Das Fahrwerksmysterium....

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

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Beitragvon Kelloggs » 17. Juni 2015 08:54

Moin zusammen,
Auch wenn solche Themen hier schon oft erstellt und beantwortet wurden, ich machs nochmal.

Zu meinem Problem(chen):

Bei meinem R80 Reisebomber (Kalich-Umbau, Römer-Schwinggabel und Hilfsrahmen, weicher Gespann-Lenkungsdämpfer) hab ich mit den Einstellungen am Fahrwerk Schwierigkeiten. Das Problem äußert sich dadurch, dass ich ab ca 80 km/h ganz schön ziehen muss, damit das Ding durch leichte Autobahnkurven geht. Geht definitiv schwerer, als bei so manch anderem Gespann (fahre durch meine Arbeit öfter Kundengespanne probe). Dazu kommt, dass ich die Maschine auf 'null-Grad' Sturz einstellen muss. Jeder Sturz, egal ob positiv oder negativ erzeugt sofort ein starkes Flattern im Lenker beim Überfahren von Bodenunebenheiten. Auch bei hohen Geschwindigkeiten, wo sich das System Vorderrad eigentlich von allein stabilisieren sollte, ist es merkbar. Nicht gefährlich, aber störend. Alle Lager sind in Ordnung, die Federbeine sind nicht 100%ig, sollten aber noch ihre Arbeit tun. Ja, ich habe vorne den Heidenau Rollerreifen drauf, aber auch der sollte solche Probleme nicht verursachen, da ja sonst alle klassisch bereiften Motorradgespanne mit Schwinggabel dieses Problem hätten. Trotzdem werd ich hier noch andere Reifen ausprobieren. Das Gespann hab ich zig mal vermessen und eingestellt. Ganz weg bekomme ich es nicht, aber zumindest ist es jetzt fahrbar. Aber...ich sag mir halt: da geht noch mehr in Richtung Optimum...nur vielleicht nicht mehr über Einstellungen. Und bevor ich Anfange, Komponenten zu verändern oder auszutauschen, will ich mir sicher sein.

Ich hab die Vermutung, dass mein relativ geringer Nachlauf, der irgendwo zwischen 25mm und 35mm liegt, dies verursacht. Die 'harte Lenkung' in schnellen Kurven erkläre ich mir durch meine große Spurweite von 1190mm. Der Hebel, den der Seitenwagen nutzen kann, ist größer und die Kraft aufs Vorderrad höher. Paßt soweit auch mit der relativ hohen Vorspur zusammen, die ich einstellen muss, damit das Gespann bei 90km/h geradeaus läuft. Ab 110km/h zieht es ganz leicht nach rechts. Vorspur ist 50mm. Ich schreibe überall 'relativ', da mir durchaus bewußt ist, das kein Gespann wie das andere fährt und auch nicht zwei Gespanne gleich eingestellt sind. Was bei dem einen paßt, kann bei mir unmöglich sein.

Mich interessiert quasi zuerst, ob ich mit meiner Vermutung richtig liege, dass eine große Spurweite auch eine große Vorspur benötigt, so wie ein großer Radstand sich auf den Vorlauf des Seitenwagens auswirkt. Und das eine große Vorspur zusammen mit einem kleinen Nachlauf die Lenkung 'hart' macht und Unruhe ins Vorderrad bringt. Und ja, den Peikert sein Buch kenne ich. Das habe ich schon nach einer Lösung durchforstet und mit offenen Augen gelesen und überdacht.

Vielleicht weiß ja einer der Experten Rat...

