Bremsscheiben

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 5. März 2012 20:02

moin,

bin bei der 100.000km Inspektion und habe gerade meine Bremsscheiben aus der Schleiferei zurückbekommen. Da ich Beschaffungsprobleme für die vordere Bremsscheibe hatte, habe ich die vordere und die hintere eingeschickt. Die Teile sahen schon übel aus. Es wurden jeweils weniger als 0,25mm pro Seite herunter genommen und beide Seiten gleichzeitig geschliffen. Die Teile kamen per Paketnachmahme zurück, für 141,- Taler inkl. Nachnahme liegen beide Scheiben wieder auf dem Tisch.

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Neupreis für diese mit Lieferzeit wären € 330,- gewesen.

Hier der Betrieb, 1a Arbeit, feste Preise, sehr zu empfehlen.:
http://www.bremsscheiben-schleifen.de/
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Schrat » 5. März 2012 20:22

Mensch Olaf,
das Ding sieht ja besser als neu!
Werde mir mal die Adresse kopieren und dann im nächsten Winter ausbauen, einsenden und warten bis ich sie wieder einbauen kann.............goil
Gruß Schrat

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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Yachtie » 5. März 2012 22:25

sieht gut aus, danke für den Tip!
Chris der Yachtie

Stell dir vor, es ist TÜV und keiner geht hin


http://www.cotedazur-ferien.com
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 6. März 2012 17:26

Hier ist noch ein Link zu dem ultimativen Stahlflexzubehör.
Erst war ich skeptisch wegen der günstigen Preise. Scheint aber alles bestens zu sein, es gibt etliche positve Rückmeldungen.
Verschiedene Einschraubfittings und Schrauben, Leitungen mit ABE.

http://www.ebay.de/sch/meyermelvin/m.html
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon raku108 » 7. März 2012 18:44

Vielen Dank Olaf für diesen Link!

Das rettet den Youngtimerfahrer :grin:

Grüße Ralf
Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, dass man dann unsere Zeit als die gute alte Zeit bezeichnen wird.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon m904laalaa » 8. März 2012 14:51

Dabei bitte immer daran denken:

Bremsscheiben müssen eine gewisse Mindestdicke haben!
Diese wird vom Hersteller angegeben.

Wie knapp das sein kann, seh' ich an der hinteren Bremsscheibe meiner Duc: Neue Bremsscheibe 4 mm, Mindestdicke 3,6 mm.
Da ist nix mit zweieinhalb Zehntel pro Seite runterschleifen!

Also bitte vorher informieren!

Grüssle aus'm Süden,
Jürgen
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Schrat » 8. März 2012 15:20

Lieber m904laalaa,

Olaf ist 1.) Spezialist und 2.) kann er lesen :-) auf vielen Bremsscheiben ist die Mindeststärke angegeben. Und wer lange Jahre selbst geschraubt hat, hatte bestimmt auch eine Rep.-Handbuch :roll:
Gruß Schrat

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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 8. März 2012 16:45

m904laalaa hat geschrieben:Dabei bitte immer daran denken:

Bremsscheiben müssen eine gewisse Mindestdicke haben!
Diese wird vom Hersteller angegeben.

Wie knapp das sein kann, seh' ich an der hinteren Bremsscheibe meiner Duc: Neue Bremsscheibe 4 mm, Mindestdicke 3,6 mm.
Da ist nix mit zweieinhalb Zehntel pro Seite runterschleifen!

Also bitte vorher informieren!

Grüssle aus'm Süden,
Jürgen


Schon richtig, aber die Entscheidung schleifen oder nicht nimmt dir keiner ab, denn genaueres weisst du erst hinterher. Der Schleifer will es nicht wissen, kann es aber sehr gut beurteilen, denn er kriegt manche Krücke auf den Tisch und der TÜV weiss es nicht. Es ist dein Arsch und dein Portemonnaie.
Aber eine 3,6mm Verschleissgrenze würde von Yamaha bei einem leistungsstarken Mopped nie frei gegeben. :)

Deshalb schrub ich ja das Maß dazu, was bei mir abgetragen wurde. Dann kann man eine Idee vom Resultat entwickeln. Der Wert ist imho mittel. Meist kann man die Tiefe von Riefen schlecht einschätzen, Betrachter mit ungeübtem Auge würden denken, es seien 1-2mm, was ab muss.
Ich lasse ab und zu dickes Alu planen, allgemein ist es mit 0,1mm gut, 0,3 ist dann schon ein größerer Aufwand, da sind dann tiefe Druckstellen und Riefen vom Transport drin.

Ich hab das eigentlich hier gepostet, weil oft von SW Scheiben die Rede ist, von denen keiner gar nix weiss und von denen es keine Ersatztypen gibt.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon GTS1000-Helmut » 3. Januar 2017 18:27

Hallo Olaf,
die Bremsscheibe des GTS Gespannes sieht ja richtig gut aus
aber hast du berücksichtigt das bei 100000 km du nur noch max 13,5 mm
hattest und somit die Verschleißgrenze schon erreicht war.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon FietePF » 3. Januar 2017 18:44

Was ist denn das?
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von FietePF am 3. Januar 2017 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Stephan » 3. Januar 2017 18:49

Ein Riss. . .



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Re: Bremsscheiben

Beitragvon FietePF » 3. Januar 2017 18:58

dann würde ich die Scheibe nur noch für sportliche Weitwurfaktivitäten nutzen wollen (Diskus) :D

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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Michael1234 » 3. Januar 2017 20:34

Schrat hat geschrieben:
Olaf ist 1.) Spezialist und 2.) kann er lesen :-) auf vielen Bremsscheiben ist die Mindeststärke angegeben. Und wer lange Jahre selbst geschraubt hat, hatte bestimmt auch eine Rep.-Handbuch :roll:


Ich schließe mich mal Schrat an und ergänze:
3.) ist er nicht lebensmüde

Mich interessiert allerdings schon auch was es mit dem vermeintlichen Riss auf sich hat.
Gruß Michael
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Schorpi » 3. Januar 2017 20:40

Moin-
ist aber schon 5 Jahre her. :wink:

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dass einer dem anderen
seine Meinung aufzwingen will.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon FietePF » 3. Januar 2017 20:53

Stimmt :D
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 3. Januar 2017 22:12

GTS1000-Helmut hat geschrieben:Hallo Olaf,
die Bremsscheibe des GTS Gespannes sieht ja richtig gut aus
aber hast du berücksichtigt das bei 100000 km du nur noch max 13,5 mm
hattest und somit die Verschleißgrenze schon erreicht war.



