Zündungsproblem

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Zündungsproblem

Beitragvon Lukas » 15. August 2011 15:17

Hallo

Habe bei meinm R100RT/Jewell-2-Sitzer Gespann Bj.1982 gelegentlich Zündungsaussetzer beim Hupen.

Die Zündanlage ist die serienmäsige von Bosch mit Hallgeber.

Ich habe eine Enduralast-Lima verbaut(Wechselstrom-Lima-USA).
Ist fürs Gespann ideal.

Die BMW-Hörner haben sonst mit der Bosch-Lima nie Probleme bereitet.

Dies kommt bei verschiedenen Drehzahlen vor, aber halt nicht immer.
Vermute irgendein Masse-Kurzschluss.
Habe bisher vergeblich gesucht.

Gruß Lukas
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Beitragvon scheppertreiber » 15. August 2011 19:39

Ich kenne beides nicht ...

Ich würde aber nach Masseproblemen suchen. Die Hupe dürfte ordentlich Strom ziehen,
irgendwas senkt die Betriebsspannung der Zündung unter den kritischen Wert
und es gibt Aussetzer.

Suche: Na ja, Glückssache per Ferndiagnose.
Messung: Direkt an der Versorgungsspannung der Zündung beim Hupen mal messen.
Kritisch dürfte es bei ca 7 V werden.
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Re: Zündungsproblem

Beitragvon Crazy Cow » 15. August 2011 23:41

Lukas hat geschrieben:

Ich habe eine Enduralast-Lima verbaut(Wechselstrom-Lima-USA).
Ist fürs Gespann ideal.

Die BMW-Hörner haben sonst mit der Bosch-Lima nie Probleme bereitet.



Dann würde ich ehrlich gesagt zuerst da das Problem suchen. Hast du den Regler auch getauscht? Was tut der bei Lima Überspannung? Phasen gegen Masse schalten?

Stell dir vor, beim Hupen wird so viel Strom gezogen, dass der Regler die Lima voll aufdreht, bis es ihm selbst zuviel ist. So ne Reaktion geht ja blitzeschnell. Ist nur eine Idee.
Es hilft, wenn man hinter das Zündschloss ein Relais hängt. Dann kommt es nicht vor, dass der Regler nur 7 oder 10V Spannung misst. Die Ursache solchen Problems ist oft das Zündschloss oder die Lenkerschalter, immer im Regen. Auch wenn an der Batterie 12,8V gemessen werden, kommen am Zündschloss oft nur 10-11V zusammen. Von dort kriegt der Regler seine "Batteriespannung" angezeigt.

edit: Oder der Regler passt elektrisch nicht und Lima oder Regler sind einfach zu träge.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon Feinmotoriker » 16. August 2011 08:01

Die Enduralast ist eine permanent erregte Lima mit dazu gehörigem Regler.
Der Regler schaltet die Lima nicht ein und aus sondern leitet Überspannung (bzw zuviel produzierten Strom) an den Rahmen ab, er schließt also die Lima kurz. Das erfordert eine großzügig dimensionierte und hundertprozentig angeschlossene Masseleitung.

Die BMW-Hörner sind serienmäßig über ein Relais geschaltet. So sollte das auch sein! (zwei Hörner brauchen schon mal zusammen 10- 12 A)
Schau mal nach, ob das noch so ist.

Das andere Problem ist, daß diese Lima kurzfristig mit 37A in die Batterie lädt, wenn Du AUFHÖRST zu hupen. Weil dieser Regler etwas träge ist, können dabei Spannungsspitzen bis 18 V auftreten . Sowas nimmt Dir die Boschzündung gern übel. Und eine Hawker oder andere Gel-Batterie sowieso.

Du solltest aber erst mal prüfen, was die Batteriespannung bei laufendem Motor beim Hupen macht. Vielleicht ist Deine Batterie auch angeschlagen und geht beim Hupen unterhalb die Spannung, die die Zündung braucht.
Messe mal bei ca 3000 /min direkt über den Batteriepolen und hupe dabei. Wenn die Batterie dabei unter 10V geht, ist sie fertig.
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Beitragvon mecki » 16. August 2011 16:26

Langsam wird mir der Lederklaus unheimlich. Es muss doch irgendetwas geben wo er nichts davon versteht!
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Beitragvon Feinmotoriker » 16. August 2011 19:16

Klar Mecki. Ich hab so von ziemlich nix Ahnung. Außer von älteren Motorrädern und von Leder :-D
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Beitragvon mecki » 16. August 2011 19:28

Eigentlich müsste ich dazu noch etwas sagen aber dann wirst Du noch Größenwahnsinnig. Aber den Nordlichtern müssen wir mal wieder in Erinnerung rufen dass solche Genies nur aus dem Süden stammen können.

