Ural Motor fest. Wie freibekommen ?

[scheppertreiber]

Servus,

vor ca 3 Jahren haben VL und ich seine Dnepr MT11 grundsaniert (Rahmen etc beschichtet) und so ziemlich
alles neu gemacht. Da er seinen Dnepr-Motor schon vorher geschlachtet hatte ist da mein alter 650er Ural
verbaut (bisher ca 130 tkm ohne Probleme). Offenbar hat er die Karre dann in HH abgestellt und sie ist da
stehen geblieben. Bei Wind und HH-Schmuddelwetter.

Im Herbst kam ein Mängelzettel der Pozzilei HH wie das denn ginge "TÜV schon ewig abgelaufen".

3 platte Reifen, schieben ging gerade noch. Slo muß das Ding wieder in den Spessart. Sind auch nur 550 km,
teuer. Also mal beim Gelben angerufen: "Ach ? Meine Tochter studiert auch in Hamburg !" - "Mein Sohn hat
auch 'ne Dnepr, ich kenn das" - "Normal eht das nicht aber er soll mal dem Pannhefler das und das erzählen" ...

Nach einer Woche kam der gelbe Lumpensammler und hat sie hier abgeladen

Erstmal in die Scheune ganz hinten. Jetzt ist das Wetter ja wieder ok und ich habe mal nach der Dnepr
geschaut. Kickstarter macht *klonk*. Also Hinterrad, Endantrieb, Kardan und Getriebe raus - immer noch
fest. Ok, Köpfe runter und mal reinsehen. Jetzt, nach 2 Tagen einjauchen und dem 2 kg Fäustel habe ich die
Krümmer abbekommen und die Köpfe sind endlich runter.

Links ein klein wenig Rost, rechts Wasser im Zylinderkopfdeckel (so eine weiße Pampe) und ordentlich Rost
im Zylinder. Ich hab's erstmal ausgewischt und mit Bremsenreiniger gespült. Das Mopped etwas nach links
gekippt und rein mit dem Rostlöser.

Zum Kotzen so etwas

Es wird ein Paar Tage dauern bis sich wieder etwas rührt. Wie gehe ich am Besten weiter vor ?
Laufen lassen und dann Öl und Filter wechseln ?

Grüße Joe.

[Rohwi]

Hallo...
Wenn es wirklich nur der festgerostete Kolben ist: Laufbuchse überm Kolben einölen , mit einem Stahlwolleschwamm den groben Rost entfernen und am Zylinderkopf die Ventile und Sitze sauber und die Oberflächen wieder blank machen. Dann den Kopf wieder montieren und mit einem großen Hebel an der Kupplungsplatte drehen.
Ich habe das in 1998 mal mit einer Z1300 aus den USA gemacht , hatte aber die Sache mit den Ventilen nicht gemacht. Das war nachher das Ventil welches die ganze Zeit offen war undicht. Die Kolbenringe waren nach einem Jahr des Betriebes auch runter , aber die Laufbuchsen waren einwandfrei sauber.Gab dann eine Ventil und Sitz Reinigung und neue Kolbenringe und alles war dann gut.
mfG Rohwi

[scheppertreiber]

Merci Rowie,

so Ähnlich habe ich mir das auch vorgestellt. Ventile kläre ich gleich mal ab.

[scheppertreiber]

Ok, ich habe die Ventile mal ausgebaut: Links so lala rechts war eins im Sitz
festgefault, beide Sitze sind rostig. Sollten neue rein

[Crazy Cow]

Zum Einjauchen soll übrigens Coca Cola das bessere Hilfsmittel sein.

[Schorpi]

Moin Joe-
du solltest mit deiner Nachzucht mal ein ernstes Gespräch über Pflege und Behandlung von Gespannen reden.
Gespanne sind wie Frauen-will man sie lange lieben,gehören sie gehegt,gepflegt und wertgeschätzt.

Liebe Grüße
SCHORPI-

[Aquila-Nero]

Fahr mal zum Sigurd

der hat ne schöne Hohnbürste der soll mal mit durch dann sind zumindest Dier Zylinder wieder I.O.

bei den Kolben schauen ob die Ringe frei drehen und keine großen Riefen dran sind evtl mit 600er Schleifpaiper nass leicht drüber. sonst ist gleich wieder Maleur angesagt.....

und neue Führungen für die Ventile sollten auch rein sonst wird das mit dem Einstellen ein ziemliches Gefrett...

Eric

[scheppertreiber]

Die Köpfe sind schon bei Sigurd. Wird irgendwie schon wieder. Die Ventilsitze
sehen echt böse aus. Ob die Zylinder unfallfrei runtergehen weiß ich noch nicht.
Dauert halt noch

[scheppertreiber]

Moin eic,

klar, die Führungen ...

Ich habe Sigurd einen Kasten mit den Köpfen und dem zugehörigen Kleinkrqam hingestellt.
Die Pastösen sind halt übers Wochenende auf dem Mittelalterfest in Collenberg, vor DI ist da
keiner fit. Ich fahre heute mit Hedi zu Flak nach Erlagen. Mit TO (bei der Guzzi geht das Licht
nicht)

Grüße Joe.

