Öl - Fabrikate?

Vom Kolben bis zum Endantrieb ...

Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 29. März 2012 11:41

Ich wollte mal was gutes tun,den Mitbürgern im Ländle, mei´m Modor und Katlüsador und habe mich fast entschieden ne Kiste Ölzu Kaufen:

Liqui Moly Racing 4T Motorrad-Motoröl 20 W 50

Ein Datenblatt gibts bei Liqui Moly, Werte gut, alles paletti. Bei Amazon gibt es zwei Bewertungen dazu.

Dieses ist ein gutes Öl für die BMW R 1200 Modelle und alle Temperaturen im Sommer, zudem aus deutscher Produktion, Ölverbrauch hält sich in Grenzen.


Deutscher Hersteller, deutsche Qualität, das Paket kam leicht derangiert an. Trotzdem alles schick. Das Mopped freut sich, der Boxer braucht ja immer etwas mehr Öl, die Fette dagegen nicht.


Es liest sich so, als hätten die Jungs sich auch eine Senkung des Ölverbrauchs versprochen, wie ich auch...
Und ich höre immer nur, dass natürlich alle anderen kein Öl verbrauchen, speziell BMW.
Kann mir irgendjemand mal eine zuverlässige Auskunft geben: Gibt es ein Öl, das vom (4Zyl.) Motor nicht so krass geschnupft wird?
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon mikimik » 29. März 2012 13:15

Livio :oops:
Saisonkennzeichenbekenner
mikimik
 
Beiträge: 268
Registriert: 3. September 2009 07:50
Wohnort: Bruchköbel

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Stephan » 29. März 2012 14:21

Ein Ölfred! Dann hol ich mir mal 'n Kistchen Möhren und 'n Mineralwasser!

Ne, im Ernst jetzt. Ich vermute mal, das der Ölverbrauch sehr stark durch die Fahrweise und den Zustand der Maschinerie bestimmt wird. Da spielt das Öl noch die kleinste Rolle (wenn's nicht gerade Livio ist. . .)


Stephan
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

https://bvdm.de
Benutzeravatar
Stephan
Administrator
 
Beiträge: 20267
Registriert: 30. Oktober 2005 10:32
Wohnort: 4050 Rheydt

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon mibi » 29. März 2012 14:22

OHHH! Ein neuer Ölfred!

Chips, Popcorn, Bier :popcorn:
--
Dieser Satz kein Verb.
Bild
Benutzeravatar
mibi
 
Beiträge: 340
Registriert: 4. Oktober 2010 07:55
Wohnort: Edertal

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 29. März 2012 15:11

Stephan hat geschrieben:Ein Ölfred! Dann hol ich mir mal 'n Kistchen Möhren und 'n Mineralwasser!

Ne, im Ernst jetzt. Ich vermute mal, das der Ölverbrauch sehr stark durch die Fahrweise und den Zustand der Maschinerie bestimmt wird. Da spielt das Öl noch die kleinste Rolle (wenn's nicht gerade Livio ist. . .)


Stephan



Und ich könnte mir vorstellen, dass ich mir diese Vermutung auch vorstellen könnte! :twisted:

Und trotzdem regt sich in mir der Verdacht, dass es ausser mir vielleicht auch 1-2 Personen* gibt, die auch probiert haben, mit der Ölsorte oder der Marke den Verbrauch zu reduzieren, vielleicht sogar zu einem Schluss gekommen sind.
Und es gibt ja tatsächlich Datenblätter, nach denen sich Öle ja auch tatsächlich voneinander unterscheiden, man stelle sich vor! Und möglicherweise werden Öle ja sogar jedes Jahr weiter entwickelt, so dass der Erfahrungsschatz durchaus zunimmt. Nicht bei jedem natürlich.

Mich interessieren die Kommentare dieser 1-2 Personen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon jfechir » 29. März 2012 18:45

Hallo,

K 100 - 2V; fahre 20 W 50 - Ravenol. Ca. 20 Euro für 4 Liter.

Bin damit zufrieden.

Gruß Joachim
Benutzeravatar
jfechir
 
Beiträge: 260
Registriert: 29. Dezember 2010 13:07
Wohnort: Berlin

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 29. März 2012 19:42

jfechir hat geschrieben:Hallo,

K 100 - 2V; fahre 20 W 50 - Ravenol. Ca. 20 Euro für 4 Liter.

Bin damit zufrieden.

Gruß Joachim


Danke, kannte ich gar nicht.
Ist sicher eine gute Alternative, wenn man eh bestellen will/muss. Das 20W40 hat API Klasse SM, beachtlich und gar nicht teuer.
Mich hatten die beiden Bewertungen etwas irritiert, weil ich auch den Eindruck gewonnen habe, dass mit Liqui Moly Motorenöl (ohne MOS2) der Verbrauch nicht sinkt, sondern eher steigt. Den geringsten Verbrauch hatte ich bisher mit Baumarktöl SF und SG, sowie jeweils das billigste von der Tankstelle, Essolube und Shells Noname Litergebinde.
Auch bei der Viskosität schnupft sich der Motor um so mehr, je breiter das V-Band ist. Habe ich aber auch schon öfter gehört. (Von denen, die einen Motor fahren, der ausser Benzin auch Öl braucht).
Leider gibt es ähnlich wie bei Reifen wenig an Datenblättern, sonst käme man vielleicht mal auf den Trichter, welcher Wert dafür relevant ist.

Liqui Moly Datenbaltt

_______

Mir geht es hier gar nicht um den tatsächlichen Verbrauch oder die Kosten, sondern darum, dass man an Tankstellen nur ganze Liter kaufen kann und ich keine Lust habe, Ölschlamm bei meiner Butterstulle oder meiner Bomberwäsche herum zu fahren. Ausserdem wär ich froh, wenn ich wüsste, bei welchem Öl der Kat sich am wenigsten zusetzt. Dass man nach inzw. über 100tkm natürlich auch sinnvolle Dinge am Motor tun kann, ist mir auch klar. Bei 20 Ventilen gewinnt schon der Begriff "Ventlschaftdichtung" eine ganz andere Qualität als bei 4en zum Beispiel.

Fahrtechnisch den geringsten Verbrauch hatte ich auf der Landstrasse von Uelzen nach Hanau mit 0,2l, den höchsten bei meiner ersten Autobahnfahrt, Schwarzwald - Hanau mit 0,4l. Der Vorbesitzer fuhr nur High Tec Öl 10W50.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Yachtie » 29. März 2012 19:56

also bei mir 2400km Antibes- Hohentauern-Antibes, mit 200km Autobahnca 110, rest Östereichische Bundes-und Bergstrassen, ein bisschen Schneefahren, ein paar Kaltstarts bei -6 bis -10°:
Ölverbrauch gesammt: NULL

dann mit demselben Öl (Olivenöl 10W40, Virgin, Kaltgepresst) ein paar mal zum Hafen und zurückgefahren, es geht selten mehr als ein paar Meter geradeaus, total 60-80 km, Verbrauch 200ml,

Dann Autobahn bis Calais, 1200km oder so, inkl Kaltstart bei -12° , 120-130kmh oder mit Gegenwind der bis 100kmh Maximalgeschwindigkeit abbremst, Ölverbrauch NULL

Du siehst, völlig simpel: Nähe zur Küste steigert Ölverbrauch, Nähe zu den Bergen senkt ihn.

wenn du jedoch nach dem Getriebeölverbrauch gefragt hättest....
dann könntest du schon mal Popcorn bereitstellen :opa:
Chris der Yachtie

Stell dir vor, es ist TÜV und keiner geht hin


http://www.cotedazur-ferien.com
Benutzeravatar
Yachtie
 
Beiträge: 985
Registriert: 5. Februar 2011 21:19
Wohnort: Südfrankreich

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 29. März 2012 20:51

Yachtie hat geschrieben:Du siehst, völlig simpel: Nähe zur Küste steigert Ölverbrauch, Nähe zu den Bergen senkt ihn.



