Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlager

Dämpfer, Räder, Bereifung usw.

Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlager

Beitragvon !!Vollgas!! » 20. Mai 2015 18:59

Erstmal Hallo zusammen :grin:
Ich bin seit wenigen Tagen frischgebackener Eigner einer Side Bike Comete (FJ1200 3CW) und habe gerade damit begonnen, ein paar "Baustellen" abzuarbeiten, wobei auch gleich die ersten Fragen auftauchen.

Kurz zu mir:
Bin männlich, 49 Jahre jung und gelernter KFZ-Mechaniker Meister - Schrauberkenntnisse sind also vorhanden.

Nun zu den Fragen:
1.: Ich habe Bremsscheibe und Beläge des Hinterrades getauscht. Bei der Gelegengheit ist mir aufgefallen, dass das Hinterrad nach der Montage spürbares Lagerspiel hat. War vermutlich auch vorher schon so, denn bei der Montage kann man ja eigentlich nicht viel Falsch machen.
Die Lager werde ich erneuern, Lagertypen habe ich auf powerslider.de gefunden und (in der Hoffnung dass die identisch mit denen der Mega-Comete sind) auch bereits bestellt.
Brauche ich zum Lagerwechsel irgendwelches Spezialwerkzeug, oder lassen sich die alten Lager einfach per Durchschlag austreiben?

2.: Vorderrad soll auch neue Bremsscheibe und Beläge bekommen, aber ich durchblicke nicht ganz, wie ich die am Besten demontiere.
Radseitig gibt's ja keine Verschraubung, Schubstrebe und Zentralschraube am Tachoantrieb habe ich gelöst, aber da bewegt sich nichts.
Die vordere Radaufnahme muß ja vermutlich raus und die Bremsscheibe wechseln zu können - wie gehe ich da vor?

3.: Der Tacho eilt bei meiner Maschine um ca. 13% vor, was ich ein wenig nervig finde. Tachoantrieb läuft ja über 2 gleich große Riemenscheiben, sodass man ja eigentlich nur die radseitige Riemenscheibe gegen eine kleinere ersetzten und einen entsprechend kürzeren Riemen verbauen müsste.
Gibt's sowas fertig zu kaufen? Ansonsten würde / müsste ich mir so eine Scheibe anfertigen lassen.

4.: Mir ist beim Fahren eine deutliche Längsrillenempfindlichkeit aufgefallen, die z.T. schon recht unschön ist.
Das kann natürlich auch mit am Radlagerspiel des Hinterrades (s.o.) liegen, ich kann mir aber kaum vorstellen, dass das der alleinige Grund ist.
Gibt's da Tipps / Tricks zur Verbesserung?
- Evtl Sturzeinstellung Seitenwagenrad?
- Reifendruck sind aktuell 2,5 bar rundum, was mir recht viel erscheint. Ich finde aber nirgendwo entsprechende Angaben / Empfehlungen für die Comete.


Danke im Voraus schonmal für jegliche Hilfestellung :grin:
!!Vollgas!!
 
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon BongoBiker » 20. Mai 2015 19:12

Kann nur was zu 4 sagen.
Der Rest klärt sich aber sicher.
Also früher empfahl man mir mal.
3,6 bar gegen die Spurrillenempfindlichkeit.
Der Reifen, bei mir 185er, wird runder etc...
Dabei schlägt mir aber leider schonmal die Gabel durch.
Und anstatt dickeres Gabelöl zu nehmen bekam ich genau den gegenteiligen Vorschlag bezüglich des Reifendrucks.
1,6 bar damit der Reifen walken kann.
Ich fahre aktuell mit 1,8 und bin rundherum zufrieden.
Keine besondere Spurrillenempfindlichkeit und kein Durchschlagen der Gabel.
Fazit: ausprobieren!
Gruß, Richard mit EZS/ Carell "Kult" Bandit.

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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Crazy Cow » 20. Mai 2015 19:18

Moin,

ich habe eine GTS Mega Comet durchrepariert, kann dir also nur bedingt helfen.

1. Durchschlag und als Spezialwerkzeug vlt. einen Hammer.
2. Bremssättel lösen und demontieren. Zentralmutter der Nabe entfernen. Ein stück Holz und ein Hammer.
3. Zu kaufen gibt es nur falsches. Drehen ist angesagt.
4. Längsrillenschlingern? Dann ist was am Fahrgestell kaputt.
a) Radlager
b) bei der FJ Comete die Vorderradaufhängung prüfen. Schweißnähte und Durchrostung.
c) Vorspur des SW Rades prüfen. Achtung, die kann nur gegenüber dem Vorderrad eingestellt werden, ca. 1,5 Grad oder 25mm auf den Radstand SW-Rad und Vorderrad. Die Einstellung an den Spurstangen vornehmen.
d) die Kugelgelenke der Spurstangen oder die Traggelenke sind verschlissen.

Mach's gut und mach's richtig. Viel Spasz!

edit: Beim Side-Bike Mega Comete Gespann gibt es kein reifendruckabhängiges Schlingern. (Wobei ich aber noch nie Chinesenreifen gefahren habe.)
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 20. Mai 2015 19:41

@RJ76,
anhand Deiner Schilderung vermute ich mal, dass sich Deine Erfahrungen auf ein anderes Gespann (vermutlich eins mit Telegabel und Motorradreifen) beziehen.
Die Comete hat aber Schwinggabel, Achsschenkellenkung und Autoreifen (165/65R13 Vorne und Beiwagen / 175/65R14 am Hinterrad).
Natürlich kann ich mich über Luftdruck oder Sturzeinstellung versuchen heranzutasten, entsprechende Erfahrungen / Tipps anderer Comete-Fahrer in welche Richtung man am Besten arbeitet wären aber natürlich von Vorteil.