Das ist die Scheibe von der Solo. Beim Gespann habe ich vorn die Vollscheibe eines Volvo 240 drin. Die ist serienmäßig 14mm bei passendem Durchmesser und kost ganze 23,50 das Stück. Die Soloscheibe hat allgemein eine Verschleißgrenze von 13,2mm, wenn nichts anderes draufsteht. Das hat aber nur in zweiter Linie mit mit der Verschleissauflage zu tun. Ich weiß nicht, wie die fest gemacht wird, (vlt. angeschmolzen) aber alle innenbelüfteten Yamaha Scheiben sind dreifach segmentiert, da ist kein Riss. Ein Stahlstern in der Mitte, 4mm dick und die Verschleißsegmente drauf ge-hmm- elt. Wenn du jetzt mal gegen rechnest kommst du auf eine Materialdicke von 5mm pro Auflage und Seite. Normale Segmente, bei der FJ 1200 zum Beispiel haben 2,25mm Dicke.
Bei der GTS ist eher der Bremssattel das Problem. Er hat, Kolben ganz eingeschoben und Beläge montiert eine lichte Weite von 19,5mm. d.h. wenn neue Beläge schon 3mm ausfahren müssen, bis der Belag schleift, darf die Scheibe nicht mehr viel dünner werden. Antiquietchzulagen also müssen montiert werden, ich habe spezielle Zulagen montiert.
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon willi-jens » 19. Februar 2017 22:32

Ich habe gerade neue Bremsscheiben gekauft und keine von den angebotenen Bremsscheiben der verschiedenen Hersteller hat mehr als 0,5mm Differenz zwischem den Neumaß und der angebenen Verschleißdicke (bei unserem 2. Motorrad ist dies bei den interessehalber geprüften Bremsscheiben ebenso der Fall). Insofern vielleicht besser vor dem Schleifen mal die vorhandene/verbleibende Bremsscheibendicke messen. Eine zu dünne Bremsscheibe könnte im Zweifel evtl. auch Risse bekommen (auch evtl. Verschleißauflagen) :roll:

Grüße

Jens
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon HelmutAN » 20. Februar 2017 18:49

willi-jens hat geschrieben:Ich habe gerade neue Bremsscheiben gekauft und keine von den angebotenen Bremsscheiben der verschiedenen Hersteller hat mehr als 0,5mm Differenz zwischem den Neumaß und der angebenen Verschleißdicke (bei unserem 2. Motorrad ist dies bei den interessehalber geprüften Bremsscheiben ebenso der Fall). Insofern vielleicht besser vor dem Schleifen mal die vorhandene/verbleibende Bremsscheibendicke messen. Eine zu dünne Bremsscheibe könnte im Zweifel evtl. auch Risse bekommen (auch evtl. Verschleißauflagen) :roll:

Grüße

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Dann halte ich mal dagegen, mit Guzzi und Bembo. Die Bremsscheiben sind nach WHB von Moto Guzzi, im Neuzustand zwischen 6,25-6,5 mm dick, die Verschleißgrenze liegt bei 5,8 mm.
Gruß Helmut
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon willi-jens » 20. Februar 2017 20:16

HelmutAN hat geschrieben:
willi-jens hat geschrieben:Ich habe gerade neue Bremsscheiben gekauft und keine von den angebotenen Bremsscheiben der verschiedenen Hersteller hat mehr als 0,5mm Differenz zwischem den Neumaß und der angebenen Verschleißdicke (bei unserem 2. Motorrad ist dies bei den interessehalber geprüften Bremsscheiben ebenso der Fall). Insofern vielleicht besser vor dem Schleifen mal die vorhandene/verbleibende Bremsscheibendicke messen. Eine zu dünne Bremsscheibe könnte im Zweifel evtl. auch Risse bekommen (auch evtl. Verschleißauflagen) :roll:

Grüße

Jens


Dann halte ich mal dagegen, mit Guzzi und Bembo. Die Bremsscheiben sind nach WHB von Moto Guzzi, im Neuzustand zwischen 6,25-6,5 mm dick, die Verschleißgrenze liegt bei 5,8 mm.
Gruß Helmut

Hallo Helmut,

und damit im Mittel wieder nur um die 0,5mm Unterschied zwischen neu & verschlissen. Was war jetzt der Punkt? :smt017
Oder ging es um den heute eher ungewöhnlich breiten Toleranzbereich für neue Scheiben? Vermutlich Graugußbremsscheiben, oder? Graugußbremsscheiben werden halt anders hergestellt als die heute üblichen, leichteren VA-Bremsscheiben (weniger rotierende Masse & damit handlicheres Mopped), die i.d.R. auch mind. genauso gut bremsen.

Grüße

Jens
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 20. Februar 2017 23:01

Ein Maß besteht aus einer Maßzahl, einer Maßeinheit und einer Toleranzangabe. Und dann gibt es da noch die die Toleranzen bei der Messung und beim Abtippen für die Rep. Anleitung...

Schorpi hat geschrieben:Moin-
ist aber schon 5 Jahre her. :wink:

SCHORPI- :P

So isset. Für meine Scheibe ist es eh zu spät. Sie ist schon wieder 5Jahre drauf und immer noch nicht gerissen. Wenn ich groß bin, kauf ich mir mal ne neue, vlt. wird sie bis dahin ja wieder produziert, man weiss ja nie. Vlt. war das Ufo wirklich seiner Zeit voraus. :?
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon willi-jens » 21. Februar 2017 07:15

Ich würde Bremsscheiben, gerade beim Motorrad mit den geringen Dicken, jedenfalls gegen neue austauschen (die gibt es auch für die GTS: z.Bsp. TRW Lucas GTS vorne oder Spiegler/Brembo GTS vorne) statt zu schleifen. Insbesondere wo die Mindestdicke bei stark eingelaufenen Bremsscheiben in der Regel bereits erreicht sein dürfte :roll:
aber die zu dünnen Radreifen am ICE haben ja auch einige Jahre gehalten...
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon dirkME » 21. Februar 2017 09:28

Neumaße und Verschleissgrenzen an K-Modellen:

K100 2V ohne ABS: Neumaß 5mm, div. Zub-Liefernaten verfügen auch über 5,5mm, Verschleißmass: 3,6mm
K100 2V mit ABS: Neumaß 5mm, Verschleißgrenze 4,5mm, jeweils auf den Scheiben eingeschlagen.


