NASSKUPPLUNG-Beitrag in neuer "MOTORRAD-GESPANNE"

[Slowly]

Leseempfehlung für technisch Interessierte über Kupplungsverschleiss
in der neuen Mai/Juni-Ausgabe, Seiten 28/29.
Beitrag von Olaf Schulze.

Zu meinem besseren Verständnis habe ich mir zuvor
Aufbau und Funktionsweise hier nochmal angeschaut:

https://www.youtube.com/watch?v=XjWrVOMkCBc

Ist lehrreich!

Gruß,
SL LY

[Wolfgang..]

Also der youtube-link ist ja klasse. So deutlich hab ich das noch nie gesehen.

Danke.

Wolfgang

[Crazy Cow]

Ja, toll...

ich will ja nicht motzen, nä? Aber unsere moderne Welt benutzt nicht nur in der Schulung sondern auch in der Konstruktion 3d - CAD Programme. Find ick jut, wenn einer dran sitzt, der weiß mit welcher schädlichen Waffe er da operiert. Ich sach nur "Fahrlichtbirnenwechsel beim PKW" oder "???-Sechsgangegtriebe" Am Bildschirm funzt immer alles. Langer Rede kurzer Sinn: Ist euch aufgefallen, welche Proportionen die Kupplung im Video hat? Ihre Bautiefe ist deutlich größer als der Durchmesser, die Druckstange hebt ewig weit aus und die Lamellen trennen sauber.

In der Realtität verteilen sich 3-4mm Hub auf z.B. 18 Reibflächen. Kannst ja mal ausrechnen, wieviel Spalt bei jeder Fläche entsteht, wenn (und das steht nicht geschrieben) alle Lamellen gleichmäßig trennen. Und da muss dann noch kaltes Öl einerseits trennen und andererseits haften.

Neue Federn verbessern nicht nur den Andruck, sondern führen auch dazu, dass die Kupplung in allen Segmenten gleichmäßig trennt.
Eine wichtige Rolle spielt das Öl dabei, aber das ist ja wieder ein anderes Kapitel. Fünf Mal habe ich jetzt eine solche Kupplung repariert/inspiziert als sie zu rutschen begann, drei Mal nur die Federn gewechselt. Die anderen beiden Male hatte ich halt vorsorglich aber unnötigerweise neue Lamellen und Reibscheiben gekauft. Danach war wieder für über 60.000km Ruhe. Auch das Gerücht: "Einmal falsches Öl gefahren, Kupplung wegschmeißen" kann ich nicht bestätigen. Eine wirklich verschlissene Nasskupplung hört sich an wie eine alte Ducati. Man denkt eine Stahlplatte sei zerrissen. Tatsächlich muss man einen Moment suchen, bis man die blanke Stelle eines Belages gefunden hat.

edit: Danke für den Hinweis, Slowly!

[Michael1234]

Gute Darstellung im Video - habe ich so nachvollziehbar noch nicht gesehen.
Zusammen mit den Erläuterungen von Olaf ergibt sich ein gutes Bild von den Zusammenhängen zum Thema Kupplung die man oft in der Praxis hört.

[Crazy Cow]

Die letzte Korrektur ist leider nicht durchgedrungen, so dass sich ein Schreibfähler auf Seite 28 in der Bildunterschrift rechts findet:

es muss heißen: "...nur wenig Aufschluss über den Verschleiß, hier sind es etwa 0,05 Millimeter pro Seite,..."
Der ganze Belag ist neu bei dem Neuner-Paket nur 0,5 Millimeter dick.

Sorry.

[Michael1234]

Nochmal, damit ich das richtig verstehe.
Eigentlich kann man also kaum feststellen (durch nachmessen) ob die Kupplungsbeläge verschlissen sind? Richtig?

[Crazy Cow]

Nochmal, damit ich das richtig verstehe.
Eigentlich kann man also kaum feststellen (durch nachmessen) ob die Kupplungsbeläge verschlissen sind? Richtig?

Richtig.

Durch Nachmessen kannst du den Schlag überprüfen. Wobei ich 0,1mm pro Lamelle in der Dicke für recht viel halte. Ich denke, eine solche Kupplung würde beim Einkuppeln rupfen. Nach meiner Erfahrung kannst du eine Nasskupplung bis zum Ende fahren. Irgendein Belag gibt zuerst auf und verursacht dann üble Geräusche sobald die Grundscheibe an der Stahlscheibe schubbert. Das auch nur beim Ein- und auskuppeln, die Funktion der Kupplung bleibt erhalten.

Es bleibt dir aber nicht erspart, wenigstens einmal, so nach etwa 50 - 60 tkm nach der Kupplung zu sehen und nicht nur die Federn, sondern auch das Ausrücklager zu überprüfen. Im Normalfall hält das bei der Nasskupplung so lang wie die Kupplung selbst, etwa 150.000 bei der Solo 120.000 beim Gespann. Aber was ist schon normal. Wenn das Lager aufgibt, kullern unschön kleine Röllchen im Keller rum. Meistens muss aber der Kupplungskorb raus für die Lagerinspektion, ist also auch ne Platzfrage. Aber von den Kosten ist normal ein Satz Federn, ein Lager und die Deckeldichtung nicht teurer (vlt. 70,- Euro) als ein Satz Lamellen. Im Vergleich zu Trockenkupplungen überhaupt nicht von Bedeutung.

[Michael1234]

Danke Olaf.

Dann sollte ich eigentlich noch ne Weile Ruhe haben - Die Kupplung wird erst gut 30.000 runter haben.
Obgleich ich mit dem Schaltverhalten der VX nicht wirklich glücklich bin. Aber da gibt es ja noch ne Menge anderer Maßnahmen die ich zuvor angehen kann um das zu verbessern.

Gruß Michael

[Crazy Cow]

Danke Olaf.

Dann sollte ich eigentlich noch ne Weile Ruhe haben - Die Kupplung wird erst gut 30.000 runter haben.
Obgleich ich mit dem Schaltverhalten der VX nicht wirklich glücklich bin. Aber da gibt es ja noch ne Menge anderer Maßnahmen die ich zuvor angehen kann um das zu verbessern.

Gruß Michael

Hallo Michael,

das Kupplungsseil sollte bei halb oder ganz gezogenem Handhebel im rechten Winkel zum Ausrückhebel stehen, gemessen bzw. gepeilt über die Drehpunkte des Ausrückhebels.
Weiterhin kann man mit Helfer überprüfen, dass der Ausrückhebel beim Ziehen des Handhebels außer der Drehbewegung keine weiteren Kippbewegungen in anderer Ebene vollführt. Das würde den Hub der Druckstange reduzieren, das kommt aber vor. Die ist imho bei der Suzuki auch durch den Motor gesteckt. Seil links, Kupplung rechts?

Dann natürlich mit dem Öl probieren. JASO/MA2 Klasse benötigst du für die Mehrscheiben Nasskupplung. Aber nicht alle Öle mit diesem Testat reagieren gleich.