@Crazy Cow,
Die Comete hat vorne keine Zentralmutter. Die Zentralschraube, die von rechts durch den Tachoantrieb geht hatte ich ab, leichte Prellschläge bewirkten dann aber nichts - da habe ich erstmal aufgehört. Scvheint in dem Punkt andes zu sein als bei der GTS Mega.
Radlager hinten hat wie gesagt Spiel und kommt neu, Vorder- und Seitenwagenrad sind spielfrei, Lenkübertragungsteile auch, keinerlei Rost o.ä.

Gruß
Uwe
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon BongoBiker » 20. Mai 2015 20:05

Bei mir EZS Tele mit 185/15 bzw. das dritte 165/15 Autoreifen.
Kann ich nix zu sagen, ob das bei den Sidebikes irrelevant ist.
Achsshenkellenkung etc ist klar.

Viel Erfolg bei der Instandsetzung/ Wartung und natürlich dann beim fahren ;-)
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Crazy Cow » 20. Mai 2015 22:47

!!Vollgas!! hat geschrieben:@Crazy Cow,
Die Comete hat vorne keine Zentralmutter. Die Zentralschraube, die von rechts durch den Tachoantrieb geht hatte ich ab, leichte Prellschläge bewirkten dann aber nichts - da habe ich erstmal aufgehört. Scvheint in dem Punkt andes zu sein als bei der GTS Mega.

Gruß
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Zentralschraube hört sich nach Kugellagernabe an. Hab das Ding leider nicht vor Augen. Hat es denn einen feststehenden Achsstummel oder einen feststehenden Lagerstock mit drehender Nabenwelle? Die GTS Solo hat sowas. Dreht die Zentralschraube mit dem Rad oder steht sie fest? Jean Claude Perrin hat ja einen Faible für das Besondere.
Worauf ich hinaus will: Selbst bei X-förmig angeordneten Kegelrollenlagern ist das äussere oft so fest gegammelt, dass man einen Abzieher braucht. Bei Kugellagern und Gespannen ist es nahezu unvermeidlich, auch bei Steckachsen. Es geht 15 Jahre problemlos und dann auf einmal macht es Ärger.

edit: Perrin empfiehlt für alle Sidebikes niedere Luftdrücke wie es die Franzosen von 2CV bis R16 hatten. Vorne und seitlich 1,6 und 1,7. Tatsächlich geht das am besten mit den straffen Federbeinen einher. Ich hatte eine zeitlang die Dämpfung weicher gedreht, dafür mehr Luft getankt. In der Stadt ok, auf der Bahn ist das straffe angenehmer. Hinten kannst du die Vorgabe 1,7 oder 1,8 vergessen. Dunlop hatte mir in die Freigabe 2,9bar geschrieben. Die brauchst du einfach, wenn über 100PS am Rad drehen. Ist die gleiche Last wie bei einem 400PS Allrad Auto. Irgendwo ist auch der Vorderradsturz beschrieben. Sollte sich bei der FJ auch separat einstellen lassen. Zugmaschine lotrecht, Rad ca. 1-1,5° positv gestürzt.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 21. Mai 2015 08:04

Danke, Olaf für den Tipp bzgl. Reifendruck.
Für den HA Reifen habe ich ein Freigabe von Prirelli, in der 2,5 bar Mindestluftdruck vorgeschrieben sind.
Das macht da auch in gewissem Maße Sinn, da wir ja einen relativ breiten 175er Reifen auf die schmale 4,5" Felge ziehen - da braucht's allein schon wegen der Steifigkeit der Reifenflanken relativ viel Druck. Luftdruck Seitenwagen und Vorderrad werde ich entsprechend absenken, Radlager hinten tauschen und dann schauen wie sich's fährt. Werde dann berichten.

Bzgl. Demontage vordere Bremsscheibe bin ich immer noch nicht weiter.
Ich habe mal ein par Bilder angehängt.
Lagerung sind Kugellager.
Die Nabe sitzt aber auch nach Demontage der Zentralschraube noch bombenfest. Auch moderate Prellschläge mit dem 1Kg Fäustel auf den Nabenstumpf bewirken rein gar nichts. Weitere Verschraubungen die man nöch lösen könnte finde ich beim Besten willen nicht. :roll:

Gibt's für die Comete eigentlich nirgendwo mehr Reparaturanleitungen / Wartungsanleitungen / Explosionszeichungen oder ähnliches?

Gruß
Uwe
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon FredB » 21. Mai 2015 09:04

...da werden sie geholfen:

http://www.uli-jacken.de

Einfach mal anrufen, der kennt sich bestens aus, ist umgänglich und da gibt es auch Ersatzteile.

Habe meine Comete da fahrwerksmäßig aufarbeiten lassen - war ein Wahnsinnsunterschied zum Zustand vorher, obwohl kein nennenswerter Wartungsstau vorhanden war. Ich war da jedenfalls zufrieden.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Crazy Cow » 21. Mai 2015 12:04

Ich habe mal ein par Bilder angehängt.
Lagerung sind Kugellager.


Ah ja, ich seh schon.