So lässt sich eine Scheibe einer Maschine mit ABS noch sehr gut auf einer ohne ABS "Resteverwerten" (Wenn der Prüfverein nicht über die eingeschlagenen 4,5mm stolpert)


Die kraßeste demontierte Scheibe habe ich von einer K75-Ex-Behörde gesehen, da waren noch 2,8 mm (vorne), als Reststärke, runter wegen "rubbeln", dabei an den Bohrlöchern auf dem äußeren Ring tatsächlich ganz feine Haarrisse gefunden ....


Mit Bremsen spielt man/frau nicht.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 21. Februar 2017 11:31

willi-jens hat geschrieben:Ich würde Bremsscheiben, gerade beim Motorrad mit den geringen Dicken, jedenfalls gegen neue austauschen (die gibt es auch für die GTS: z.Bsp. TRW Lucas GTS vorne oder Spiegler/Brembo GTS vorne) statt zu schleifen. Insbesondere wo die Mindestdicke bei stark eingelaufenen Bremsscheiben in der Regel bereits erreicht sein dürfte :roll:
aber die zu dünnen Radreifen am ICE haben ja auch einige Jahre gehalten...


Ja, aber du bist vlt. auch leichtgläubig und hast keine GTS. Für die hintere gibt es Ersatz, weil die auch an hundert anderen Yams verbaut wird, für die vordere nicht (ø330mm x D14mm). Nachdem der Ersatzteilverkauf für das Modell nicht florierte, wurde die Produktion nach 20Jahren ganz eingestellt, die letzten Bremsscheiben hat ein Händler in USA gekauft, letztes Jahr hat er noch ein paar für 750,00$/St. angeboten. Wenn irgendwo eine auftaucht, kauft sie jmd. aus dem GTS Forum an. Ich sehe aber nicht ein, eine gebrauchte mit 13,56mm Dicke zu kaufen und sie ungeschliffen zu montieren, nur damit das Gesetz zufrieden ist. Ich muss damit fahren, nicht der TÜV.

Zu der Messerei möchte ich mal was klarstellen: du kannst eine gebrauchte Scheibe an der äusseren Peripherie messen, wo sie nach 30tkm 0,2mm dünner ist als an der inneren. Das ist so, weil Umfangsgeschwindigkeit und Verschleiss aussen größer sind als innen. Du kannst, wenn es dir gelingt, im Tal einer Riefe messen, da ist der Ausschlag 0,2mm geringer als auf dem Buckel. Tal aussen zu Buckel innen macht also bisweilen einen Unterschied von 0,4mm. Wenn nun einer sagt, Verschleissgrenze 0,5 oder 0,6mm, dann weiss er, dass dann die Scheibe einfach nicht mehr plan ist. Ob eine Scheibe ausgerechnet nach dem Nachplanen eher birst als beim Weiterfahren bis man sich auf den richtigen Messpunkt geeinigt hat, lasse ich mal dahingestellt, denn immerhin hat sie eine gleichmäßigere Wärmeentwicklung als eine trapezhaft angeschlissene.
Nochmal: die einseitigen Verschleißsegmente an der vordern GTS Scheibe sind nach dem Schleifen immer noch dicker als eine komplette neue BMW Vollscheibe. Die Maschine war in der Zwischenzeit zweimal bei der HU und es hat keiner gemault. Sie sieht nach wie vor aus wie neu. Fährt denn noch jemand mit 13 bzw 14mm Scheiben herum? Ich empfehle ja nicht, eine 3,5 mm Scheibe schleifen zu lassen. Ich habe nur die Adresse eines gewissenhaften Betriebes veröffentlicht.

Und noch ein wunderschönes Beispiel: (habe ich schonmal irgendwo geschrieben, oder?) Toyata hatte vor fast 20Jahren in Europa ein Modell auf dem Markt, bei dem sich die Bremsscheiben hoffnungslos verzogen haben, die zugleich auch als Radnabe fungierten. Da das Korrigieren auf dem Garantiewege logistisch kompliziert war, entschloss man sich den Händlern ein Bremsscheibenschleifgerät hin zu stellen das gerüchteweise extra dafür entwickelt wurde. Es schleift die Scheibe beidseitig im eingebauten Zustand. Kannst dir vorstellen, was da bei einer krummen Scheibe heruntergehobelt werden muss?
Der Witz aber ist, dass hinterher die Scheiben sich allgemein nicht mehr verwerfen, und der größte Händler in Süddeutschland einmal meinte: " die Maschine ist ein Riesengeschäft, läuft Tag und Nacht. Alle bringen sie uns ihre Autos."
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon W-L » 21. Februar 2017 13:24

Möchte meinen Senf auch noch dazugeben.
Die Bremsscheibenherstellung ist recht komplex und unterscheidet sich in den Verfahren für Motorräder (Edelstahlscheiben) und Pkw (Grauguß) völlig.

Edelstahlscheiben werden aus einem gewälzten Flachstahl oder einer Blechtafel heraus gestanzt bzw. gelasert und anschließend geschliffen. Gibt es beim Wälzvorgang Überlappungen, entstehen Materialzonen unterschiedlicher Gefügedichte (ein Motorrad-Hersteller hatte vor Jahren ein riesiges Problem hiermit, da es aufgrund der Materialfaltungen abweichende Materialhärten auf den Bremsflächen gab, was nach kurzer Nutzung zu Materialdickenschwankungen führte).
Das Verschleißmaß sollte bei den Motorradbremsscheiben tunlichst nicht unterschritten werden, da eine dünne Bremsscheibe deutlich weniger Reibungs-Wärme aufnehmen kann. Sie überhitzt somit sehr rasch, was zu einem Verzug der Scheibe führt. Sie kann wellig werden (merkt man durch Pulsieren im Bremshebel und einem längeren Hebelweg) oder sich tellerartig wölben (führt zum Fading). Ein Brechen von Untermaß- Bremsscheiben ist nahezu ausgeschlossen.

Pkw-Bremsscheiben werden aus einer Graugußlegierung hergestellt (ausgenommen bei hochpreisigen Pkw und Sportwagen), deren Zusammensetzung den Reibwert und die Korrosionsanfälligkeit bestimmt. Um das Materialgefüge an der Materialoberfläche möglichst feinkörnig und damit widerstandfähiger gegenüber einem vorzeitigen Verschleiß zu erhalten, werden die Gußformen im Bereich der Reibflächen bei hochwertigen Bremsscheiben z.B. durch spezielle Verfahren während des Gießens gekühlt / abgeschreckt.
Je nach Herstellungsverfahren entstehen in den Bremsscheiben beim Abkühlen nach dem Gießen Schrumpfspannungen, die sich auch in den nachgeschalteten Bearbeitungsverfahren nicht auflösen. Wird eine solche Scheibe thermisch hoch belastet, lösen sich die Spannungen und führen zu einem Verzug . Diese verzogen Bremsscheiben können neu geschliffen werden und neigen in der weiteren Nutzung nicht mehr zum Verzug, da ja durch die hohe Temperaturbelastung beim Bremsen praktisch ein "Spannungsarmglühen" erfolgt ist.