So hab ich das noch gar nicht betrachtet, aber du hast Recht und es deckt sich mit meinen Erfahrungen.

Natürlich kann man dein Urteil nur auf Good Will Basis und ausser der Konkurrenz werten, solange es sich auf ein Motorrad bezieht, dass schon dadurch kein Öl verbraucht, dass es nicht fährt.

Aber da du ja quasi dadurch unparteiisch bist: kannst du mir erklären, von welchen Boxern die zitierten Jungs da oben schreiben?
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Sv-enB » 30. März 2012 12:39

Ich habe immer in den Bergen einen höheren Ölverbrauch. Und egal, was für ein Öl drin ist.
Es ist bei meinem Motorrad total abhängig von meiner Fahrweise.
Diese ist in den Bergen eben hochtouriger als in der Ebene.
Gruß
Sven, der mit dem unzeitgemäßem Gespann, welches jetzt ein wenig angepaßter ist.
Sv-enB
 
Beiträge: 58
Registriert: 20. September 2007 13:30
Wohnort: Höxter

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Q-Treiber » 30. März 2012 15:45

Also ich fahr schon seit Jahren das Eigenmarkenöl von Louis. Procycle 20w50 Mineralisch.
Gibts momentan für 20 Euronen die 4 Liter. Denk ich werd mir da mal was auf Vorrat heimstellen fürn Wechsel im Sommer.

Weils Yachti ja so schön aufgeschlüsselt hat. War letztes Jahr ja als "Reiseführer" für 2 Kollegen knapp 9600 km um die Ostsee rum, dann über Finnland am Inarisee vorbei hoch zum Kapp und dann über Norwegen und Dänemark wieder heim unterwegs.

Der Ölverbrauch lag gesamt bei nicht mal nem viertel Liter und davon der großteil ab Flensburg bei 160 auf der Bahn. Meine Q schluckt wirklich nur Öl, wenn ich sie über die Bahn hetz. Im normal Landstraßen,... Betrieb is eigentlich kein Verbrauch feststellbar.
Servus

Chris

____________________________________________

(Arme) Irre, können nicht in die Irre geführt werden!!
Benutzeravatar
Q-Treiber
 
Beiträge: 86
Registriert: 5. August 2010 22:32
Wohnort: Nürnberg

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 30. März 2012 19:04

jfechir hat geschrieben:Hallo,

K 100 - 2V; fahre 20 W 50 - Ravenol. Ca. 20 Euro für 4 Liter.

Bin damit zufrieden.

Gruß Joachim


Die Jungs haben auch sehr gute Datenblätter. Sehr interessant das. Die tatsächlichen Viskositäten, jetz.

http://www.ravenol.de/products?part=387
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Yachtie » 30. März 2012 21:09

Crazy Cow hat geschrieben:..
Aber da du ja quasi dadurch unparteiisch bist: kannst du mir erklären, von welchen Boxern die zitierten Jungs da oben schreiben?


also der Joachim scheint einen Einseiten-Reihenflachboxer zu fahren.

was die doppelseiten boxer angeht, hat mir mal jemand erklärt, die brauchen im Gespannbetrieb mehr Öl bei flotter Kurvenfahrt, weil auf den unnatürlich aufrecht stehenen Motor Querkräfte wirken, die Öl so kwasi an den Kolbenringen vorbei nach aussen drücken.
ob dem so ist, kann ich nicht beurteilen.
meine Q braucht bei flotter Kurvenfahrt i.d.R. tatsächlich mehr Öl, am meisten jedoch bei Kurzstrecke (<20km)
wie das ein Boxer macht, der sich in die Kurven legt, weiss ich auch nicht.

letzten Sommer war Castrol Twin 20W50 drin, zur Zeit noch Winteröl Viscoil teilsynth 10W40 von Polo, und für Sommer ist liquimoly 20W50 eingekauft.
Chris der Yachtie

Stell dir vor, es ist TÜV und keiner geht hin


http://www.cotedazur-ferien.com
Benutzeravatar
Yachtie
 
Beiträge: 985
Registriert: 5. Februar 2011 21:19
Wohnort: Südfrankreich

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Stephan » 30. März 2012 22:52

Also, richtig wissen tu ich's nur von der 11 1// ADVent. Wenn ich die durch die Eifel fahre, zügig, dann braucht se Öl. Liegt wohl am Gas-Auf, Gas-Zu. Und das im harten Rythmus. Im Wandermodus auf der AB, ist kein Verbrauch feststelllbar. Und irgendwann is man ja wieder auf der Landstrasse. . .



Stephan
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

https://bvdm.de
Benutzeravatar
Stephan
Administrator
 
Beiträge: 20267
Registriert: 30. Oktober 2005 10:32
Wohnort: 4050 Rheydt

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 31. März 2012 10:40

Also, was ich bisher anhand der Datenblätter zusammenlesen konnte:

Die Bezeichnungen 15W-40 oder 20W-50 sind ja Klassen, wie der Hubraum bei einem Motorrad. Die Öl-Produkte werden von den Herstellern bisweilen recht großzügig zu geordnet. Dann gibt es noch sowas wie eine Verdunstungszahl in Prozent, die bisweilen über 10 oder unter 5 liegt. Ungeachtet des Zyklus, der zur Ermittlung dieser Zahl dient (ich weiß nicht wie das geht) ist aber bezeichnend, dass manche Öle eben nur halb so viel Verdunstung haben wie andere.

Das ist wohl für die Betrachtung des Ölverbrauchs interessant, wie auch die Viskosität bei 100 Grad, gerade für ältere Motoren mit höherem Laufspiel.

Vollsynthetiköle haben teilweise erheblich geringere Sulfataschewerte, was wohl für den Kat interessant ist.

Generell muss man anhand der Datenblätter feststellen, dass synth. Mehrbereichsöle mit einer hohen Wertespreizung, also Klasse 10W60, auch 20W50 keineswegs kurze Warmlaufphasen haben, aber sehr hohe Viskosität bei 100 Grad. Ihre Wintertauglichkeit drückt sich bisweilen in einem niedrigen "Poor Point" aus. Das ist der Punkt, bei dem das Öl aufhört zu fliessen.

