Crazy Cow hat geschrieben:... Alu ist kein Eisen.
Rolli58 hat geschrieben:Crazy Cow hat geschrieben:... Alu ist kein Eisen.
Hallo Olaf,
was soll man zu dem Hinweis sagen. Mir fällt nur ein "Eisen ist kein Stahl".
Das gebrochene Teil ist aus Stahl. Und zum Bruch dürfte geführt haben, dass die Lenkerhalterung für ein 1-spuriges Fahrzueg entwickelt worden ist, und nicht für ein Gespann, für dessen Steuerung viel höhere Lenkkräfte zu übertragen sind. Wahrscheinlich würde es halten, wenn die beiden Schrauben der Klemmblöcke durchgehen würden bis in die Gabelbrücke. Aber der untere Klemmblock ist mit nur einem Gewindebolzen befestigt, an dem immer Hebelkräfte wirken, die es beim Solomotorad in der Größe nicht gibt. Das führt zu einem Ermüdungsbruch, wie durch das zwischenzeitlich eingedrungene Wasser (Rost im Bereich des Bruches) belegt wird. Das hat nichts mit Aluminium oder Stahl zu tun, das hat etwas mit werkstoffgerechter Konstruktion zu tun. Dazu gehört aber auch, dass man den in der Praxis auftretenden Lastfall richtig beschreibt. Und das war hier ja wohl nicht der Fall, die Konsturktion ist für ein Solomotorrad erfolgt, nicht für Beiwagenbetrieb. Dafür kann aber weder BMW noch der Konsturkteur etwas, sondern einzig der, der der das Gespann gebaut hat. Oder hat das Motorrad eine Freigabe für den Anbau eines Beiwagens?
Ich habe mir mal bei einem Zubehörhändler einen Umbausatz für den Umbau des Gußlenkers meiner BMW R1100R auf Rohrlenker gekauft. Dazu werden statt der beiden Lenkerhälften zwei Platten mit 4 Schrauben auf die Gabelbrücke geschraubt. Auf diese Platten werden dann mit jeweils nur einer Schraube die Unterteile der Klemmblöcke aufgeschraubt. Den Umbausatz habe ich wieder zurückgegeben, weil ich genau den oben eingetretenen Schaden befürchtet habe. Zu dem Umbausatz gibt es zwar ein TÜV Gutachten, das ist aber für Solomotorräder erstellt worden. Bei den Basteleien, die wir so machen, ist halt ein wenig Augenmaß erforderlich. Wahrscheinlich wäre dieser Umbausatz beim TÜV auch für mein Gespann eingetragen worden, wenn der Prüfer sich nicht ausreichend mit der Materiel beschäftigt hätte. Wäre es dann zum Bruch gekommen, hätte man auf den Prüfer geschimpft, hätte er den Umbausatz nicht eingetragen, hätte man ihn auch beschimpft.
Aber wie gesagt, Alu verteufeln, wie Du es ja gerne tust, hilft gar nichts. Der Konstrukteur kennt die verschiedenen Werkstoffdaten, auch für Dauerbelastungen, und das ist bei der Konstruktion zusammen mit dem geplanten Einsatz der Teile zu berücksichtigen. Dann halten außer Stahl und Aluminium auch andere Leichtmetalle und auch Kunststoffe. Voraussetzung ist immer, dass sie für den Einsatzzweck richtig ausgewählt worden sind. Aber im Falle eines Gespannes kennt der Konstrukteur des Motorrades den Einsatzzweck, den wir dem Motorrad geben, ja gar nicht. Wir zweckentfremden das Motorrad gewissermaßen. Und das ist sicher auch ein Grund, warum sich Zulassungsbehörden immer schwerer damit tun, eine Zulassung zu gewähren.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste