Seite 1 von 1

Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 15. Juli 2015 17:24
von bf109v7
Ich habe ja die 250Kawa EL als Gespann, und eine als Solo und auch noch so einen Motor in meinen kleinem Auto. Laufen eigentlich alle prima, bis auf die Schwimmernadeln. Die sind immer wieder entweder undicht oder sie kleben geschossen fest, so dass kein Sprit in die Vergaser läuft wenn ich das nächste Mal ablassen will. Die Schwimmernadeln sind solche mit einer Gummiartigen Spitze. Was ich fürchte, ist, dass die den Schei... Alkohol, den die auch hier in den Sprit panschen nicht ab kann und quillt. Bin`ich der einzige der diesen Ärger hat? Das Problem ist kleiner bei täglicher Benutzung, aber da ich zu viele Fahrzeuge und nur einen Arsch habe ist das schwierig. Hat einer das Problem gelöst?
Wäre für Tips Dankbar.
Alex

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 15. Juli 2015 18:47
von Nordmann
Einfache Lösung......


Häng die Nadel hoch...dann kann sie aufquellen wie sie will...! :-D

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 15. Juli 2015 19:14
von Crazy Cow
Hallo Alex,

das Problem ist bekannt, aber es ist nicht da, wo du es suchst. Ich nehme an es handelt sich um Mikuni Vergaser. Über den Schwimmernadelventilen befindet sich ein winziges Sieb in der Größe der Gewindbohrung. Dieses Sieb ist in seiner Güte auf westliche Brennstoffe abgestimmt, japanische natürlich inbegriffen.
Durch Standzeit, Monsunregen und anderen Unbill bindet der Alk, aber das ist dir als Flieger ja bekannt, nicht nur Wasser, sondern auch Schmutz, der sich am Wasser hält, wie auch Farbstoffe die sich im Benzin befinden oder Verunreinigungen das dem Erdtank der billigsten Tankstelle.
Kurzum: man denkt die Nadel klemmt, aber tatsächlich ist das Sieb zu.
Es gibt aber auch Vergaser mit der gleichen Bestückung, die dieses Siebchen nicht vorgeschaltet haben. Mein Tipp wäre also: Nadelventil herausschrauben und schauen, was drin ist. Ist ein Sieb drin, herauspopeln reinigen und entscheiden, ob es aufgrund der Verunreinigung nicht sinnvoller ist, dieses weg zu lassen.
Ist keines drin, dann liegt nahe, das die beschriebenen Verunreinigungen selbst, wie von dir vermutet, den Gummidom mit dem Ventil verkleben. In diesem Falle würde ich dir raten, die Nadelventile durch solche mit Sieb zu ersetzen, wie sie z.B. im BS36 verwendet werden.

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 15. Juli 2015 19:30
von bf109v7
Sieb haben die nicht, danach hatte ich schon gesehen. Aber ich Wasserabscheider und Filter habe ich vorgeschaltet. Bisher löse ich das so: Wenn sie nicht aufgehen, hilft es, mir Pressluft in die Leitung zu blasen.
Und wenn sie nicht dicht werden und die Vergaser überlaufen, mach ich Benzinhahn zu und lasse an. Meist werden sie durch die Motorvibrationen dann dicht. Wenn nicht, baue ich neue Schwimmernadeln ein. Die kosten hier nur 60 Eurocent, original Japan, China die Hälfte. Aber der Einbau ist ein 5 Jahresplan, man muss das halbe Motorrad zerlegen.
Alex

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 15. Juli 2015 19:50
von Gemamo
Es gibt für diverse Mikunis auch Vergasernadeln ohne Gummispitze. Ich würde zu einer Umrüstung auf diesen Typ inkl. Nadelsitz raten. Danach Schwimmerstand neu einstellen nach Röhrli-Methode (Prinzip Schlauchwaage). Mit Benzinstand 3mm plusminus 0,5mm unter Schwimmerkammerkante liegt man im Allgemeinen recht gut. Gewindegröße dieser Nadelsitze für den BS34 könnte ich bei Bedarf ausmessen. Den BS34 gibt es z.B. für die XS400 (2A2) mit Metallspitze, in der Softchopperversion XS400SE (4G5) ist aber eine Version mit Gummispitze verbaut. Sind 1 Zu 1 tauschbar.