Gruß, Andi.
Zuletzt geändert von Kelloggs am 17. Juni 2015 09:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon scheppertreiber » 17. Juni 2015 09:00

Spurweite knapp 2 m ??? Hast Du den Zollstock auch komplett aufgemacht ???
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Kelloggs » 17. Juni 2015 09:04

Bäääähm...klassischer Vertipper. Wieso ich da mein Geburtsdatum eingetragen habe...man sollte nicht parallel Formulare ausfüllen. Laut diesem bin ich im Jahre 1190 geboren worden. Ups... Spurweite ist 1190mm...wird korrigiert. :D
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon HelmutAN » 17. Juni 2015 09:08

Vorspur 50 mm? Warum?
Gruß Helmut
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Kelloggs » 17. Juni 2015 09:13

Das ist die Einstellung, mit der das Gespann geradeaus läuft. Gehe ich drunter, will sie stark nach rechts. Ich könnte den Geradeauslauf auch über den Maschinensturz einstellen und dadurch mit einer kleineren Vorspur auskommen, da hab ich aber das beschriebene Flattern und das halt nicht nur unter 40km/h. Damit könnte ich leben, wenn es nur da auftritt.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Zimmi » 17. Juni 2015 09:46

50 mm Vorspur kommt mir auch etwas viel vor.
Den Vorderreifen würde ich als Schuldigen ausschließen - mein Schepper-Gespann lief mit "rundem" Vorderreifen bedeutend angenehmer als davor mit einem "eckigen" (Avon MKII).
In Sachen Geflattere - hast Du einen Lenkungsdämpfer drin?
Und der geringe Nachlauf müsste eigentlich die Lenkkräfte senken. Mein Jawa-Gespann hat einen relativ langen Nachlauf und "erfreut" bei hohem Tempo (OK, hoch ist relativ :smt005 ) durch fast schon brutale Lenkkräfte. Da ist die Schepper mit ihrem kurzen Nachlauf (dank EML-Schwinge) im Vergleich fast wie mit Servolenkung unterwegs...

Grysze, Michael
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon scheppertreiber » 17. Juni 2015 09:51

Bei TO (Dnepr MT11) und der Guzzi (SP1000), beide mit Dnepr/Uralrahmen fahre ich 15 mm Vorspur.
TO lenkt sich mit 2 Fingern, bei der Guzzi muß ich richtig reinlangen ... :roll:

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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Kelloggs » 17. Juni 2015 10:25

Jupp...Lenkungsdämpfer von Mobec ist drin, der Weiche. Im Stand sehr gut zu lenken (Chris durfte gestern mal ziehen), bis 50 km/h alles super. Dadrüber wird sie in der Lenkung 'hart'. Also der Nachlauf senkt die Kräfte eigentlich auch...nur werden sie halt bei höheren Geschwindigkeiten stärker und das unverhältnismäßig im Vergleich zu anderen Gespannen.

@Scheppertreiber...das beruhigt mich jetzt wieder, das Du bei Deinem Schwingengespann auch 'reinlangen' musst.

Übrigens hatte ich die Tage die Chance, eine Ural Retro von 2015 zu fahren. Das Ding lenkt sich komplett anders, als alte Ural-Gespanne mit Telegabel. Wobei die Retro ja auch eine 'versteckte' Nachlaufverkürzung hat. Kleine Räder und kurze Gabel. Merkt man...wobei die Retro definitiv höhere Lenkkräfte bei niedrigen Geschwindigkeiten hat, als mein Zossen.

Ich würde mir keine Gedanken machen, wären da nicht einige Gespanne mit Schwinggabel, die 'leichter' fahren, als meine Dicke.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Vitus » 17. Juni 2015 11:59