Wie gesagt, gemeinerweise findet die Zuordnung in Klassen offensichtlich von den Herstellern statt, es ist also wirklich interessant, für die ein oder andere Anwendung, das Datenblatt bei zu ziehen.
So hüllt sich Castrol z.B. in Schweigen, das LM 20W-50 hat keine Jaso Freigabe für Nasskupplungen, was aber nicht heissen muss, dass kein Additiv dafür drin ist. Es wurde nur nicht in Japan getestet. Die Viskosität bei 100Grad, nach der ein Yamaha Fahrer älterer Baujahre schielen sollte, liegt bei Ravenol und Motul deutlich (23-24) über der von LM (17,5).
Man muss sich erst mal klarmachen, dass auch Öle mit der Post kommen, insofern ist es möglich, auch Motul für 20,00€/5l zu kaufen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Slowly » 31. März 2012 12:49

Hier aus meinem 2-Radforum die Stellungnahme eines leitenden Treibstoff-Experten aus einem Chemielabor einer großen Raffinerie bei Köln:

ZITAT:

"Ja,das mit dem Motoröl ist immer eine heftige Diskussion.
Es kommt natürlich auch immer auf den jeweiligen Motor an.
Ist er luftgekühlt oder flüssiggekühlt ?
Sind die Ventile in Ordnung,Kolbenringe....u.s.w.?
Ein Motor verbraucht natürlich etwas Oel.,
aber wenn es mehr als 500 ml auf 1000 Kilometer sind, ist das heftig.
Dann stimmt etwas nicht.

Egal,welches Motoroel du kaufst,hier in Deutschland gibt es kein schlechtes Oel.
Alle Oele sind mit Addtiven aufgemischt, so dass Kupplung und Motorenteile nicht so schnell verschleißen.
Man kann für Motorräder zwischen 10W40,20W40 wählen.
Das 10er Oel ist etwas flüssiger als das 20er.
Aber in jeder Betriebsanleitung wird vom Hersteller das richtige Oel empfohlen.
Ich pers. hab damals in meinem alten 912er Porsche nur Rotella gefahren.
Es war das billigste Oel und hat dem Motor keinen Schaden zugefügt.

ZITAT-Ende

Und wenn es nicht hilfreich ist, habe ich mich wenigstens bemüht.

Gruß
SL :grin: LY
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
Motorrad-Fachbuch: "Das moderne Motorrad 1915" http://oldslowly.magix.net/
Benutzeravatar
Slowly
 
Beiträge: 14047
Registriert: 22. Oktober 2005 18:40
Wohnort: MÖNCHENGLADBACH Rheindahlen

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 31. März 2012 13:40

Ist ja alles richtig, mein Bester, nur, Thema Verbrauch:

1. Wenn der Hersteller vor 20-30Jahren eine Sorte empfohlen hat, die heute nicht mehr gebräuchlich ist, (20W-40, mineral.) wohin tendenziell, wenn auch der Ölverbrauch durch Verschleiss zu genommen hat? 15-40 oder 20-50?

2. Ist denn auch drin was druff steht? Ich bin dabei das zu ergründen und meine "nein", oder nur mit erheblichen Toleranzen.

3. Die Erkenntnis, dass etwas heftig ist, oder etwas nicht stimmt, muss einen doch nicht dazu verleiten, ein Motorrad weg zu werfen, oder einen Motor überholen zu lassen, gerade wenn die Heft (igkeit) konstruktive Ursachen haben kann. Welche Verbesserung in % wird denn dabei garantiert?

4. Piepel, die schon berufsbedingt spätestens alle 8-10 Jahre neue Fahrzeuge kaufen, sehen die Sache vielleicht anders als die, die ihr Leben gestandenen Motoren widmen. Heute sagt man O und A über die BMW S1000RR, alles supergut und möglicherweise teilweise besser als das was wir aus Japan kennen. Nur, wir kennen die Geschichten aus Japan schon seit 30 Jahren und sie laufen immer noch, - wie´d Sau, - mehr als 200.000km mit den ersten Lagern. Das waren mechanische Kunstwerke im Vergleich zu den Motoren, auf die sich dein "Treibstoff-Experte" möglicherweise bezieht.


Man kann etwas immer wieder kaufen und verschleissen, man kann sich aber auch damit auseinander setzen. Für mich eine sparsame Form der Motorradbastelei.
Ich glaube halt ganz stumpf, dass Flüssigkeiten mit höherer Fluidität (Wasser) bzw. geringerer Viskosität unter entsprechenden Umständen kleinere Tröpfchen bilden (als Honig). Ab einer best. Größe passen die durch defekte Ventilschaftdichtungen und am Kolbenring vorbei.
Beweis: Bei kaltem Öl (hohe Viskosität) wird weniger Öl verbraucht.
Die Friteuse dankt dem Fahrer imho ein Öl, das auch bei (erhöhter) Betriebstemperatur eine möglichst hohe Viskosität hat. Motul und Ravenol 20W-50 haben übrigens da bessere Werte, als LM SAE30 Harley-Einbereichsöl, sofern die Angaben stimmen. Ist doch interessant, oder?

Wär halt ganz schön, wenn jemand auch derlei Dinge beobachtet hätte, dann wäre es nicht so theoretisch, kommt hier ja nicht so gut.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon pointer » 31. März 2012 16:31

Oh, prima, endlich mal ein Öl-Thread, der nicht gleich im Geraschel von Chips-Tüten und Rumproleterei der Baumarkt-Ölfraktion untergeht :D
Nein, im Ernst, find' ich Klasse. Obwohl ich jetzt den Parameter "Verbrauch" eher als sekundär betrachten würde. Pi mal Daumen dürfte jeder Motor so ab Ende der Siebziger bei mehr als 0,1 l/1000 km eventuell andere Probleme als die Qualität des verwendeten Öles haben, es sei denn, das ist eine bekannte Motorencharakteristik (also z.B. ältere Guzzis bei flotter Autobahnfahrt, so was wie Bonnies und Tigers sowieso, bei Russen weiß ich es nicht).

Wichtiger sind wohl Eigenschaften wie Scherstabilität (also das Verhalten der Viskosität im Verhältnis zur Temperatur), der Zusatz von Hochdruck-(EP)-Additiven und Notlauf-Eigenschaften. Da haben sich die Adepten der Alchemie über die letzten Jahrzehnte schon eine Menge an Additiven einfallen lassen, die man getrost als hilfreich zur Motoren-lebensverlängerung bezeichnen darf. Sowas diskutiert man zwar am besten nur in Rennfahrer-Foren, was aber nicht heißt, dass das für den Normal-Treiber uninteressant wäre, bloß eben kaum diskutierbar wg. Chipstüten und so.

Der Spezialist dafür bin ich nun wahrlich auch nicht, würde mich aber sehr freuen, wenn da hier mal so eine Art Wissenssammlung dazu zustande käme. Ich verfolge mal höchst interessiert und werfe eventuelle eigene Fundstücke in die Runde.

Ach ja: ich widerlicher Verschwender fahre meine Bauernmotoren (japanische 1-Zyl. aus den 80ern und eine Guzzi aus den 90ern) doch wahrlich mit Castrol Vollsynth 10W-60. Ein Muß ist das - trotz manchmaligen Kurzstrecken und Winterbetrieb - mit großer Wahrscheinlichkeit nicht und meine Vertreibung aus Schwaben hängt wahrscheinlich auch wie ein Damoklesschwert konstant über mir :D

P.
Wissen behindert die Entscheidungsfreiheit
pointer
 
Beiträge: 111
Registriert: 11. April 2011 01:38
Wohnort: Spätzlesland

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Janson » 31. März 2012 16:45

dann wäre es nicht so theoretisch, kommt hier ja nicht so gut

bis jetzt ist das hier alles sehr theoretisch.
Also schnapp dir deinen Ölverbrenner, mach eine Markierung beim jetzigen Füllstand und fahre ca. 500 Kilometer auf einer Strecke die annähernd unter gleichen Bedingen zu befahren ist.
Dann Ölwechsel mit einem Öl ein deiner Wahl, bis zur Markierung auffüllen und wieder auf die Piste. Das wiederholst Du 4-5 Mal und berichtest uns dann, über die gewonnenen Erkenntnisse.