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 15. Juli 2015 20:30
von Crazy Cow
bf109v7 hat geschrieben:Sieb haben die nicht, danach hatte ich schon gesehen. Aber ich Wasserabscheider und Filter habe ich vorgeschaltet. Bisher löse ich das so: Wenn sie nicht aufgehen, hilft es, mir Pressluft in die Leitung zu blasen.
Und wenn sie nicht dicht werden und die Vergaser überlaufen, mach ich Benzinhahn zu und lasse an. Meist werden sie durch die Motorvibrationen dann dicht. Wenn nicht, baue ich neue Schwimmernadeln ein. Die kosten hier nur 60 Eurocent, original Japan, China die Hälfte. Aber der Einbau ist ein 5 Jahresplan, man muss das halbe Motorrad zerlegen.
Alex


Sei mir nicht böse, aber ich deute das mit Hinblick auf ungehemmte Geschäftstüchtigkeit so:
Ich verkaufe chinesische Artikel als japanische und erziele den doppelten Preis. (Im Falle einer Varta Batterie sogar den zwanzigfachen :oops: )Bei den alternden Yamaha XJ ab Bj. 1980 tauchten nach 20 - 25 Jahren ähnliche Probleme auf, bis wir heraus fanden, dass nicht die Gummispitzen das Problem überlaufender Schwimmer waren. Es waren die O-Ringe am Hals der Nadelventile. Yamaha hat das wohl auch herausgefunden. Es gibt seitdem nur noch Dichtringe aus NBR 70. Bis dahin galt die Formulierung "öl-und benzinfest".
Alkohol ist wohl wieder etwas anderes. Aus unser Sicht ist der Preisunterschied ein Lacher, aber aus Sicht eines chinesischen Produzenten...?
Zur gleichen Zeit kam der Verdacht auf, dass die Ablagerungen in den Siebchen eher nach Gummiauswaschungen aussahen. Also vlt. auch mal die Benzinleitungen tauschen.

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 16. Juli 2015 04:12
von bf109v7
Gemamo hat geschrieben:Es gibt für diverse Mikunis auch Vergasernadeln ohne Gummispitze. Ich würde zu einer Umrüstung auf diesen Typ inkl. Nadelsitz raten. Gewindegröße dieser Nadelsitze für den BS34 könnte ich bei Bedarf ausmessen. Den BS34 gibt es z.B. für die XS400 (2A2) mit Metallspitze, in der Softchopperversion XS400SE (4G5) ist aber eine Version mit Gummispitze verbaut. Sind 1 Zu 1 tauschbar.

Ich finde im Net nur komplette Dichtsätze, und man kann nicht erkennen, ob die Düsennadeln mit Metallspitze sind.
Sind das die richtigen Teile?
Schwimmerkammerventil Set
- Keyster = KYV-59020
- OEM = 1K7-14190-20
Weiß einer, ob es wo nur die Nadeln oder wenigstens nur den Ventilset gibt. Das Messingteil könnte ich mir auch drehen.
Danke
Alex

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 16. Juli 2015 14:15
von Gemamo
www.motorradbay.de

sehr gut bebildert.

Messingteil selbst drehen wird wohl nicht dicht werden.....

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 16. Juli 2015 16:54
von bf109v7
Gemamo hat geschrieben:http://www.motorradbay.de

sehr gut bebildert.

Messingteil selbst drehen wird wohl nicht dicht werden.....


Bilder sind sehr gut, aber ich finde da auch nur welche mit Gummispitze.
http://www.motorradbay.de/xanario_searc ... t=1&page=5
Oder mach ich da was falsch?
Hat der woanders noch welche aus Metall? Bei mir braucht das sehr, sehr lange zum laden, mein Anschluss ist sehr langsam.
Warum soll selbst gedrehtes Messingteil nicht dicht werden?
Alex

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 29. Oktober 2015 17:30
von aerouli
Hallo,

ich hatte mir mal an einer 600er Kawa die Zähne ausgebissen.
Das Moped wurde 10 Jahre nicht bewegt.
Nach dem ich beides, also auch den Ventilsitz ausgetauscht hatte,
läuft seit dem der Hobel wieder wie am ersten Tag.
Vielleicht ist das eine Hilfestellung für dich auch wenn ich nich weiß ob die Vergaser identisch sind.
http://www.seelhorst-koeln.de/images/bast6-35.jpg
Herzliche Grüße aus Köln

Uli

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 29. Oktober 2015 17:45
von host
...

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 29. Oktober 2015 19:40
von bf109v7
Ich hatte ja vorher die japanischen drin, ich dachte, die seien besser. Jetzt chinesische, sind definitiv anders was besser bedeutet, die machen genau, was sie sollen. Optisch sieht man keinen Unterschied, muss aber ein anderer "Gummi" sein, der quillt nicht.
Alex

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 29. Oktober 2015 20:40
von Crazy Cow
host hat geschrieben:
Crazy Cow hat geschrieben:Es gibt seitdem nur noch Dichtringe aus NBR 70. Bis dahin galt die Formulierung "öl-und benzinfest".
Alkohol ist wohl wieder etwas anderes.
Zur gleichen Zeit kam der Verdacht auf, dass die Ablagerungen in den Siebchen eher nach Gummiauswaschungen aussahen. Also vlt. auch mal die Benzinleitungen tauschen.


Hallo Olaf,

das muss wohl viele Jahre her sein. Mit dem Bioalkohol im Sprit braucht man da Gummidichtungen aus FPM, der bekannteste Markenname ist wohl Viton.
Das mit den Gummiauswaschungen kann wohl sein, wenn das Gummi den Kraftstoff nicht verträgt und nicht nur über Gebühr quillt, sondern sich auch auflöst.


