vERGASER SYNCHRONISIEREN

Vom Kolben bis zum Endantrieb ...

vERGASER SYNCHRONISIEREN

Beitragvon rubsch » 21. Februar 2017 02:00

Moin,
ich will die Vergaser synchronisieren. Wo bekomme ich das YICS Eliminator tool bzw. eine Bauanleitung mit Maßen dafür?
Eilt etwas, da der Mann mit dem Gerät nur einmal in den nächsten Tagen Zeit hat.
Gruß aus HH-Langenhorn
Rolf
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Re: vERGASER SYNCHRONISIEREN

Beitragvon Crazy Cow » 21. Februar 2017 02:58

Moin Rolf,

der schnellste Weg ist, einen dünnwandigen Kunststoffschlauch mit annähernd passendem Durchmesser durch zu stecken, ein Ende abknicken und abklemmen, das andere Ende aufpumpen. Das geht tatsächlich. Wenn du die Vergaser nicht schon lange dein eigen nennst, solltest du sie aber vorher mechanisch synchronisieren. Dazu muss die Vergaserbatterie aber raus.

Vielerfolch.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: vERGASER SYNCHRONISIEREN

Beitragvon rosche » 21. Februar 2017 06:55

Danke Olaf. Schönen Tag wünsche ich Dir. Rolf
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Re: vERGASER SYNCHRONISIEREN

Beitragvon rubsch » 21. Februar 2017 07:06

Olaf, finde ich irgendwo über "mechanisch synchronisieren"?.Was ausser Schwimmerstände einstellen ist noch zu tun? Brauche ich einen Reparatursatz?
Gruß
Rolf
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Re: vERGASER SYNCHRONISIEREN

Beitragvon Feinmotoriker » 21. Februar 2017 09:03

Die vier Drosselklappen werden dabei so eingestellt, daß sie halb über der Leerlaufluftbohrung stehen. Man stellt sie so, daß sich das halbe Loch so in der Drosselklappe spiegelt, daß man es als runden punkt sieht.
EIne andere Variante ist, 4 neue und genau gleich dicke Präzisionsbohrer zu kaufen (also nicht den Baumarkt-Dreck) und die Drosselklappen so einzustellen, daß alle 4 Bohrer genau gleich schwer durchzuschieben gehen. Dazu braucht man sehr viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung.
Beide Varianten helfen aber nicht bei schlecht eingestelltem Ventilspiel oder sonstigen Problemen am Motor.

Diese Vergaseranlagen lassen sich aber ganz brauchbar ohne das blöde Werkzeug synchronisieren. Richtig warmlaufen lassen und den Leerlauf auf ca 1700 anheben. So synchronisieren und anschließend den Leerlauf wieder auf knapp 1100 absenken. Das funktioniert recht gut.
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Re: vERGASER SYNCHRONISIEREN

Beitragvon Crazy Cow » 21. Februar 2017 10:32

Feinmotoriker hat geschrieben:Die vier Drosselklappen werden dabei so eingestellt, daß sie halb über der Leerlaufluftbohrung stehen. Man stellt sie so, daß sich das halbe Loch so in der Drosselklappe spiegelt, daß man es als runden punkt sieht.
EIne andere Variante ist, 4 neue und genau gleich dicke Präzisionsbohrer zu kaufen (also nicht den Baumarkt-Dreck) und die Drosselklappen so einzustellen, daß alle 4 Bohrer genau gleich schwer durchzuschieben gehen. Dazu braucht man sehr viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung.
Beide Varianten helfen aber nicht bei schlecht eingestelltem Ventilspiel oder sonstigen Problemen am Motor.

Diese Vergaseranlagen lassen sich aber ganz brauchbar ohne das blöde Werkzeug synchronisieren. Richtig warmlaufen lassen und den Leerlauf auf ca 1700 anheben. So synchronisieren und anschließend den Leerlauf wieder auf knapp 1100 absenken. Das funktioniert recht gut.


Das mit dem Spiegeln funzt wunderbar, habe ich auch immer so gemacht. Statt des Bohrers nehmen einige Junx Kugeln (z.B. 3mm), die man günstig im Industriebedarf erwerben kann. Danach am besten die Drosselklappenmechanik nicht mehr anfassen, es genügt für die weitere CO einstellung das Verdrehen der LL-Gemischregulierschrauben. Von der Uhren Synchronisierung bin ich kein Freund, weil du damit bestenfalls einen LL-Gleichlauf herstellen kannst, (genau dafür ist das YICS ja eingebaut), den Teillastbetrieb dabei aber bisweilen tüchtig verdrehst.
Weiterhin haben die Hitachi bzw. Mikuni BS Vergaser eine Schwachstelle an der Kaltstartdüse, sie sitzt im Deckel der Schwimmerkammer und kann nicht ausgebaut, kaum gereinigt werden, versifft aber gern. Sie wirkt sich bei älteren Vergasern durchaus auf den LL-CO aus. Schmutz lösen mit Ultraschall oder Backpulverbad, dann tüchtig durchblasen.
Mikuni Vergaser haben O-Ringe an den LL Gemischregulierschrauben, > erneuern und Zustand der Spitzen überprüfen.
Hitachi haben keine O-Ringe. Spitzen überprüfen. Wenn eine der oberen Abdeckkappen fehlt, > alle entfernen. Ihre Bedeutung wird überschätzt.
Wenn es sich um eine Yam XJ handelt, nimm dir Zeit bei der Suche der 3. Lufikastenschraube, wenn der ordentlich zurückgeschoben ist, ist der Vergaserausbau kein Problem.


rubsch hat geschrieben:Olaf, finde ich irgendwo über "mechanisch synchronisieren"?.Was ausser Schwimmerstände einstellen ist noch zu tun? Brauche ich einen Reparatursatz?
Gruß
Rolf

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Häufigste Störursache bei stillgelegten BS Vergasern ist das Schwimmernadelventil. Eigentlich unzerstörbar, hat es aber ein Sieb über dem Kopf und einen O-Ring unter dem Gewinde. Beides versifft durch unseren modernen Treibstoff. Alle vier herausschrauben, Siebe reinigen, O-Ringe ersetzen.
Die Ventile müssen normal nicht erneuert werden. Die Dinger sind ganz wichtig. Dazu gehört auch das Instandsetzen des Benzinhahns, er lässt sich ja nicht schliessen. Wenn der tropft ist die Feder erlahmt. Recken, sie ist nicht Bestandteil des Rep. Sets. Wenn nach dem Einbau des Reparatursets der Hahn immer noch tropft, ist das leider normal. Du musst dann die Anlagefläche des Gehäuses etwas abplanen (0,2mm) damit das Domventil wieder hart im Trichter anschlägt. Wenn die Gummimembran nicht beschädigt ist, bring ein Reparaturset gar nichts.
Erst jetzt hast du die Garantie, dass die Schwimmer das tun, was die Vergaser von ihnen erwarten. Keinesfalls vorher den Schwimmerstand synchronisieren, am Ende musst du es danach wieder rückgängig machen.

Wenn du ein Vergaserrep. Set findest mit den Schwimmerkammerdichtungen und den O-Ringen genügt das vollkommen. Wenn du unbeschädigte alte Dichtungen weiterverwendest, einseitig einölen.
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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