Hallo Andi
ich sage mal dein Gespann steht gänzlich nicht richtig.
Ich behaupte mal (nicht böse sein)
1. Dein Motorrad steht vorn zu hoch ,Dämpfer zu Lang, Steuerkopfwinkel ist flacher geworden, hat auswirkung auf deinen nachlauf er wird grösser.
2. der Schwingenbügel steht vorn nach unten, der Schwingenbügel läuft in einen Kreisbogen, beim einfedern wird der Nachlauf erstmal kleiner, dann wieder grösser, und das bringt Unruhe ins Fahrwerk, der Schwingenbügel sollte leicht nach oben geneigt sein, und die Federung muss OK sein
3. ich behaupte mal das dein Nachlauf weit über 50 mm ist, hast du mal gemessen?
4. 50 mm Vorspur ist Defenitiv zufiel.
Prüfe deine Radstellung von Motorrad ,stehen beide im gleichen Winkel, oder steht das vorderrad Positiv oder negatiev geneigt, wenn dem so ist ,dann hast du ein problem, dann ist die Schwinge eventuell krumm .
und prüfe ob dein Vorderrad zur Fahrzeugmitte steht.
Ob grosser oder kleiner nachlauf kannst du einfach feststellen, bewege dein Lenker im stand mal hin u. her, bewegt sich das Beiwagenrad sehr viel,dann hat dein Vorderrad einen grossen Nachlauf, bewegt sich nur sehr wenig ist es ein kleiner Nachlauf. Auf Sandigen Boden könnte man bei einem grossen nachlauf das Beiwagenrad nur durch Lenkbewegung sozusagen eingraben.
Wie steht dein Beiwagenrad? steht es gerade oder eventuell nach aussen geneigt, dann würde ich verstehen warum du eine Vorspur von 50mm hast, ein Rad will dahin wohin es geneigt ist, stehts nach aussen läuft dein Rad nach rechts, u. durch die grosse Vorspur zwingst du es nach links, das bringt unruhe ins Fahrwerk.


Grüsse
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon robby ausm tal » 17. Juni 2015 13:02

Moin Andi.

Meine Q ist in etwas vergleichbar.
VR 3,50-16
HR 135R15 15mm nach links versetzt
BW 135R13

Spurweite ~1250mm
Sturz Maschine 0°
Sturz BW-Rad nicht gemessen aber ganz leicht zur Maschine.
Vorspur ~15mm auf 2m Länge.

Kein Lenkungsdämpfer und BMW/6 Lenker.

Einzig in Linkskurven fährt es sich manchmal etwas indifferent durch den Versatz des HR 15mm nach links.

Irgend etwas stimmt bei Deiner nicht. Halte mal eine Wasserwaage an Dein BW Rad. Die Aussage von Vitus kommt mir sehr trefflich vor!
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Grüße aus dem Bergischen!

Ich danke allen die zur Sache nichts zu sagen hatten und trotzdem geschwiegen haben.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Crazy Cow » 17. Juni 2015 13:39

Hallo Andi,

das hört sich alles nicht vernünftig an, mach mal ein paar Fotos von deinem Gespann. Eine Spur von 1190 ist überhaupt nicht viel.
Dann kommt es doch noch sehr auf den Beiwagen an. Was ist das für einer? Wie ist er angeschlagen? Wie groß ist der Seitenradvorlauf? Wenn du Gewicht im Kofferraum mitführst, kann eine große Vorspur wie bei dir genau das Gegenteil bewirken, das Seitenrad wird zum Hecklenker.
Dass du nicht mit Sturz fahren kannst führe ich eher auf die SW-Befestigung oder die Schwinggabel in Verbindung mit dem Federbettrahmen-Lenkkopf zurück.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Kelloggs » 17. Juni 2015 17:04

