicht bewährt denn die Pulverung lässt tatsächlich noch Feuchtigkeit in geringem Maße durch und an belasteten Stellen am Beiwagenrahmen reißt das auch mal ( Kälte-Wärme-Statikbelastung u.s.w. ) was man nich sofort sieht aber nach einem weiteren Winter sieht man die Unterrostung.
Salzwasser hat dann auch seine Wirkung getan.... :(
Besser hat sich die einfache Pinselmethode mit einer ...äh Bleihaltigen ( gips nimmer aber war damals so! ) Grundierung bewährt - den Rahmen hab ich dann innen mit Korrosionsschutzöl für Elektroanlagen behandelt ( halt so einen Liter in den Rahmen geschüttet und eine Schraube auf das Loch ) Allerdings geht das nur mit geschlossenen Rahmen - sonst tropft es etwas.
Ich würde wieder so verfahren denn die Schadstellen sieht man gleich und kann einfach nachstreichen.
Gut Entfetten vorher is obligo.
Viel Spass
Peter
Gruß aus Franken.
....der Gewaltschrauber......
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 12. September 2014 18:54

Das ist mehr als nur gut.

Dir Recht gebend,
Mick
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Stephan » 12. September 2014 23:09

Gute Idee. Den Rahmen mit dünnem Öl füllen. Rostet nicht und man hat immer Ersatz dabei. Selbst wenn 'n bisken Luft drinbleibt. Die Ölhaltige Luft schützt. . .


Stephan :bart:
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 13. September 2014 08:00

Stephan, Du bist gut. Das werde ich bei meinem Squire machen; ich schließe den Rahmen an den Motorölkreislauf an, da habe ich dann mehr Öl, mehr Kühlung und gleichzeitig 'ne Außenheizung um den Seitenwagen herum. Da gehört dann nur noch 'n schickes Fass-mich-nicht-an-Gitter umzu und der Drops ist gelutscht.

Voller Bewunderung für Dich beim Frühstück nachdenklich so da sitzend,
Mick
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon fredde » 13. September 2014 10:53

Habt Ihr mal von Euren Gartenmöbeln nach einem Sommer grosse Farbpartien abfallen sehen, dann wisst Ihr auch wie haltbar pulvern sein kann. Man muss akribisch nachsehen, ob es Risse giebt irgendwo und dann nachbessern. Leider geht aber genau das nicht mit gewöhnlichen Lack. Der haftet dort oft nicht richtig. Das geht leichter bei einem lackierten Teil. Lastwagenfarbe ist ein guter Tipp. Die ist viel stärker und haltbarer als solche für PKW.
Gruss Fredrik
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Schwarzwäldler » 13. September 2014 11:54

Ein guter dreistufiger konventioneller Lackaufbau ist allemal besser als diese Pulverei.
Altes Handwerk eben.
Anschliessend mit Unterbodenwachs behandeln.
Ob man nun den Rahmen anbohrt und da noch Hohlraumversiegelung reinkippt - wer's mag.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon B2Cruiser » 13. September 2014 18:52

Genau, dehalb sind die z.B. die Schwingen von BMW auch alle gepulvert und die Excelfelgen ebenso, genauso wie seit Jahren jedes LKW- und LKW-Brücken-Fahrgestell......weil da das Pulver im Frühjahr immer abfällt.... zzzzttttttt.....

Wieviel von denen die sich hier gegen das Pulvern aussprechen haben denn 5 oder mehr Jahre lang einen fachmännisch gepulverten Rahmen am Mopped oder überhaupt selbst schon mal irgend was gut gemacht gepulvertes gehabt????
Viele Grüße aus Hennef

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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon scheppertreiber » 13. September 2014 18:57

B2Cruiser hat geschrieben:Genau, dehalb sind die z.B. die Schwingen von BMW auch alle gepulvert und die Excelfelgen ebenso, genauso wie seit Jahren jedes LKW- und LKW-Brücken-Fahrgestell......weil da das Pulver im Frühjahr immer abfällt.... zzzzttttttt.....

Wieviel von denen die sich hier gegen das Pulvern aussprechen haben denn 5 oder mehr Jahre lang einen fachmännisch gepulverten Rahmen am Mopped oder überhaupt selbst schon mal irgend was gut gemacht gepulvertes gehabt????

Das ist der springende Punkt: Es muß "gut" gemacht werden.
Bei Lack kann man auch pfuschen.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 13. September 2014 19:24

Mein Freund Rübe hat da 'nen Kumpel, der es kann - mit der Pulverei. Strahlen und Pulvern finden zeitnah in einem Haus statt. Ich bin allen Bedenken gegenüber aufgeschlossen und nun zuweilen auch ein wenig traditionell, um nicht zu sagen von Gestern, dennoch ist nicht alles was neu ist, zu verteufeln, aber auch das Neue muss fachlich richtig ausgeführt werden. Das ist die Voraussetzung.

