K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon kalleheinz » 5. September 2016 13:15

P1000476.JPG
Hallo Leute

Letzte Woche am Gardasee auf einer kleinen Straße in der Nähe von Tignale ist mir eine Lenkerhalterung abgerissen .

Das war eine schöner Schreck wenn es Knack macht direkt in einer engen Kurve.
Zum Glück war kein Gegenverkehr.
Also Lenker mit Schnur an der oberen Gabelbrücke festgezurrt und im Schritttempo nach Tignale zum ausbauen .
Der freundliche Mechaniker hat meine Beiden Halterungen zu einen Schweißer gebracht und Schweißen lassen.Bei der abgerissenen Halterung hat man schon eine Vorschädigung in Form von Rost an der Bruchstelle gesehen.
Da mein Gespann nun 33 Jahre auf dem Buckel hat und noch nie daran was kontrolliert wurde , wird es glaube ich auch mal Zeit den anderen Gespannfahren einer K sowas mitzzuteilen damit nicht plötzlich ein haarsträubender Unfall daraus wird.
Hier im Forum oder einen anderen habe ich glaube schon mal was darüber gelesen.

Auf dem Auszug von BMW Et Katalog die Nummer 2

Hoffentlich hat keiner deswegen mal einen größeren Unfall

Kalle

Lenk.jpg
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon HelmutAN » 5. September 2016 15:45

Hi, also war die K eine K100RT! Da bist du nicht der erste. Am besten die obere Gabelbrücke der K100RS verbauen.
Gruß Helmut
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon kalleheinz » 5. September 2016 18:20

Hallo Helmut

Bei dieser Gabelbrücke hast man aber auch meiner Meinung mehr Vibrationen am Lenker.
Ich weiß nicht ob dann die Befestigung wie sie an der K1100LT verbaut ist nicht vielleicht die bessere Version wäre.
Soweit ich es im ET Katalog gesehen habe ist vorne nochmal eine Halteplatte zur Sicherung verbaut.

Gruß Kalle
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon UKO » 5. September 2016 18:57

Gottseidank bist Du heil geblieben!
Ansonsten festigt sich meine Abneigung gegen Propellermopeds immer mehr. :roll:
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Stephan » 5. September 2016 19:53

Naja, für diese Belastungsspitzen kann BMW aber Ausnahmsweise mal niGS. . .



Stephan
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muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Michael1234 » 5. September 2016 21:09

Zumal ja auch diese Art der Lenkerbefestigung nicht nur bei BMW anzutreffen ist, sondern auch bei anderen Herstellern.

Eben je nach Modell unterschiedlich. Das hat also nix mit der Marke zu tun.

Zum Glück ist es ja glimpflich verlaufen

Gruß Michael
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Crazy Cow » 5. September 2016 22:55

Glück gehabt! Gab es das nicht schon einmal? Was ist denn da genau gebrochen?

Ich fürchte, da gibt es schon Unterschiede, Michael, im Material, in der Bauart, der Klemmtechnik und vlt. in der Qualitätskontrolle. Ich denke da an die zweite Schraube, die zur Befestigung des Verkleidungsdeckels in den Bock mündet und auch an die oberen Koni Aluköpfe, die durch einen Einstellschlitz geschwächt gerne mal wegbrachen. Alu ist kein Eisen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Michael1234 » 6. September 2016 07:50

Hallo Olaf,

soweit ich das verstehe handelt es sich nicht um ein Aluteil, dass da gebrochen ist (Rost, konnte gleich geschweißt werden).

Auf jeden Fall ist es gut dass nix passiert ist und durch den Hinweis kann jeder der ein älteres Gespann fährt diesen Punkt mal bei Gelegenheit (z.B. Lenkkopflager Wechsel) genauer und vorsorglich prüfen.

Gruß Michael
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon kalleheinz » 11. September 2016 09:47

Der Gewindebolzen (2) ist direkt an der Lenkerschelle abgebrochen. Somit keine Übertragung der Lenkkräfte mehr an die obere Gabelbrücke.

Fühlt sich richtig Scheisse an wenn das Eintritt.