Vitus hat geschrieben:Hallo Andi
ich sage mal dein Gespann steht gänzlich nicht richtig.
Ich behaupte mal (nicht böse sein)
1. Dein Motorrad steht vorn zu hoch ,Dämpfer zu Lang, Steuerkopfwinkel ist flacher geworden, hat auswirkung auf deinen nachlauf er wird grösser. War auch mein Verdacht, deswegen schon die Gabel um 2 cm durchgeschoben, keine große Veränderung. Kürzere Federn werde ich noch ausprobieren.
2. der Schwingenbügel steht vorn nach unten, der Schwingenbügel läuft in einen Kreisbogen, beim einfedern wird der Nachlauf erstmal kleiner, dann wieder grösser, und das bringt Unruhe ins Fahrwerk, der Schwingenbügel sollte leicht nach oben geneigt sein, und die Federung muss OK sein Ok, macht Sinn. Schwingbügel steht gerade, wenn ich draufsitze, spricht für zu lange Federn, oder?
3. ich behaupte mal das dein Nachlauf weit über 50 mm ist, hast du mal gemessen? Gemessen habe ich, ich rechne aber damit, dass ich da nen Fehler gemacht hab. Einfach ist das nicht.
4. 50 mm Vorspur ist Defenitiv zufiel.
Prüfe deine Radstellung von Motorrad ,stehen beide im gleichen Winkel, oder steht das vorderrad Positiv oder negatiev geneigt, wenn dem so ist ,dann hast du ein problem, dann ist die Schwinge eventuell krumm . Beide Räder haben den selben Sturz. Stehen also schonmal zueinander gerade. Rein optisch steht das Vorderrad auch mittig.
und prüfe ob dein Vorderrad zur Fahrzeugmitte steht.
Ob grosser oder kleiner nachlauf kannst du einfach feststellen, bewege dein Lenker im stand mal hin u. her, bewegt sich das Beiwagenrad sehr viel,dann hat dein Vorderrad einen grossen Nachlauf, bewegt sich nur sehr wenig ist es ein kleiner Nachlauf. Auf Sandigen Boden könnte man bei einem grossen nachlauf das Beiwagenrad nur durch Lenkbewegung sozusagen eingraben. Gerade mal gemacht: bei festgesetztem Hinterrad bewegt sich das Seitenwagenrad um genau 1cm, wenn ich den Lenker von Anschlag bis Anschlag bewege. Beiwagen ist ein Kalich SWK1, steht zumindest so drauf.
Wie steht dein Beiwagenrad? steht es gerade oder eventuell nach aussen geneigt, dann würde ich verstehen warum du eine Vorspur von 50mm hast, ein Rad will dahin wohin es geneigt ist, stehts nach aussen läuft dein Rad nach rechts, u. durch die grosse Vorspur zwingst du es nach links, das bringt unruhe ins Fahrwerk. Das war mir auch schon in den Sinn gekommen. Der Schubkarreneffekt...Sturz vom Beiwagenrad ist aber 0°, das steht wie die Maschinenräder definitv gerade.


Grüsse
Vitus


So, hab mal im Text geantwortet. Ich vermute, der Tipp mit den vorderen Federn ist heiß. Werde ich als nächstes mal angreifen. Dabei auch nochmal das Boot runternehmen und alles nochmal vermessen. Wäre bei mir auch mal was neues, wenn ich mal einen einfachen Fehler hätte. So ist die ganze Sache schon fahrbar, es braucht halt nur etwas mehr Kraft als gewöhnlich.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Kelloggs » 17. Juni 2015 17:09

Crazy Cow hat geschrieben:Hallo Andi,

das hört sich alles nicht vernünftig an, mach mal ein paar Fotos von deinem Gespann. Eine Spur von 1190 ist überhaupt nicht viel.
Dann kommt es doch noch sehr auf den Beiwagen an. Was ist das für einer? Wie ist er angeschlagen? Wie groß ist der Seitenradvorlauf? Wenn du Gewicht im Kofferraum mitführst, kann eine große Vorspur wie bei dir genau das Gegenteil bewirken, das Seitenrad wird zum Hecklenker.
Dass du nicht mit Sturz fahren kannst führe ich eher auf die SW-Befestigung oder die Schwinggabel in Verbindung mit dem Federbettrahmen-Lenkkopf zurück.



