side-bike-rudi hat geschrieben:
Zum Thema ölfeste Kupplung. Ich hoffe es ist allen klar, dass diese mit Öl nicht funktionieren! Die Beläge quellen nur nicht auf und lassen sich (wie auch immer) im nachhinein entsprechend säubern um sie wiederzuverwenden. Rutschen wird die Kupplung mit Öl trotzdem.
Dazu kommt die Ölbeständigkeit der organischer Bindung. Die Beläge zerbröseln nicht.
Klugscheißermodus an:
Im Grunde verschleisst eine Kupplung überhaupt nicht und es dringt auch kein Öl ein, wenn sie nicht geöffnet wird und die Federspannung so hoch ist, dass die Beläge nicht auf der Scheibe reiben. Es ist eine kraftschlüssige Verbindung, die durch die Härte der Federn bemessen ist. Und da liegt der Hase im Pfeffer. Die Federn sind so bemessen, dass bei einer an der Abtriebswelle angreifenden Kraft Fx kein Schlupf innerhalb der Kupplung auftritt und die Hand des Fahrers das System noch öffnen kann.
1. Wird die Kraft Fx größer vergrößert sich auch die Schlupf- oder Schleifneigung.
2. Die Kraft wird größer, je kleiner der Gang gewählt wird und je kürzer die Übersetzung gewählt wird.
3. In genau dem Maße, wie die Übersetzung kleiner gewählt wird, müsste auch die Anpresskraft der Federn steigen, das ist aber bei einer Tellerfederkupplung meist nicht der Fall.
4. Bei erhöhter Schleifneigung wie 1 besteht erhöhte Gerfahr, dass die Beläge verglasen, unabhängig davon wie sie gebunden sind, organisch oder ölfest.
5. Bei gesinterten Belägen ist die Gefahr des Verglasens so zwar nicht vorhanden, aber es besteht immer noch die Gefahr, dass die Späne ausglühen und danach auch keinen ordentlichen Kraftschluss bieten, wenn die Kupplung zum Schleifen neigt.
KSM aus.
Mit anderen Worten: es ist durchaus möglich, dass gesinterte Beläge belastbarer sind und auch der Preis für ein Kleinserienprodukt ist angemessen. Wenn aber der Andruck der Federn nicht zu der angehängten Last passt, wird auch diese Kupplung stärker gleitreiben als bei einem getesteten Solorenneinsatz. Benötigt wird also eine Kupplung, die insgesamt eine größere Reibhaftung aufweist. Entweder durch mehr Belagfläche oder durch höheren Anpressdruck, wobei erstere eben länger halten würde. Die Kraft Fx ist nie die Motorleistung, sondern immer die angehängte oder aufgelegte Last, die als Gegenkraft auf die Kupplung würgt. Beispiel: Hänge dein Gespann an eine Mauer und lasse im ersten Gang die Kupplung kommen. Auch eine gesinterte Kupplung ist in wenigen Augenblicken platt, (wenn die Reibhaftung des Antriebsrades größer ist als die in der Kupplung.)
Und das wäre noch ein Punkt, der bei der Beurteilung der Kupplungsgüte zu beachten ist. Wenn bei einem Gespann mit Serien-Solohinterrad die Serienkupplung schon 100 tkm hält, sagt das gar nichts über die Haltbarkeit der gleichen Kupplung bei einem Breitreifenantrieb mit Raduntersetzung aus. Wenn die Kupplung nicht easy zu reparieren ist, sollte sie nicht das schwächste Glied in der Antriebskette sein. Ich weiß leider nicht, ob es härtere Tellerfedern für die Sachs-Kupplung gibt. Frickeln ist da nicht, es besteht immer die Gefahr, dass dabei der Ausrückhub der Kupplung reduziert wird.