Und ich dachte schon, schluss jetzt...
@Hansjörg: ich meinte den Querausschlag. Wenn du seitlich oben gegendrückst (locker 3mm). Du kannst auch mit einer Federwaage dran ziehen und anschließend überlegen, wie oft in der Kurve Querkräfte von 5N auftreten und wie lange die anhalten müssen damit sich ein Bremskolben 1mm weit zurückstellt.
Stephan hat geschrieben:Olaf, du willst mir doch nicht erzählen das man die Schwinge ohne Rücksicht auf Verluste einfach zusammen zieht?!? Sicher wird da nicht auf 1/10 geschaut, aber mal eben 3-5mm sollten doch nicht drin sein.
Stephan
Es passiert etwas ganz anderes. Natürlich kannst du mit einer 15er Schraube die Schwinge locker 20mm zusammenziehen. Tatsächlich wird im Fall von Steckachse und Achsklemmung aber letztere aus der Flucht gezogen, dadurch bleibt eine Spannung auf der Klemmung und damit auf der Schweißnaht. Ich will nicht behaupten, dass diese das nicht aushält, aber das macht man eben nicht.
Zum Distanzieren: Bei ner durchgehenden Steckachse mit zwei Gewinden voll normal: Du steckst die Achse ein und fädelst dabei die Nabe auf. Danach kannst du von jeder Seite durch zurückziehen der Achse einen Bremssattelhalter und zwei Distanzscheiben aufsetzen, so dass der mittig über der Scheibe sitzt. Danach das gleiche Spiel auf der anderen Seite.
So bekommst du annähernd 0 Distanz hin, das Rad sitzt in der Mitte und die Bremszangen mittig über der Scheibe.
Wenn du das gleiche bei einer kalibrierten Steckachse wie hier versuchst,
- musst du erst beim Einschieben alles auf die Steckachse fädeln.
- dabei muss der Bremssattel schon vorher über der Scheibe hängen
- dann die Mutter mit Anziehmoment festschrauben
- und danach das verbleibende Spiel zwischen Bremsankerlager und Achsklemmung messen.
- Dann besorgst du eine passende U-Scheibe
- ziehst die Steckachse wieder
vollständig heraus
- fädelst erst U-Scheibe und Bremsanker auf den zu kleinen Durchmesser
- hebst das Rad erneut an und fädelst ein Reduzierstück, dann die Nabe und noch ein Reduzierstück auf
- und wenn du endlich das Gewindeende in die andere Achsklemmung stecken willst, stellt du fest,
dass etwas hakt.- mit einer Hand hältst du das Rad, damit du die Achse weiterschieben kannst, mit der zweiten drückst du auf der anderen Seite gegen die Steckachse und mit der dritten hebst du nacheinander die U-Scheibe und den Bremssattelhalter vom kleinen Durchmesser auf den großen.
- Dann schiebst du endlich die Steckachse ganz durch.
Herzlichen Glückwunsch, das ist so richtig Technik, wie der Gespannfahrer sie kennt und liebt. Ich kann es keinem verdenken, der da am Schluss lieber nen Fäustel nimmt.
Und im nächsten Winter baut man sich dann eine Vorrichtung, damit man mit zwei Händen auskommt.
Ich bleibe dabei: eine kalibrierte Steckachse wird nur einseitig distanziert und nur einseitig geklemmt, fertig, das ist der Sinn ihrer Erfindung. Hätte der Bremsenhalter nur ein 15er Lager, würde das ins Konzept passen, so tut es das nicht.