Mahlzeit Olaf,
ist ein Kalich SWK1. Befestigt über Römer Hilfsrahmen mit zwei Kugelmäulern (Kugelglocken???mir ist der Name gerade entfallen), beide drehbar und zwei Zugstreben. Vorlauf liegt bei 325mm, also 21% des Radstandes. Großartiges Gewicht hatte ich bis jetzt nicht im Kofferraum. Max 5kg. Erklär mal Deine Vermutung bezüglich der Befestigung des Beiwagens.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Vitus » 17. Juni 2015 17:20

Hallo
Berechnung Nachlauf, Cotanges des Steuerkopfwinkels X Steuerkopfhöhe in mm minus der Strecke zwischen den Loten (Radaufstandspunkt und Linie Steuerkopf gerade nach unten.
Wenn dein Beiwagen sich nur um ca. 1 cm bewegt hast du einen kleinen Nachlauf ,das passt ca. 35mm, somit sollte deine Lenkung leicht gehen.
Zuletzt geändert von Vitus am 17. Juni 2015 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Kelloggs » 17. Juni 2015 17:31

Vitus hat geschrieben:Hallo
Berechnung Nachlauf, Cotanges des Steuerkopfwinkels X Steuerkopfhöhe in mm minus der Strecke zwischen den Loten (Radaufstandspunkt und Linie Steuerkopf gerade nach unten.
Wenn dein Beiwagen sich nur um ca. 1 cm bewegt hast du einen kleinen Nachlauf ,das passt ca. 35mm.

Vitus


Genau, so hab ich ihn berechnet, meine Sorge ist bzw war, dass ich einen Fehler beim Messen des Steuerkopfwinkels gemacht hab. Ich kam auf 61°, Gabel durchgeschoben dann 62°.

Ich bau die Tage mal kürzere Federn ein und teste mal.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon HelmutAN » 18. Juni 2015 07:52

Kürzere Federbeine wären besser.
Gruß Helmut

Ich bau die Tage mal kürzere Federn ein und teste mal.[/quote]
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Vitus » 18. Juni 2015 08:50

Hallo

Da muss ich mal grundsätzlich was zu sagen.
Es Fahren einige bis viele Gespanne auch schöne durchdache mit eigentlich gutem Fahrwerk durch die Gegend, wo auch die Besitzer Basteln bis zum umfallen weil die Fuhre nicht gut fährt, Stossdämpfer altern und sind in ihrer Eigenschaft als Dämpfer nicht mehr ausreichend, so gibt es Dämpfer die sollte man erst garnicht einbauen ,nur weil sie günstig sind, das ist rausgeschmissenes Geld und nur härtere Federn bringen meist auch nichts, ein Guter Stossdämpfer ist entweder für das Gespann richtig angepasst, oder kauft einen Guten Dämpfer mit Zug u. Druckstufen einstellung zumindest Zugstufe u. Federverstellung. Die Zugstufe also das ausfedern ist schon fast wichtiger wie das einfedern,(grundsätzlich muss beides passen) weil ein Federbein welches abruppt nach dem einfedern rausschnellt bringt eine art Jimmi Efekt in die Lenkung. merkt man zb.bei fahren über Bodenwellen/Bahndämme usw. das es danach meist kräftig wackelt/Flattern im Lenker, der Beiwagen Dämpfer ist sehr wichtig (die anderen natürlich auch) doch kommen meist Fahrwerksunruhen von Beiwagenstossdämpfer, Federt zu schnell ein und kommt fast schneller wieder raus, und dann kommt es zum Lenkerschlagen.
Weiterhin muss ich immer wieder Feststellen bei älteren Gespannen das diese oft über Jahre keinen Blick auf die Anschlusstechnik, Schwingenlagerung, Bremsen incl. deren Besfestigung und die Lagerungen ob Beiwagenschwinge oder alle anderen teile wenig bis zu Teil garkeine beachtung finden. Ich kann nur raten macht wenigsten 1mal im Jahr eine Fahrwerksinspektion, und zieht mal alle schlauben, u. bei Kugelanschlüssen auch die Spannglocke nach.
Nochmal zu Stossdämpfer /Schwingungsdämpfer
Warum muss zb. ein Anhänger der eine 100 Genehmigung bekommt zusätzlich Dämpfer haben, das ist nicht ohne grund.
und wer sich jetzt Denkt ,ich ziehe mal alle schrauben nach, und hat was loses wackeliges gefunden, oder nur eine Bremsleitung die unterm Beiwagen hängt, ja auch ein Kabelbinder löst sich mal.Sollte dies doch mal ins Interna stellen, ist sicher auch für andere Interessant, der Tüv merkt u. sieht nicht immer alles, und beim Gespann haben viele sowieso schon ein Problem mit der Probefahrt.
Ich schreibe das weil ich das gefühl habe das immer mehr Mängel durch schlechte bis garkeine Wartung am Gespann zu finden sind, GEIZ ist nicht immer GEIL, u. Faulheit muss Bestraft werden.