Hi Peter,
das is so Sach'. Ich habe hier nen Link. Schau mal unter Benzin und Ethanol. Ich lege das Zeug immer probehalber ein. Auf irgendetwas muss man sich verlassen können. EPDM ist ganz sicher nicht gegen Benzin beständig. :D

http://www.dlb-dichtung.de/bestliste-o-ringe.html

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 30. Oktober 2015 13:21
von host
...

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 30. Oktober 2015 14:09
von Crazy Cow
host hat geschrieben:
Hallo Olaf,

das bestätigt aber doch meine Aussage. Bei allen angegebenen Mischungsverhältnissen von Benzin, Benzol (ist seit "bleifrei" mehr im Sprit) und Ethanol ist FPM besser als NBR. Und unser E10 hat ja nur 10% Ethanol, nicht 20%. Und reines Ethanol willst Du ja wohl nicht fahren :-D


Hallo Peter,

wenn du auch noch unter Benzol und Ethanol nachschaust, siehst du, dass nicht Ethanol das eigentliche Problem ist sondern Liebigs Benzol.
Wiki sagt dazu:
Benzol wird zur Herstellung wichtiger Industriechemikalien wie Ethylbenzol, Cumol, Cyclohexan, sowie Nitrobenzol verwendet.[7] Benzol ist in Motorenbenzin enthalten. In Deutschland und der EU ist nach EN 228 nur noch maximal ein Prozent erlaubt,[8] wie auch in den USA.[9]

Und bei Ethanol hat NBR die Nase vorn. Ich kann dir nicht sagen, wo der Treibstoff Benzin (50)/Benzol (30)/Ethanol (20), wie im Datenblatt gelistet, verwendet wird. Ich denke es ist nicht unser Motortreibstoff. Vlt. Flugbenzin oder Kerosin?

Bereichsaufnahme 2.png
Bereichsaufnahme 1.png


edit: betr. reines Ethanol. Man braucht es nicht zu fahren, es genügt, wenn man nicht fährt. Eines der großen Winterprobleme. In der Schwimmerkammer trennen sich Benzin und Spiritus durch lange Ruhezeit. Wenn man Benzin in ein Glas füllt und einen Winter stehen lässt, sieht man das sogar anhand der Farben. Wo also Gummiteile mit dem "reinen" Ethanol (es ist nicht rein, weil es auch gleichzeitig Wasserbestandteile bindet) in Berührung kommen, haben sie schon zu leiden.

Ich weiß nicht, was das beste ist, aber ich würde da auch keine Empfehlung aussprechen.

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 30. Oktober 2015 14:20
von host
...

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 30. Oktober 2015 18:15
von bf109v7
Das ist ja alles leider nur Theorie, denn woher soll ich rausfinden, woraus die "Gummispitze" der Düsennadel nun ist.
Hier steht jetzt an den Tanksäulen, das der Sprit 10% Bioalkohol enthält und besonders gut für Motore mit Benzineinspritzung sei.
Und bisher scheinen die billigen chinesischen Nadeln zu funktionieren. Ich bin heute Boot gefahren. Im Boot habe ich auch so einen 250 EL Kawa Motor, das Boot wurde vorher 14 Tage lang nicht benutzt und Benzinhahn war zu.
Alex

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 11. November 2015 12:13
von Squirrel
Meine Frau hat ihre ersten zwei Motorradjahre auf einer EL250 absolviert. Aus dieser Zeit weiß ich auch daß die Vergaser etwas zickig sind,
Allerdings bekommt man die mit etwas Übung tatsächlich ausgebaut ohne daß großartig Komponenten abgebaut werden müssen, jedoch braucht man dazu schlanke Finger.

Die Vergaser sind übrigends von Keihin und nicht von Mikuni, das oben beschriebene Sieb ist nicht vorhanden.

Bei der EL250 damals war der Spuk mit den Schwimmernadeln vorbei nachdem ich die Vergaser mal gründlich saubergemacht hatte (in den Schwimmerkammerdeckeln fand sich so einiges) und neue Schwimmernadelventile eingebaut hatte.

Könnte es sein daß bei deinem Benzin noch andere Additive/Scavenger drin sind die sich nicht mit den Gummiteilen vertragen?

Re: Schwimmernadel

BeitragVerfasst: 11. November 2015 13:30
von bf109v7
Vergaser raus ist gar kein Problem. Die Gummis vom Lufi wieder auf die Vergaser zu bekommen ist das Schwierige. Und das rechts der Seitenwagen dran ist macht das auch nicht leichter.
Hier ist Zuckerrohrschnaps im Benzin, ca. 10%. Was da sonst noch drin ist weiß ich nicht. Aber seit ich die billigen Chinanadeln drin habe, ist das Problem vorbei.
Ich habe in Manila einen Laden gefunden, der alle Teile für Motorräder über 200 ccm hat. Leider teurer als in Deutschland. Für die kleinen hier üblichen Motorräder sind die Teile ja spottbillig und an jeder Ecke zu haben.
Alex