Viel Spaß und immer heißen Kaffee in der Thermoskanne

Gruß Peter
Wenn es Dir auf dem Gespann langweilig wird, ist die Straße zu breit.
Benutzeravatar
Janson
 
Beiträge: 139
Registriert: 29. April 2011 11:25
Wohnort: Nördliches Schleswig-Holstein

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 31. März 2012 17:29

pointer hat geschrieben:
Wichtiger sind wohl Eigenschaften wie Scherstabilität (also das Verhalten der Viskosität im Verhältnis zur Temperatur), der Zusatz von Hochdruck-(EP)-Additiven und Notlauf-Eigenschaften.


Keine Frage, aber da würde ich wie Slowly den Herstellern vertrauen.


Ach ja: ich widerlicher Verschwender fahre meine Bauernmotoren (japanische 1-Zyl. aus den 80ern und eine Guzzi aus den 90ern) doch wahrlich mit Castrol Vollsynth 10W-60.

P.


Wirklich wahr?!
Und sach, ist es ähnlich zähflüssig wie mineral. 20W-50 oder eher typisch dünn wie andere Vollsynth Öle?

BTW: ich hatte seinerzeit eine CX 500 als Friteuse übernommen, soff und bläute. Hab dann über ein paar Wochen alle äusserlichen Leckagen beseitigt und ab dann wider besseres Anraten ein Standard 20W50 Vollsynth gefahren. Sie hat nie wieder Öl gebraucht. Alle halbe Jahre mal nen Schluck. Ich kann mir das nicht erklären und habe auch nie wieder von Ähnlichem gehört.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Slowly » 31. März 2012 17:37

Janson hat geschrieben:... bis jetzt ist das hier alles sehr theoretisch.
Also schnapp dir deinen Ölverbrenner, mach eine Markierung beim jetzigen Füllstand und fahre ca. 500 Kilometer auf einer Strecke die annähernd unter gleichen Bedingen zu befahren ist.
Dann Ölwechsel mit einem Öl ein deiner Wahl, bis zur Markierung auffüllen und wieder auf die Piste. Das wiederholst Du 4-5 Mal und berichtest uns dann, über die gewonnenen Erkenntnisse.

Das könnte auch mein Kölner 2-Radfreund aus der Raffinerie geschrieben haben, Peter.
Er ist unser "Juwel" im 2-Rad-Forum, wenn es um Brennstoff und Schmiermittel geht.
Den Kopf voller Wissen und praxiserfahren.

Gruß,
SL :grin: LY,

... der mit der Mutter aus Süd-Ost-SH (Hzgt.Lauenburg)
Zuletzt geändert von Slowly am 31. März 2012 18:50, insgesamt 1-mal geändert.
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
Motorrad-Fachbuch: "Das moderne Motorrad 1915" http://oldslowly.magix.net/
Benutzeravatar
Slowly
 
Beiträge: 14047
Registriert: 22. Oktober 2005 18:40
Wohnort: MÖNCHENGLADBACH Rheindahlen

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon pointer » 31. März 2012 18:15

Crazy Cow hat geschrieben:Wirklich wahr?!


na, hör mal ... :-D


Crazy Cow hat geschrieben:Und sach, ist es ähnlich zähflüssig wie mineral. 20W-50 oder eher typisch dünn wie andere Vollsynth Öle?


ich würde "typisch dünn" sagen. Probleme mit unerwünschtem Ölaustritt gab's nirgends, auch nicht bei den Motoren, die ich fliegend, also ohne vorangegangenen Auseinanderbau, von Mineral auf Vollsynth umgestellt habe. Zum Verbrauch kann ich auf längeren Strecken bisher eigentlich nur was bei den 500ern 1-Zyl sagen: fast keiner. Allerdings waren das auch vorher keine Ölschlucker, da ich sie bei Tendenz zu solchem Verhalten ziemlich stante pede gerupft habe (war aber nicht oft nötig). Bei dem marginalen Verbrauch habe ich jetzt auf Differenzen zwischen Mineral und Synth ehrlich gesagt nicht besonders geachtet.

Die Guzzi hat vor ca. 3000 km zum ersten Mal das vollsynthige 10/60 bekommen. Bisher war kein Nachfüllen nötig, Kontrolle bei so ziemlich jedem Tanken, da ich die Gutschte erst seit ca. einem Jahr habe und da ist man ja noch besonders vorsichtig.

P.
Wissen behindert die Entscheidungsfreiheit
pointer
 
Beiträge: 111
Registriert: 11. April 2011 01:38
Wohnort: Spätzlesland

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 31. März 2012 19:15

pointer hat geschrieben:ich würde "typisch dünn" sagen.


Och, Schad' ! :|


:wink:
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon raku108 » 2. April 2012 20:01

Als Bol d'Or Fahrer, möcht ich auch mal was dazu sagen. Die Motoren haben schon damals ( mit damaligem Öl :wink: ) im Neuzustand Öl verbraucht und tun es, sofern die Motoren noch in Originalzustand laufen mit modernen Ölen immer noch. Bevor ich meinen "Gespann-Motor" revidiert habe, gingen da locker 2 L auf 1000km durch ( meine damaligen Hinterherfahrer mögen mir verzeihen) Als normal wird bei allen Fahrern ein Verbrauch bis 1 L angesehen. Wie dem auch sei....

Mein Motor ist jedenfalls komplett neu gemacht mit Wiseco Kolben incl aller Lager, Ketten, Ventilschaftdichtungen (16 Stück, Olaf :-D ) etc etc. Gefahren bin ich bis jetzt immer das 20-50 mineralisch aus dem bekannten Versandhaus mit "L". Bei gemächlicher Fahrt mit Öltemperaturen von 80-100 Grad war eigentlich so gut wie kein Ölverbrauch festzustellen. Ging es zu Hause im schwarzen Wald, oder den Alpen bei warmen Außentemperaturen zur Sache und die Temp steigt auf 120-130 Grad ging Öl flöten.... Jetzt habe ich mal umgestellt auf Castrol Actevo 20-50 mineralisch. Was soll ich euch sagen? Ölverbrauch fast weg!

Scheint also was dran zu sein an Olafs Ausführungen bzgl Viskositäten im höheren Temperaturbereich, bzw der Verdunstungsneigung. Beim Tante Luise Öl hat es bei den heißen Fahrten auch Ölnebel am Schlauch der Kurbelgehäuseentlüftung und Luftfilter gegeben.

