Oiso, die builda.
Es geht mir übrigens nicht um eine Reparaturanleitung, es gibt zwei gute im Netz zu diesem Teil mit List der O-Ringe und so weiter. Aber auch die Jungs übersehen Dinge und beschreiben nicht oder ungern die Tücken und den Schmodder, die bei der Reparatur eines alten Bremssystemen die Optik versauen. Die Fachwerkstatt würde sowas austauschen gegen eine Spende von ca. 1.300,- Talern plus Berechnung der Montagekosten, sofern das Teil noch lieferbar ist.
Hier im Bild sieht man, was andere nicht sahen: das Werkzeug zum Ausheben der Ausgleichskolben befindet sich im Set. Das Distanzröhrchen neben den E-Magneten passt saugend/klemmend in die Kolbentaschen.
Zur Technik: Der Motor hat einen Exzenternocken.
Dieser treibt zwei Kolbenpumpen an, nicht für jedes Rad eine sondern für jeden Bremskreis eine, ähnlich wie der HBZ eines PKW.
Zwei Elektromagneten, für jedes Rad eines
öffnen die Ventile und leiten die Flüssigkeit von "Bypass" auf Pumpenbetrieb um. Da nicht unbedingt beide Räder gepulst werden müssen, gibt es für jedes Rad einen Ausgleichskolben.
Ein Versuch die Bauart zu bestimmen: der Kolben ist entweder aus Edelstahlguss oder verchromtem Stahl, ich weiß es nicht. Die Oberfläche ist rauh, d.h. unbearbeitet und zwar sowohl am Kolbenhemd, wie auch an den Stegen, (am Kragen). Selbst die Stege haben ein geringes Untermaß gegenüber den Zylindern. Das Hemd bewusst, in seiner Höhe befindet sich eine Bohrung im Hydraulikblock, es wird also von Flüssigkeit umströmt, oder besser von einem dünnen Film Bremsflüssigkeit dauerhaft und ungespült umhüllt. Da genau ist eines fest gegammelt. Rechts im Bild.
Ich habe mich entschieden, den Kolben weiter zu verwenden, da das Hemd wie gesagt keine mechanische Funktion hat und die Stege in Ordnung waren. Links sieht man ein Ventil. Der Kolben (Stift) muss freigängig sein, er läuft passend Stahl in Stahl. Kein Metall des Ventilzylinders hingegen berührt wiederum das Metall des Blockes. Alle Teile sind praktisch durch leichte Pendelbewegungen zu lockern und mit geeignetem Werkzeug leicht zu ziehen, die Kolbenstifte mithilfe eines Durchschlages freigängig zu klopfen.
Abschließend: Reparatur in Form einer Revision ist möglich, man kann nichts kaputt machen. Benötigt man Teile ist ein Ankauf einer gebrauchten PKW Hydraulik des gleichen Herstellers und des gleichen Baujahres wahrscheinlich der einfachste Weg.
Die Elektrik ist wirklich einfach: ein E-Motor, zweipolig, drehsinn einerlei.
zwei Solenoide, je zweipolig, Polarität einerlei.
Man kann also sehr leicht beim Wechsel der Bremsflüssigkeit die Stecker abziehen und kurz die Ventile öffnen während man frisches Blut durchpumpt. Hinterher kurz den Motor laufen lassen, das erleichtert die Entlüfterei wahrscheinlich. Das Tückische: Das ABS hatte bis dahin jederzeit den elektrischen Selbsttest bestanden.
Die hydraulische Prüfung geht letztendlich nur im Versuch, wobei Handhebel und Pedal auch beim elektrischen Test eigentlich leicht pulsen sollten.