Pkw-Bremsscheiben sollten auf keinen Fall unter das Verschleißmaß abgefahren werden, weil auch sie dann, vergleichbar mit den Edelstahlscheiben, bei hoher Belastung (z.B. intensive Passfahrten) nicht mehr genügend Wärme aufnehmen können und sich verziehen. Außerdem schwindet die verschleißhemmende Oberfläche und der Verfahrweg der Bremskolben wird zu hoch.
Aus rein statischer Sicht sind Pkw-Bremsscheiben auch deutlich unter dem Verschleißmaß nicht bruchgefährdet.
Gruß Walter
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 21. Februar 2017 16:17

Ja, nur dass es sich hier, wie bei allen innenbelüfteten Yamaha Scheiben, um keines der beschriebenen Verfahren handelt.

Wenn es wirklich jemanden interessiert:
Ein Stern aus Stahl liegt in der Mitte, der das Einströmen von Luft am inneren und ihr Austreten am äusseren Durchmesser gewährleistet. Dieser Stern wird beidseitig mit insgesamt sechs Kreisflächensegmenten, drei pro Seite, aus Edelstahl belegt, die aufgedruckte Bezeichnung ist INOX. Das ganze wird ohne Materialzugabe mit dem Stern verschweisst (also ganzteilig wärmebehandelt) und anschliessend geschliffen. Die Kreisflächensegmente werden jedoch nicht miteinander verbunden. Die Scheiben bleiben auch bei thermischer Belastung "spannungsfrei", zumindest in der Form, dass die Spannungen eines Segmentes nicht auf die benachbarte Fläche übertragen werden und bitteschön, Abfuhr von Reibungswärme: Irgendeinen Sinn wird die Innenkühlung schon haben, oder? Es gab übrigens von Yamaha anfänglich keine Freigabe für die Verwendung von Edelstahlvollscheiben hinten, für keines der Motorräder mit innenbelüfteten Scheiben, vorne schon. Warum? Hinten brauchst du nicht mit Fahrtwindkühlung zu rechnen. Die Scheiben sind gut, aufwendig hergestellt und sie sind teuer.
Was ich viel interessanter finde: Für BMW Scheiben gibt es Floater im Zubehör nach zu kaufen und das wird auch gemacht. Warum kauft man neue Floater, wenn die Scheibe in Ordnung ist. Oder ist sie nicht in Ordnung obwohl sie noch über die nötige Dicke verfügt?
Die Teile an der GTS Scheibe heissen auch Floater, sind aber keine. Sie fallen eher unter die Kategorie Nieten, formschlüssig. Warum? Die Bremsscheibe ist mit den sechs Inox Elementen (5mm Dick) rel. schwer. Der Bremsscheibenträger, der Korb oder die Nabe, hingegen ist aus Aluguss. Wenn die Scheibe schwimmen würde, tät's den wahrscheinlich bei ner Vollbremsung zerreissen. Er bezieht seine Festigkeit aus der Scheibe.
Die Scheibe ist ein Gesamtkunstwerk, nicht einfach nach zu machen und es gibt keinen Ersatz. Aber es gibt ganz offensichtlich schon Unterschiede.

Ist ja auch egal, Ich habe auch niemandem geraten, seine Scheiben unter Mindestmaß zu fahren, aber auch Oldtimer- und Raritätenfahrer benötigen Adressen. Möglicherweise ist am anderen Ende ein Fachbetrieb, der auch nicht ganz blöd ist.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Stephan » 21. Februar 2017 20:45

Mit Floater, meinst du die gewellten U-Scheiben unter den Befestigungen der 4V BMW's?!?


Stephan
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 21. Februar 2017 23:29

Stephan hat geschrieben:Mit Floater, meinst du die gewellten U-Scheiben unter den Befestigungen der 4V BMW's?!?


Stephan


Hi Stephan,

normal ist das das ganze Verbindungselement zwischen einer schwimmenden Scheibe und dem Bremsscheibenträger. Bei BMW ist das wohl eine Buchse, weil ne Schraube durchgesteckt wird.
Warum tauscht man die denn separat? Weisst du das?

http://www.ludwig-tuning.de/Brembo-Buechsensatz
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon willi-jens » 21. Februar 2017 23:33

Hallo Walter,

schön mal wieder was von Dir zu lesen 8)
Im Grunde gebe ich Dir recht, daß die Frage der Überhitzung der Bremsscheibe vermutlich das höhere Risiko darstellt. Wobei ich dann das Fading durch die Temperatur als wesentlich betrachten würde, weil den notwendigen Austausch einer verzogenen Bremsscheibe, die sowieso unterhalb der Mindestdicke ist, sollte keinen stören, oder?
Allerdings wage ich zu widersprechen was die Rissbildung angeht. Da habe ich wie dirkME in der Werkstatt leider schon Beispiele von Rissen gesehen (Edit: wie dies anscheinend auch bei der GTS Bremsscheibe vorkommt).

Grüße

Jens

@Crazy Cow
Wenn es da Beschaffungsprobleme geben sollte, dann ist es natürlich blöd. Allerdings liest es sich hier & hier eher nach sparen...
Letztendlich sollte es aber doch kein so großes Problem sein einen neuen Bremsring einer vergleichbaren Bremsscheibe an dem vorhandenen Träger zu befestigen. Da sollte es doch Fachfirmen geben, oder nicht?


P.S. Was ich allerdings nicht verstehe warum man sich keinen Vorrat insbesondere von Verschleißteilen anlegt, wenn man sich bewußt einen knapp 20 Jahre alten Fahrzeug-Exot kauft, den man auch mehr oder weniger regelmäßig fahren möchte.
Zuletzt geändert von willi-jens am 22. Februar 2017 00:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon willi-jens » 21. Februar 2017 23:42

Crazy Cow hat geschrieben:
Stephan hat geschrieben:Mit Floater, meinst du die gewellten U-Scheiben unter den Befestigungen der 4V BMW's?!?