Gruß

Kalle
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Schorpi » 11. September 2016 10:05

Moin Kalle-
Als ich 2009 vom EGT in Luxemburg kam,
knackte mir ,8 km vor meinem Zuhause ,in einer 90° Linkskurve die rechte Lenkerhalterung ab-ist schon ein komisches Gefühl mit so einem wackeligen Lenker zu fahren. Gut das dass nicht in Luxemburg passiert ist, und es zwei Halterungen sind. :wink:

Das Gespann war damals 23 Jahre alt und hatte ca. 180.000 km auf dem Tacho.

Liebe Grüße
SCHORPI- :P
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dass einer dem anderen
seine Meinung aufzwingen will.
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Michael1234 » 11. September 2016 10:10

Hallo Kalle,

das war aber kein Aluteil, oder?

Gruß Michael
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Aynchel » 22. November 2016 14:45

ne das ist Stahl

@ Kalle
alter Heizer :wink:
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Rolli58 » 23. November 2016 10:29

Crazy Cow hat geschrieben:... Alu ist kein Eisen.


Hallo Olaf,

was soll man zu dem Hinweis sagen. Mir fällt nur ein "Eisen ist kein Stahl".

Das gebrochene Teil ist aus Stahl. Und zum Bruch dürfte geführt haben, dass die Lenkerhalterung für ein 1-spuriges Fahrzueg entwickelt worden ist, und nicht für ein Gespann, für dessen Steuerung viel höhere Lenkkräfte zu übertragen sind. Wahrscheinlich würde es halten, wenn die beiden Schrauben der Klemmblöcke durchgehen würden bis in die Gabelbrücke. Aber der untere Klemmblock ist mit nur einem Gewindebolzen befestigt, an dem immer Hebelkräfte wirken, die es beim Solomotorad in der Größe nicht gibt. Das führt zu einem Ermüdungsbruch, wie durch das zwischenzeitlich eingedrungene Wasser (Rost im Bereich des Bruches) belegt wird. Das hat nichts mit Aluminium oder Stahl zu tun, das hat etwas mit werkstoffgerechter Konstruktion zu tun. Dazu gehört aber auch, dass man den in der Praxis auftretenden Lastfall richtig beschreibt. Und das war hier ja wohl nicht der Fall, die Konsturktion ist für ein Solomotorrad erfolgt, nicht für Beiwagenbetrieb. Dafür kann aber weder BMW noch der Konsturkteur etwas, sondern einzig der, der der das Gespann gebaut hat. Oder hat das Motorrad eine Freigabe für den Anbau eines Beiwagens?

Ich habe mir mal bei einem Zubehörhändler einen Umbausatz für den Umbau des Gußlenkers meiner BMW R1100R auf Rohrlenker gekauft. Dazu werden statt der beiden Lenkerhälften zwei Platten mit 4 Schrauben auf die Gabelbrücke geschraubt. Auf diese Platten werden dann mit jeweils nur einer Schraube die Unterteile der Klemmblöcke aufgeschraubt. Den Umbausatz habe ich wieder zurückgegeben, weil ich genau den oben eingetretenen Schaden befürchtet habe. Zu dem Umbausatz gibt es zwar ein TÜV Gutachten, das ist aber für Solomotorräder erstellt worden. Bei den Basteleien, die wir so machen, ist halt ein wenig Augenmaß erforderlich. Wahrscheinlich wäre dieser Umbausatz beim TÜV auch für mein Gespann eingetragen worden, wenn der Prüfer sich nicht ausreichend mit der Materiel beschäftigt hätte. Wäre es dann zum Bruch gekommen, hätte man auf den Prüfer geschimpft, hätte er den Umbausatz nicht eingetragen, hätte man ihn auch beschimpft.

Aber wie gesagt, Alu verteufeln, wie Du es ja gerne tust, hilft gar nichts. Der Konstrukteur kennt die verschiedenen Werkstoffdaten, auch für Dauerbelastungen, und das ist bei der Konstruktion zusammen mit dem geplanten Einsatz der Teile zu berücksichtigen. Dann halten außer Stahl und Aluminium auch andere Leichtmetalle und auch Kunststoffe. Voraussetzung ist immer, dass sie für den Einsatzzweck richtig ausgewählt worden sind. Aber im Falle eines Gespannes kennt der Konstrukteur des Motorrades den Einsatzzweck, den wir dem Motorrad geben, ja gar nicht. Wir zweckentfremden das Motorrad gewissermaßen. Und das ist sicher auch ein Grund, warum sich Zulassungsbehörden immer schwerer damit tun, eine Zulassung zu gewähren.
Gruß
Peter
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Slowly » 23. November 2016 12:11