Ist wie bei der Solo GTS, etwas grobschlächtiger und etwas weniger robust, :D Typisch Perrin.
Es gibt zwei Vorgehensweisen:

1) war falsch, schreib ich noch mal neu.
Ich vermute, Perrin hat einen Spezialabzieher entworfen. Schau mal nach, ob auf der Unterseite des Lagerstockes ein Loch ist. Dieser Abzieher könnte oben an der Kugelgelenkaufnahme fest geschraubt und unten in dem evtl. vorhandenen Loch fixiert werden, ein einfacher Gewindestein. Ein Winkeleisen oder eher ein Z-Profil mit einem Gewindeloch in der Mitte.
2) Eine Nuss aus dem Ratschenkasten passen in das Lager auf die Welle setzen und mit einem Fäustel 1500gr. und kräftigen Schläagen oder einem Vorschlaghammer 10kg hängend und Pendelschlägen auf die Nuss schlagen.

Es ist weiter nichts, nur wie ich schon schrub, die Welle ist mit der inneren Lagerschale korrodiert.
Wenn du Zeit hast WD40. Aber nicht vergessen, die WD40 Wirkung ist sehr langfristig, etwa 12-24h.
Die äußeren Lagerschalen ruhen bei Perrin einen Bund, wie sich das gehört. Das Loch hat eine zweiseitige Stufenbohrung. Es kann also passieren, dass das innere Kugellager beim Austreiben auf der Welle bleibt. Macht ja nüscht, wahr?

Phil Ervolk.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 21. Mai 2015 16:29

Bei Uli Jacken habe ich heute morgen schon angerufen - brauchte ohnehin noch ein paar Teile.
Der ist aktuell allerdings im Urklaub (nur AB dran).

Wie man die Nabe demontiert weiß ich zwar jetzt immer noch nicht, aber die Bremsscheibe habe ich mittlerweile dennoch getauscht - geht nämlich auch ohne Demontage der Nabe :D
Geht dann wie folgt:
- Vorderrad und Bremssättel ab (war ja eh klar)
- Vorderer Kotflügel + Tachoantrieb ebenfalls demontieren
- Strebe zwischen Lenkkopf und Lenkarm lösen (1 Schraube hinten unten am Lenkarm)
- Bremscheibe losschrauben -> dann kann man sie über den Lenkarm ausfädeln. :D :D :D
Bremse ist somit durchrenoviert und abgehakt.

Die Nabe bleibt also erstmal drin, kann ich mich immer noch mit rumärgern falls irgendwann mal die vordeen Radlager neu müssen ... :smt013

Hintere Radlager kommen vmtl. morgen - ich hoffe es sind die Richtigen :roll:
Dann wären die hauptsächlichen Baustellen schonmal abgehakt.
Riemenscheibe für den Tachoantrieb werde ich mit passend anfertigen lassen - kriegt mein Dreher wieder mal etwas Arbeit .. :-)

Gruß
Uwe
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon FredB » 21. Mai 2015 19:04

!!Vollgas!! hat geschrieben:Riemenscheibe für den Tachoantrieb werde ich mit passend anfertigen lassen - kriegt mein Dreher wieder mal etwas Arbeit .. :-)

Gruß
Uwe


Wäre es arg unverschämt, nachzufragen, ob Dein Dreher zweimal drehen könnte? Mir geht die Tachovoreilung - obgleich sie der Stammtischpsyche zugute kommt - auch gewaltig auf'n Sack. Würde mich - sofern das ginge - natürlich gegen Kostenbeteiligung, gerne dranhängen...
R.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 22. Mai 2015 07:10

Natürlich kann ich die Riemenscheiben auch mehrfach fertigen lassen - das ist kein Problem.
Ihr müsstet dann nur bitte vorab bei Euch mal nachschauen, ob der Tachoantrieb identisch mit meinem ist.
Wie das bei mir aussieht seht ihr ja auf den Bildern oben.
Das oberste Bild zeigt die Riemenscheibe, die mit kleinerem Durchmesser neu angefertigt wird.

Ich werde in den nächsten Tagen nochmal per GPS nachmessen, wie groß die Abweichung genau ist, damit's auch nachher möglichst exakt stimmt.
So 1 - max 2% Voreilung wären IMHO ideal.

Gruß
Uwe
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon FredB » 22. Mai 2015 12:30

...also die Voreilung liegt bei meiner so etwa bei 18-20% - ich werde da am WE nochmal eine "Testfahrt" machen um den Wert zu verifizieren und Dir meine Abweichung mitteilen, so zum Vergleich eben...
R.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 22. Mai 2015 14:16

Ja, kannst Du gerne machen.
Ich werde auch nochmal nachmessen, denn meine letzte Messung war wegen schlechter GPS Abdeckung nicht wirklich genau.
Am Besten auf freier Autobahn bei guter GPS Abdeckung, 3 Meßgeschwindigkeiten (80 / 100 / 130 km/h) jeweils für einige huindert Meter konstant halten und dann die Werte notieren (lassen).
Ferner bräuchte ich noch die Größe des Vorderreifens und die Profiltiefe.
Dann kann ich die Abweichung interpolieren.

Habe übrigens gerade die hinteren Radlager gewechselt.
Dabei ist mir sprichwörtlich "der Kitt aus der Brille gefallen":
Die Comete hat hinten insgesamt 3 Radlager. 2 Davon sind in die Felge eingepresst, das dritte sitzt im Ruckdämpfer des Kettenblatts.
Bei meiner Maschine müssen entweder bei der Erstmontage die Radlager knapp gewesen sein, oder irgendwer hat da schonmal Hand angelegt und eins wegrationalisiert :rock:
Es waren nur das rechte Radlager und das Lager links im Ruckdämpfer vorhanden. Das linke Radlager fehlte. :smt013
Im Ruckdämpfer war außerdem noch der Simmerring wegrationalisiert worden.
Die Spurrillenempfindlichkeit wundert mich nuch auch absolut nicht mehr.