Stephan


Hi Stephan,

normal ist das das ganze Verbindungselement zwischen einer schwimmenden Scheibe und dem Bremsscheibenträger. Bei BMW ist das wohl eine Buchse, weil ne Schraube durchgesteckt wird.
Warum tauscht man die denn separat? Weisst du das?

http://www.ludwig-tuning.de/Brembo-Buechsensatz


Es gibt die gleiche Bremsscheibe bei einigen BMW Modellen mit und ohne die halbschwimmende Befestigung. Deswegen gibt es die Floater separat.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon W-L » 22. Februar 2017 07:43

Hallo Jens,
das Thema "Rissbildung" hatte ich in meinem Beitrag absichtlich nicht erwähnt, weil es ebenfalls sehr vielschichtig ist und die Diskusion darüber, häufig emotional stark beeinflusst ist. Aufgrund Deines Einwandes möchte ich mich dennoch dazu äußern.
Die Gründe für eine Rissbildung liegen immer in einer thermischen Überlastung der Bremsscheibe durch den Bediener und wird begünstigt durch ihre Konstruktion und dem Herstellungsverfahren.
Unstrittig ist, dass Bremsscheiben mit radial durchgängigen Rissen sicherlich nicht mehr den Anforderungen an einen sicheren Betrieb erfüllen. Anders gestaltet sich die Situation jedoch bei tangential auf den Bremsflächen verlaufenden Micro-Rissen oder bei Micro-Rissen zwischen den Lochungen. Einige namhafte Bremsenfachleute vertreten die Auffassung, dass die Statik einer solchen Bremsscheibe nicht gefährdet ist.
Soweit ich mich Entsinnen kann, traten vor ca. 20 Jahren bei einen deutschen Mittelklasse-Pkw-Modell gehäuft Micro-Risse in den vorderen Bremsscheiben (ungelocht) auf, die zu Beanstandungen bei der HU führten. Der Pkw-Hersteller reagierte darauf und bewirkte eine Anweisung an die untersuchenden Technischen Dienste, dass diese Risse nicht zu beanstanden seien. Es wurden keine Unfälle bekannt, die in dieser Problematik ihre Ursache hatten.
Viele Grüße Walter
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 22. Februar 2017 11:51

willi-jens hat geschrieben:@Crazy Cow
Wenn es da Beschaffungsprobleme geben sollte, dann ist es natürlich blöd. Allerdings liest es sich hier & hier eher nach sparen...



Junge, junge,

da hat man sich zu verantworten, obwohl hier einmal eine ordentliche Bremse auf dem Tisch lag, gemessen an dem, was sich sonst in der Bilderwelt hier präsentiert. Und das ist auch noch fünf Jahre her...

Aber bitte: vor fünf Jahren habe ich mir erlaubt, ohne hier um Erlaubnis zu bitten, das Verfahren des Schleifens einmal aus zu probieren auf die Gefahr hin, dass das Geld weg ist, wenn es nicht taugt. Aber es taugte. Natürlich ist man froh, wenn man dabei auch eine Kreuzer sparen kann.
Zum Vergleich: Die Originalscheibe vorn kostete damals bereits ü 330,- €, hinten ü 190,- €. Zusammen einen guten 500er.
Ich habe die Scheiben eingeschickt, weil die Verschleissgrenze messtechnisch nicht überschritten war, die Scheiben sahen aber riefig aus. Es schien mir sinnvoll, für den nächsten Tüff und die nächsten Jahre etwas zu tun.

willi-jens hat geschrieben:Letztendlich sollte es aber doch kein so großes Problem sein einen neuen Bremsring einer vergleichbaren Bremsscheibe an dem vorhandenen Träger zu befestigen. Da sollte es doch Fachfirmen geben, oder nicht?


Da gibt es genau solche Fachfirmen wie bei der Schleiferei. Ja, es gab eine Gruppe im GTS Forum, die eine Kleinserie an Ersatzscheiben aufgelegt hat, ich habe mich aber nicht daran beteiligt, die Vorgehensweise (wie auch von dir beschrieben) war mir nicht gut genug. Das Ergebnis kostet Geld und bedeutet ein größeres Risiko als eine gewissenhafte Schleiferei. Ich habe die Bauart der Scheibe oben beschrieben, sie ist nicht grundlos so. Wenn meine Scheibe einmal fertig ist, fällt mir selbst etwas ein, oder ich frage dich um Rat.

willi-jens hat geschrieben:
P.S. Was ich allerdings nicht verstehe warum man sich keinen Vorrat insbesondere von Verschleißteilen anlegt, wenn man sich bewußt einen knapp 20 Jahre alten Fahrzeug-Exot kauft, den man auch mehr oder weniger regelmäßig fahren möchte.


Nur kein Neid. Ich habe die Maschine gekauft, als sie 16 Jahre alt war, jetzt ist sie 24 und fährt regelmäßig, regelmäßig wenig. Seit der Bremsenrevision vor 5 Jahren hat sie 12 tkm absolviert. Sie hat ein funktionierendes ABS und wiegt betankt fast 300kg.
Es ist überhaupt kein Problem, seine Fahrerei auf die primäre Nutzung der H-Bremse ab zu stellen, damit die vordere noch lange hält. :)
Sowas ist imho bei Fahrern von Oldtimern oder Raritäten keineswegs unüblich und, ich kann mich irren, es ist imho auch nicht verboten. Beim Tüff wird regelmäßig nach den Bremsscheiben geschaut, das gehört ja auch zu seinen Aufgaben, und nie gab es Beanstandungen, nur Begeisterung nach der Probefahrt. Es macht einen Unterschied, ob du gewissenhaft und überprüfbar baust, oder jedesmal zur HU deine Änderungen entfernen musst. Meine Fahrzeuge mussten sich nie verstecken.
Für das Gespann habe ich einen ordentlichen Vorrat an Verschleissteilen (sogar eine ganze Solomaschine :) ), aber ich werde hier nicht breit treten, aus welchen Gründen ich welches Fahrzeug bevorzuge.

Schluss jetzt, wer hat das Ding hier überhaupt ausgekramt und warum?