Das nenne ich überzeugende Logik :!:

SL 8) LY,
der an seine Werkzeugmaschinen-Verkaufszeiten erinnert wird,
wenn ein Kunde nachträglich z.B. die Krafthebel an preiswerten (sprich:schwächeren) Biegemaschinen (Blechbearbeitung, Stangenmaterial ... etc.) verlängerte
und dann reklamierte, wenn durch Überlastung was an der Maschine zu Bruch ging.
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
Motorrad-Fachbuch: "Das moderne Motorrad 1915" http://oldslowly.magix.net/
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Michael1234 » 23. November 2016 12:52

Zitat: "........Wir zweckentfremden das Motorrad gewissermaßen....."

Stimmt!
Daran muß man sich einfach immer auch selbst erinnern und bei der Wartung und Pflege seines Gespannes eine gewisse Vorsorge walten lassen. Hierzu gehört eben auch der Austausch in dem Forum hier. Durch solch einen Hinweis (wie hier vom Themenstarter) kann jeder selbst mal überlegen ob nicht evtl vorsorglich das betreffende Teil gecheckt oder ggf. gleich ersetzt wird.

Der Gespannbauer kann sicher in diesem konkreten Fall (bei genau diesem Schadensbild!) m.E. nicht in die Pflicht genommen werden.

Alle Risiken bekommen wir natürlich nicht weg. Das Leben ist halt lebensgefährlich :wink:

Gruß Michael
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Re: K 100 EZS Gespann Lenkerhalterung gebrochen

Beitragvon Crazy Cow » 23. November 2016 14:25

Rolli58 hat geschrieben:
Crazy Cow hat geschrieben:... Alu ist kein Eisen.


Hallo Olaf,

was soll man zu dem Hinweis sagen. Mir fällt nur ein "Eisen ist kein Stahl".

Das gebrochene Teil ist aus Stahl. Und zum Bruch dürfte geführt haben, dass die Lenkerhalterung für ein 1-spuriges Fahrzueg entwickelt worden ist, und nicht für ein Gespann, für dessen Steuerung viel höhere Lenkkräfte zu übertragen sind. Wahrscheinlich würde es halten, wenn die beiden Schrauben der Klemmblöcke durchgehen würden bis in die Gabelbrücke. Aber der untere Klemmblock ist mit nur einem Gewindebolzen befestigt, an dem immer Hebelkräfte wirken, die es beim Solomotorad in der Größe nicht gibt. Das führt zu einem Ermüdungsbruch, wie durch das zwischenzeitlich eingedrungene Wasser (Rost im Bereich des Bruches) belegt wird. Das hat nichts mit Aluminium oder Stahl zu tun, das hat etwas mit werkstoffgerechter Konstruktion zu tun. Dazu gehört aber auch, dass man den in der Praxis auftretenden Lastfall richtig beschreibt. Und das war hier ja wohl nicht der Fall, die Konsturktion ist für ein Solomotorrad erfolgt, nicht für Beiwagenbetrieb. Dafür kann aber weder BMW noch der Konsturkteur etwas, sondern einzig der, der der das Gespann gebaut hat. Oder hat das Motorrad eine Freigabe für den Anbau eines Beiwagens?

Ich habe mir mal bei einem Zubehörhändler einen Umbausatz für den Umbau des Gußlenkers meiner BMW R1100R auf Rohrlenker gekauft. Dazu werden statt der beiden Lenkerhälften zwei Platten mit 4 Schrauben auf die Gabelbrücke geschraubt. Auf diese Platten werden dann mit jeweils nur einer Schraube die Unterteile der Klemmblöcke aufgeschraubt. Den Umbausatz habe ich wieder zurückgegeben, weil ich genau den oben eingetretenen Schaden befürchtet habe. Zu dem Umbausatz gibt es zwar ein TÜV Gutachten, das ist aber für Solomotorräder erstellt worden. Bei den Basteleien, die wir so machen, ist halt ein wenig Augenmaß erforderlich. Wahrscheinlich wäre dieser Umbausatz beim TÜV auch für mein Gespann eingetragen worden, wenn der Prüfer sich nicht ausreichend mit der Materiel beschäftigt hätte. Wäre es dann zum Bruch gekommen, hätte man auf den Prüfer geschimpft, hätte er den Umbausatz nicht eingetragen, hätte man ihn auch beschimpft.

