Drei-TagesTour

Reisen, Berichte, Unterwegsfragen, Camping ...

Drei-TagesTour

Beitragvon EX Jonas-Treiber » 24. Mai 2010 10:00

Hallo Dreiradler,

ich möchte mal eine Bilanz ziehen:

Vor 2 Jahren hatte ich einen Motorradunfall mit 13 Knochenbrüchen und damit verbunden Zerstörung des Muskelbereichs in der Schulterpartie rechts. (Ein LKW hatte die Fahrspur gewechselt, ich hatte dann keine Fahrbahn mehr und wachte dann auf der Intensivstation auf) Rund 3 Monate durfte ich den Arm kaum bewegen, damit die 9 Rippen sich finden und zusammen wachsen.

Dann begann die Beseitigung der Verklebung des Schultergelenks und das vorsichtige Muskelaufbautrainining.

Voriges Jahr im März erste Fahrt auf einem MZ-Gespann.

Ende März Kauf der Guzzi, leider ein etwas vernachlässigtes Exemplar, das ich aber (auch mit Hilfe einer Werkstatt, da mir das Schrauben noch verdammt schwer fällt) inzwischen zufriedenstellend fit bekommen habe.

2009 begann mit Fahrstrecken von 50-70km bis zur ersten Pause, da mir dann der rechte Arm, die Schulter, der rechte Brustbereich noch sehr schmerzte. Ganz langsam wurde das gesteigert. Höhepunkt war die Fahrt nach Luxemburg zum Gespanntreffen 200km mit je drei Pausen. Insgesamt kamen 5000km im Jahr 2009 zusammen, so dass ich optimistisch ins Jahr 2010 schaute.

Pfingsten, die letzten drei Tage sollten ein Test werden, wie fit ich tatsächlich bin.

Die Guzzi lief hervorragend, meine Frau genoß die Fahrt, der erste Tag mit 240km Strecke klappte zufriedenstellend, die Schmerzen traten so die letzten 80km auf.

Der zweite Tag war frustrierend, innerhalb weniger Minuten heftige Schmerzen, so dass ich kräftemäßig viel wieder mit dem linken Arm gemacht habe, das Fahren der 220km war nur langsamer mit rund 40er Schnitt zu schaffen. Abends im Hotel beim Essen kam der Gedanke, das Motorradfahren aufzugeben, war aber nur ein kurzer Gedanke, ist wieder vorbei :D .

Gestern war die Strecke, 200km teilweise einfacher zu fahren, da etliche Geraden bei Bundesstrassen, aber immer noch Schmerzen, die Muskelatur rechts auf der Schulter steinhart und berührungsempfindlich, Freude am Fahren ist anders :evil:

Tja, so sieht es bei mir aus, es geht leider noch nicht so, wie ich mir das wünsche. Nicht-Motorradfahrern dürfte ich das so gar nicht erzählen, die würden mir nur bestätigen wollen, wie unvernünftig ich sei überhaupt wieder zu fahren.

Mfg Walter
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Beitragvon muli » 24. Mai 2010 13:09

hallo walter,
nur nichts überstürzen - wie heist's so schön "steter tropfen hölt den stein"
überleg mal, wie lange du außer gefecht warst ...
der anfang ist, deiner beschreibung nach, geschafft; den rest macht die zeit; bloß nicht aufgeben :!:
und solange das gespannfahren spaß macht isses doch vollkomen wurscht, ob man 5.000 oder 50.000 im jahr fährt;
zur zeit bin ich auch ziemlich angebunden und komme leider viel zuwenig zum fahren - mit schrauben schaut's ähnlich aus; meine BMW steht schon seit 6 wochen mit zerlegten vergasern auf der hebebühne :evil: mein "hinderungsgrund" ist allerdings ein anderer - er heist "Julian" ist 15 monate alt und beschäftigt einen 24 std./tag :D
auch wenn's 2010 nicht so laufen sollte, wie du dir das vorgestellt hast - 2011 kommt wieder ein sommer ;)
kopf hoch - bauch rein - brust raus :grin:
cu
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Beitragvon sidebikeregina » 24. Mai 2010 18:30

Hallo Walter,
so, wie Muli sagt: Kopf hoch und nicht aufgeben! Gib dir Zeit und genieße kurze Strecken.

Liebe Grüße
Regina
Honda NTV-Endurogespann
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Honda Transalp PD06 Solo


Schaut mal wieder rein...
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Beitragvon Stephan » 24. Mai 2010 21:49

Mach bloß nicht schlapp, Junge. Kennste keinen Physiotherapeuten (oder wie
immer die heissen mögen)?!? Schliesslich kriegen die doch alle möglichen
Fertige wieder fit. . .


