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Verzogener Rahmen, Messwerte.

15. April 2010 14:16

Ich habe in der letzten Woche aufgrund eines Unfallfotos eine verunglückte W 650 gekauft.
Wollte sie schlachten, da Ersatzteile wie Gold gehandelt werden ;-)
Ich wusste nur, das der Schadenswert über 7000€ betragen sollte und der Rahmen verzogen sei.

Als ich sie dann gestern abgeholt habe war ich erstaunt, das da außer einem kaputten Vorderradschutzblech und einem verbogenem Lampenhalter "nur" kleinere Kratzer zu sehen sind. :-)
Also folgerte ich daraus, das die hohe Schadenssumme ja nur am verbogenem Rahmen liegen könne. :roll:

Also Tank abgebaut und nach Stauchungen, Lackabbplatzern, oder sonstigen unebenheiten geschaut. Fehlanzeige!
Dann fand ich das Sachverständigen Zertifikat mit folgenden Messwerten:

Lenkkopfwinkel° Sollwert 26.00 Messwert: 26,54 Tolleranz +/- 0,50 Abweichung o,o4
Lange A mm (Rahmen) Sollwert 677,0 Messwert 673,8 Tolleranz +/- 3,0
Abweichung0,2
Länge B mm (Rahmen) Sollwert 412,0 Messwert 410,1 Tolleranz +/- 1,0
Abweichung 1,9

Sturzabweichung, das heißt ein in sich verwundener Rahmen ist nicht festgestellt worden. Das wäre für mich ein Ausschlusskriterium gewesen.

Sollte sich das wirklich bei einem 50 PS Motorrad bemerkbar machen?
Hättet ihr bedenken, damit auf die Straße zu gehen.
Ich möchte wetten, das bei jedem Wahlweise Gespann der Rahmen wesentlich schlimmer verzogen ist.

Gruß Norbert

Re: Verzogener Rahmen, Messwerte.

15. April 2010 16:06

Nattes hat geschrieben:Ich möchte wetten, das bei jedem Wahlweise Gespann der Rahmen wesentlich schlimmer verzogen ist.

Gruß Norbert


Und ob.
Was da an Toleranzen gemessen wurde rührt voll normal vom Schweissen her. Was du genauer untersuchen solltest sind Haarrisse von der Stauchung her. Der Rahmen stellt sich ja bis zu einem bestimmten Punkt nach einer Biegeinwirkung zurück. Die kritischen Stellen wären m.E. die Motorunterzüge neben der Schweissnaht am Steuerkopf, auch längs mit dem Rohrlauf. Speziell wenn es ein Auffahrschaden war. Dagegen spricht wiederum, dass der Steuerkopfwinkel über dem Sollwert liegt und nicht darunter.

Weitere Punkte:angebrochene Motorhalterung. Auch neben den Schweissnähten.

Normal werden nur solchen Rahmen für den Gespannbau verwendet.

:)

15. April 2010 20:20

Ich habe heute da wirklich genau hingeschaut.
Da gibt es keinerlei Stauchungen, Risse, Lackschäden.

Werde am Wochenende mal eine Probefaht unternehmen.

16. April 2010 08:28

Hauptsache Du bis um 19:00 zurück :grin:

16. April 2010 10:02

Nattes hat geschrieben:Ich habe heute da wirklich genau hingeschaut.
Da gibt es keinerlei Stauchungen, Risse, Lackschäden.

Wenn ein Gutachten mit den genannten Toleranzen
der Schadenssumme von € 7.000 gegenübersteht,
werde ich nachdenklich.
Und selbst, wenn nur ich allein damit auf die Straße gehe:
Welche Risiken gehe ich ein, wenn eine Unfallsituation eintritt,
in der ich gefordert werde ?
Allein dieses Gefühl würde meinen Fahrspaß beeinflussen.
Aber, vielleicht bin ich auch nur etwas angsthäslich !
:|

16. April 2010 10:06

Code:
Welche Risiken gehe ich ein, wenn eine Unfallsituation eintritt,
in der ich gefordert werde


Das war die Frage.

Mit Sicherheit waren meine Emmen und die Ural wesentlich mehr belastet.
Und auch die älteren Japaner haben entsprechend große Tolleranzen.

Wenn da jetzt Stauchungen oder auch nur Lackabplatzer sichtbar wären, würde ich das schon anders sehen.

Gruß Norbert

16. April 2010 10:45

Wenn Du sichergehen willst, kannst Du den Rahmen röntgen lassen.
Theoretisch kann der Rahmen nicht sichtbare kleine Risse haben.

16. April 2010 12:15

Von solch geringen Tolleranzen träumen Guzzi fahrer

die sind ab Werk schon deutlicher unterschiedlich :-)

Also ich würde die Schweissnähte am Rahmen professionell
untersuchen lassen, auch wenns ein paar Euro extra kostet
und wenn dann alles im grünen Bereich ist, würde ich das Teil
auch fahren.

Wer weiss wie genau sich die Hersteller selber an die angegebenen
Tolleranzen gahlten haben ?

Grüße

eugen j.keusen

16. April 2010 15:53

Nattes hat geschrieben:
Code:
Welche Risiken gehe ich ein, wenn eine Unfallsituation eintritt,
in der ich gefordert werde

Das war die Frage.

Und darum ergänze ich:
Ich kann mir vorstellen, daß, wenn der "Ernstfall" eintritt, man sehr schlechte Karten haben könnte,
wenn die Vorgeschichte (Gutachten/Schadenshöhe) bekannt wird.
Dann geht es streng bürokratisch bzw. juristisch zu und da ist man bekanntlich - wie auf hoher See - in Gottes Hand.
Also würde ich die Finger davon lassen, bevor nicht eine neue aktuelle rechtssichere Bestätigung
die alte Dokumentation als ungültig ablöst.

Gruß,
Hartmut,
der Dir aber nicht den Spaß an dem Objekt verderben möchte.

17. April 2010 06:07

moin moin

Gutachter sind auch keine Götter und sehen und schreiben..................°°Vieles°°

Würde selbst auch auf Probefahrt gehen und das Fahrzeug am Limit-
(Gewichtslimit mit wenig Speed) testen und richtig arbeiten lassen.
Denke das Risiko ist ersteinmal überschaubar.

17. April 2010 19:59

Vielleicht ein Gefälligkeitsgutachten. Der Begutachtete bekommt sein Geld von der Versicherung und ist glücklich. Du hingegen bekommst ein Bike mit ggfls kaum der Rede wert Abweichungen von den idealen theoretischen Maßen.

Grüsse
Heiko

17. April 2010 21:20

rängdäng hat geschrieben:moin moin

Gutachter sind auch keine Götter und sehen und schreiben..................°°Vieles°°

Würde selbst auch auf Probefahrt gehen und das Fahrzeug am Limit-
(Gewichtslimit mit wenig Speed) testen und richtig arbeiten lassen.
Denke das Risiko ist ersteinmal überschaubar.


Jep, das mit dem Arbeiten ist gut. Sollten Risse da sein, müssten die ja
ein wenig grösser werden. Und damit auch leichter zu erkennen. Wobei da
wohl leider, leider die Farbe stören tut, bei der Rissprüfung . . .

Tja, ich würd' se halt auch noch 'ne Zeitlang fahren und aufpassen. . .



Stephan :smt025
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