Grüße Ralf
Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, dass man dann unsere Zeit als die gute alte Zeit bezeichnen wird.
Benutzeravatar
raku108
 
Beiträge: 62
Registriert: 19. Oktober 2010 13:43
Wohnort: Nähe Freiburg/Brsg

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 3. April 2012 11:48

Die Geschichte des Motorenöls ist eine Geschichte voller Missverständnisse, gleiches gilt für Ölfreds. :)

Angefangen hat alles damit, dass in der Zeit des Rohstoffkriegs, der Handelsembargen gegenüber Nazideutschland, deutsche Ingenieure in der Not waren, für alles einen Ersatz zu entwickeln, Gummi, Milch, Kaffee und Öl, was ihnen im Nachhinein betrachtet bestens gelang. Bei der "Hindenburg" hatte man sich jedoch nicht sehr bemüht. Die Franzosen prägten den Begriff "Les Ersatz" für ihre deutschen Nachbarn.

Allgemein galt wohl die Sorge, dass es sich beim Ersatz um schlechtere Qualität handele als beim Original, für das Synthetiköl galt das offensichtlich nicht, man pflegte es und hatte ja jetzt auch 80 Jahre Zeit darauf rum zu entwickeln.
Einfach ausgedrückt haben Synthetiköle heute die gleichen Viskositäten wie mineralische, erwärmen sich dabei schneller* und können so für einen breiteren Temperaturbereich eingesetzt werden, dabei sind sie frei von Mineralien und schonen die Laufflächen.
Was mir nicht ganz klar ist: bei gleichen techn. Werten sind sie doch irgendwie wässriger, was man wohl nicht in Zahlen ausdrücken kann oder tut.
Banal und überhöht beschrieben ist das Mineralöl eher wie Honig und das Synth. Öl eher wie Pipi. Dass es dennoch die gleichen Fliesseigenschaften hat, würde ich mit Spucke (in der Pipi) vergleichen, es hängt quasi alles an einem Stück und tropft schwer ab.

Inzwischen gibt es fast nur noch und wohl über 10 handelsübliche Mehrbereichsöle, die nicht wie Waschmittel den unzulänglichen Dreck vom Vorjahr ersetzen, sondern neben der anderen Viskositätsklasse einen ganz bestimmten Einsatzzweck erfüllen. Diesen kann der Verbraucher beim Ölwechsel zuordnen und ändern, insbesondere aber der Motorenkonstrukteur, dessen Ansichten und Prioritäten in Ölfreds imho noch nie gewürdigt wurden.
Denn tatsächlich werden nicht nur Baumaschinen, PKW und Motorrädern unterschiedliche Viskositätsklassen zu geordnet, sondern speziell auch den Motorradmotoren untereinander. Extremste Vertreter sind wohl zur Zeit die neuen Moto Guzzi und Ducati Motoren, dem gegenüber stehen 400ccm 4Zyl. 4-Taktmotoren. Und trotzdem können einen Schritt weniger extrem in einem 600cm 4-Zylinder die gleichen Öle gefahren werden wie in den 4-Vent. Boxern von BMW.

So what?

* je geringer die Spanne der Viskositäten im normalen Arbeitstemperaturbereich eines Motors ist, desto höher ist der "Viskositätsindex" (VI). Er kann in den technischen Angaben zu den Ölen verglichen werden.

Forts. folgt. oder auch nicht.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 4. April 2012 14:09

Was zum angucken.
Man kann ja mal versuchen heraus zu finden, was die Klassifizierung damit zu tun hat. Soll keiner meinen, sein Öl habe im Sommer eine Viskosität von 40 und im Winter von 15. :? :? :? Angeblich verhält sich ein 15W-40 im Winter (bei 0°F) wie ein SAE 15 und im Sommer (bei 200°F) wie ein 40er. Nur wie verhalten sich Einbereichs SAE oder HD Öle? Weiß doch keine Sau.

Bild

So ähnlich sähen die Kurven zu den typischen Motorölen aus. Links, nahe dem Stockpunkt des Öls nähern sich die Werte dem Unendlichen, das Öl fließt nicht mehr, ob es trotzdem schmiert, weiss ich nicht. Jedenfalls ist der Zustand nicht gut für die Ölpumpe oder ihre Antriebskette. In nur einem Datenblatt habe ich die Angabe zur Viskosität nahe dem Stockpunkt gefunden, sie lag bei 6000.

Je nachdem, wie man den typischen Arbeitstemperaturbereich eines Motors definiert, sieht man ganz gut, dass in jedem Fall bei Synth. Öl und auch bei Wintermehrbereichsölen die Viskositätswerte näher beieinander liegen. Besser für den Motor. Höherer Viskositätsindex.

Aber was ist mit den Temperaturen über 100°C ?

Leider gibt es da keine Angaben. Böse Zungen behaupten, bei Synthetikölen fielen diese Werte in den negativen Bereich. Weiss ich nicht. Ich denke eher, sie gehen aber mit Sicherheit gegen Null, ehe das Öl verdampft bzw. sich selbst entzündet, was nach Datenblatt bei 220°C bis 250°C der Fall ist. Ich würde es nicht drauf ankommen lassen.

Ich will auch gar nicht in Abrede stellen, dass ein Öl mit einer Viskosität nahe Null immer noch gut schmiert, nur es muss auch zu den Schmierstellen kommen, (fallender Öldruck bei steigender Temperatur) und es muss sich speziell in den Lagerschalen halten, denn was leichter hinein fließt, macht auch leichter wieder 'naus.

Sado-Maso is klaa, nä? Jaso ist die Prüfung für Motoröle, die auch Getriebe schmieren müssen und Nasskupplungen verschonen müssen. Es gibt imho drei Prüfverfahren. Die Angaben auf der Öl Buttel müssen mit der im Handbuch übereinstimmen.
Die API Klasse muss mind. so hoch sein wie vom Hersteller angegeben. (Alphabetisch steigend).
Die V-Werte der Hersteller weichen voneinander ab. Manches wäre in einer niedrigeren Klasse besser aufgehoben.
Bisweilen wird ein Wert für die Verdunstung bekannt gegeben, ist natürlich auch wichtig für den Verbrauch, ich weiss aber nicht wie es gemessen wird. Desweiteren habe ich die Werte für Sulfatasche beachtet, sie reichen von 0,85 bis 1,4 bei Kat-geeigneten Ölen. Papier ist eben geduldig und wer will das schon wissen.


_____



Der Anwender muss nun beim Ölwechsel entscheiden, ob und wie weit er sich von den Vorgaben des Herstellers entfernt. Solange der Motor kein besonderes Verhalten zeigt, Überhitzen, Kolbenklemmer, Klappergeräusche der Lager (Onk, onk, onk...dann ist es eh zu spät) oder eben Ölverbrauch, würde ich da nicht drüber nachdenken und wenn überhaupt zu einem der durchschnittlichen Öle aus dem mittleren Bereich greifen. Teilsynthetik wird da gern angeboten.


Wann Vollsynthetik?
Mopped-Hersteller sagen:
- Öldruck beachten (bei älteren Motoren geht der Druck im erhöhten Lagerspiel verloren. Neue Motoren mit mehreren Spritzdüsen würden auch Druck verlieren.)
- Der Motor muss eingefahren sein. Mit Synth.Ölen würde das Einfahren zu lange dauern.