Schenk Deiner Holden mal 'nen VHS-Kurs "ThaiMassage"



Stephan, der bei seinem Zusammenstoss GottSeiDank von Blech umgeben war. . .
"Ich stehe hinter jeder Regierung, bei der ich nicht sitzen
muss, wenn ich nicht hinter ihr stehe."

Werner Finck

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Beitragvon Uwe » 25. Mai 2010 05:40

hallo Walter,

immer so viel Du Dir zutraust...und beweisen musst Du keinem etwas :wink:...also weiterhin viel Spass.


Grüsse aus Nordhessen - Uwe 8)
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Beitragvon Wintertourer » 25. Mai 2010 08:41

@Walter,

das wird schon, dauert halt ein paar Jahre, richtig gut wird es aber wohl nicht.
Hatte 1993 einen Arbeitsunfall mit ähnlichen Folgen.
Kurvenreiche Strecken bleiben eine Qual.

Aber das Feeling bleibt ja.

Grüße
Horst
Willst Du einen Tag glücklich sein => saufe.
Willst Du ein Jahr glücklich sein => heirate.
Willst Du ein Leben lang glücklich sein => fahre Motorrad
Ein Leben ohne Motorrad ist möglich, aber sinnlos.
Das Ziel ist das Ziel,
aber ich bin noch unterwegs.
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Beitragvon EX Jonas-Treiber » 28. Mai 2010 19:14

Stephan hat geschrieben:Mach bloß nicht schlapp, Junge. Kennste keinen Physiotherapeuten (oder wie
immer die heissen mögen)?!? Schliesslich kriegen die doch alle möglichen
Fertige wieder fit. . .


Schenk Deiner Holden mal 'nen VHS-Kurs "ThaiMassage"



Stephan, der bei seinem Zusammenstoss GottSeiDank von Blech umgeben war. . .


Nun seit dem Unfall hat sich "mein" Physiotherapeut eine goldene Nase auf Kosten der Versicherung des LKW-Halters verdient, anfangs viermal die Woche, nun immerhin noch einmal die Woche, den habe ich dann zur Belohnung auch mal einmal im Beiwagen mitgenommen. Erwar beeindruckt und bedauerte, dass er keinen Motorradführerschein hat,

mfg Walter, der nächste Woche nach Bollendorf in die Eifel zum Treffen, bzw. Ausfahrt mit Behinderten fahren wird.
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Beitragvon ths » 29. Mai 2010 22:41

Immer mit der Ruhe.
Überanstreng dich nicht, mute dir nur soviel zu, wie du verkraftest.

Und denk an Lothar Matthäus:

"Ein Lothar Matthäus lässt sich nicht von seinem Körper besiegen. Ein Lothar Mätthäus entscheidet selbst über sein Schicksal." (O-Zitat) :D

Gruß

Thomas
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Beitragvon EX Jonas-Treiber » 30. Mai 2010 10:12

ths hat geschrieben:Immer mit der Ruhe.
Überanstreng dich nicht, mute dir nur soviel zu, wie du verkraftest.

Und denk an Lothar Matthäus:

"Ein Lothar Matthäus lässt sich nicht von seinem Körper besiegen. Ein Lothar Mätthäus entscheidet selbst über sein Schicksal." (O-Zitat) :D

Gruß

Thomas


Guter Tip, wo kann ich mir ein Kilo "Geduld" kaufen :grin: Denn von Geduld habe ich manchmal zu wenig.

Spaß beiseite, natürlich übertreibe ich nicht, unsere 3-Tage Tour sollte wesentlich weiter gehen. Als Fixpunkte unserer Planung hatten wir lediglich die beiden gebuchten Übernachtungsmöglichkeiten. Unterwegs haben wir unsere Flußtour streckenmäßig schon deutlich reduziert, als uns meine Probleme bewußt wurden. Aber wie sonst kann ich rausbekommen, was geht, was nicht, doch nur über Versuch und Irrtum :roll:

Nach Bollendorf nächsten Mittwoch sind es 200km, am nächsten Tag rund 70Km Ausfahrt, am dritten Tag Rückkehr 200km, das dürfte klappen, den die EGT mit 200km ging schon voriges Jahr.

