15. Januar 2013 19:15
Danke Leute. Leider klappt es nicht in jedem Hostal oder Campingplatz mit dem WiFi. Heute dafür um so besser.
Bei unserer Sonntagsrunde um den Lago Llanquihue, haben wir dem Vulvano Osorno, 2652m, einen Besuch abgestattet. Er und sein „geköpfter" südlicher Kumpel, der Vulcano Valbuco, 2002m, beherrschen die gesamte Aussicht der Landschaft. Die Auffahrt zur Bergstation ist nicht nur Kurventechnisch astrein, auch der Asphalt ist Schlaglochfrei. Allerdings ist die Steigung nicht ohne. Bei uns wäre oben sicherlich ein Motorradtreffpunkt. Kaffee, Kuchen, alles da.
Und irgendwann wäre die Strecke von Sperrung bedroht.
Mittels Sessellift kann man dann dem Osorno bis auf 1.700m auf den Pelz rücken.
Scheint leider aber auch finale Konsequezenzen zu haben. Ein Kreuz steht für eine holländische Touristin, 18Jahre. Ein anderes für eine achtköpfige Gruppe, die wohl, wie die Niederländerin, 1987 zur falschen Zeit, am falschen Ort waren.
Da drüben ist Argentinien
Anschliessend haben wir unsere Runde um den See vollendet. Warum zwischendurch ein ca. 100m langes Stück Staße fehlte? Und nicht nur einfach kein Asphalt, es waren richtig tiefe lange Schlaglöcher, die das Durchkommen mit einem reinen Staßengespann zur Dakarreifen Prüfung verwandelt hätten. Ich bin so überrascht, dachte, 'n bisken Schotter kann so schlimm nicht sein, daß das erste tiefe Schlagloch für Kontakt zwischen Vorderradreifen und Schutzblech sorgt.
Nach einem ereignisslosen Abend in einem Cabaña, in Osorno, machten wir uns am Montag zum Lago Ranco auf. Auch bei diesem kann man ganz um den selbigen fahren. Der See selber ist nicht so spektakulär wie der Lago Llanquihue. Aber hat ein paar nette Inselchen und hübsch anzusehende Hügel an seinen Ufern. Auf dem Weg dorthin, stoppte uns ein chilenischer Motorradpolizist. Keine Kelle, einfach einmal Hupen und ein Fingerzeig. Bitte?!?
Die fahren sehr oft kleine Sportenduros und wirken sehr militärisch. Immer 'ne Schußweste an. Wie die sich bei den vielen Taschen, die die Westen haben, noch auskennen können? Er bekommt meinen deutschen Führerschein und den Kfz-Schein zu sehen. Fragt uns irgendwas, ich antworte auf Deutsch. Er wünscht uns eine gute Weiterfahrt?!?
Auf einem der asphaltierten Stücke sehe ich ein Schild mit dem spanischen Wort für Wasserfall. Hm, alles eingezäunt. Aber etwas weiter gewährt ein Windbruch eine wirklich tolle Aussischt auf einen bilderbuchmässigen Wasserfall. Lehrbuch qwasi.
Bei der Umrundung wird es dann fahrtechnisch nochmal spannend. An der Straße wird schwer gearbeitet. Bei einem Baustellenteilstück, schau ich mir erstmal an, wie zügig der vor mir fahrende Toyota den Berg erklimmt. Für unser Gespann zu langsam. Von Hinten nahender Verkehr zwingt mich aber loszufahren. Auch gut, da der Platz reicht wird der Toyota in einer Linkskehre eben überholt. Zwangsläufig kann er auf dem nächsten Schotterstücke unseren Staub fressen.
Die vor uns fahrenden Baustellen-LKW werden trotz dichter Staubfahnen überholt. Irgendwann biegen diese auf einen kleine Weg in den Wald ab. Wo kommt die ganze Erde wohl hin? Überhaupt, Chile arbeitet an seinen Straßen. Kann noch 10 Jahre dauern bis die Seen ohne Probleme zu umrunden sind. . .
Gestern Abend hatte ich noch gedacht, daß ich den Stollenreifen wieder zurücktauschen könnte. Jetzt bin ich doppelt froh, es nicht gemacht zu haben. Die Ranco-Umrundung hätte den Staßenwinterreifen aber an seine Grenzen gebracht.
Jetzt sitzen wir vor unserer Cabaña, in Panguipulli, am Lago Panguipulli. Im Baum über uns veranstaltet eine nur schlecht sichbare Piepergemeinschaft eine Kakophonie an Geräuschen. Es sind ein paar größere dabei. Wir konnten deren Anflug sehen. Aber welche?!? Keine Ahnung. Wir hoffen nur, die haben auch die Hausregeln gelesen. Sonst kommt Karin die heute Nacht im Baum besuchen. . .
Panguipulli würde ich als Touristenort im Aufbau bezeichnen. Die Hauptstraße wird neu aufgebaut. Es gibt einen großen Supermarkt und drei, vier Restaurants. Vor einem Hotel steht eine R1150GS. Der dazu gehörende Motorradfahrer sitzt im Hotelrestaurant mit offensichtlich anderen Motorradfahrern zusammen. Da wir in „Zivil" im Ort unterwegs sind, fallen wir nicht auf.
Apropo Motorradfahrer. Die Einheimischen Grüßen nicht. Wer grüßt, ist Tourist und entsprechend bepackt. Wird nicht gegrüsst, war's ein chilenischer Tourist.
Die Vulkan werden wir auch heute nicht los. Auch Villarrica hat einen. Ausserdem einen See und den Willen, seinen Tourismus hochzubringen.
Und ja, der hier, der raucht. . .
Morgen geht es dann wieder mehr Richtung Küste. Wir müssten auch mal wieder Tanken. . .
Bis die Tage
Stephan