Ich sagen:
- wenn der Motor kein Öl braucht. Wer soll das Nachkippen sonst bezahlen? Der Motor muss eingefahren, darf aber noch nicht verschlissen sein. Nach Erfahrungsberichten "schnupft" sich eine Friteuse das Öl aus dem Keller.
- erst Öldruckmesser oder Öltemperaturmesser installieren. Es gibt keine Auskunft zu den Ölen bei Arbeitstemperaturen von 130-150°C. Wenn das empfohlene Mineralöl bei heissem Motor nur noch 1bar Druck hergibt, würde ich kein Synth. Öl nehmen.


Wann zu einer anderen Viskositätsklasse greifen, als vom Hersteller empfohlen?

Hersteller sagen:
- Wenn draußen kalt, du besser Öl nehmen, was schneller warm. Yamaha empfiehlt für alle Böcke der 80er und 90er Jahre: 20W-40 mineral. ab 5°C aussen. Ok, ok, wenn´s sein muss im Winter 10W-30 mineral. bis 15°C aussen. :?

ich sagen:
- wenn es Aussentemperaturen gibt, die untypisch niedrig sind, dann gibt es auch welche, die untypisch hoch sind. Wir haben seit einigen Jahren damit zu kämpfen und 1985 oder 1995 hat man sich das nicht unbedingt vorstellen können.

Die Auskunft, im Winter "dünneres" Öl fahren zu dürfen, hängt imho nicht nur damit zusammen, dass das Öl schneller warm wird, sondern auch, dass der Motor selten seine 100°C oder gar darüber erreicht. Und bei 80-90 Grad haben eben die dünnen Öle sicher auch noch eine passable Viskosität, die den Motorenkonstrukteur und den Öldruckmesser erfreuen.

Wenn ich also weiß. dass ich auch im Sommer mal die Autobahn nehme und auch letztes Jahr schon bei 35°C und mehr Aussentempertur gefahren bin, immer das Gas zu machen muss, nachdem ich aufs Tacho schaue, kann ich mich nicht für ein Öl entscheiden, dass schneller warm wird. Vielleicht kaum für das, das der Hersteller empfiehlt. Jedenfalls nicht, wenn ich weiss dass mein Moder +100.000km am Buckel hat, mit Sicherheit ein größeres Laufspiel an den Gleitlagern hat als ein neuer und bisken Öl verbraucht.

Ich habe mich für ein Ravenol 20W-50 mineral. mit einer Viskosität von 20 bei 100 Grad entschieden. (statt einer Vorgabe von 20W-40, mineral.,15qmm/s @100°C) Das der Motor vorsichtiger und länger warm gefahren werden muss, ist halt ein Tribut ans Alter.

@Ralf: Von Castrol sind imho keine technischen Datenblätter für die Öffentlichkeit verfügbar. Es ist aber wohl so (sagt Herr Shell), dass bei mineralischen Ölen die besonderen Merkmale durch Additive erzielt werden. Das sind imho durch die Bank Schwebestoffe, die dummerweise verschleissen oder absinken. Erwischt man also eines mit besonders herausragenden Eigenschaften, verharmlosen solche auch mit der Zeit und ein Ölwechsel ist wieder angesagt. Shell sagen: alle 5000km, ich sagen: weiss nicht, kippen auch gerne nach, wenn zu hause.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Ralf » 4. April 2012 15:23

Hallo raku108(Ralf), wenn ich mein Hondagespann wieder zusammen habe muß ich das Castrol auch mal ausprobieren.
Gruß Ralf
R 1200 ST Gespann
Benutzeravatar
Ralf
 
Beiträge: 381
Registriert: 1. Juli 2008 17:01
Wohnort: Raa-Besenbek

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon TomS » 4. April 2012 20:17

Hallo Crazy Cow,
kann es sein, das Dir langweilig ist? :wink:

Gruß Tom
Suzuki GS1100GK
mit Terraplane Beiwagen
Benutzeravatar
TomS
 
Beiträge: 71
Registriert: 6. Mai 2009 06:53
Wohnort: 93449 Waldmünchen

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Slowly » 5. April 2012 06:40

TomS hat geschrieben:Hallo Crazy Cow,
... kann es sein, das Dir langweilig ist? :wink:

Aber er entschuldigt sich doch dafür und würde gern was anderes schreiben:
Crazy Cow hat geschrieben:_________________
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können

Er übt ja noch! :wink:

:grin:
Über 1000 Beiwagenmodelle: : http://passionsidecar.free.fr/panoramas ... maside.htm
Motorrad-Fachbuch: "Das moderne Motorrad 1915" http://oldslowly.magix.net/
Benutzeravatar
Slowly
 
Beiträge: 14047
Registriert: 22. Oktober 2005 18:40
Wohnort: MÖNCHENGLADBACH Rheindahlen

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon quincy » 5. April 2012 07:48

Habe in den letzten Jahren bei mehreren Mopeds (BMW F650, V-Strom DL650 und K75) stets das Castrol Actevo 20-50 mineralisch gefahren. Ich machte damit stets gute bzw. keine schlechten Erfahrungen. Einzig der Preis ist recht hoch. Muss man halt warten, bis es bei der Louise oder beim Prolo eine 25%-Rabatt Aktion gibt. Dann kann mal schon mal einen Kanister mehr mit nehmen.
Als praktizierender Maschinenbauer (Schwerpunkt Hydraulik) bin ich von dem Beitrag (aktuell der Ölfred) von der verrückten Kuh echt begeistert. So detailliert habe ich die Motorenöle noch nie betrachtet.
Das Ravenol 20W-50 mineral habe ich übrigens auch auf der Liste meiner bevorzugten Öle stehen.
Ich hoffe, mein Dreirad auf Basis der BMW R1100RS wird nun bald fertig. Dort habe ich für diese Saison das Castrol Actevo 20-50 mineralisch bereits eingefüllt und werde es anschließend mal gegen das Ravenol 20W-50 mineral tauschen - mal schauen, ob ich irgendeinen Unterschied z.B. beim Ölverbrauch feststelle.

Grüße aussem Pott
Quincy
Viele Grüße aussem Pott
Stephan
Benutzeravatar
quincy
 
Beiträge: 486
Registriert: 14. März 2009 11:00
Wohnort: Bochum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Stephan » 5. April 2012 08:31

Bezüglich Luisenprozente, Quincy, musste mal das BoFo im Aug behalten. Ich glaube es ist der User Nobby, der stellt immer mal wieder 'n Rabattcoupon ein. Ausdrucken und zur Luise gehen. . .


Mal nebenbei gesagt;

Wir haben ja schon mal mit Gleitlagern zu tun. Deswegen war ich auch mal bei 'nem Gespräch mit den Verkäufern eines großen Gleitlagerhersteller dabei. Ein Punkt, unter anderen, war eben die Ölsorten.

Man war auf Seiten des Lagerproduzenten nicht recht begeistert über die Öllieferanten. Man gehe davon ab, Ölmarken zu empfehlen, sondern nur noch Spezifikationen zu nennen, da es zu grosse Unterschiede zwischen den Abfüllstationen eines Herstellers gäbe. Je nachdem wo das Öl abgefüllt würde, wäre es mal schmutziger, mal sauberer. Und das gelte für alle Hersteller. . .