Am 12.06. geht es dann 100km nach Spa GuzziTag und Rennen von Renngespannen gucken, dann geht es auch 100km Abend zurück :-)

Gruß Walter
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Beitragvon Stephan » 30. Mai 2010 14:48

Schon recht. Aber der Irrtum sollte nicht allzu häufig vorkommen. Da ein überlasteter Muskel/Gelenk ect. schnell "böse" wird. . .


Aber lass Dich von uns Unken, nicht zu sehr ängstgen.


Stephan :smt025
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Beitragvon Minimax » 30. Mai 2010 20:55

Vielleich hilft Dir eine Achsschenkellenkung. Da kannst Du über den Hebelweg bis zum Servolenkungsfeeling es so einstellen wie es Dir möglich ist zu fahren.

Es ist so gut wie kein Kraftaufwand nötig. Zweiradtechnik März im Niederprüm macht sowas sehr gut für so ziemlich alle Bikes.

Gute Besserung
Heiko
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3 Tage 3 Räder

Beitragvon EX Jonas-Treiber » 1. Juni 2010 03:53

Achsschenkellenkung, guter Vorschlag.

Sollte es dieses Jahr nicht deutlich besser werden, eine erwägenswerte Idee,

Gruß Walter
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Beitragvon muli » 1. Juni 2010 19:14

hallo heiko

Minimax hat geschrieben:...
Vielleich hilft Dir eine Achsschenkellenkung. Da kannst Du über den Hebelweg bis zum Servolenkungsfeeling es so einstellen wie es Dir möglich ist zu fahren.

Es ist so gut wie kein Kraftaufwand nötig.
...


JAIN - der kraftaufwand hängt natürlich auch vom montierten vorderreifen ab ...
was die einstellung angeht - bist du dir sicher, daß man da nach der endmontage noch groß was verstellen kann ?
cu
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Beitragvon Minimax » 7. Juni 2010 15:50

muli hat geschrieben:hallo heiko

Minimax hat geschrieben:...
Vielleich hilft Dir eine Achsschenkellenkung. Da kannst Du über den Hebelweg bis zum Servolenkungsfeeling es so einstellen wie es Dir möglich ist zu fahren.

Es ist so gut wie kein Kraftaufwand nötig.
...


JAIN - der kraftaufwand hängt natürlich auch vom montierten vorderreifen ab ...
was die einstellung angeht - bist du dir sicher, daß man da nach der endmontage noch groß was verstellen kann ?
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Ja, bin ich mir sicher. Verstellen ist das falsche Wort, andere = längere oder kürzere Hebel = sind die Lösung. Bei März habe ich mir das angesehen wie das für den Fahrer angepasst werden kann je nach Wunsch wie leicht oder schwer die Lenkung sein soll im Zusammenhang mit den montierten Rädern.

Grüsse
Heiko
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Beitragvon altf4 » 7. Juni 2010 22:33

hallo -

mal ne frage: musst du wirklich 200km am tag runterreissen?

ich werfe in den raum: die entdeckung der langsamkeit! hab ich bei einer meiner letzten großen touren vehement durchgezogen, allerallerhöchstens 200km am tag, soviele pausen und landesbetrachtungen wie möglich - deshalb kam ich an manchen tagen nur 50km vorwärts. war aber kein problem: was zu sehen und zu erleben gibt es überall. nur mal so als anregung.

btw.: die story gibts hier:

http://odra.dysfunction.de/

g max ~:)
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3 Tage 3 Räder 200km

Beitragvon EX Jonas-Treiber » 8. Juni 2010 15:18

200km am Tag, stimmt da gibt es grundsätzlich kein muss!

Voriges Jahr war das so mit zwischen 70 und 100km und einmal je 200km für die EGT in Weiswampach.

Pfingsten sollte für mich ein Test sein, wie fit ich für meinen Traum Scandinavien zu bereisen bin, da habe ich nun meine Antwort bekommen :roll:

Fronleichnam ging es nach Bollendorf, bzw Freitag nach Trier, um an der Ausfahrt für Behinderte (im Beiwagen) teilnehmen zu können. Es ist mir sehr bewußt, dass ich bei meinem Unfall Motorrad kontra LKW auch im Rollstuhl hätte landen können, bei 13 Knochenbrüchen war zum Glück kein Wirbel dabei :grin:

Ich wollte an die, die kein solches Glück im Leben hatten, etwas von meinem "Previleg" wieder Motorrad fahren zu können, an Freude weiter geben.

Mfg Walter, der dieses Jahr kürzeren Strecken den Genuß abgewinnen wird.
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