Nun hat sie wieder 3 Lager und 2 Simmerringe und nachher geht's auf Probefahrt :-)
Bin mal mächtig gespannt ... ;-)
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Stephan » 22. Mai 2015 15:08

Tja, wäre interessant zu sehen ob alle drei Lager auch wirklich in der Flucht stehen. Nicht daß das der Grund war, warum das mittlere fehlte. . .



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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 22. Mai 2015 15:15

Ja, die stehen definitiv in der Flucht.
Die inneren Lagerringe sind durch eine eingepresste Zentrierhülse miteinander verbunden.
Wenn die nicht fluchten würden, merkst Du das schon beim Einpressen.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 22. Mai 2015 20:49

So, Probefahrt ist absolviert.
Längsrillenempfindlichkeit ist zu 90% weg.
Merkt man eigentlich nur noch bei deutlich ausgeprägten Spurrillen - absolut kein Vergleich zu vorher.
Möglicherweise ist das normal (habe keinen direkten Vergleich mit einer anderen Comete) oder evtl. Einstelungssache.
Spielfrei ist jetzt alles und fährt sich auch recht geschmeidig, also erstmal kein Handlungsbedarf mehr.
An die Einstellung mache ich mich später mal.

Somit wäre der Tachoantrieb auch die vorkäufig letzte Baustelle ... :grin:
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Crazy Cow » 23. Mai 2015 10:20

Stephan hat geschrieben:Tja, wäre interessant zu sehen ob alle drei Lager auch wirklich in der Flucht stehen. Nicht daß das der Grund war, warum das mittlere fehlte. . .



Stephan


Stephan, der Ruckdämpfer "schwimmt" doch, zwar mit etwas Kraftaufwand, aber das Radlager zentriert sich also zwangsläufig.

Bei dem Tacho hingegen wäre ich nicht so euphorisch. Eine Schwachstelle aller Sidebikes. Im Falle der FJ ist es so, dass der Flachriemen natürlich einen gewissen Schlupf aufweist. Der wird größer, wenn er an seine Grenzen kommt, d.h. um einen Rollwiderstand X zu überwinden, muss der Riemen eine breite von Y und einen Querschnitt von Z aufweisen. Der Rollwiderstand der Lager steigt quadratisch an, der Grip nimmt ab. Wenn die angezeigte Geschwindigkeit bei 180km/h stimmen soll, ist die Anzeige im unteren Bereich zwangsläufig zu hoch.
Interessant sind vor allem Wetterschwankungen. Nimm mal ein Tachogetriebe auseinander und du denkst, mit den Zahnrädern könntest du ein Fahrrad antreiben, der Sidebike Flachriemen scheint mir da etwas überfordert.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Stephan » 23. Mai 2015 10:33

Olaf, in welchem Bereich sollen sich die drei Kugellager denn selbsttätig zentrieren? Wie geantwortet wurde, sitzen die mit den inneren Lagerringen auf einer Zentrierbuchse. Jetzt konmt's halt auf die Art und Weise der äusseren Tragfläche der Bohrung an.

Ich muß jedesmal Lachen, wenn ich Loblieder auf doppelte Lager, statt einem lesen muß. . .


Bei Gelegenheit mal in die Produktbeschreibungen von Wälzlagern schauen. Und da mal im Bereich der erlaubten Schrägstellungen. . .


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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Crazy Cow » 23. Mai 2015 11:06

Stephan hat geschrieben:Olaf, in welchem Bereich sollen sich die drei Kugellager denn selbsttätig zentrieren? Wie geantwortet wurde, sitzen die mit den inneren Lagerringen auf einer Zentrierbuchse. Jetzt konmt's halt auf die Art und Weise der äusseren Tragfläche der Bohrung an.

Ich muß jedesmal Lachen, wenn ich Loblieder auf doppelte Lager, statt einem lesen muß. . .


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Nee Stephan, das Kettenrad mit Ruckdämpfer ist doch ein separates Bauteil. Du kannst doch den Antriebstern mit etwas Kraft im Dämfungselement verschieben, ist doch elaschtisch. Also als drittes Lager passt es sich an, als zweites Lager zentriert es sich nur dynamisch, aber es trägt dann ja nicht wirklich.

PS: Gerade beim Yamaha Tacho ist der geringere Aufwand eine neue Tachoscheibe auf Folie zu drucken. Wenn man das Loch in der Mitte groß genug schneidet, muss nicht mal de Tachonadel zum aufkleben ab. Etwas anfeuchten und drüberstreifen, dann andrücken. Hab ich schon öfter gemacht.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Stephan » 23. Mai 2015 11:17

Dann isses ja gut.

Das mit der Tachofolie wäre was für meine alte R100. Da is' der Tageskilometerzähler gut. Aber die Geschwindigkeit wird übertrieben. Wobei es mir lieber ist, das die KM passen. Deswegen kriegt die ADV+ 'n Zwischengetriebe.