PS: Rissbildung an der GTS Bremsscheibe vorn: Einmal in Italien vorgekommen, nicht bei mir. Die Ursache sehe ich in schnöder Überhitzung.
1. Italien
2. Die Bremsscheibe läuft mitten im Rad, man muss darauf achten, dass sie nicht unnötiger Hitze ausgesetzt wird.
3. Unnötig sind vor allem schleifende Beläge und klemmede Kolben, kaum jemand achtet drauf, ausser ich. Ich habe die Ursachen an anderer Stelle beschrieben, die Zange hat offen mit Belägen ein Lichtmaß von 18 - 20mm, die Scheibe ein Vollmaß kleiner gleich 14mm. Wer die Beläge runterfährt, riskiert Kolbenklemmer und Überhitzung, nicht nur bei der GTS.
4. Aus genau diesen Gründen sollte man die von dir vorgeschlagene Ersatz- (Voll)scheibe aus dem Fachbetrieb nicht verbauen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Stephan » 22. Februar 2017 20:48

Crazy Cow hat geschrieben:
Stephan hat geschrieben:Mit Floater, meinst du die gewellten U-Scheiben unter den Befestigungen der 4V BMW's?!?


Stephan


Hi Stephan,

normal ist das das ganze Verbindungselement zwischen einer schwimmenden Scheibe und dem Bremsscheibenträger. Bei BMW ist das wohl eine Buchse, weil ne Schraube durchgesteckt wird.
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Wenn ich mich recht erinnere, schlägt sich die Bremsscheibe in die eigentlichen Büchsen ein. Bzw. diese Büchsen verschleissen in dem Bereich. Bei meiner 11er Solo bin ich damals hingegangen und hab schmale Messingblechstreifen eingelegt. Damit waren die Büchsen in den, nicht verschliessenen, Bremsscheibenbohrungen wieder stramm drin. Rausrutschen konnten die Streifen nicht. Und wir reden von wenigen Zehntelmillimetern.

Konnte man sehr gut hören, wenn man auf schmalen Straßen zwischen Felswänden fuhr. Es klingelte ganz leise, beim Brmsen war's weg.


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Re: Bremsscheiben

Beitragvon willi-jens » 22. Februar 2017 22:47

W-L hat geschrieben:Hallo Jens,
das Thema "Rissbildung" hatte ich in meinem Beitrag absichtlich nicht erwähnt, weil es ebenfalls sehr vielschichtig ist und die Diskusion darüber, häufig emotional stark beeinflusst ist. Aufgrund Deines Einwandes möchte ich mich dennoch dazu äußern.
Die Gründe für eine Rissbildung liegen immer in einer thermischen Überlastung der Bremsscheibe durch den Bediener und wird begünstigt durch ihre Konstruktion und dem Herstellungsverfahren.
Unstrittig ist, dass Bremsscheiben mit radial durchgängigen Rissen sicherlich nicht mehr den Anforderungen an einen sicheren Betrieb erfüllen. Anders gestaltet sich die Situation jedoch bei tangential auf den Bremsflächen verlaufenden Micro-Rissen oder bei Micro-Rissen zwischen den Lochungen. Einige namhafte Bremsenfachleute vertreten die Auffassung, dass die Statik einer solchen Bremsscheibe nicht gefährdet ist.
Soweit ich mich Entsinnen kann, traten vor ca. 20 Jahren bei einen deutschen Mittelklasse-Pkw-Modell gehäuft Micro-Risse in den vorderen Bremsscheiben (ungelocht) auf, die zu Beanstandungen bei der HU führten. Der Pkw-Hersteller reagierte darauf und bewirkte eine Anweisung an die untersuchenden Technischen Dienste, dass diese Risse nicht zu beanstanden seien. Es wurden keine Unfälle bekannt, die in dieser Problematik ihre Ursache hatten.
Viele Grüße Walter

Hallo Walter,

die Risse, die ich bis jetzt in Bremsscheiben und Bremstrommeln gesehen habe, waren mehr oder weniger zentrisch/radial (wie auch bei dem Beispiel von der GTS berichtet). Deswegen bin ich da ehrlich gesagt ein wenig skeptisch, wenn es heißt Risse seien unkritisch und würden sich nicht erweitern.
In der LKW-Werkstatt vor zig Jahren (man, ist daß lange her :oops: ) hat man diese Risse in den Bremstrommeln regelmäßig gesehen (kein Wunder bei den thermischen Belastungen imho). Diese Bremstrommeln wurden immer ausgedreht um sicherzugehen, daß die Risse nicht tiefer sind & sich nicht erweitern.

Grüße

Jens

@crazy cow
Du mußt Dich nicht rechtfertigen. Muß ja jeder selber mit sich abmachen ob man mit Bremsscheiben mit sattem Untermaß fährt.
Mir wäre es allerdings zu kritisch & habe auch lieber neue Bremboscheiben für 340,- statt TRW für knapp 200,- gekauft, weil mir 5mm Dicke beim Gespann/Schwenker sympathischer erschienen als nur 4,5mm (wobei beide nur 0,5mm Verschleiß erlauben).
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon dirkME » 23. Februar 2017 10:42

Nachtrag:

Bei den K-Modellen konnte man (16V + 11er) bis irgendwann letztes Jahr die einzelnen Bremsenteile (Bremsscheibenaußenring, Floater mit Scheiben und Sicherungsringen, und Inneträger) nach ETK erwerben.

:rock: Gibt's nicht mehr. Nur noch die Floater mit Scheiben (die bei den K-Modellen allerdings ohne Schraube verbaut sind).

Es war bis dato einfach gut. Als erstes Opfer waren die Floater dranne, Laufleistungen bis ca 80.000 kms; dann einen neuen Satz. Bei bis ca. 100.000 kms waren i. d. R. dann die Außenringe, also das Teil, auf dem die Beläge tatsächlich bremsen, neu zu beschaffen. Heftiger BMW-Preis.

Es gab von Zulieferern div. "Aftermarket" Scheiben, sog. Teilschwimmende. Alles kmpl., Scheiben einschicken, zurück kamen/kommen dann diese "Teilschwimmenden" auf den alten Innenringen.

Habe ich versucht. Rubbeldingers, bei 2 Zulieferern Murgs !!! Allerdings habe ich NICHT die Scheiben von Ludwig-Tuning versucht; die sollen besser sein.


Ich bin dann 2016 auf BMW-Originalscheiben zurück. :rock: :rock: :rock:

Über ETK bestellt; und plötzlich hier auch "Teilschwimmende", also vernietete Floater und das nur noch KOMPLETT :rock: :rock: :rock:

Und diese Schaicdinger rubbeln jetzt nach 6.000 kms AUCH !!! :rock: :rock:



Trotz nachdrehen der Auflageflächen UND testweiser Verwendung anderes Vorderrad rubbelt der Schaic !!!!


