Hallo allerseits!
ich hatte dieses Jahr im Sommer mal dieses Zeus Gespann von Sidebike mit Peugeot Motor zu Gesicht bekommen. Bestimmt hatten schon viele die Gelegenheit so ein Ding mal aus nächster Nähe zu betrachten, zwei links füge ich hier noch mal an:
http://www.motorrad-gespanne.de/hefte/61-70/65story.htm
http://www.bma-magazin.de/fahrberichte/ ... spann.html
Nun ja, von der Technik her mag das ja alles nicht schlecht sein, ja sogar revolutionär, zumindest wenn man das Antriebskonzept betrachtet. Ich persönlich bevorzuge dagegen ein Motorrad mit Beiwagen, also nicht so ein Zwittergerät aus Gespann und PKW. Aber darum geht es ja nicht, Sidebike will im Markt das Besondere darstellen.
Ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht. Wenn man etwas wirklich Revolutionäres in den Markt bringen will, das muss es doch auch was ganz besonderes sein, oder nicht? Man hat ein neues Gefährt entworfen, etwas zwischen Auto und Moped, dann sollte doch auch so gebrauchen zu sein. Also ich käme mir in solch einer beheizten und stereobeschallten Kabine als angeschnallter Helmträger etwas komisch vor.
Ich denke, es wäre ein wesentlicher Verkaufsvorteil, eine Befreiung der Helmpflicht für die im Beiwagen befindlichen zu erwirken, schließlich hat man ja Gurte serienmäßig drin. Meiner Meinung manch fährt der Beifahrer im Boot genauso sicher wie in einem Smart. Aber wesentlich sicherer als auf einem BMW C1. BMW hat für dieses Gefährt die Befreiung der Gurtplicht erwirkt:
http://www.kfz-auskunft.de/news/4770.html
Hierin findet man folgendes:
Die Befreiung der Helmpflicht ist in der 8. Ausnahme-Verordnung der StVO näher geregelt und gilt nur, wenn das Kraftrad den Anforderungen der Anlage zu dieser Verordnung entspricht und die vorhandenen Rückhaltesysteme angelegt sind. Ein Beispiel, bei dem diese Ausnahmeregelung gilt, ist der Roller C1 von BMW. Dieser wurde als feste Fahrgastzelle mit Dach und Rückhaltesystem konzipiert und gebaut. Das Tragen von Helmen ist somit bei seiner Benutzung nicht vorgeschrieben.
Zugegeben hatte BMW nicht allzu viel Erfolg damit und hat die Produktion dieses Rollers wegen Erfolglosigkeit wieder eingestellt. Na ja, das Design und der Preis haben sicherlich auch dazu beigetragen.
Beachtlich finde ich jedoch das mal überhaupt jemand die Energie aufbringt was zu bewegen und was Neues durchsetzt und auf den Markt bringt. Hier war es aber ein renommierter KFZ-Hersteller, der dies im Heimatmarkt durchzusetzen vermochte.
Sidebike, oder auch andere Gespannbauer, die Seitenwagen ähnlich wie Kleinwagen an Motorräder schrauben haben sicherlich nicht das Bestreben, sich in all den nationalen Märkten und deren Behörden neue Zulassungsbestimmungen auszuhandeln. Wirtschaftlich wäre der Aufwand bei deren Absatzzahlen allemal nicht. Das finde ich schade, denn solche neue Fahrzeugkonzepte sollten auch moderneren Sicherheitsanforderungen gerecht werden.
Schöne Grüße
Der Willy