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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Crazy Cow » 23. Mai 2015 11:39

TACHO.png

Das war meine Tachoscheibe für das XJ 750 Gespann mit dem XJ Fadenkreuz der anderen Instrumente. Für die XV 750 mit Honda Tacho-Antrieb hatte ich sogar eine progressive gemacht, so dass die Anzeige von 50-180km/h gleichmäßig 5km/h voreilte. Man braucht nur drei Eckdaten für die Messung.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 23. Mai 2015 15:12

Crazy Cow hat geschrieben:Bei dem Tacho hingegen wäre ich nicht so euphorisch. Eine Schwachstelle aller Sidebikes. Im Falle der FJ ist es so, dass der Flachriemen natürlich einen gewissen Schlupf aufweist....

Euphorisch bin ich da keienswegs, aber ausgesprochen zuversichtlich das sauber hinzubekommen:
Der Tachoantrieb ist auch kein Flachrieben sondern ein Rundriemen.
Schlupf ist da zwar prinzipbedingt auch vorhanden, inwiefern der meßrelevant ist sei mal dahingestellt, denn der Tachoantrieb läuft ziemlich leichtgängig.
Den Schlupf kann man auch in gewissem Maße noch durch die Form des Nutenprofils beeinflussen, das strinseitig eingedreht wird, außerdem durch die Rauhtiefe der Nut.

Für micht kommt's darauf an, die Tachoabweichung in den relevanten Geschwindigkeisbereichen (bis 130 km/h) zu minimieren.
Wenn ich dann z.B. bei 130 km/h bei unter 2 % Abweichung lande ist für mich alles schick.
Selbst wenn der Tacho dann bei 180 km/h schlupfbedingt um 1 oder 2 % nacheilen sollte (was ich nicht glaube) wäre mir das Latte, denn das hat letztendlich nur "Stammtischrelevanz" und daran liegt mir nichts.

Tachoscheibe umkleben ist für mich auch keine Alternative - damit stimmt dann zwar die Geschwindigkeitsanzeige wenn man's sauber hinbekommt, aber dier Kilometerzähler geht genauso falsch wie vorher auch.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon FredB » 23. Mai 2015 22:07

So wie sich mein Tacho verhält scheint mir Schlupf nicht als nennenswertes Problem - im trockenen jedenfalls. Im nassen Zustand schlupft es dann schon merklich - nicht immer allerdings. Regenfahrten sind für mich allerdings grundsätzlich weniger interessant. Ich werde trotzdem — der reinen Wissenschaft zuliebe — in der näxten Schlechtwetterperiode einen dreigeteilten Feldversuch mit Kolophonium machen und ausführlich berichten.

Eine gedopte Tachoscheibe bringt zumindest keine merkliche Verbesserung beim km-Zähler, hält allerdings den anhand diesem errechneten Spritverbrauch in sehr angenehmen Grenzen. Bei einer korrigierten Übersetzung muss man sich insofern notgedrungen mit einem höheren Spritverbrauch anfreunden, der allerdings objektiv betrachtet völlig kostenneutral daherkommt. Ich finde, das hat was.
R.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon moppedgugger » 24. Mai 2015 13:17

!!Vollgas!! hat geschrieben:Erstmal Hallo zusammen :grin:
> Ich bin seit wenigen Tagen frischgebackener Eigner einer Side Bike Comete (FJ1200 3CW) und habe gerade damit > begonnen, ein paar "Baustellen" abzuarbeiten, wobei auch gleich die ersten Fragen auftauchen.

Dir auch ein Hallo,

deine Fragen sind soweit ja schon gelöst, doch will ich mich dir als Cometentreiber vorstellen.
Habe eine frühe Comete(BJ89, FJ Basis BJ86).

> Kurz zu mir:
> Bin männlich, 49 Jahre jung und gelernter KFZ-Mechaniker Meister - Schrauberkenntnisse sind also vorhanden.

> Nun zu den Fragen:
> 1.: Ich habe Bremsscheibe und Beläge des Hinterrades getauscht. Bei der Gelegengheit ist mir aufgefallen, dass das > Hinterrad nach der Montage spürbares Lagerspiel hat. War vermutlich auch vorher schon so, denn bei der Montage > kann man ja eigentlich nicht viel Falsch machen.
> Die Lager werde ich erneuern, Lagertypen habe ich auf powerslider.de gefunden und (in der Hoffnung dass die > > > identisch mit denen der Mega-Comete sind) auch bereits bestellt.
> Brauche ich zum Lagerwechsel irgendwelches Spezialwerkzeug, oder lassen sich die alten Lager einfach per > > Durchschlag austreiben?

Die Angaben auf Powerslider passen, die Lager habe ich schon gewechselt und alles ohne Spezialwerkzeug. Wobei ich das im Ruckdämpfer noch nicht wechselte.

> 2.: Vorderrad soll auch neue Bremsscheibe und Beläge bekommen, aber ich durchblicke nicht ganz, wie ich die am > Besten demontiere.
> Radseitig gibt's ja keine Verschraubung, Schubstrebe und Zentralschraube am Tachoantrieb habe ich gelöst, aber da > bewegt sich nichts.
> Die vordere Radaufnahme muß ja vermutlich raus und die Bremsscheibe wechseln zu können - wie gehe ich > > da vor?

Hast du ja schon herausgefunden, die Stange zur Lenkübertragung auf das Seitenwagenrad demontieren und dann geht es.
Aber die Welle sollte so auch Abzudrücke sein, die ist dann wohl festgegammelt.