Aber wie gesagt, Alu verteufeln, wie Du es ja gerne tust, hilft gar nichts. Der Konstrukteur kennt die verschiedenen Werkstoffdaten, auch für Dauerbelastungen, und das ist bei der Konstruktion zusammen mit dem geplanten Einsatz der Teile zu berücksichtigen. Dann halten außer Stahl und Aluminium auch andere Leichtmetalle und auch Kunststoffe. Voraussetzung ist immer, dass sie für den Einsatzzweck richtig ausgewählt worden sind. Aber im Falle eines Gespannes kennt der Konstrukteur des Motorrades den Einsatzzweck, den wir dem Motorrad geben, ja gar nicht. Wir zweckentfremden das Motorrad gewissermaßen. Und das ist sicher auch ein Grund, warum sich Zulassungsbehörden immer schwerer damit tun, eine Zulassung zu gewähren.


O, an meine Adresse? Mal langsam!

1. Stahl bricht, Eisen nicht, damit sich's reimt.
Es ist zwar fast nicht möglich, noch reines Eisen zu bekommen, aber es ist durchaus möglich, zu hoch gekohlten oder minderwertigen Stahl ein zu setzen.

2. Dann gibt es Bolzen, die hinter dem Gewinde ausgestochen oder anderweitig intelligent behandelt sind, und solche, die eine laut schreiende Kerbwirkung hinter dem Gewinde haben. Neulich habe ich einen abgerissenen Schwingenbolzen von einem EZS Rahmen gesehen.

3. tausende Gespanne fahren herum, bei denen der Lenker nicht bricht, obwohl die Konstruktion ähnlich ist. Und nur mal zum Nachrechnen: bei einer Vollbremsung mit Aufprall wirkt eine Stoßlast von mind. dem dreifachen Körpergewicht des Fahrers auf den Lenker. Wenn der dabei bricht, zieht sich der Fahrer nicht erst nach dem Abflug lebensgefährliche Verletzungen zu.
Soll einer sagen, dass die Lenkkräfte beim Gespann höher sind.

4. Ich verteufele überhaupt kein Aluminium, ich beklage die mangelnde Bereitschaft, sich mit den besonderen Eigenarten des Leichtmetalls (eigentlich ist es ein Mineral) auseinander zu setzen.
Zum Beispiel ist ein Einsatz am Fahrgestell immer da kritisch, wo man einen nachhaltigen Oberflächenschutz nicht gewährleisten kann. Dazu gäbe es ja ein abendfüllendes Programm, die Unterschiede von "Alu" zu erörtern.

Ich setze Alu genau so leidenschaftlich ein wie andere, ich fahre sogar eine Zugmaschine mit Aluminiumrahmen. Nicht unkritisch und nicht versehentlich, sondern voller Überzeugung, denn Alurahmen ist der Charakter "starr" zu zu ordnen, was beim Gespann durchaus von Vorteil ist. Stahlrahmen hingegen gelten als "elastisch", was für die Solofahrerei lange Zeit als vorteilhaft galt, beim Gespann aber eigentlich eine Weiterführung dieser Eigenart im Dreiradrahmen erfordert, damit einzelne elastische Komponenten des Zugmaschinenrahmens wie der Steuerkopf nicht überlastet werden.
Mit Verlaub: ausser der MZ ist mir keine elastische Konstruktion bekannt. Schwenker und Sauers entkoppelte Streben mal ausgenommen.

Der große Fehlansatz beim Gespannbau liegt m.E. darin, alles zu schwach erscheinende aussteifen zu wollen. Bezogen auf das Problem hier heisst das: wenn der Lenker bricht, taugt entweder das Gespann oder der Lenker nichts. Die Gegenkräfte, die bei normaler Gespannfahrt auf den Lenker wirken, sind nicht größer als die, welche die Ellenbogengelenke des Fahrers zu ertragen vermögen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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