Grüsse
Vitus
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon bf109v7 » 18. Juni 2015 10:35

Vitus hat geschrieben:Hallo


Warum muss zb. ein Anhänger der eine 100 Genehmigung bekommt zusätzlich Dämpfer haben, das ist nicht ohne grund.

Grüsse.
Vitus
.
Nicht zusätzliche, sondern überhaupt.
Und nur mal so: Die Gespanne hier haben 0 Vorlauf, und die normale Telegabel. Und irre breite Seitenwagen, Spurweiten von über 1500 normal. Und die lassen sich relativ leicht lenken. Stoßdämpfer an Beiwagen gibt es nicht, aber die verrosteten Blattfedern, die da benutzt werden haben etwas Eigendämpfung.
Alex
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Michael1234 » 18. Juni 2015 12:48

Vitus hat geschrieben:Hallo
.......
Es Fahren einige bis viele Gespanne auch schöne durchdache mit eigentlich gutem Fahrwerk durch die Gegend, wo auch die Besitzer Basteln bis zum umfallen weil die Fuhre nicht gut fährt, Stossdämpfer altern und sind in ihrer Eigenschaft als Dämpfer nicht mehr ausreichend, so gibt es Dämpfer die sollte man erst garnicht einbauen ,nur weil sie günstig sind, das ist rausgeschmissenes Geld und nur härtere Federn bringen meist auch nichts, .......................................

......... Ich kann nur raten macht wenigsten 1mal im Jahr eine Fahrwerksinspektion, und zieht mal alle schlauben, u. bei Kugelanschlüssen auch die Spannglocke nach.
...............Ich schreibe das weil ich das gefühl habe das immer mehr Mängel durch schlechte bis garkeine Wartung am Gespann zu finden sind, GEIZ ist nicht immer GEIL, u. Faulheit muss Bestraft werden.
Grüsse
Vitus


Da kann ich Dir wirklich nur zustimmen Vitus!
Ich fahre selber eines diese angesprochenen "älteren" Gespanne (EZ 1991) und prüfe schon aus eigenem Sicherheitsinteresse regelmäßig alle Schraubverbindungen.

Auch sollte klar sein, dass z.B. die Gummidämpfer zur Befestigung des Beiwagens auf dem Fahrgestell nicht ewig halten. Es ist einfach Verschleiß vorhanden.
Ich habe letzten Winter alle Gummidämpfer ausgetauscht (hier im Forum habe ich dazu ganz tolle Hilfe gefunden, Danke). Ich habe auch alle Schraubverbindungen geprüft und diese Schrauben im Fahrgestell komplett ausgetauscht (die waren ja nun von 1991 bis 2014 im Einsatz).

Die Kosten die hier anfallen (in meinem Fall waren das rd. 150,- € für Schrauben und Gummidämpfer) sollte die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Gespannes schon wert sein. Bezogen auf die Standzeit dieser Teile ist es absolut nicht nachvollziehbar, dass hier "gespart" wird. Das ist nicht "Sparen" - das ist einfach nur Dummheit!