[Aquila-Nero]

Moin Schepper....

hast Du an der Guzzi nicht erst einen neuen kabelbaum gebastelt



in Erlangen arbeite ich zur Zeit.

nächstes We ist Kellerfest da in der Ecke mit selber gebrautem Bier ......

das wird wieder eine kurze Nacht....


Eric

[scheppertreiber]

Soderle, die Zylinder sind runter. Die Woche bringe ich die mal zu Sigurd, er hat eine
"Honflex" (k.A. was das ist) und meint erbekommt die wieder hin.

Am Freitag bin ich mit TO und dem Hänger zu Ollii nach Inkofen (südlich von Regensburg).
Bei einem Erfrischungswürfel haben wie mit einer großen Spezialkurbel die Kolben wieder gängig
bekommen. Ok, toll siht der Kram nicht aus, geht aber.

Dann Samstag früh wieder hoch in die Nähe Bamberg und da mit den Guzzileuten getroffen
und Feuerwehrfest, dann am Sonntag runter nach Großmehring zum Bergschraubertreffen.
Heute früh wieder heim. Ca 1000 km, alles Autobahn und mit dem Hänger. Dazu diese
Affenhitze heute. *ächz*. Aber TO hat es nichts gemacht

[Slowly]

Aber das "Honen" als feinste Oberflächenherstellung bzw. -bearbeitung ist dir doch sicher bekannt!?
In meiner beruflichen "Werkzeugzeit" (50-ger/60-ger Jahre) gingen Honreibahlen (auch verstellbare) häufig über die Ladentheke,
zum Feinbearbeiten von Bohrungen jeder Art.
Für Planflächen gab es Honschaber.
Eine Hon-Flex gab es damals sicher noch nicht, also auch mir unbekannt.
Aber bei einem Honer-Fachmann sind deine Motorteile sicher in besten Händen.
Viel Erfolg!

[scheppertreiber]

Jepp. Schaunmerma

[Crazy Cow]

Honflex? Flexhone.

http://flex-hone.eu/Produkte/FlexHone

hat eigentlich die Funktion, dass die Lippen die beim Honen entstehen, geglättet werden.
Slowly, beim Motor ist zu feines Honen ja kontraproduktiv. Es soll Spuren geben, die so grob sind, dass Öl sich daran festhalten kann. Allgemein werden die Riefen, die dabei vom Korund entstehen, leider scharfkantig. Die Spur ist eben nicht nur tief, sondern am Rand auch hoch. Da Flexhone aber auch die Spuren ausbürstet, kann man das praktisch jedesmal, wenn der Motor offen ist in die Bohrmaschine stecken und mal eben durchbürsten.
So eine Bürste geht für einen größeren Durchmesserbereich, kost so um die 80 Okken. Taucht was.
Ich glaube aber, wenn keine Honspuren mehr da sind bringt sie nicht viel.

[Mick Bogtrotter]

Graugusszylinder fettfrei machen und in den Regen stellen, damit sich Flugrost bildet.

Sich vermutlich kurz vor der Steinigung befindend aber damit gute Erfahrung gemacht habend (nicht mit der Steinigung, natürlich),
Mick

[Slowly]

Graugusszylinder fettfrei machen und in den Regen stellen, damit sich Flugrost bildet.

Solche Maßnahmen wundern mich nicht, wenn ich mich daran erinnere, welche "Kunstgriffe" früher die Handwerker hatten,
um auf einfachste Weise Probleme zu bearbeiten.
Durch den Angriff des Flugrostes (Oxydation) erhält die Oberfläche sicherlich eine leicht "genarbte" Oberfläche, bei der keine scharfkantigen Konturen auftreten, so daß sie nach dem Reinigen sofort betriebsbereit ist für die Schmierung.

[fredde]

So haben wir das annodazumal auch gemacht. Aber etwas kräfiger als nur Flugrost muss es schon sein. Der Vorteil gegenüber hohnen ist, dass sich kleine Grübchen bilden, in denen sich das Öl fangen kann. Beim Hohnen entstehen kreuzförmig angeordente Riefen. Das führt auch dazu, dass ein längere Zeit nicht bewegter Kolben sich früher festsetzt, da das Öl ganz einfach wegrinnen kann.
Das mit dem ab und zu Durchbürsten ist so eine Sache. Die Bürste(Flexhohn) besteht aus vielen cirkulär abstehenden Federstahldrähten, an deren Enden sich eine Kugel aus Schleifmittel befindet. Oft Aluminiumoxyd. Korund wird dazu heute nichtmehr verwendet. Bei jeder Verwendung wird der Durchmesser des Cylinders etwas grösser. Ein Hundertstel m/m verschwindet damit sehr schnell.
Ps.Ich betreibe seit 30 Jahren einen feinmechanische Betrieb und verstehe einiges davon.

[Slowly]