Gruß, Mecki
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Beitragvon Hermann » 17. August 2011 02:22

mecki hat geschrieben:Eigentlich müsste ich dazu noch etwas sagen aber dann wirst Du noch Größenwahnsinnig. Aber den Nordlichtern müssen wir mal wieder in Erinnerung rufen dass solche Genies nur aus dem Süden stammen können.

Gruß, Mecki

Die dann in den Norden ziehen um mit netten Menschen zusammen zu sein. :P
Gruß
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Beitragvon kommmschmit » 17. August 2011 07:17

Autsch.... :?
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Beitragvon Slowly » 17. August 2011 08:11

mecki hat geschrieben:Eigentlich müsste ich dazu noch etwas sagen, - - -

- - - daß auch das, was er hier schrauberhaft vom Leder zieht, sehr fein punziert ist!
:grin:
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Zündungsproblem

Beitragvon Lukas » 17. August 2011 12:30

Hallo Feinmotoriker

Ich habe noch mal gemessen.
Die Hawker hat im Stand ohne Zündung nur mit der Uhr 12,3Volt.
Bei 3000U/min mit Hupen 14,2 Volt.
Die Zündung funktioniert problemlos.

Die Aussetzer-Kurzschluß tritt wenn, dann während der Fahrt auf.
Bei einem Überholvorgang oder in Kurven ist dies sehr nervend.

Ist halt auch wieder der klassische Vorführeffekt.
Der Kabelbaum ist noch der Originale mit den Sicherungen und Relais
im Hauptscheinwerfer.
Mit der schwachen Bosch-Lima hatte ich dieses Problem nie.

Auch ist kein Relais für die Hupen installiert, serienmäßig in keinem Schaltplan (blauer BMW-Ordner 70/80er Jahre) vorgesehen.
Vemute das im Bereich des Lenkkopfes irgenwas im Argen ist.
Wird wohl auf einen neuen Kabelbaum hinauslaufen.

Gruß Lukas
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Beitragvon Ernst » 17. August 2011 14:58

Die 14,2V deuten auf eine funktionierende LIMA hin, aber die 12,3V an der Hawker sind zu wenig.
Meine Hawker hat normalerweise 12,8V und ist noch nie mit etwas anderem als mit der rechten Pfote und einer 180W Saprisa LIMA geladen worden.
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Beitragvon Feinmotoriker » 17. August 2011 16:59

Ernst hat recht: Eine voll geladene Hawker sollte 12,8V haben. Und 14,2V bei 3000/min sind genau richtig.

Du schreibst jetzt: Die Aussetzer-Kurzschluß tritt wenn, dann während der Fahrt auf.
Bei einem Überholvorgang oder in Kurven ist dies sehr nervend.

Also hat das mit der Hupe gar nichts zu tun? Oder nur beim Hupen in Kurven und beim Überholvorgang?

Vielleicht solltest Du mal die Steckverbindungen an den Spulen (bzw der Spule) und an der Zündung prüfen und ggfs neue Stecker anbringen.

Einfach mal laufen lassen ohne Tank und am Kabelbaum bzw an verschiedenen Steckern wackeln...
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Beitragvon Hermann » 17. August 2011 23:00

Slowly hat geschrieben:- - - daß auch das, was er hier schrauberhaft vom Leder zieht, sehr fein punziert ist!
:grin:

:smt023

Das druck ich aus und rahme es ein ........... :supz:

Sehr schön geschrieben!
Gruß
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Beitragvon mecki » 18. August 2011 08:08

Lauter Koryphäen im Dreiradler. Der Hermann ist in Motorradtechnik auch ein wandelndes Lexikon.
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Beitragvon Slowly » 18. August 2011 09:34

Hermann hat geschrieben:
Slowly hat geschrieben:- - - daß auch das, was er hier schrauberhaft vom Leder zieht, sehr fein punziert ist!
:grin:

:smt023
Das druck ich aus und rahme es ein ........... :supz:
Sehr schön geschrieben!

Oh, sehr vielen Dank, tut 'nem alten Mann auch mal gut.
Auf dem Wege zum Greis werden Komplimente immer rarer!
:grin:
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Re: Zündungsproblem

Beitragvon Crazy Cow » 18. August 2011 21:02

Lukas hat geschrieben:Mit der schwachen Bosch-Lima hatte ich dieses Problem nie.

Auch ist kein Relais für die Hupen installiert,
...
Wird wohl auf einen neuen Kabelbaum hinauslaufen.

Gruß Lukas


Hi Lukas,
das wäre nicht unbedingt logisch, oder?

Es wäre auch nur die halbe Miete. Die maroden Kontakte an den Verbrauchern, Schaltern, Zündschloss und Sicherungskasten bleiben ja. Putzen und Sichtkontrolle ist angesagt. Im Grunde ist alles wichtige schon geschrieben worden.