Den Schnee von früher auch als kälter empfindend als den heutigen,
Mick
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Stephan » 13. September 2014 19:31

Neu ist Pulvern nu' nich. Aber demnach hat noch niemand in unserer illustren Runde was gut gemachtes in Händen gehalten. Ich kenn' persönlich auch niemanden der mit Pulvern über lange Zeit sene Freude dran hatte.

Ergo. In der BRD kann das wohl nur eine veschwindend geringe Zahl an Fachleuten. . .


Stephan, dat sind ja wieder „Totschlagargumente". . .
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 13. September 2014 19:50

Den Begriff "neu" habe ich nicht umsonst kursiv geschrieben. Für mich grenzt ja in dieser Beziehung Vieles an Hexenwerk. LEDs finde ich beispielsweise toll, führe dennoch zusätzlich immer noch Wolframfäden unter Glas mit. Nein, Karbid besitze ich nicht mehr (weder für die Beleuchtung, noch als Starthilfe), obwohl eines meiner beiden Motorräder noch 'nen Vergaser hat. Mein Seitenwagenkotflügel ist gepulvert, ebenso viele Teile meiner ebenso wintererfahrenen Auntie Social. Sicher mag eine Pulverbeschichtung einen Riss im Seitenwagenfahrwerk kaschieren, dennoch ist die Pulverbeschichtung nicht der ursächliche Grund für diesen Riss. Wenn ich einen konstruktiv gesunden und rissfreien Rahmen habe, dann mag er auch gerne fachlich richtig gepulvert sein. Der einfache bis dreifache Lack macht einen Riss weder sinnvoller, noch entschuldbarer.

Puuh, das war einfach zuviel Outing für mich.

Nun Erholung suchend, da Einschulung der kleinen Frau heute gewesen seiend,
Mick
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Schwarzwäldler » 13. September 2014 20:19

Es gibt meiner Überzeugung nach einen fachlichen Unterschied ob ich in einer Fertigungsstrasse immer im gleichen optimierten Prozess LKW Brücken pulvere oder in Einzelanfertigung in einer Minianlage einen Kleinstrahmen für ein Gespann "pulverisiere".

Was nicht heißen muss dass der Kleinstpulverisierer damit nicht umgehen kann. So what!
Es geht hier nicht um neu, oder modern. Ich bin weiterhin der festen Überzeugung dass ein guter Lackierer, der Schicht für Schicht aufträgt ein besseres Ergebnis erzielen wird als eine Pulveranlage, auch wenn sie noch so gut elektrisch eingestellt sein mag.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon GSC » 13. September 2014 21:04

Denke das größte Problem,egal ob pulvern oder lackieren,sind die Kontaktflächen(Verschraubungen)wenn Teile mit hohen Kräften zusammengeschraubt werden müssen.Da kann es noch so gut gepulvert sein,an den Kontaktflächen wird es immer Risse geben,da denke ich ist das lackieren im Vorteil,oder sehe ich das falsch?
Gewindelöcher,Lagersitze usw kann man abdecken,aber Kontaktflächen?die müssen doch auch gegen Korrosion geschützt werden.
Gruß Jo
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 13. September 2014 21:12

Inwiefern unterscheidet sich der Begriff fachlich richtig bei der Pulverbeschichtung von LKW-Brücken vom Begriff fachlich richtig bei der Pulverbeschichtung von Seitenwagenrahmen? Liegt der Qualitätsunterschied im angelieferten Produkt(Seitenwagenrahmen vs. LKW-Brücke) oder in der Qualität der ausgeführten Arbeit (Pulverbeschichten vs. Pulverbeschichten). Ich benutze hier bewusst den Terminus vs., da ich die Vorgabe "fachlich richtig" gegeben habe und sich diese meines Erachtens nicht auf eine Betriebsgröße oder gar eine mögliche Zertifizierung eines Betriebes bezieht, sondern ausschließlich auf die fachlich richtige Ausführung einer Arbeit, in diesem Falle die Pulverbeschichtung. Wenn das Produkt, welches der Pulverbeschichtung unterzogen wird, mangelhafter Qualität ist oder unfachmännisch montiert, z.B. verspannt montiert wird, wird weder ein Spezialgroßbetrieb für Pulverbeschichtung, noch ein Lackierermeister alter Schule daran Schuld tragen, wenn selbiges in die Brüche geht, geschweige denn, den Bruch verhindern können.