Stephan
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

https://bvdm.de
Benutzeravatar
Stephan
Administrator
 
Beiträge: 20267
Registriert: 30. Oktober 2005 10:32
Wohnort: 4050 Rheydt

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 5. April 2012 10:18

TomS hat geschrieben:Hallo Crazy Cow,
kann es sein, das Dir langweilig ist? :wink:

Gruß Tom


Im Moment nicht, danke. Aber frag doch mal Slowly und Tigama
viewtopic.php?f=7&t=8756


Stephan hat geschrieben:Mal nebenbei gesagt;

Wir haben ja schon mal mit Gleitlagern zu tun. Deswegen war ich auch mal bei 'nem Gespräch mit den Verkäufern eines großen Gleitlagerhersteller dabei. Ein Punkt, unter anderen, war eben die Ölsorten.


Die Gleitlager sind auch beim Mopped eine echte Herausforderung. Die Guzzi "Breva"? und die Duc "1199" warten als Ultrakurzhuber mit Bohrungen auf, die alles bekannte blass aussehen lassen. Da wirken deutlich über 100 Quadratzentimeter mit einem Druck von 12bar (über 1200kg stemmen auf ein Lager). Bei der bloßen Verdichtung, von der Explosion ganz zu schweigen. Normal braucht´s da sehr große Kurbelwangen oder eben kleinste Toleranzen und die perfekte Symbiose aus Lager und Öl, wenn man nicht so schwer bauen will.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon quincy » 5. April 2012 11:08

Stephan hat geschrieben:Bezüglich Luisenprozente, Quincy, musste mal das BoFo im Aug behalten.... .

......nicht recht begeistert über die Öllieferanten. Man gehe davon ab, Ölmarken zu empfehlen, sondern nur noch Spezifikationen zu nennen, da es zu grosse Unterschiede zwischen den Abfüllstationen eines Herstellers gäbe. Je nachdem wo das Öl abgefüllt würde, wäre es mal schmutziger, mal sauberer. Und das gelte für alle Hersteller. . .

Stephan



Guter Tip Stephan, im BoFo bin ich hin und wieder auch unterwegs, aber das von Dir Genannte habe ich noch nicht gesehen. Werde mal drauf achten.

Das Thema mit dem verschmutzen Öl ist auch in der Hydraulik ein nicht zu unterschätzendes Thema. Es gibt eine gegenseitige Schuldzuweisung zwischen den Herstellern der Gebinde - vor allem bei Stahlfässern- und den Ölabfüllern. Jeder behaupete, der andere wäre dafür verantwortlich , dass das neue Öl nicht sauber sei. In der Industrie gibt es daher nur einen vernünftigen Ausweg: Befüllen von Hydraulikanlagen stets mit Fasspumpe mit eingebautem 10µm Filterelement.
Ist für den Endverbraucher natürlich nicht zu händeln.
Ausserdem zeigen Ölanalysen, dass Neuöle aus Kunststoffgebinden meist recht sauber sind und vor dem ersten Gebrauch nicht gefiltert werden müssen. Anders sieht es bei den 200l Stahlfässern aus. Reichlich Schmutzpartikel und auch Kondenswasser haben wir in solchen Gebinden wiederholt festgestellt. Dies ist im Übrigen unabhängig vom Öl-Hersteller. Deshalb nehme ich nicht so gerne aus Stahlfässern abgefülltes Öl von der Werkstatt um die Ecke, auch wenn es vielleicht 20Cent/Liter preiswerter ist. Die meisten Werkstätten haben nämlich keine Fasspumpe mit Filter.

Grüße aussem Pott
Quincy
Viele Grüße aussem Pott
Stephan
Benutzeravatar
quincy
 
Beiträge: 486
Registriert: 14. März 2009 11:00
Wohnort: Bochum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Q-Treiber » 5. April 2012 21:30

Wenn ihr sagt, daß es öfter mal vorkommt, daß Dreck und Staubpartikel im Öl von Großgebinden und auch in Kleingebinden drin sind. Da wäre doch sowas ne gute Lösung: http://www.autolack21-shop.de/Lack-Sieb-190-micron-1-Stck
Die sollte jeder Kfz Lackierer, oder auch der Maler ums Eck da haben. Dort dürfte man das sicher auch nur mit nettem Nachfragen bekommen denk ich mal.
Fals nicht, das kostet nich viel und hält doch das meiste an Dreck weg. Ich denk mal wenns zum lackieren gut is, sollte es fürs Öl auch reichen. Nur Wasser filterts halt nich raus.
Servus

Chris

____________________________________________

(Arme) Irre, können nicht in die Irre geführt werden!!
Benutzeravatar
Q-Treiber
 
Beiträge: 86
Registriert: 5. August 2010 22:32
Wohnort: Nürnberg

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon G/S Martin » 15. November 2012 18:14

Q-Treiber hat geschrieben:Wenn ihr sagt, daß es öfter mal vorkommt, daß Dreck und Staubpartikel im Öl von Großgebinden und auch in Kleingebinden drin sind. Da wäre doch sowas ne gute Lösung: http://www.autolack21-shop.de/Lack-Sieb-190-micron-1-Stck
Die sollte jeder Kfz Lackierer, oder auch der Maler ums Eck da haben. Dort dürfte man das sicher auch nur mit nettem Nachfragen bekommen denk ich mal.
Fals nicht, das kostet nich viel und hält doch das meiste an Dreck weg. Ich denk mal wenns zum lackieren gut is, sollte es fürs Öl auch reichen. Nur Wasser filterts halt nich raus.


Hallo Q-Treiber,
190 micron sind keine 10 mikron! Der Lackfilter filtert höchstens die gröbsten Felsbrocken raus, was dann auf Schmirgelpaste rauskäme. Da könnteste Dir das Geld sparen und gleich durch die Strumpfhose Deiner Frau/Freundin filtern :oberlehrer:
Wer sein Frischöl filtern will, sollte sich eine Pumpe und einen außenliegenden PKW-Ölfilter (mit Gehäuse) zulegen und dann damit einfüllen...

Ich kippe in meine ollen 2-Ventil-Boxer mineralisches 20W50 mit der Spezifikation SH oder darunter (kein SJ!). Soweit ich weiß, sind ab SJ die Legierungsbestandteile im Öl geändert worden, damit kommen die "alten" Motoren auf Dauer nicht zurecht. Irgendwo hats auch mal geheißen, das BMW für die alten Dinger nich über SH freigibt...

Viel Spaß beim Ölplanschen wünscht:
G/S Martin
"Grey-haired bikers didn't always have luck"
Benutzeravatar
G/S Martin
 
Beiträge: 160
Registriert: 14. November 2012 11:00
Wohnort: 58802 Balve/Sauerland

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 27. November 2012 18:35

Nach etlichen tausend Kilometer im Vergleich würde ich nun mal behaupten: das "Castrol Act>evo 4T SAE 20W-50" ist bestimmt ein gutes Motoröl, aber für die Yamaha Nasskupplung absolut unbrauchbar. Bei der XJ 900S ist zweimaliges runterschalten nicht ohne Einkuppeln zwischendrin möglich, bei der GTS (FZR Motor) an heissen Sommertagen schier unmöglich einen Leerlauf zu finden. Dabei ist die Schaltung nicht zu weich sondern zu hart und nur bei diesem Öl.

Andererseits sehr weicher und runder Motorlauf, Ölverbrauch bei der XJ (Bj.95) = 0,05 kaum Motorerwärmung, bei der GTS (Bj.93) stark reduziert, 0,2 - 0,3l/1000km.