Bei den Stoßdämpfern muß man regelmäßig investieren. Das sind einfach Verschleißteile! Egal ob HCS, Bilstein oder Hagon oder was auch immer es auf dem Markt gibt - es kommen da ruckzuck ein paar hundert € zusammen, ist schon echt ne Menge Geld auf einmal. Ganz klar.
Ich habe mich zum Thema Stoßdämpfer fachkundig beraten lassen und dann die alten Stoßdämpfer gegen neue ausgetauscht (hinten und seitlich). Ein riesengroßer Unterschied im Fahrverhalten! Auch hier einfach mal die Kosten verteilt auf die Standzeit der Stoßdämpfer umrechnen. Dann fällt einem die Investition leichter.
Ich hatte glücklicherweise nicht das Gefühl ein Fahrwerksproblem zu haben - die alten Stoßdämpfer waren einfach undicht, deshalb der Austausch. Nach dem die neuen Stoßdämpfer drin waren hatte ich plötzlich ein Fahrwerksproblem: Das Gespann lief viel ruhiger geradeaus, Störeinflüsse wurden gleich gedämpft und konnten sich nicht ausbauen, Reaktionen des Gespanns waren viel leichter und verläßlicher einzuschätzen. (Wer´s nicht gemerkt hat , da war Ironie dabei)
Mist warum habe ich das so spät gemacht, hätte mir gerade in der Wieder-Anfangszeit deutlich leichter getan.

Herzlichen Gruß,
Michael
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Kelloggs » 19. Juni 2015 09:39

So, jetzt komm ich auch endlich mal zum antworten.

Erstmal: Ja, ich meinte mit 'kürzere Federn' kürzere Federbeine! Das es mit kürzeren Federn nicht getan ist, ist mir klar! Und das die Dämpfer extrem wichtig sind, ist mir auch klar! Kurz gesagt: die Dämpfer an besagtem Gespann dämpfen noch. Ob des optischen Zustandes erlaube ich mir zu beurteilen, dass sie bestimmt nicht mehr wie neu sind!!!

Das was Vitus und seine Nachredner schrieben, kann ich auch nur unterschreiben! Aber ich muss wohl bei meinem Gespann etwas weiter ausholen, einige hier im Forum kennen es bestimmt:

Gekauft habe ich es als 'verbrauchtes' nicht mehr fahrbereites Gespann zu entsprechendem Kurs! Mir war auch von Anfang an klar, auf was ich mich da einlasse. Elektrik abgeraucht, notdürftig gefllickter Kabelbrand am Hauptkabelbaum, extreme Geräusche von der Steuerkette her (als ich das Gespann besichtigt habe, war der Motor offen. Die Steuerkette war so gelängt, das der Spanner Spuren vom Ritzel hatte. Von den 4 Gummielementen, die das Boot halten, waren 2 angerissen. Reifen vorne hatte eine Schraube gefressen. Heftig waren die ganzen 4.6er Baumarktschrauben, die ich aus der Schwinggabel gezogen habe. Selbst die Federbeine vorne waren mit diesen Schrauben befestig. Ich brauche nicht zu sagen, dass die alle krumm waren. Bremse hinten ohne Funktion, da Wedi vom HAG undicht. Seitenwagenbremse überhaupt nicht angeschlossen.

Also habe ich alles zerlegt, den Motor überholt, einen neuen Kabelbaum eingezogen, Teile neu anfertigen lassen und und und. Es gibt in einem anderen Forum einen Fred hierzu. Bei Interesse kann ich gerne darauf verlinken. Mein hier geschildertes Problem ist nur noch der Rest vom Schützenfest. Und ich gehöre zu den Leuten, die Wartung groß schreiben. Ich habe nach dem Winter das Boot von der Maschine getrennt, alle Achsen gezogen (besonders die Motorsteckachsen werden bei BMW's gerne zum Problem, wenn sie nicht öfter gezogen und gefettet werden), gesäubert und neu gefettet und sonst alles abgeschmiert und natürlich alle Schrauben angezogen. Ich fahre auch eine Solo BMW und meine Erfahrung mit dem Gespann ist, dass sich Schrauben losrappeln, die bei der Solo immer fest bleiben.

