Anti Seize

Vom Kolben bis zum Endantrieb ...

Anti Seize

Beitragvon Beste Bohne » 8. Januar 2013 20:11

Möchte vermelden, daß Leute mit einem BMW K-Gespann gut daran tun, wenn sie spätestens alle zwei Jahre die Krümmerstehbolzen entfernen und durch neue ersetzen. Die Muttern nimmt man immer aus V4A. Dann lassen sich die Krümmer überhaupt erst entfernen...

Vorausgesetzt, die Stehbolzen wurden mit Keramikpaste (Anti-Seize) eingesetzt, ist das auch nach zwei Wintern noch möglich. :-)

War aber schon an der Grenze. Die reinigende Kraft des Feuers, leichte Hammerschläge und gute Muttern gekontert haben alle Stehbolzen aus dem Motor gebracht.

Jetzt werde ich mal eine andere Paste benutzen und in zwei Jahren berichten...

Langsam wird der Alumotorblock weggefressen. :oops:
Grüße, Jens

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Re: Anti Seize

Beitragvon Ernst » 8. Januar 2013 21:06

Die Stehbolzen alle zwei Jahre ersetzen, weil sie nicht mit Anti-Seize eingeschmiert waren?
Stehbolzen haben auf der Einschraubseite eine etwas andere Steigung, dadurch gehen sie etwas schwerer rein und sitzen fester.
Deshalb ist es nicht ratsam solche Bolzen öfters raus und wieder rein zu drehen, da das Normgewinde im Alu darunter leidet.
Die Bolzen sind verzinkt und als Muttern nimmt man "verkupferte Auspuffmuttern" = Thermagmuttern.
Gruss vom Ernst, der mit dem Guzzi-3-Rädle V1000G5/Carell TR 500
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Re: Anti Seize

Beitragvon Beste Bohne » 8. Januar 2013 21:13

Ernst hat geschrieben:Die Stehbolzen alle zwei Jahre ersetzen, weil sie nicht mit Anti-Seize eingeschmiert waren?
Stehbolzen haben auf der Einschraubseite eine etwas andere Steigung, dadurch gehen sie etwas schwerer rein und sitzen fester.
Deshalb ist es nicht ratsam solche Bolzen öfters raus und wieder rein zu drehen, da das Normgewinde im Alu darunter leidet.
Die Bolzen sind verzinkt und als Muttern nimmt man "verkupferte Auspuffmuttern" = Thermagmuttern.


Von den Muttern ist nach 3, 4 Wintern nichts mehr übrig. Von den Stehbolzen auch nicht. Und dann ist es auch egal ob das Alugewinde gelitten hätte...
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Re: Anti Seize

Beitragvon sirguzzi » 8. Januar 2013 22:25

Ernst hat geschrieben:Stehbolzen haben auf der Einschraubseite eine etwas andere Steigung

Nö.

Jens, ich habe mit der Kombination von Messingmuttern auf A2-Stehbolzen gute Erfahrungen gemacht.
Quietscht nur etwas beim Lösen.
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Re: Anti Seize

Beitragvon Mister B » 9. Januar 2013 09:36

Die Stehbolzen haben auf der Einschraubseite eine andere Passung
und/oder das Gehäuse auch. (Salop: Festgewinde)

Die verkupferten Muttern verhindern ein Festsetzen und werden
idR in einem Salzsprühnebeltest nach VDA getestet. Ich hatte
damit noch nie Probleme. Selbst mit den Krümmermuttern,
die eine Verquetschung als Schraubensicherung haben.

Grüße
MB
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Re: Anti Seize

Beitragvon Feinmotoriker » 9. Januar 2013 11:17

Mister B hat geschrieben:Die Stehbolzen haben auf der Einschraubseite eine andere Passung
und/oder das Gehäuse auch. (Salop: Festgewinde)


Nö. Wäre auch ungeschickt, weil das dann konstruktiv falsch gelöst wäre. (dann wäre ein Fressen, also Kaltverschweißung vorprogrammiert)
Das ist ein ganz normales Gewinde. Die Stehbolzen halten da durch die Eigenhemmeung des Gewindes, wenn man sie bis an den Bund heran dreht und so fest zieht.