Ist also vlt. eher was für Motoren mit Trockenkupplung.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon raku108 » 28. November 2012 19:40

So, nun von mir auch noch ein kleiner Bericht.

Habe Anfang der Saison auch auf Actevo 20/50 gewechselt und kann die Ausführungen von Olaf bzgl Schaltbarkeit nicht bestätigen. Gängig die Gänge und Nasskupplung funzt einwandfrei. Der Ölverbrauch hat sich zum Ende des Wechselintervalls leicht erhöht. Anfangs wars jedoch viel besser als die Plörre von Tante Luise.

Also ich werde es weiter verwenden in meinen 30 jährigen 4-Zylinder Honda-Hochleistungs-Präzisionsmotoren :-D Gespann und Solo fühlen sich pudelwohl damit.

Grüße Ralf
Das Merkwürdige an der Zukunft ist wohl die Vorstellung, dass man dann unsere Zeit als die gute alte Zeit bezeichnen wird.
Benutzeravatar
raku108
 
Beiträge: 62
Registriert: 19. Oktober 2010 13:43
Wohnort: Nähe Freiburg/Brsg

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Stephan » 28. November 2012 19:47

Zur Zeit könnte es sich auch lohnen, über die Anschaffung einiger Adventkalender nachzudenken :smt005



Stephan :smt015
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

https://bvdm.de
Benutzeravatar
Stephan
Administrator
 
Beiträge: 20267
Registriert: 30. Oktober 2005 10:32
Wohnort: 4050 Rheydt

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon G/S Martin » 30. November 2012 18:06

Crazy Cow hat geschrieben:Nach etlichen tausend Kilometer im Vergleich würde ich nun mal behaupten: das "Castrol Act>evo 4T SAE 20W-50" ist bestimmt ein gutes Motoröl, aber für die Yamaha Nasskupplung absolut unbrauchbar. Bei der XJ 900S ist zweimaliges runterschalten nicht ohne Einkuppeln zwischendrin möglich, bei der GTS (FZR Motor) an heissen Sommertagen schier unmöglich einen Leerlauf zu finden. Dabei ist die Schaltung nicht zu weich sondern zu hart und nur bei diesem Öl.


Ist also vlt. eher was für Motoren mit Trockenkupplung.

Steht denn da irgendwo "JASOMA" auf dem Etikett der Plörre?
"Grey-haired bikers didn't always have luck"
Benutzeravatar
G/S Martin
 
Beiträge: 160
Registriert: 14. November 2012 11:00
Wohnort: 58802 Balve/Sauerland

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Schwarzwäldler » 1. Dezember 2012 08:38

Hmm,

bei meinem Oldtimer war der Ölverbrauch immer abhängig von der Stellung der Gashand und Einstellung der Ölpumpe.
Aber eine olle Wassserbüffel ist hier wohl nicht repräsentativ. :D :D
Grüße aus der Südheide
Benutzeravatar
Schwarzwäldler
 
Beiträge: 866
Registriert: 13. September 2012 06:09
Wohnort: Winsen Aller

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 1. Dezember 2012 19:46

G/S Martin hat geschrieben:Steht denn da irgendwo "JASOMA" auf dem Etikett der Plörre?


Ja, tut et. Deshalb schrub ich ja. Ich habe aber zugegebenermaßen den Kanister gerade nicht zur Hand.
Ich denke, die Honda CB K5 Kupplung und die Yamaha Kupplungen sind ähnlich, jeweils 7 Scheiben. Interessant ist aber nun mal, dass bei einem Gesamtausrückweg von 4mm (Yamaha) für die 14 Kontaktflächen gerade mal ein Spalt von weniger als 0,3mm übrig bleibt, was wi(e)derum gemessen an normalem Lagerlaufspiel sehr viel ist.

:?
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon G/S Martin » 2. Dezember 2012 03:02

Crazy Cow hat geschrieben:
G/S Martin hat geschrieben:Steht denn da irgendwo "JASOMA" auf dem Etikett der Plörre?


Ja, tut et. Deshalb schrub ich ja. Ich habe aber zugegebenermaßen den Kanister gerade nicht zur Hand.
Ich denke, die Honda CB K5 Kupplung und die Yamaha Kupplungen sind ähnlich, jeweils 7 Scheiben. Interessant ist aber nun mal, dass bei einem Gesamtausrückweg von 4mm (Yamaha) für die 14 Kontaktflächen gerade mal ein Spalt von weniger als 0,3mm übrig bleibt, was wi(e)derum gemessen an normalem Lagerlaufspiel sehr viel ist.

:?

Mhh, JASOMA-Öle sind ja gerade für Naßkupplungen gedacht. Also wird mit der Kupplung was nicht stimmen. Hab ich aber mangels Erfahrung keinen schlüssigen Rat. Ich würde die Kupplung mal sezieren und die Lamellen auf Verwerfungen sowie das Ausrücklager auf Spiel kontrollieren...hat der Kupplungskorb Einkerbungen an den Mitnehmerflächen (innen u. außen)?
"Grey-haired bikers didn't always have luck"
Benutzeravatar
G/S Martin
 
Beiträge: 160
Registriert: 14. November 2012 11:00
Wohnort: 58802 Balve/Sauerland

Re: Öl - Fabrikate?

Beitragvon Crazy Cow » 2. Dezember 2012 18:51

G/S Martin hat geschrieben:
:?
Mhh, JASOMA-Öle sind ja gerade für Naßkupplungen gedacht. Also wird mit der Kupplung was nicht stimmen. Hab ich aber mangels Erfahrung keinen schlüssigen Rat. Ich würde die Kupplung mal sezieren und die Lamellen auf Verwerfungen sowie das Ausrücklager auf Spiel kontrollieren...hat der Kupplungskorb Einkerbungen an den Mitnehmerflächen (innen u. außen)?


Kann natürlich sein, aber das würde ich meinen Maschinen (insgesamt 3 grundverschiedene mit der gleichen Kupplung) nie als Ursache durchgehen lassen. Never change a running system. Man kann nicht wegen der paar Kerben alle 20 tkm den Kupplungskorb wechseln oder nacharbeiten. Das Problem wurde auch früher den Yamaha XJ Motoren als Manko bei Tests nach gerufen. Ist halt so. Das hängt imho mit der mech. Kupplungshebelübersetzung zsamm. Mehr als 4mm sind nicht drin bei durchgezogenem Handhebel. Sie geht ja auch deutlich leichter als die einer 750er Honda, soweit ich das bisher vergleichen durfte.

Mit Baumarkt- oder altem Mineral-Öl haben alle drei Mopeds zuwenig Feedback (Schaltung breiig, LL-Suche zwecklos), mit Castrol zuviel, (lautes Klacken der Gänge, runterschalten nur ein Gang, dann einkuppeln) mit Ravenol 20W-50 passt es perfekt.

Ansonsten gehen 15W40 oder 20W40 Öle sicher besser.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
wir bedauern, Ihnen keinen besseren Bescheid geben zu können.
Bild
https://deltasign.de/moto/
Benutzeravatar
Crazy Cow
verstorben
 
Beiträge: 15241
Registriert: 12. Mai 2006 17:05
Wohnort: Paläozoikum


Zurück zu Motor-Antrieb

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste

cron