Roststellen am Rahmen partiell ausbessern

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Roststellen am Rahmen partiell ausbessern

Beitragvon ralf.heuer » 8. September 2009 22:21

Bei meiner Zugmaschine (Honda Sevenfifty Bj. 2000) rostet an einigen Stellen der Rahmen und die Vorderradschwinge. Irgendwann werde ich wohl um eine komplette Neulackierung nicht herumkommen. Bis dahin will ich einzelne Stellen (Schweißnähte, Belüftungsöcher etc.) ausbessern. Ich denke an Abschleifen mit Schleifpapier oder Dremel.

Womit soll ich lackieren? Erst Rostumwandler und darauf Lack? Oder blank schleifen und dann Grundierung und Lack? Oder nur Lack (schwarz) und welchen könnte ich nehmen?

Bin für jeden Tipp und ggfs. Bezugsquelle dankbar.

Gruß, Ralf
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Beitragvon deltonhall » 8. September 2009 22:54

Hm...kommt drauf an..wie immer eigentlich.
wenn du keine Zeit für eine richtige Sanierung hast dann losen Rost ab zum Bleistift mit Drahtbürste oder Schleifpad.
Anschließend Fertan drüber sulchen.
Zum Abschluss alle gefährdeten Stellen mit Wachs oder Fett schützen bis du Zeit hast..... :-)
Die Vorgehensweise hängt halt auch von der Menge des Rostes ab,besonders an Schweißnähten is es ziemlich schwierig ohne Totaldemontage was Vernünftiges hinzubekommen;wenn eventuell leichte Rostnaben da sind gehts auch nicht ohne Spachteln.

Neulack sollte denke ich in einem Epoxy-System erfolgen oder vielleicht ne Pulverbeschichtung.
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Paul
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Beitragvon motorang » 9. September 2009 07:41

Hi

ich machs immer so:

Rost möglichst komplett weg (evt. sogar sandstrahlen?)
Entfetten (Aceton/Entfetter)
Wenn blanker Stahl: Rostschutzgrund
Wenn noch rostnarbig: Rostumwandler
GUT TROCKNEN LASSEN
Lack drauf.

Nur bei TROCKENEM Wetter lackieren.
Kleine Stellen auch gerne mit Warmluft trocknen.

Wenn man über feuchte Stellen lackiert hält das nicht lange (bzw. bei hoher Luftfeuchtigkeit).

Grundsätzlich ist 2-Komponenten-Lack und Grundierung, möglichst vom gleichen Hersteller, am besten. Aber da gibts Mindestmengen ...

Ergo wird es bei kleinen Reparaturen die Sprühdose aus dem Autozubehör.

Kleine Stellen nachpulvern ist eher schwierig :D

Fertan oder Tannox und dann Wachs drüber ist eine gute Sofortmaßnahme, hält aber nicht sehr lange.

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ausbessern

Beitragvon ralf.heuer » 9. September 2009 10:51

Hallo, vielen Dank schon mal. Ich will mal näher beschreiben: Der Rahmen ist keinesfalls total verrostet. Es gibt auch noch keine Rostnarben. Die Lackqualität ist allerdings nicht so gut, wie man es sonst von Honda kennt, so dass es an einigen Stellen (insbes. dort wo schon öfter Kontakt mit Salzwasser war) zu Rostansätzen kommt, die ich gleich im Ansatz beseitigen will. Der Zustand rechterfertigt m.E. noch nicht die Totaldemontage mit Sandstrahlen und Neulackieren.

Könnt Ihr mir bestimmte Lackhersteller (ggfs. auch Streichlack) empfehlen, mit denen man gute Erfahrungen gmacht hat. Ich traue halt dem Lackspray von ATU nicht, obwohl es auf den ersten Blick ein schönes Ergebnis gibt. Bedarf es immer der Grundierung?

Bedeutet Zwei-Komponenten-Lack auf Epoxi-Basis eine Art Kunstoffbeschichtung? Das würde wohl nicht zum vorhandenen Acryl-Lack passen, den ich ja an den Rändern der Ausbesserungsstellen immer mit überlackieren musss.

Gruß, Ralf
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Beitragvon motorang » 9. September 2009 13:30

Hi
die Rahmen sind original normalerweise pulverbeschichtet (vulgo kunststoffbeschichtet). Passend dazu nachlackieren (im gleichen System) geht da nicht weil Du eine entsprechende Anlage bräuchtest und das Verfahren auch nur für Kompletteile Sinn macht.
Aber Du schreibst Dein Rahmen wäre acryllackiert, gut.

Also dazulackieren.