Erfahrene Gespannfahrer bescheinigten mir, dass die BMW recht gut fährt, sich aber etwas schwer lenken lässt. Vielleicht hab ich in meiner Not auch etwas übertrieben bei der Symptombeschreibung. Wenn ich damit 200km auf die Autobahn gehe, habe ich danach keine Schmerzen in den Armen. Aber wie ich Eingangs schon schrieb, denke ich, dass das noch besser geht.

Mit Solomotorrädern und deren Technik kenn ich mich aus. Mir fehlt nur die Erfahrung mit Gespannen und Ihren Fahrwerkseigenheiten. Ein Gespann, das technisch in Ordnung ist, bekomme ich mittlerweile eingestellt. Bei meinem Gespann merkte ich, dass ich mit Einstellerei nicht weiter komme. Darum habe ich hier dieses Thema eröffnet, um mir die Sache zu erleichtern. Klar, es wäre besser, den Zossen zu einem Gespannbauer zu bringen und zu sagen: mach mal, in einem viertel Jahr komme ich wieder. Aber dafür fehlt mir die Zeit und auch das Geld.

Was werde ich jetzt tun? Ich bin auch gerade durch das hier geschriebene noch mehr der Meinung, das mein Problem in den verbauten Federbeinen und dem Schwingenbügel liegt. Dieser ist definitiv nicht optimal. Wie hier schon bemerkt, steht der Bock zu hoch und die Federbeine lassen sich nicht vernünftig anbauen. Werde mit dem Herrn Römer mal Kontakt aufnehmen. Auch werde ich nach der Anleitung von Vitus (per PN) nochmal meinen Nachlauf vermessen. Ich muss wissen, wo ich jetzt stehe. Alles andere ist Rätselraten.

Auf jeden Fall bin ich von der Qualität der Antworten hier überrascht. Hat man selten in Foren. I've come to the right place. :grin:

Dass das alles nicht einfach wird, war mir von Anfang an klar.

Gruß, Andi.
Zuletzt geändert von Kelloggs am 19. Juni 2015 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon scheppertreiber » 19. Juni 2015 09:47

Ich muss wissen, wo ich jetzt stehe. Alles andere ist Rätselraten.

Richtig. Erstmal den Ist-Zustand sauber dokumentieren, dann können die Spezialisten
damit auch etwas anfangen.

Grüße Joe und viel Spaß mit dem Teil - das wird 8)
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Kelloggs » 19. Juni 2015 10:41

scheppertreiber hat geschrieben:
Ich muss wissen, wo ich jetzt stehe. Alles andere ist Rätselraten.

Richtig. Erstmal den Ist-Zustand sauber dokumentieren, dann können die Spezialisten
damit auch etwas anfangen.

Grüße Joe und viel Spaß mit dem Teil - das wird 8)


Klar wird das...und Spaß macht es jetzt schon. ;)

Gruß, Andi.
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Re: Das Fahrwerksmysterium....

Beitragvon Michael1234 » 19. Juni 2015 11:52

Hallo Andi,

Ist ja schon ne riesen Menge die Du an deinem Gespann geschafft hast!

Die Tipps und Hinweise hier zeigen doch auch wie engagiert und sachkundig auf die Fragen eingegangen wird. Zudem lernt man als "Mitlesen" unheimlich viel.

Wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei der Problemlösung. Darin liegt ja auch ein ganz besonderer Reiz, sich in die Thematik einzuarbeiten und das dann erfolgreich umzusetzen.

Gruß Michael
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