Morgen Andi,
genauso, wie es der Feinmotoriker-Claus beschrieben hat, solltest Du es machen, also auf jeden Fall aus EINEM Teil bauen.
Zusätzlich würde ich sicherheitshalber im Alu vernünftige Gewindebuchsen einsetzen, wenn Du mit dem Gespann auch länger fahren willst und im Winter und so, sonst bastelst Du spätestetens in zwei Jahren wieder an einem vermurksten Gewinde rum. Außerdem würde ich für die Bremsscheibenaufnahmen Sacklöcher verwenden, damit von hinten kein Wasser und Schmutz rankommt. Ist zwar bißchen aufwändiger in der Herstellung, lohnt sich aber.
Der TÜV mag sowas auch gerne sehen, wenn der merkt, der Kunde (eher wohl inzwischen Bittsteller)" hat sich was dabei gedacht"
Must dann aber beim eloxieren aufpassen und die Stahlbuchsen vorher sauber mit Schutzlack (und optional Stopfen) abdecken, sonst zerfressen die im Eloxalbad! Aber Du wirst den Adapter ja wohl zum eloxieren weggeben, dann wissen die das dort auch (trotzdem sicherheitshalber darauf hinweisen). Außerdem möglichst harteloxieren lassen, geht nur mit farblos, schwarz, weiß und so einer Art Kupferton, hält aber viel besser mechanischen Belastungen stand (siehe Alu-Fassaden usw.).
Auf jeden Fall wünsche ich Dir viel Glück und gutes Gelingen beim Umbau, und danach viel Erfolg bei der (bestandsfesten) TÜV-Eintragung - und wie Claus geschrieben hat,
VORHER beim TÜV-Mann freundlich nachfragen, mit dem alles besprechen und dann möglichst jeden Arbeitsschritt sehr gut dokumentieren.
Ich würde also auch Bilder der Bearbeitung machen, denn es kommt nicht selten vor, dass auch Gespann-Hersteller!!!??? solche Adapter bohren, indem sie das Rad auf den fertig gedrehten Flansch auflegen und dann versuchen die Mitte der Felgen- und Bremscheibenbefestigungslöcher "zu treffen".
Also, so etwas gehört natürlich ordentlich auf einem Rundtisch vermessen und entsprechend maßhaltig gebohrt und geschnitten, möglichst auch in einer Aufspannung ohne Umschlag, also die Adapter mit Wohlhaupter drehen und danach in dieser Aufspannung bohren. Dann läuft das ewig!
Auch eine Bescheinigung des Alu-Händlers bezüglich der Alu-Qualität würde ich mit in Deine Unterlagen abheften, falls
in der Zukunft Probleme mit TÜV, Zulassungstelle oder Bündelungschaotentruppe auftauchen sollten.
Wir haben es bei schwierigen Umbauten schon früher so gemacht, dass wir den TÜV das Rohmaterial (z.B. also die Alu-Ronde für Deinen Adapter) VOR der Bearbeitung an einer Stelle haben stempeln lassen, die nachdem drehen/fräsen noch sichtbar ist und bleibt.
Dann gibt es auch nach Jahren, bei einem anderen TÜV in einem anderen Bundesland keinerlei Diskussionen...
Wir hier in Norden kennen unsere, uns wohlgesonnen Ings. beim TÜV, wir haben daher noch keine Eintragungsprobleme mit Umbauten, weil man sich seit Jahrzehnten gegenseitig auf Augenhöhe kennt,schätzt und begegnet, aber in anderen Gegenden soll inzwischen ja fast nichts mehr gehen...
Daher: Penibel und umfangreich dokumentieren!!! Alles mit natürlich Bildern, von einem unabhängigen Zeugen die Dokumentation mit gegenzeichnen lassen, möglichst bei der Abnahme auch vom TÜV, dazu (mit Einverständnis des Prüfers) bei der Abnahme beim TÜV Bilder machen lassen, von der FRau oder so, mit dem Hinweis auf ein Andenken fürs Mopedfamilienalbum oder so.
Falls die Metallbaufirma, die den Adapter fertigen soll nicht möchte, dass Du das mit der Kamera dokumentierst (oder sie z.B. keinen Rundtisach haben
aber meinen, sie kriegen es trotzdem hin), such Dir ne andsere Firma, auch wenn die ein paar Euro teurer ist.
So wie es sich jetzt anlässt auf der Zulassungseite für Gespanne, wird so eine Dokumentation (in der Art einer Zertifizierung einer Din 9001 oder so) bald überlebenswichtig werden.
Seit wir das im Bekanntenkreis so machen, schon einige Jahre, ersticken wir dumme Anfragen der Zulassungsstellen bereits im Keim, auch die aus Hessen.
Was heute noch lässig und ohne großes Theater abgenommen wird (und Dein Adapter ist im Prinzip Pillepalle - aber eben extrem sicherheitsrelevantes Bauteil), kann schon nächstes Jahr widerrufen werden! Und dann wird das komplette Fahrzeug kostenpflichtig stillgelegt, nicht etwa nur der Rückbau in den Originalzustand verlangt.
Und dann versuch mal, einen TÜV-Ing. zu überzeugen, den Originalzustand (den Du dann vorher zurück gerüstet hast) wieder einzutragen,
nachdem das Fahrzeug auf Weisung der Zulassungsbehörde oder des KBA vorher stillgelegt wurde, das wird
NICHTS!!!
Wehret den Anfängen!
Lachen tun immer nur die Dummen, und wer jetzt noch über die Misere bei Gespanneintragungen auch nur lächelt, hat irgendwas nicht mitgekriegt, siehe unser entsprechender Fred hier an anderer Stelle.
Frohes Schrauben, ein schönes Wochenende und dann viel Fahrspaß mit dem neuen Hinterbau an Deinem Gespann
Willy