> 3.: Der Tacho eilt bei meiner Maschine um ca. 13% vor, was ich ein wenig nervig finde. Tachoantrieb läuft ja über > 2 gleich große Riemenscheiben, sodass man ja eigentlich nur die radseitige Riemenscheibe gegen eine kleinere > > > ersetzten und einen entsprechend kürzeren Riemen verbauen müsste.
> Gibt's sowas fertig zu kaufen? Ansonsten würde / müsste ich mir so eine Scheibe anfertigen lassen.

bei meiner Comete ist ein Zahnriemen mit entsprechenden Zahnräder verbaut, ich ging bis dato davon aus, dass der Angeglichen ist. Bietet sich ja an wenn man eh schon ein Zwischegetriebe hat.
Da muss ich wohl mal nachmessen.

> 4.: Mir ist beim Fahren eine deutliche Längsrillenempfindlichkeit aufgefallen, die z.T. schon recht unschön ist.
> Das kann natürlich auch mit am Radlagerspiel des Hinterrades (s.o.) liegen, ich kann mir aber kaum vorstellen, > > > dass das der alleinige Grund ist.
> Gibt's da Tipps / Tricks zur Verbesserung?
> - Evtl Sturzeinstellung Seitenwagenrad?
> - Reifendruck sind aktuell 2,5 bar rundum, was mir recht viel erscheint. Ich finde aber nirgendwo entsprechende > > Angaben / Empfehlungen für die Comete.


Diese Empfindlichkeit habe ich noch nicht als deutlich empfunden, ich fahr aber auch deutlich unter 2,5 Bar mehr so 1,5 vorne und Seite und hinten etwas über 2.

> Danke im Voraus schonmal für jegliche Hilfestellung :grin:


Bitte gerne, auch wenn ich etwas spät reagiere, bin aber nicht so oft angemeldet.

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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 24. Mai 2015 17:04

FredB hat geschrieben:Eine gedopte Tachoscheibe bringt zumindest keine merkliche Verbesserung beim km-Zähler, hält allerdings den anhand diesem errechneten Spritverbrauch in sehr angenehmen Grenzen. Bei einer korrigierten Übersetzung muss man sich insofern notgedrungen mit einem höheren Spritverbrauch anfreunden, der allerdings objektiv betrachtet völlig kostenneutral daherkommt. Ich finde, das hat was.

Die Sichtweise gefällt mir :smt005 . Ich finde auch, das hat was :lol:

Ich habe heute dann auch wie angekündigt die Meßfahrten gemacht. Freie Autobahn, Sohnemann mit Handy und GPS App im Beiwagen, der dann immer die Werte notiert hat.
Messungen bei 80 / 100 / 120 / 140 und 160 km/h Tachoanzeige ergaben absolut linear 18% gemessene Voreilung. Schlupf ist also definitiv nicht im meßmarem Maße vorhanden.
Da mein Vorderreifen nur noch 5mm Profiltiefe hat, muß noch 1% abgerechnet werden, woraus sich eine Voreilung von 17% bei neuem Vorderreifen errechnet.
Ich werde daher diese 17% über die Riemenscheibe korrigieren - dann geht der Tacho bei neuem Vordereifen absolut exakt und eilt dann mit abnehmender Profilitiefe um bis zu 2% vor.

@FredB,
hast Du auch schion gemessen? Falls ja, poste bitte Deine Werte so zum Vergleich.

@Matthias,
Danke auch Dir für die Infos.
Interessant finde ich vor Allem den Umstand, dass bei Dir ein Zahnriemen für den Tachoantrieb verbaut ist. Im Grunde natürlich die bessere Lösung was Schlupf angeht - speziell bei Regenfahrten. Dafür evtl. empfindlicher bzgl. Verschmutzung / Steinchen etc.
Meine Comete ist übrigens eine 91er. Schon interessant, dass hier trotz der kleinen Stückzahlen übher die Jahre unterschiedliche Lösungen verbaut wurden.

Beim Reifendruck bin ich mittlerweile bei 1,6 bar (Seitenwagen) / 1,8 bar (Vorderad) und 2,5 bar (Hinterrad) angelangt. Das fährt sich perfekt.
Hinterrad hatte ich zwischenzeitlich mal auf 2,2 bar abgesenkt - das wurde aber merklich schwammiger. Der Hinterreifen braucht also offensichtlich den relativ hohen Druck für die Flankenstabilität i.V.m. der sehr schmnalen Felge.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon FredB » 25. Mai 2015 10:02

50 NAVI = 60 Tachoanzeige
100 NAVI = 120 Tachoanzeige
Sind also offensichtlich lineare 20%

Da ich alleine war (Landstraße) habe ich die Messwerte darüber nicht sinnvoll verifizieren können, aber die Abweichung erscheint mir linear.

Reifenprofiltiefe 4,91 mm (mittig :-))
Messgerät: Garmin Zumo, dessen Anzeige mir weitestgehend zuverlässig erscheint.

Habe mal ein Bild angehängt (meine ist 'ne 89er). Technisch scheinen die Sachen wohl identisch.
Der "Riemen" sieht aus wie ein Gummidichtring, da sollte sich dann was passendes finden lassen.

image.jpg
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon FredB » 25. Mai 2015 10:21

!!Vollgas!! hat geschrieben:
Beim Reifendruck bin ich mittlerweile bei 1,6 bar (Seitenwagen) / 1,8 bar (Vorderad) und 2,5 bar (Hinterrad) angelangt. Das fährt sich perfekt.
Hinterrad hatte ich zwischenzeitlich mal auf 2,2 bar abgesenkt - das wurde aber merklich schwammiger. Der Hinterreifen braucht also offensichtlich den relativ hohen Druck für die Flankenstabilität i.V.m. der sehr schmnalen Felge.