Mister B hat geschrieben:Die verkupferten Muttern verhindern ein Festsetzen und werden
idR in einem Salzsprühnebeltest nach VDA getestet.

Vielleicht sollte man das den Muttern mal sagen. :-D
Ich hab aktuell ein k100 gespann hier, wo genau diese Muttern durch Rostfraß komplett aufgelöst sind und sich mit keinem Werkzeug mehr lösen lassen.
Die zerbröseln einfach.

Bei meinen eigenen Motorrädern löse ich die Krümmermuttern bei jedem großen Kundendienst und ziehe sie wieder fest. Seit ich das so halte, hatte ich nie wieder Probleme.
Allerdings wechsele ich die Muttern und ggfs Stehbolzen auch aus, wenn sie nicht mehr in Ordnung sind.

Anti-Seize ist immer eine gute Idee. Ich verwende eine Paste von LM, die bis 1350°C geeignet ist und einen geringen Kupferanteil hat.
Alternativ nehme ich Keramikpaste oder bei Edelstahlbolzen eine spezielle Paste für Kesselschrauben (für seewasserfeste VA-Schrauben mit gequetschten Sicherungsmuttern. Solche Muttern setze ich aber an Motorrädern nie ein. Die Paste verhindert aber ein Fressen normaler VA- Gewinde sehr wirkungsvoll)
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Re: Anti Seize

Beitragvon Beste Bohne » 9. Januar 2013 19:38

Mister B hat geschrieben:Die Stehbolzen haben auf der Einschraubseite eine andere Passung
und/oder das Gehäuse auch. (Salop: Festgewinde)

Die verkupferten Muttern verhindern ein Festsetzen und werden
idR in einem Salzsprühnebeltest nach VDA getestet. Ich hatte
damit noch nie Probleme. Selbst mit den Krümmermuttern,
die eine Verquetschung als Schraubensicherung haben.

Grüße
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Tja, "testen" heißt ja nicht, das das Ergebnis positiv ist. :wink:

Und ich habs nachgemessen: M8 x 1,25. Vorne, Mitte, Hinten. Wo da eine andere Steigung sein soll, weiß ich nicht. Mag bei Guzzi so sein, bei BMW K jedenfalls nicht. Auch nicht im Motorblock.

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Re: Anti Seize

Beitragvon Crazy Cow » 9. Januar 2013 20:46

Mister B hat geschrieben:Die Stehbolzen haben auf der Einschraubseite eine andere Passung
und/oder das Gehäuse auch. (Salop: Festgewinde)

Die verkupferten Muttern verhindern ein Festsetzen und werden
idR in einem Salzsprühnebeltest nach VDA getestet. Ich hatte
damit noch nie Probleme. Selbst mit den Krümmermuttern,
die eine Verquetschung als Schraubensicherung haben.

Grüße
MB


So kenne ich das auch, oder anders herum, mir sagt die vermeintliche BMW Vorgehensweise überhaupt nix.
Wenn bei der Konstruktion mal nicht von einer solch gravierenden Gammelei ausgegangen wurde, sondern von einer ganz normalen Auspuffdemontage und ich setze einen Schlüssel an auf der halbverwesten Mutter:

woher weiss denn der Steholzen, dass er sich nicht im Aluguss losdrehen soll?

und wenn es gar nicht geplant ist, dass das Gewinde im Guss fester hält als die Mutter:
wieso haben sie dann nicht gleich eine Schraube genommen?
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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Re: Anti Seize

Beitragvon Beste Bohne » 9. Januar 2013 20:57

Crazy Cow hat geschrieben:wieso haben sie dann nicht gleich eine Schraube genommen?



Dös hemma scho imma so gmocht, un oan die Getriebn müssan sich d'Leud halt gewöhna.