Lackspray bedeutet nur dass die Farbe aus der Srühdose kommt - da gibt es große Qualitätsunterschiede. Meist am Preis erkennbar :-D .

Grundierung muss schon deshalb sein weil dann der Lack besser hält (nicht abblättert), und als Rostschutz. Da würde ich zur normalen Sprühdose greifen.

Zwei-Komponenten-Lack bedeutet dass da ein Härter zugemischt wird, der Lack also nicht (nur) durch Verdunsten des Lösungsmittels härtet. Das gibt eine bessere Oberfläche und mehr Widerstandsfähigkeit.
Und üblicherweise sind solche Zwei-Komponenten-Autolacke auch Acryllacke.

Am besten Du fährst mit Deinem Problem mal zum Farbenfachhändler wo man sich Autolacke mischen lassen kann (wenn Du nicht weißt wo dann frag beim nächsten Lackierer nach).

Dort lass Dich mal beraten.

Mein Weg war:

Farbe anhand des Originalteils rausfinden lassen, dann davon die Mindestmenge als 2K-Acryllack anmischen lassen. Je nach "Schwierigkeit" des Farbtons kann das ein Viertelkilo aber auch ein Kilo sein ... aber der wird nicht so schnell schlecht.

Dann dazu passend kaufen: Rostschutzgrund, Füiller, Härter. Wenn Du mit Pistole lackieren willst: Verdünner. Dann die Mischungsverhältnisse aufschreiben lassen oder Datenblatt mitnehmen (Mischen nach gewicht oder Volumen?).
Viele Farbhändler füllen einen Teil des passend angemischten 2K-Lackes auf Wunsch in eine Sprühdose ab - die Sache aktiviert sich erst beim Lackieren so dass diese Sprühdose auch einige Monate lagerfähig bleibt.

Bei Bedarf kannst Du aus der großen Lackdose wieder mal ne Sprühdose abfüllen lassen, oder eine Kleinmenge mit Härter verrührt aufpinseln oder mit Schaumstoffwalze aufrollen (Briefwaage geht gut zum Mischen), oder mit Härter und Verdünner gemischt mit der Pistole spritzen.

Qualitativ ist dieser 2K-Acryl-Autolack optimal. Hersteller wäre beispielsweise Sikkens/Lesonal.

Manche Farben brauchen drüber noch Klarlack, auch hier hilft Dein Farbenhändler.

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Beitragvon scheppertreiber » 9. September 2009 13:58

Notfalls:

50%ige Phosphorsäure drauf (nichts anderes ist Rostumwandler, nur teurer),
das ergibt so eine Art Notgrundierung. Dann Lack und nächstes Jahr richtig
machen.
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Beitragvon Crazy Cow » 9. September 2009 23:00

moin,
wenn ich das recht verstehe, ist Ralfs Problem weniger, dass da schon rostiges Metall rausguckt als eher die Frage welchen Kunststoff man auf einer Pulverbeschichtung zum haften bekommt.

Epoxi Lacke sind eigentlich nur was für blankes Metall. Dein Problem ist die Grundierung. Ein Kunststoff Haftvermittler (z.B. für Spoiler) würde schon genügen um eine Verbindung zur Pulverbeschichtung her zu stellen. Dazu braucht man aber eine 2K Grundierung oder einen 2K Lack, die man ebenso gut streichen wie spritzen kann. Eine Lackierei füllt dir bestimmt ein Tässchen ab für nen 5er.

Ansonsten ist Polymerisation das Schlüsselwort. Man kann natürlich PU oder auch Acryl Lacke auf den angerauhten Untergrund einbrennen (molekular vernetzen). Die nötige Temperatur liegt bei 100 -130 Grad. Heisluftfön genügt also bei Teilausbesserung.

Wenn das alles zu kompliziert ist, habe ich drei Tipps aus meiner Trickkiste:

- Alu- oder Zinkgrundierung aus der Spraydose, haftet an allem, sogar an Zink und Alu. Reparaturlack drauf, evtl. polieren, fertig.

- Hammerit Effektlack schlägt 7 Metall-Probleme auf einen Streich. Nachteil, es gibt ihn nur in Metallic und es haftet fast nichts darauf ausser Latexfarbe (Farbenfachhandel, die haftet sogar auf PVC Rohren im Aussenbereich.) Gibt es beides auch in 0,375l Gebinden

- Wo Rohr blank liegt, schwarze CNC Folie drumwickeln, die ist nur 0,035 -0,08mm dick und sehr elastisch. Oxydation wird gestoppt.


:?
Gute Fahrt, Gruß
Olaf
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