Bei den o. a. Werten bin ich nach dem Rumprobieren auch angelangt. Erscheint mir weitestgehend der beste Kompromiss. SW etwas mehr, wenn besetzt ist. Mit dem Druck im Vorderrad lässt sich die Spurrillenempfindlichkeit ein wenig "einstellen", jenseits von 2.0 wird mir das aber zu hart, es ist ja kaum Federweg vorhanden - da wird die Front schon etwas "rumpelig". (Kommt halt auch ein wenig auf den Strassenzustand an).

Was ich Dir noch echt empfehlen kann (falls nicht schon verbaut) ist ein SB-Lenker mit 'ner neuen Gabelbrücke (oben). (Die Lösung mit dem Adapter auf der Serien-Gabelbrücke erschien mir zu arg improvisiert). Der Unterschied ist (für mich jedenfalls) phänomenal. Das fährt sich wesentlich entspannter als die Serienstummel (bei kurzen Strecken nicht so bedeutend, bei längeren allerdings schon). Dabei ist der wesentliche Unterschied nicht die Breite des Lenkers (die ist bei mir nahezu identisch), sondern Position ist und die Kröpfung sind different.
Als ich das montiert hatte und die erste Testfahrt machte war das, als wäre das Fahrwerk überarbeitet, so gefühlt halt...
R.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 25. Mai 2015 13:02

Danke für die Info.
Dein Tachoantrieb sieht auch in der Tat exakt so aus wie meiner.
Der "Riemen" sieht auch bei mir stark nach einem simplen O-Ring aus, der da einfach als Riemen zweckentfremdet wurde.
Naja, scheint ja soweit zu funktionieren und erleichtert natürlich die Ersatzbeschaffung ungemein, denn da muß ja dann ein kürzerer her (Spannbereich ist bei mir aktuell bereits kurz vor Anschlag).
Perspektivisch könnte man natürlich noch einen "echten" Rundriemen aus Neoprene oder Silikon anfertigen lassen um das schlupfen bei Näse in den Griff zu bekommen.
Da mache ich mich ggf. später noch ran.

Deine Meßwerte passen auch sehr exakt zu meinen.
Ich hatte bei 120 Tacho 98,1 mit GPS gemessen, was eben 18% Reduktion vom angezeigten Wert aus gerechnet bedeutet. Oder eben gut 20% Voreilung der Anzeige ggü. der tatsächlichen Geschwindigkeit.
Ich werde die Scheibe also wie geplant mit um 17% kleinerem Durchmesser (1% Sicherheitsabstand wegen Profiltiefe) fertigen lassen.
Werde meinen Dreher Anfang der Woche mal anrufen. Ich hoffe, das schafft er halbwegs zeitnah.

Superbike Lenker habe ich ebenfalls verbaut. Ist von LSL und so wie's auschaut per Adapterplatte mit der Serien-Gabelbrücke verschraubt.
Aus technischer Sicht finde ich diese Lösung auch eher :roll: aber funktioniert in der Praxis problemlos.
Position und Kröpfung des Lenkers passen für mich auch wie die sprichwörtliche "Faust auf's Auge" , daher werde ich in der Hinsicht wohl vorläufig nichts ändern.

Ferner habe ich heute mal die Lagerung der vorderen Doppelschwinge auf meine To-Do-Liste gesetzt.
So wie mir das ausschaut sind das Gummibuchsen :dumm: und das geht mal gar nicht :smt009
Da gehören Teflonbuchsen oder Polymer-Gleitlager hin.
Das wird aber eine etwas aufwändigere Nummer als der Tachoantrieb und wird daher wohl bis zur Winterpaise warten müssen.

Gruß
Uwe
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Feinmotoriker » 26. Mai 2015 11:34

Uwe, Du solltest mal genau die Lagerflucht der Buchsen messen. Oft sind die Gummi-Matalllager verwendet worden, damit die Fertigungsgenauigkeit kaum eine Rolle spielt.
Ich bin mit den Gummi-Matalllagern in meiner Schwinggabel recht zufrieden...(muß ich auch, Umbau auf andere Lager würde einen Neubau der Schwinge bedauten, die Lagerflucht reicht nur für Gummilager)
Feinmotoriker
 
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 26. Mai 2015 12:22

Danke für den Hinweis.
Kontrolle der Lagerflucht ist immer das Erste das ich mache, wenn ich auf Gleitlager umbaue.
Wenn die tatsächlich daneben ist, wird das Vorhaben damit quasi unmöglich, denn ich werde dafür ganz sicher keine neue Schwinge schweißen.
In dem Fall werde ich wohl auch zwangsläufig mit den Gummi-Metallagern zufrieden sein müssen.

Ich habe solche Umbauten aber schon häufiger im PKW-Segnment gemacht, wo ähnliche Doppellenker-Konstruktionen als Querlenker verbaut werden.
Da merkst Du den Unterschied zur Gummibuchse im direkten Vergleich schon ausgesprochen deutlich.

Bei der SideBike müssten durch die Längslenkerkonstruktion und den kurzen Radstand die Effekte noch erheblich deutlicher ausgeprägt sein.
Einen Versuch ist mir das auf jeden Fall wert.
Wenn das aufgrund mangelnder Lagerflucht nicht umsetzbar sein sollte, ist außer ein paar Stunden Arbeit auch nichts kaputt gemacht.