Puuh, wa, boah-ey. Müde seiend, nun ins Bett gehend und gerne morgen weitermachend,
Mick

PS: ...oder auch garnicht weitermachend.
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Schwarzwäldler » 13. September 2014 22:05

Mein Hinweis zielte eher in die Richtung der Prozessoptimierung. Es wird nicht nur eine BMW Schwinge hergestellt.
Ein Reihenprozess lässt andere Messkriterien zu als eine Einzelproduktion.
Um es einmal im schwäbischen Daimlerdeutsch auszudrücken:"des hot nix mit'm Zertifikat zom do, sondern mit dem, dass du des immer und immer wieder machschd und ogugscht obs au basst"!
Also: In der Massenfertigung sehe ich die Pulverbeschichtung klar im Vorteil, obwohl Roboter hier ebenfalls gleichbleibend hohe klassische Lackierleistungen bringen.
In Einzelfällen und Kleinserien stehe ich aber so was von klar zur klassischen Mehrschichtlackierung ob mit oder ohne 2K.
Grüße aus der Südheide
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 14. September 2014 09:46

Guten Morgen, Didi,

ich weiß ja, was Du meinst, aaaber...

Liebe Grüße auch an Corinna sendend,
Mick
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Stephan » 14. September 2014 09:52

Tja, nur die ganze Optimierung nützt niGS wenn ein nicht optimierter Stein von Unten gegen den Rahmen prasselt. Ein Rahmen der in seinem Leben dazu sicherlich mehr „Eigenleben" entwickelt als der LKW Rahmen. Und da liegt wohl demnach des Dackels Kern. Die Belastungen eines Motorradrahmens sind in einigen Punkten nun mal anders, als bei einem LKW Rahmen. Allein der Vorgang des Radwechsels setzt der Rahmenlackierung mehr zu, als der gleiche Vorgang beim LKW.

Und so geht es die ganze Argumentationsleiter weiter. Ein gepulverter akotflügel fällt aus dem Bild sicher raus. Ist wohl auch nach einem Winter voller Salz und Split einfacher unter Kontrolle zu halten, als ein naturgemäss verwinkelt aufgebauter Rahmen.


In diesem Sinne, fröhliches Rostkloppen. . .


Stephan, der gleich mit der Bullete im Pott Kalenderbilder machen fährt
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 14. September 2014 10:02

Ihr habt ja alle Recht, das weiß ich. Das Ergebnis der ganzen Diskussion dürfte für GSC nun jenes sein, dass er ein großes Spektrum vom Pros und Cons serviert bekommen hat und nun seine Entscheidung unter Berücksichtigung all dieser entspannt treffen können wird.

Ich hätte noch nahezu endlos so weitermachen können (Schon mal neben einem LKW hergefahren, der sich unter schwerer Ladung verwindet? o.ä.), aber wonki quält mich gerade in einem anderen Fred in solchem Maße, dass ich mich bald nicht mehr konzentrieren kann.

Auf den nächsten Diskussionspunkt wartend,
Mick
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Schwarzwäldler » 14. September 2014 10:02

Guten Morgen,

ja, aber eine Unterrostung verläuft bei einem gepulverten Teil anders ab als bei einer für diesen Einsatzweck speziell durch mehrere Lackschichten vergüteten Oberfläche. Diese muss nicht zwangsläufig bei einem Steinschlag diese massive Unterrostung ausbilden.
Wir hiermit auch Grüße in die Suburbans von Hannover City senden möchten.
Möge die Macht, ääähhh das Pulver mit uns sein?
Grüße aus der Südheide
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Mick Bogtrotter » 14. September 2014 10:06

Was ich wieder mal als Erkenntnis aus Allem gewonnen habe ist, dass das Leben endlich ist.

Nun gleich kampfatmen müssend,
Mick
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon GSC » 14. September 2014 10:56

Danke euch allen,
für mich steht jetzt fest wenn pulvern,dann vorher erst galvanisch verzinken.
Sollte das aus irgend einem Grund nicht möglich sein( z.b.Lagersitze ),lasse ich die Finger vom pulvern.
Gruß Jo
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Re: Pulvern oder Lackieren?

Beitragvon Ernst » 18. September 2014 12:41

Mein Pulverer hat eine Strahl-Drehkabine. Anschliessend werden die Teile/Rahmen durch ein Entfettungsbad gezogen und danach phosphatiert.
http://www.kessler-gmbh.de/Vorbehandlung.html
Bevor jemand weiterhin alte Meinungen von sich gibt, sollte er mal so einen Betrieb besuchen und gucken was dort von den umliegenden Maschinenbauern ( hier z.B. Kaltenbach-Kreissägen) zum pulvern angeliefert wird.
Man gucke auch hier: http://www.kessler-gmbh.de/Felgenservice.html
Meinen Gespannrahmen habe ich dort 2005 pulvern lassen und habe bis jetzt nirgends eine Abplatzung/Unterrostung festgestellt. Bei lackierten Teilen passiert das ruck zuck.
Die Schwinge habe ich nach dem Sandstrahlen flammspritzverzinken lassen.... mein Pulverer meint das wäre der beste Untergrund fürs pulvern.
Hier der Übergang an den Standrohren:
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Gruss vom Ernst, der mit dem Guzzi-3-Rädle V1000G5/Carell TR 500
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