Die Scheiben werden Ende März demontiert, und landen dann bei BMW auf dem Teiletresen, die fette Kohle will ich wiederhaben !!!!

Meine K100 2V, in der die 11er Marczocchi-Gabel mit den 4-Kolben-Sätteln (incl. ABS) verbaut wurde, erhält, wenn BMW bei den "neuen" Scheiben nicht kulant ist, eine Showa-Sportgabel aus der späten K100 2V-Sondermodellen, mit 320er Scheiben und 2-K-Sätteln, den Scheiss bin ich echt leid !

Ich fahre ~30.000 kms im Jahr; die 4V-Scheiben haben im Schnitt eine Standzeit von ungefähr max. 100.000 kms; ich wechsele doch nicht alle 3,5 Jahre die vorderen Scheiben, und lege dafür 800 € hin !!!

:rock:
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon FredB » 23. Februar 2017 17:39

...diese Unmengen an zappelnden Dingern zwischen dem Text nervt beim Lesen tierisch! Eigentlich überflüssig...
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon UKO » 23. Februar 2017 17:40

FredB hat geschrieben:...diese Unmengen an zappelnden Dingern zwischen dem Text nervt beim Lesen tierisch! Eigentlich überflüssig...



Dann lies doch nicht :roll:
Menschen ohne Macke sind Kacke!
Ein Gespann ist so unnötig, das Mann es unbedingt braucht!
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon FredB » 23. Februar 2017 17:58

Hat Dich irgendjemand was gefragt?
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon robby ausm tal » 23. Februar 2017 19:48

:smt005 :smt005 :smt005
Grüße aus dem Bergischen!

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Re: Bremsscheiben

Beitragvon willi-jens » 23. Februar 2017 20:36

dirkME hat geschrieben:Allerdings habe ich NICHT die Scheiben von Ludwig-Tuning versucht; die sollen besser sein.
.......
Ich bin dann 2016 auf BMW-Originalscheiben zurück.


Hallo,

ich glaube Du verwechselts da etwas.
"Die Scheiben von Ludwig-Tuning" kommen von Brembo und sind die teilschwimmende Befestigung an der Felge für die Brembo Serie Oro 168B407D7 Bremscheibe (hier 1x mit teilschwimmender Befestigung & 1x ohne).
Wie man sieht hat diese Brembo Bremscheibe keinen Innenring und wird direkt an der Felge festgeschraubt.

Weder für die 305mm Bremsscheibe der K100RS 4V noch für die 285mm Bremsscheibe der Basis K100 kannst Du mit diesem Befestigungskit etwas anfangen.

Und mal eine ganz andere Frage fährst Du tatsächlich die BMW Bremsscheiben? Die sind doch fast mit Sicherheit lediglich umgelabelte Brembo Bremsscheiben, die lediglich die Hälfte kosten (was immer noch 350 - 400,- € sind).

Und wie schafft man 100 000km mit einem Satz Vorderrad-Bremsscheiben bei Einhaltung der Mindestdicke? :wow: (wenn man nicht gerade eine GTS mit 4,x l/100km durch die Gegend trägt ;-) )

Grüße

Jens

P.S. Bei Max BMW gibt es den von Dir gewüschten Floater-Befestigungskit für die Bremsringe auf dem Innenstern der 285mm / 305mm Bremsscheiben für die K100 noch im Katalog. Ist halt die Frage ob sich die Bestellung wirklich lohnt. :?
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon FredB » 23. Februar 2017 22:40

Gibt's eigentlich einen erklärbaren produktionstechnischen Grund, weshalb manche Bremsscheiben so irre teuer sind bzw. verkauft werden oder ist das ein Marketinggäg, weil man i. d. R. kaum auf alternative Lösungen (von Chinaböllern abgesehen) zurückgreifen kann?
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 24. Februar 2017 01:06

Es gibt für alles einen Grund.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon FredB » 24. Februar 2017 01:36

Crazy Cow hat geschrieben:Es gibt für alles einen Grund.


...na ja, soweit war ich auch schon :nod:
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon robby ausm tal » 24. Februar 2017 06:02

FredB hat geschrieben:Gibt's eigentlich einen erklärbaren produktionstechnischen Grund, weshalb manche Bremsscheiben so irre teuer sind bzw. verkauft werden oder ist das ein Marketinggäg, weil man i. d. R. kaum auf alternative Lösungen (von Chinaböllern abgesehen) zurückgreifen kann?



Das liegt meist daran das die Teile eine ABE haben, bei TRW z.B.!
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon willi-jens » 24. Februar 2017 06:08

FredB hat geschrieben:Gibt's eigentlich einen erklärbaren produktionstechnischen Grund, weshalb manche Bremsscheiben so irre teuer sind bzw. verkauft werden oder ist das ein Marketinggäg, weil man i. d. R. kaum auf alternative Lösungen (von Chinaböllern abgesehen) zurückgreifen kann?


Ich denke mal eine Frage von Stückzahlen und den höheren Anforderugen was niedriges Gewicht angeht (beides im Vergleich zu Standard-Autobremsscheiben).

ABE hätte ich jetzt mal vorausgesetzt. :roll:
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon robby ausm tal » 24. Februar 2017 06:31

Ich hatte jetzt nur mal die Scheiben für meine GTR1000 betrachtet.
Die kosten bei Tante Lu 249€ (Brembo) 239€ (TRW) jeweils mit ABE.
Bei MurphsKits in USA kostet eine EBC Scheibe 185$.
Das ist schon ein kleiner Unterschied und das Stückzahlenproblem dürften die auch haben.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon willi-jens » 24. Februar 2017 06:54

Die Prüfung kostet halt Geld und bei kleinen Stückzahlen verteilen sich diese Kosten halt auf weniger Teile.
Aber wir sollten nicht jammern. Fahren mit um oder über 100PS beim Motorrad kostet halt.
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon robby ausm tal » 24. Februar 2017 10:30

8) Eben! Und wer bremst ist feige!
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon dirkME » 24. Februar 2017 11:25

*Und wie schafft man 100 000km mit einem Satz Vorderrad-Bremsscheiben bei Einhaltung der Mindestdicke? *

Mit einer Solo ist das ungefähr Durchschnitt.

Ob das an der "Erstausrüsterqualität" liegt, vermag ich nicht beurteilen.


Fakt: K1100RS bei 75.000 Floater fällig, ich Depp habe mit Stahlfloatern aus dem Zubehör ersetzt. Bei 115.000 kms waren die Außenringe sowohl vom Spiel auf den Floatern her fertig, als auch unter Mindestmaß.