Gruß
Uwe
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 30. Mai 2015 10:25

So, meine originale Riemenscheibe nebst Skizze für die verkleinerte Nachfertigung ist seit gestern beim Dreher.
Die neue Scheibe wird wie gesagt rund 17% kleiner, damit sollte der Tacho dann äußerst genau gehen.
Wird aus Edelstahl gefertigt, damit's auch dauerhaft schick aussieht 8)

Wer sich da einklinken möchte, möge mir bitte in den nächsten 2 - 3 Tagen Bescheid geben.
Um welche Reimenscheibe bzw. welchen Tachoantrieb es geht, seht Ihr ja auf den Bildern hier im Thread.
Kosten werden grob geschätzt im 20,- Euro Bereich liegen.
Da nächste Woche ja noch Feiertag und Brückentag ist, wird's vmtl. übernächste Woche fertig.

Gruß
Uwe
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 16. Juni 2015 21:56

Heute habe ich die neuen Riemenscheiben vom Dreher abgeholt.
Passen auch einwandfrei.
Exakte GPS Messungen konnte ich heute zwar mangels Beifahrer noch nicht machen, aber so wie's auschaut passt das sehr exakt, wie berechnet.

Ich habe mal 2 Stck mehr machen lassen, also falls noch jemand eine braucht, einfach melden.
Kosten wie angepeilt 20,- Euro / Stck inkl. Versand innerhalb D im Luftpolsterumschlag.
Anbei noch ein Bild zum Vergleich Alt vs.Neu.
Riemenscheibe_Comete.JPG


Gruß
Uwe
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Crazy Cow » 16. Juni 2015 23:41

!!Vollgas!! hat geschrieben:Danke für den Hinweis.
Kontrolle der Lagerflucht ist immer das Erste das ich mache, wenn ich auf Gleitlager umbaue.
Wenn die tatsächlich daneben ist, wird das Vorhaben damit quasi unmöglich, denn ich werde dafür ganz sicher keine neue Schwinge schweißen.
In dem Fall werde ich wohl auch zwangsläufig mit den Gummi-Metallagern zufrieden sein müssen.


Auch Gelenklager sind Gleitlager. Wenn Rahmen und Schwinge eine Schweisskonstruktion sind, gibt es nichts sinnvolleres.
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 17. Juni 2015 13:05

Gelenklager wären evtl. eine Alternative falls aufgrund schlechter Lagerflucht keine Gleitlager möglich wären.
Ansonsten wären Gleitlager in jeder Hinsicht vorzuziehen.
Bei Gelenklagern ist halt das Problem, dass man ein exakt passendes Lager benötigt, bei dem Innen- und Außendurchmesser exakt passen, inkl. der nötigen Presspassung zwischen Lager-Außenrung und dem Auge in der Schwinge. Speziell letztere ist der Dreh- und Angelpunkt.
Ist daher als Nachrüst / Umrüstlösung nicht ganz einfach.

Zur Veranschaulichung mal ein Bild einer Dreiecksquerlenker Lagerung die ich mal für den Sportwagenbereich gebaut habe.
Sind Polymer Gleitlager mit seitlicher Anlaufscheibe die auf Edelstahl-Achen laufen.
WasBinIch.JPG
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon Crazy Cow » 17. Juni 2015 19:04

Die Abscheu gegenüber Gummlagern und entkoppelten Wälzlagern finde ich aber nicht wirklich angebracht. Eine Kette ist so stark, wie ihr schwächstes Glied. Und solange Gummi am Reifen ist, wirkt sich ein Gummilager am Fahrgestell nicht unbedingt nachteilig aus. Alle modernen Schräglenkerfahrwerke werden durch einfache gummgelagerte Koppelstangen zw. Querlenker und Fahrgestell erzeugt.

Und wenn das Ding mit Eisenrädern auf Gleisen läuft, ist ein Gummilager wohl eher von Vorteil. :)
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Re: Side Bike Comete - Fragen zu Fahrwerk / Bremse / Radlage

Beitragvon !!Vollgas!! » 17. Juni 2015 20:37

Die ist sogar ganz sicher angebracht.
In dem Fall ist auch keineswegs die Kette so stark wie ihr schwächstes Glied, sondfern es addieren sich die negativen Effekte aller "schwachen Glieder".

Ich kann hier schlecht sämtliche Facetten aufzeigen aber zwei ganz weseintliche wären:
- Die zum Verdrehen der Schwinge notwendigen Kräfte steigen um so weiter an, je weiter sich die Schwinge aus der Neutralposition bewegt - sprich, bei jedem Ein- und Ausfedern. Diese Kräfte sind voll dem Losbrechmoment des Dämpfers zuzuschlagen - d.h. der Dämpfer spricht weniger sensibel an
- Werden Querkräfte eingeleitet (was bei unserer Längsschwinge bei jeder Kurvenfahrt der Fall ist) gibt die Schwinge seitlich nach, weil die Gummis eben auch nachgeben, worunter die Lenkpräzision merklich leidet.

Der Grund warum überhaupt Gummi-Metallager an solchen Stellen eingesetzt werden ist aber vergleichsweise simpel:
- Billiges Normteil
- Vergleichsweise unempfindlich bei schlechter Lagerflucht
- Wartungsfrei
=> im Prinzip "cheap but just good enough".

Soviel zu Theorie.
Die Praxis kenne ich wie gesagt nur aus dem Automobil-Bereich, und da bekommst Du große Kulleraugen, was Dein Fahrwerk nach dem Umbau auf einmal so alles kann.
Wie sich das in der SideBike auswirken wird weiß ich natürlich auch nicht, aber einen Versuch ist mir das allemal wert.
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