Oder so. :smt005
Grüße, Jens

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Re: Anti Seize

Beitragvon G/S Martin » 17. Januar 2013 01:25

Jaja, das leidige Thema Auspuffgewinde...als eingefleischtem 2V-Boxerfahrer tangiert mich das Thema zwar nur periphär, aber an der 500er Rotax-Emme meiner Frau (mittlerweile schon lange verkauft, schnüff) stand ich auch vor diesem Problem. Um hinreichend haltbare Stehbolzen zu erhalten, die nicht ewig aus dem schwächelnden Alu des Zylinderkopfs rausgewürgt werden müssen, muß der pfiffige Kraftradfahrer u. Schrauber mal auf solide Industrietechnik zurückgreifen. Man google z.B. mal den Begriff "Schrauben hochtemperaturfest". Diese cleveren Leute benutzen (Schrauben)Materialien, die wunderbar hochtemperaturfest und ganz nebenbei auch noch rostfrei sind!
Meine Bezugsquelle ist "Otto Geck, Plettenberg"
Bilig ist das Ganze zwar nicht, aber wertvoll und brauchbar auf jeden Fall! Zur Montage empfehle ich auf jeden Fall "Klüber Hochtemperaturpaste bleifrei"! Immer nur gute Erfahrungen mit gemacht!, auch wenn keine hohen Temperaturen im Spiel waren (Pökelbrühe an Schraubverbindungen jeder Art)!!! Der Klüber-Pott, der bei mir in der Garage steht, ist allerdings schon über 12 Jahre alt, geht aber immer noch.
Ganz nebenbei: Zugfedern als Auspuffkrümmerbefestigung nimmt vielleicht auch der Dampfkesselverein ab, einfach mal fragen...
Viel Erfolg wünscht: G/S Martin
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Re: Anti Seize

Beitragvon Ernst » 17. Januar 2013 03:14

Wer es weis...hats BMW verschlafen?
Die Stehbolzen, die ich als originale Krümmerstehbolzen von Moto Guzzi habe, gehen auf der Einschraubseite, wenn man eine Mutter draufdrehen will, a weng schwer.
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Re: Anti Seize

Beitragvon G/S Martin » 17. Januar 2013 03:36

Ernst hat geschrieben:Die Stehbolzen, die ich als originale Krümmerstehbolzen von Moto Guzzi habe, gehen auf der Einschraubseite, wenn man eine Mutter draufdrehen will, a weng schwer.


Ist bestimmt ein Fehler vom Einrichter des Drehautomaten, auf dem diese Stehbolzen gefertigt wurden! Zuviel Grappa?
Im Ernst: wahrscheinllich sind diese Gewindeenden nach einer anderen Toleranzklasse gefertigt worden. Normale Gewinde haben die Toleranzklasse 6G, die Einschraubseite der Guzzi-Stehbolzen liegt da irgendwo anders (hab kein Tabellenbuch für Gewindetoleranzen zur Hand)
Klemmendes Gewinde im Zylinderkopf verhütet aber keinen Natriumchlorid-Gammel!

.
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Re: Anti Seize

Beitragvon Engel » 16. April 2015 09:20

Hallo Jens,

2 Jahre sind um. Welche Paste hast Du benutzt und wie ist Deine Erfahrung.
Spaß beiseite, möchte die neuen Bolzen montieren und frage mich, welche Paste ich kaufen soll.

Gruß
Frank
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Re: Anti Seize

Beitragvon Nordmann » 16. April 2015 18:15

Castrol Optimol Paste TA

http://industrie-schmierstoffe.de/downl ... e%20ta.pdf

Teuer aber gut!
Gruß vom
Nordmann
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Re: Anti Seize

Beitragvon Neandertaler » 16. April 2015 18:50

ich nehm seit Jahren Titus ZKG 1 von Molyduval - ein Tip von meinem Schmierstoffhändler, der auch Mopped fährt. Da kostet das Kilo Paste um die 25 €. Wer das mal testen möchte PN. Ich hab n Kilo gekauft, dat reicht bei mir noch bis zur Erbmasse...

http://www.molyduval.com/index.php?modu ... kg%201.pdf
Die gewonnene Erfahrung steigt direkt proportional mit dem Wert des zerstörten Gegenstandes.

Schwenker machen Spaß Klick
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Re: Anti Seize

Beitragvon BongoBiker » 17. April 2015 08:05

Erbmasse *anmeld* :D

Toller thread, auch wenn man als Laie nicht alles versteht, informativ und interessant.
bedankt
Gruß, Richard mit EZS/ Carell "Kult" Bandit.

Der Weg zum Frieden: http://www.zeno.org/nid/20009280553
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