Angstzustände auf Autobahnen

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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Tigris » 2. April 2014 15:33

Hallo pw73,

ich möchte mich mal mit aller Macht dem Vorschlag von Andreas (motorang) anschließen: Überprüfe mal die Fahrwerkseinstellungen von Deinem Gespann, oder besser noch - lass die Einstellungen von einem Profi überprüfen.

Es kann durchaus sein, dass Dein Körper unbewusst Abweichungen im Fahrverhalten des Gespanns registriert, die Du bewusst nicht wahrnimmst. Die Angst, die Du verspürst, könnte ein Warnsignal Deines Körpers sein, dass da irgendwas nicht stimmt und anders ist als früher.

Was Fahrwerkseinstellungen (und auch Fahrwerksänderungen) ausmachen können, habe ich selber im umgekehrten Fall festgestellt, als ich im Winter 2006 mein Fahrwerk von alten BMW Dämpfern auf Wilbers und das Vorderrad von 145-14 auf 135/70-15 habe umrüsten lassen. Dazu Korrektur der Vorspur und - ganz wichtig - Wechsel der Lager der Seitenwagenschwinge, bzw. des Seitenwagenstoßdämpfers.

Darüber hinaus: Ich bin jetzt auch 51 Jahre alt und bin früher sehr gerne sehr zügig gefahren, allerdings eher mit dem Auto als mit dem Motorrad. Das entsprechende Training mit dem Auto hatte ich durch 16 Jahre Spezialeinheiten der Polizei. Heute fahre ich deutlich langsamer, zum einen, weil ich mir absolut bewusst bin, dass mir das Training fehlt, zum anderen aber auch, weil ich mir der Gefahren deutlich bewusster bin. Gerade bei uns in der Eifel ist Wildwechsel ein Thema und mit 120 oder 140 auf unseren Straßen habe ich weniger Chancen einen Wildunfall zu vermeiden als mit 90 oder 100. Dazu kommt eine mir ebenfalls bewusste nachlassende Sehleistung.

Und noch was: 2008 habe ich meinen Trainerschein als Motorradsicherheitstrainer für die Kreisverkehrswacht Mayen-Koblenz gemacht. 2009 bin ich dann ins Ausland gegangen und arbeite seitdem permanent dort und bin nur noch selten zum Urlaub in Deutschland. Aufgrund der fehlenden Fahrpraxis habe ich inzwischen meine beiden Solomotorräder verschenkt, eins - die DR BIG - in Georgien an einen Freund, meine FJ1200 an den Nordmann. Ich habe mich auf den Solomotorrädern einfach nicht mehr sicher gefühlt und war auch nicht weit davon entfernt, Angst zu haben. Also habe ich es lieber sein lassen.

Gruß aus Kabul
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Grünes Monster » 2. April 2014 20:33

Hallo,

Ich habe gelesen, dass du das Problem auf jedem deiner Motorräder hast. Wie viel siehst du in deinem Rückspiegeln? Ich frage deshalb, weil ich ganz ähnliche Zustände auf der Autobahn hatte. Aber erst als ich mal ein Motorrad mit einen überbreiten Lenker auf der Bahn hatte, habe ich bewusst festgestellt, dass bei den anderen Motorrädern ich mit dem Ellenbogen oder der Schulter im Rückspiegel war. Das hatte dazu geführt, das ich die halbe Zeit von hinten überrascht wurde. Mit dem breiten Lenker wurden die Spiegel frei und ich konnte immer mit einem halben Auge im Rückspiegel fahren. Mit freien Rückspiegel waren auch meine Angstzustände auf der Autobahn vorbei.

Gruß
Günni
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon pw73 » 4. April 2014 08:38

Hallo Gemeinde,

hätte nicht gedacht, das mein Thema einen Monat lang hält. Das gibt mir aber das Gefühl, dass es mir nicht allein so ergeht. An Tigris zum Thema Fahrwerkeinstellung: Mir stehen 3 Gespanne zur Verfügung. Alle sicher als low budget Fahrwerk zu verstehen. Damit bin ich aber bereits 25, 31 und 14 Jahre unterwegs. Weis nicht genau, ob ein modernes sauberes Fahrwerk mein ungutes Gefühl vertreiben würde, aber ein Versuch wäre es wert. Vielleicht kann ich mir aus meinem Bekanntenkreis mal ein ausleihen.
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Re: Angstzustände auf Autobahnen

Beitragvon Schrat » 4. April 2014 18:54

Jeder von uns hat schon brenzliche Situationen auf der Straße erlebt und auch wir machen Fehler, sind manchmal blind und/oder unkonzentriert/abgelenkt, und wie Ihr wisst passieren wirklich blöde Situation wenn wir mit der falschen Bremse betätigen, trotz 50TKM im Jahr auf dem Bock. Als Verkehrsteilnehmer der ein Moped fährt hat NIE Recht, denn er ist der schwächere. Immer? IMMER! Und ich habe im laufe der Zeit einen siebten Sinn entwickelt der mir sagt, dass der/die gleich ausschert ohne in den Spiegel zu schauen aus der Kolonne ausschert( passiert mir auch schon mal, habe es bis jetzt überlebt). Vorausschauend,denkend, fahren und sich nicht über andre ärgern, denn das lenkt nur ab!! So sagte es mir einst mein Fahrlehrer, Recht hat er!

Wenn nix passiert ist, ausser Herz rasen und Schweißausbrüche und zittrige Glieder, ist doch gut so!
Gruß Schrat

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