Ersetzt mit EBC-Scheiben, rubbelten nach paar tausend KMs massiv. Runter damit, welchew von Braking drauf. Der gleiche Zuppes, nach paar 1.000 kms fing das an zu rubbeln.

Dann die 11er geschlachtet, eine '85er-Rahmen und einen 0-KM-Motor, die Gabel/Bremsen/ABS/Fahrwerk aus der 11er rein, K1-Getriebe, meine gute Kardanwelle, und einen EA aus R850R K-kompatibel gemacht. Scheiben rubbelten immer noch. Die Räder der 11er weg, und K1100LT-Räder (110/140er) besorgt. Vorne rubbelts weiter.

Jetzt Original-BMW-Scheiben drauf, rubbelt immer noch. Felge prüfen lassen; Auflageflächen abgedreht. Rubbelt immer noch.


Der Neuaufbau steht jetzt in der Ecke, jetzt wird erstmal das Gespann fertiggemacht, dann bekommt Herr BMW seine Scheiben zurück.

Habe inzwischen eine Showa-Gabel aus einem späten K100RS-Sondermodell im Fundus, wenns alles nichts bringt, muss ich dazu eine Felge von der K75 Ultra suchen, mit Gold bezahlen, und das ganze Zeugs mit 32er Scheiben, Sattel-Adaptern und 2Kolben-Sätteln legal auf die Straße bringen.


Erstmal das Dreirad ......
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon Crazy Cow » 24. Februar 2017 12:29

FredB hat geschrieben:
Crazy Cow hat geschrieben:Es gibt für alles einen Grund.


...na ja, soweit war ich auch schon :nod:


Nun gut, als Yamaha Fahrer solltest du wissen,dass das Ersatzteilelager Europa in NL anders als der Motorradimport dem Konzern in Japan untersteht. Es hat nicht den Auftrag, große Gewinne zu erzielen, sondern kostendeckend zu arbeiten. In der freien Wirtschaft gilt: Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis, dergestalt, dass begehrte Produkte teurer sind. Das ist bei Yam Ersatzteilen genau anders herum. Teile die selten verkauft werden, belasten das Lager und werden jedes Jahr teurer. Beispiel: der linke Spiegel eines Motorrades ist meist günstiger als der rechte.

Bei den Bremsscheiben von Fremdherstellern sind die schon erwähnten Kosten für die ABE natürlich auf die Produktionszahlen um zu rechen. Ein kleiner Betrieb, mit geringerem Automatenanteil in der Produktion und kleiner aber feiner Serie kann nicht zu den gleichen Preisen produzieren wie ein Großheinz. Die Zahl der Arbeitsgänge in der Produktion bis hin zur Verpackung und Logistik wirken sich auf den Preis aus. Ducatis werden weniger verkauft als BMWs. Das wusstest du doch aber schon, oder?

Warum sind BMW Teile hier im Land so teuer? Dahinter steckt wahrscheinlich reine Bosheit (Gewinnstreben). Ein BMW Händler muss einen sechsstelligen Betrag auf den Tisch legen, damit er sich einen Leuchtpropeller über die Türe hängen darf. Mit jedem neuen Modell muss er einen Werkzeugsatz kaufen, der ihm die Tränen in die Augen treibt. Zum Dank hat er eine gewisse Handelsspanne an den Teilen. Der freie Markt orientiert sich an den Hauspreisen, weiß aber auch, dass der BMW Kunde im Zweifel lieber teurere Produkte kauft. Leute die BMW fahren, aber billig Teile kaufen wollen sind verdächtig, sie passen nicht ins Kundenprofil.
Ist aber mit einigen anderen Marken wahrscheinlich auch so.
Bei Chinaböllern wäre ich sehr vorsichtig. Edelstahl ist nicht gleich Edelstahl. (vgl. Kochtöpfe) Wenn der europ. Markt Reifen mit M&S Logo will, kriegt er welche, vlt. ist es mit Bremsen auch so. Das dumme ist, wenn du schon billig produzierst und wirst deinen Kram trotzdem nicht los, ist es in D erfolgsversprechender, die Teile teurer zu verkaufen, weil teurer muss besser sein. Ungeachtet meiner Seitenhiebe auf die BMW Kundschaft, kaufen viele Leute für ihr Fahrzeug nur das Beste. Das teuerste Öl, in der sicheren Erwartung, dass es das liebste Stück durch ewiges Leben dankt, den teuersten Sprit, weil der Motor damit runder läuft und viele schenken ihm zu Weihnachten sogar besonders wertvolles elektrisches Zubehör.

Und dann gibt es wahrscheinlich noch einen ganzen Arsch voll anderer Gründe... Nicht am "Arsch" stören, bitte, der Teilemarkt wird von den Herstellern selbst als "Aftermarket" bezeichnet. Er tritt in Blüte, wenn ein neues Modell ausläuft und ist angeblich für die Ersthersteller nicht so interessant. Ich weiss nicht, ob es noch so ist, um die Jahrtausendwende herum war es so, dass wer für ein aktuelles Modell Teile produzieren wollte, musste an den Verhandlungstisch, umsonst ist der Tod. Möglicherweise wird das Entgegenkommen größer, wenn ein Modell ausläuft, ganz sicher aber, wenn Patente auslaufen.
Gründe und Faktoren gibt es also genug, die Pressesprecher suchen sich immer die heraus, die sie für die Firmenpolitik gerade gebrauchen können.
Ich nehme aber an, das hast du auch schon gewusst. Was verbirgt sich also hinter deiner Frage?
Gute Fahrt, Gruß
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Re: Bremsscheiben

Beitragvon FredB » 24. Februar 2017 12:54

Crazy Cow hat geschrieben:...
Ducatis werden weniger verkauft als BMWs. Das wusstest du doch aber schon, oder?
...

DAS überrascht mich jetzt, echt - alles andere war eh klar. :D

O.k., der ganze vermarktungstechnische Krempel, na ja. Bei uns hier im Lande ist nun mal jeder Fahrzeugkrempel wesentlich teurer als z. Bp. in Trumperika. Kleinserien, ABE etc. o.k., der Hauptgrund für derartige Preise ist m. E. dann doch eher: weil's hier bei uns einfach bezahlt wird.
Nee, mich hätte primär interessiert, ob manche Preise für Bremsscheiben z. Bp. materialbedingt wären oder in einer reichlich komplexen Herstellung lägen.

P.S. BMW-Fahrer sind Mutanten, sozusagen ein Seitenzweig in der menschlichen Entwicklung
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