Hallo Leute,
nachdem ich mich nun ein wenig vorgestellt habe, folgt hier die Vorstellung meines aktuellen Gespanns.
Ich brauchte für meine Solo-G/S einen neuen Hauptständer. Den gabs in der Bucht. Allerdings hing da noch ein Rahmen dran...
Was macht man mit einem Rahmen? Soll ja nicht die ganze Zeit nutzlos rumoxydieren. Also sammelt man Teile, um sich später mal ein Gespann zusammen zu bauen. Nachdem die wesentlichsten Teile vorhanden waren, wurde das ganze Geraffel mal auf dem Garagenfußboden ausgebreitet. Schnell wurden einige Dinge klar: die original-Jupiter SW-Schwinge und die dazugehörige Trennscheibe (Rad) sind viel zu schwach. SW-Bremse muß auch sein. Schwinge vorn sowieso. Hilfsrahmen Bauhs/Peikert bietet sich an, ebenso 15" vorn u. hinten.
Den SW-Rahmen packte ich dann in den Kofferraum und fuhr damit zum Baurat. Der meinte, wenn ich jemanden mit Schweißerbrief hätte, der mir das ganze schweißen könnte, sollten wir mal machen.
Also wurde erstmal der Schwingenlagerbock am SW verstärkt. Die (geschobene) SW-Schwinge bekam eine größere Lagerbuchse zur Aufnahme von Kegelrollenlagern (Ural-Radlager) und eine seitliche Längsstrebe (Knotenblech). Außerdem wurde Sie zur Verringerung der Hebelkräfte etwas gekürzt und es wurde eine selbst angefertigte Aufnahme für einen Hinterachszapfen vom Golf III angeschweißt. Bei dieser Aktion stellten wir fest, das die Schweißnähte am SW-Rahmen ihren Namen nicht vedienten. Wegflexen, sauber nachschweißen und stärkere Knotenbleche waren die Folge. Das nächste Problem am Jupiter war die Federbeinaufnahme. Der original-Rohrbogen hatte materialtechnisch die Qualität eines Fahrradlenkers. Dieser Müll wurde durch ein dickwandiges Vierkantrohr mit eingeschweißter Gewindebuchse, welches mit SW-Rahmen und Schwingenlagerbock und einer Längsstrebe verschweißt wurde, ersetzt. Außerdem wurden noch neue Befestigungslaschen (Knaggen) für die Befestigung des Bootes mittels Gummipuffern (sog. Megi-Puffer) und M12-Gewinde am SW-Rahmen angebracht. Die unteren Anschlüsse wurden auf die Maße des Hilfsrahmens geändert, wobei der Anschluß hinten fest mit dem SW-Rahmen verbunden wurde. Die oberen Anschlüsse (Streben von Ural) bekamen auch noch stabilere Aufnahmen verpaßt.
So, das waren zumindest die schwierigsten Umbaumaßnahmen. Vom Umstricken der G/S-Elektrik auf Warnblinker, R 65 Instrumente und Autobatterie mit Trennschalter (im Boot) sowie Einbau der EML-Schwinge mit den Gabelbrücken einer 1000er Suzi und selbstgefrickeltem Lenkanschlag will ich hier gar nicht näher eingehen. Ganz zu schweigen von dem ganzen anderen Klickerkram, der so nebenbei angefallen ist.
Hier noch ein grober Überblick über die Technik:
Rahmen: BMW R 80 G/S mit verstärktem Jupiter-SW; 1000er Fallert-Motor; Räder vuh. Speiche mit 135/70 R 15; SW-Rad 145/80 R 14 auf VW-Felge, SW-Trommelbremse v. Golf III zusammen mit Brembo Vierkolbensattel der Vorderradbremse über 16er Magura Radialhandbremspumpe angesteuert. Schwinge vorn EML (Standrohre und Gabelbrücken v. 1000er Suzi, Schwinge v. 1100er Goldwing). Federbeine vorn BMW R 65, hinten White-Power, SW: G/S-Dämpfer mit vorgespannter Ural-Feder.
Die §21-Abnahme und die Zulassung erfolgten im August 2012. Seitdem etwas über 2000 problemlose Km!
Ich hoffe Euch nicht gelangweilt zu haben,
Grüße, G/S Martin