Nach meinen Erfahrungen mit geschundenen Yamaha XJ liegt Joe richtig mit seinen 7V. Maroder Sicherungskasten, angebrochene Kabel an den Steckverbindungen, alte Batterie 12,1V. Am Zündschloss 10,3V, am Licht 9,5V. Beim Starten an der TCI etwa 7V. Mit 7,3V springt der Vierzylinder an, mit 7V nicht.
Gelbatterie immer mit 15,5V Ladestrom geladen >> hielt 3 Wochen.

Entscheide selbst, was auf deine BMW übertragbar ist.

Bei Zündaussetzern werden bei der Yamaha mit einem neuen Sicherungskasten über 90% der Schwierigkeiten beseitigt. Ich habe daneben bisher immer empfohlen, an alle kritischen Stellen des Kabelbaums ein Relais ein zu pflegen. 4 Stück kosten 10 Euro. Neue Kabel von der Batterie an die Relais und Ruhe ist. Dein Motorrad ist alt, nicht dein Kabelbaum.
Echter Brüller war bisher ein Schaltvorschlag für ein Relais vor dem Regler, funzte bei vielen Modellen. Auf einmal hielten die Gel Batterien. Spannungsspitzen über 14,5V bleiben aus. Ebenso eines sogar vor die TCI (funzte gut, ist aber nicht logisch).

In deinem Falle eines hinter das Zündschloss, das beruhigt den Regler, eines vor die Hupen, eins an Licht und du hast quasi ein neues Motorrad. Vielleicht noch eins vor die Zündspulen. Normal genügt dafür das am Zündschloss.

Bedenke, dass alle Verbraucher beim Fahren durch das Nadelöhr der Lenkerarmaturen geschleift werden müssen. Killschalter, Zündschloss, Lichtschalter, Blinker, Bremslicht. Jeweils ein Schalter, je 2 Steckverbindungen. Das zieht doch alles Strom, wenn es marode ist, oder lässt keinen durch, je nach dem. Was soll denn da übrig bleiben von deiner kaputten Batterie?

Etwas früher gemacht, hättest du dir vielleicht eine Enduralast sparen können.
Gute Fahrt, Gruß
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Beitragvon scheppertreiber » 18. August 2011 21:16

Noch einer drauf: Ferndiagnosen bei Elektroproblemen funktionieren einfach
nicht. Wenn's einer mit "dem Strom" nicht hat weiß er nicht einmal, was er wo
und womit gemessen hat.

Solche Fehler hast Du am lebenden Objekt in 5 min gefunden ...

Kupfrige Grüße, Joe.
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Beitragvon Hermann » 18. August 2011 23:13

Slowly hat geschrieben:Auf dem Wege zum Greis werden Komplimente immer rarer!
:grin:
^
Greis ist gut, ich bin so "Friedhofsblond" das es Nachts leuchtet :P
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Beitragvon Hermann » 18. August 2011 23:15

mecki hat geschrieben:Lauter Koryphäen im Dreiradler. Der Hermann ist in Motorradtechnik auch ein wandelndes Lexikon.

Nana, da hast Du mir ein paar Engländerjahre voraus, die ich leider nicht "inhalieren" durfte.

Beim nächsten Treffen trinken wir das Bier in Ruhe aus und sabbeln mal richtig Blödfug! 8)
Gruß
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Beitragvon Hermann » 18. August 2011 23:21

Mal meinen Senf: Feinmotoriker und Crazy Cow haben alles gesagt, grundsätzlich fängt GUTE Elektrik an einer GUTEN Masseverbindung an (wobei das serienmäßige Original keineswegs das Optimum darstellt, völlig egal welches Motorrad, bestenfalls im kaufmännischen Sinn ist es ein Optimum!), die Steckverbindungen sind ebenfalls wichtig sowie unbedingt der Sicherungskasten (den ich IMMER auf moderne Flachsicherungen umrüsten würde!) und Relais für Schaltaufgaben schaden niemals.

Ein noch so guter el. Regler kann z.B. niemals zufriedenstellend funktionieren, wenn die Referenzspannung (die Spannung die der Regler mißt um zu wissen was zu tun ist) nicht ok ist. Ein durch Übergangswiderstände verursachter Spannungsabfall läßt ihn bereits falsch arbeiten.

KURZFRISTIGE Spannungsspitzen kann man übrigen leicht eliminieren, indem man z.B. Supressordioden oder Varistoren einsetzt. "Fertige" Bauelemente gibt es sogar bei Polo, klick mich

Doch letztendlich hat Scheppertreiber es auf den Punkt gebracht. :wink:
Gruß
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