Hallo pw73,
ich möchte mich mal mit aller Macht dem Vorschlag von Andreas (motorang) anschließen: Überprüfe mal die Fahrwerkseinstellungen von Deinem Gespann, oder besser noch - lass die Einstellungen von einem Profi überprüfen.
Es kann durchaus sein, dass Dein Körper unbewusst Abweichungen im Fahrverhalten des Gespanns registriert, die Du bewusst nicht wahrnimmst. Die Angst, die Du verspürst, könnte ein Warnsignal Deines Körpers sein, dass da irgendwas nicht stimmt und anders ist als früher.
Was Fahrwerkseinstellungen (und auch Fahrwerksänderungen) ausmachen können, habe ich selber im umgekehrten Fall festgestellt, als ich im Winter 2006 mein Fahrwerk von alten BMW Dämpfern auf Wilbers und das Vorderrad von 145-14 auf 135/70-15 habe umrüsten lassen. Dazu Korrektur der Vorspur und - ganz wichtig - Wechsel der Lager der Seitenwagenschwinge, bzw. des Seitenwagenstoßdämpfers.
Darüber hinaus: Ich bin jetzt auch 51 Jahre alt und bin früher sehr gerne sehr zügig gefahren, allerdings eher mit dem Auto als mit dem Motorrad. Das entsprechende Training mit dem Auto hatte ich durch 16 Jahre Spezialeinheiten der Polizei. Heute fahre ich deutlich langsamer, zum einen, weil ich mir absolut bewusst bin, dass mir das Training fehlt, zum anderen aber auch, weil ich mir der Gefahren deutlich bewusster bin. Gerade bei uns in der Eifel ist Wildwechsel ein Thema und mit 120 oder 140 auf unseren Straßen habe ich weniger Chancen einen Wildunfall zu vermeiden als mit 90 oder 100. Dazu kommt eine mir ebenfalls bewusste nachlassende Sehleistung.
Und noch was: 2008 habe ich meinen Trainerschein als Motorradsicherheitstrainer für die Kreisverkehrswacht Mayen-Koblenz gemacht. 2009 bin ich dann ins Ausland gegangen und arbeite seitdem permanent dort und bin nur noch selten zum Urlaub in Deutschland. Aufgrund der fehlenden Fahrpraxis habe ich inzwischen meine beiden Solomotorräder verschenkt, eins - die DR BIG - in Georgien an einen Freund, meine FJ1200 an den Nordmann. Ich habe mich auf den Solomotorrädern einfach nicht mehr sicher gefühlt und war auch nicht weit davon entfernt, Angst zu haben. Also habe ich es lieber sein lassen.
Gruß aus Kabul